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Gesundheitswahn

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mi 5. Apr 2017, 19:10

Hans H. hat geschrieben: Aber das bedeutet nicht Verzicht auf das was "schmeckt", sondern nur Kontrolle der Menge!
[…]
Deshalb empfinde ich es überhaupt nicht so, als würde ich auf irgend etwas verzichten, was "schmeckt", was "gefällt", was Spaß macht.
Eben – es ist die Übermenge an Kalorien, die Übergewicht verursachen kann, sonst nichts (abgesehen natürlich von manchen Krankheiten).

Sich das bewusst zu machen und danach zu handeln, müsste eigentlich jede/r schaffen, aber wie man sieht, schaffen es nur wenige. Lieber machen sie ab und zu verschiedene Diäten – und nennen es gerade jetzt fasten –, die wenig bis nichts nutzen, weil sie nicht von Dauer sind: Sobald wieder normal, d.h. wie vor der Diät, gegessen wird, nehmen sie wieder zu und wiegen hinterher oft mehr als vorher. Der berühmte Jo-Jo-Effekt.

Dabei weiß man heutzutage ungefähr, welche Lebensmittel wie viele Kalorien liefern. Es geht ja nicht um ein paar Kalorien mehr oder weniger pro Tag, sondern um hunderte! Ein zuverlässiger Indikator, wann man essen soll, ist z.B. das Hungergefühl. Wenn man nur isst, wenn man Hunger hat – und nicht, weil gerade Mittags- oder Abendessenszeit ist –, wird man nicht zunehmen; es sei denn, man isst zu viel, weil man ja Hunger hat und sich das Sättigungsgefühl gewöhnlich zu spät meldet.

Hier ist es wohl so wie beim Einkaufen: Kauft man hungrig ein, kauft man mehr als nötig, und wenn man hungrig zur Tisch schreitet, lädt man sich auch mehr auf den Teller als nötig. In solchen Situationen sind wir nicht weit von der Reaktion des Pawlowschen Hundes entfernt. :D

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » Mi 5. Apr 2017, 19:56

Das mit dem Hungergefühl ist auch so eine Sache: Bei normal-gewichtigen Menschen mit gesundem Magen stellt sich das Hungergefühl zur richtigen Zeit ein und es wird auch korrekt gedeutet. Bei denen aber, die regelmäßig zu viel im Magen haben, ist die Magenschleimhaut nicht gesund und es meldet sich zu früh, wenn der Magen noch nicht leer ist, durch die Reizung der Verdauungssäfte auf die Magenschleimhaut ein Gefühl, das von den Betroffenen als Hungergefühl gedeutet wird. Eigentlich hat es aber mit echtem Hunger nichts zu tun und leitet die Menschen fehl. Der Magen wird dann schon wieder gefüllt oder überfüllt, ohne dass man ihm eine Erholungspause gegönnt hat!

Ich habe von den Erfolgen erfahren, die übergewichtige Menschen mit Magen- oder Darmproblemen erleben konnten, denen ein Arzt eine Erholungspause für den Magen von 17:00 Uhr bis 08.00 Uhr Morgens vorgeschrieben hat. In dieser Zeit durften sie nur noch gasfreies Wasser trinken, aber nichts Verdauliches aufnehmen. Es ist erstaunlich, um wie viel es denen nach einigen Wochen besser ging. Auch das gesamte Verdauungssystem war bald gesünder, die Leistungsfähigkeit wurde spürbar gesteigert und sie haben berichtet, viel besser schlafen zu können.

Da es diesen Patienten nach deren Berichten wohl am Anfang extrem schwer gefallen ist, eine solche lange Essens-Pause einzuhalten (nach einiger Zeit aber nicht mehr), habe ich das mal getestet. Das macht mir absolut kein Problem (keinerlei flaues Magengefühl am Morgen, wie von anderen berichtet), wahrscheinlich, weil mein nur sehr selten überfüllter Magen da anders reagiert. Aber ich habe auch sofort bemerkt, dass ich besser schlafen kann, wenn ich am Abend (wenigstens nach 20:00 Uhr) nichts mehr esse. Deshalb versuche ich es auch hin und wieder, die letzte Mahlzeit schon um 18:00 Uhr aufzunehmen.

Allerdings empfinde ich eine solche Zeitplanung als sehr schwierig. Jetzt, seit der Sommerzeit schaffe ich das gar nicht mehr. Ich denke, das kennt jeder, dass man eben noch alles Mögliche andere macht, solange es hell ist. Aber immerhin, ich weiß jetzt, dass ich mich auf so einen Essens-Rhytmus auch leicht einstellen könnte, wenn es mal gesundheitliche Aspekte des Magens oder Darms fordern. Denen, die regelmäßig zu viele Kalorien aufnehmen, empfehle ich das weiter als nur eine von mehreren Maßnahmen, die helfen können. Angenommen werden solche Tipps aber selten. Da werden eher wieder diese "Gewalt-Diäten" nach Illustrierten ein paar Wochen mitgemacht und der Jo-Jo-Effekt ist den Leuten sicher.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Mi 5. Apr 2017, 21:12

Aria hat geschrieben:Ein zuverlässiger Indikator, wann man essen soll, ist z.B. das Hungergefühl. Wenn man nur isst, wenn man Hunger hat – und nicht, weil gerade Mittags- oder Abendessenszeit ist –, wird man nicht zunehmen

Das ist leichter gesagt als getan. Was würde wohl der Meister dem Gesellen - der um 12:30 h seine Mittagspause hatte - sagen, wenn der um 15:00 h sagen würde "ich muss jetzt erstmal was essen, ich habe jetzt Hunger"?

