Man muss das ganze einfach als einen verlorenen/gewonnenen Wirtschaftskrieg sehen und begreifen, dass die Bundesrepublik ein kapitalistisches System ist.
Wenn du das als Krieg bezeichnen willst, meinetwegen. Die
Welt ist ein kapitalistisches System! Wenn in Taiwan die Schiffe billiger hergestellt werden können, werden sie eben dort gekauft.
Nur das, was für die neuen Bundesländer als Ausverkauf durch die BRD angesehen wird, fand auch während der "Wirtschaftswunderzeit" und ständig auch heute, in der BRD statt.
Ich will nur ein paar Branchen nennen, die sich fast auflösten bzw. durch neue Technologien völlig veränderten. Da der Wandel immer schneller vonstatten geht, kann man nicht davon ausgehen, dass einmal Gelerntes einem Arbeit in einer Branche bis zur Rente sichert.
Dies waren z.B. Textilindustrie in Augsburg, Porzellanindustrie in Nordbayern (Selb), Schließung der Kohleförderung Penzberg, Schließung der Stahlproduktion in Sulzbach-Rosenberg (ein Großteil der New Yorker U-Bahn fährt auf dort produzierten Schienen) oder im Saarland, die Beendigung der Kohleförderung im Ruhrgebiet, das Sterben der Werften an der Nordsee. Dies sind nur ein paar Besipiele, die mir spontan eingefallen sind.
Für alle in solchen Branchen Beschäftigte mussten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dass dieser ständige Wandel für Personen, die nicht damit aufgewachsen sind, problematisch, evtl. unverständlich ist, ist mir klar, nur wir werden ihm nicht auskommen und es hilft nicht, Kuckucksuhren zu produzieren, wenn sie niemand mehr haben will.
Viele Grüße,
Fritz