Regelmäßige Mahlzeiten haben schon ihren Vorteil, maßgeblich ist die Menge. Und natürlich die heimlichen Dickmacher zwischendurch: Das Kekschen zum Kaffee am Vormittag, das Stück Kuchen zum Tee nachmittags und die Tüte Chips/Flips beim Bier abends beim Fernsehen. Ach ja: Die Schokolade - am besten die süße Vollmilch mit Nüssen - muss auch noch rein.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Do 6. Apr 2017, 00:16

Hans H. hat geschrieben:Das mit dem Hungergefühl ist auch so eine Sache: Bei normal-gewichtigen Menschen mit gesundem Magen stellt sich das Hungergefühl zur richtigen Zeit ein und es wird auch korrekt gedeutet. Bei denen aber, die regelmäßig zu viel im Magen haben, ist die Magenschleimhaut nicht gesund und es meldet sich zu früh, wenn der Magen noch nicht leer ist, durch die Reizung der Verdauungssäfte auf die Magenschleimhaut ein Gefühl, das von den Betroffenen als Hungergefühl gedeutet wird. Eigentlich hat es aber mit echtem Hunger nichts zu tun und leitet die Menschen fehl. Der Magen wird dann schon wieder gefüllt oder überfüllt, ohne dass man ihm eine Erholungspause gegönnt hat!

Ich habe von den Erfolgen erfahren, die übergewichtige Menschen mit Magen- oder Darmproblemen erleben konnten, denen ein Arzt eine Erholungspause für den Magen von 17:00 Uhr bis 08.00 Uhr Morgens vorgeschrieben hat. In dieser Zeit durften sie nur noch gasfreies Wasser trinken, aber nichts Verdauliches aufnehmen. Es ist erstaunlich, um wie viel es denen nach einigen Wochen besser ging. Auch das gesamte Verdauungssystem war bald gesünder, die Leistungsfähigkeit wurde spürbar gesteigert und sie haben berichtet, viel besser schlafen zu können.

Da es diesen Patienten nach deren Berichten wohl am Anfang extrem schwer gefallen ist, eine solche lange Essens-Pause einzuhalten (nach einiger Zeit aber nicht mehr), habe ich das mal getestet. Das macht mir absolut kein Problem (keinerlei flaues Magengefühl am Morgen, wie von anderen berichtet), wahrscheinlich, weil mein nur sehr selten überfüllter Magen da anders reagiert. Aber ich habe auch sofort bemerkt, dass ich besser schlafen kann, wenn ich am Abend (wenigstens nach 20:00 Uhr) nichts mehr esse. Deshalb versuche ich es auch hin und wieder, die letzte Mahlzeit schon um 18:00 Uhr aufzunehmen.

Allerdings empfinde ich eine solche Zeitplanung als sehr schwierig. Jetzt, seit der Sommerzeit schaffe ich das gar nicht mehr. Ich denke, das kennt jeder, dass man eben noch alles Mögliche andere macht, solange es hell ist. Aber immerhin, ich weiß jetzt, dass ich mich auf so einen Essens-Rhytmus auch leicht einstellen könnte, wenn es mal gesundheitliche Aspekte des Magens oder Darms fordern. Denen, die regelmäßig zu viele Kalorien aufnehmen, empfehle ich das weiter als nur eine von mehreren Maßnahmen, die helfen können. Angenommen werden solche Tipps aber selten. Da werden eher wieder diese "Gewalt-Diäten" nach Illustrierten ein paar Wochen mitgemacht und der Jo-Jo-Effekt ist den Leuten sicher.


@ Hans H.

was du geschrieben hast... das "unterschreibe" ich.

Dennoch...es braucht unbedingte Disziplin, sich auf die entsprechenden Lebenssituationen einzustellen zu wollen/zu können. Das wiederum macht ein Körperbewusstsein erforderlich. Um es mal salopp zu sagen - sich selbst "im Griff" zu haben, ggf. in sich zu ruhen - bewusst zu leben...und viele andere Dinge gehören dazu.

Mit "mal eben" ist das nicht getan - egal ob mit einer selbst "verordneten "Disziplin oder einer ärztlichen "Verordnung"....jeder Einzelne muss das selbst WOLLEN und möglichst aus freien Stücken - ob mit oder ohne irgendwelche "Notwendigkeiten".

Ob es möglich ist, jemand Anderen davon überzeugen zu können, der partout keinen "Draht" zu eigenem Körperbewusstsein hat, sich bewusster zu ernähren - auch wenn ggf. med. Gründe oder anderweitige Gründe vorliegen sollten - wird wohl eher in sehr geringer Anzahl möglich sein.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Do 13. Apr 2017, 16:31


 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Do 13. Apr 2017, 22:46

Neben dem Aspekt, dass es schmeckt tritt ein anderer in den Vordergrund. Unserem Nahrungsmitteln wurden die Balststoffe weitgehendst entfernt. Weiter sollen sie ohne große Anstrengung gegessen werden können. Dieses hat zur Folge, dass einerseits der mechanische Reiz für eine Sättigung durch das Kauen nicht kommt und man somit mehr isst, als es notwendig wäre. Zugleich nehmen wir durch den Verlust der Balaststoffe in der Kaumenge mehr Kalorien auf, als dieses im natürlichen Ernährungsprozess vorgesehen ist.

Ein weiterer Aspekt ist, dass wir uns heute zu wenig bewegen und somit viel weniger Kalorien verbrennen. Das Gleichgewicht zwischen der Kalorienaufnahme und dem -verbrauch ist gestört. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll, wenn man Nahrungsersatzstoffe zu sich nimmt, die im Magen aufquellen und so ein Völlegefühl erzeugen.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Fr 14. Apr 2017, 18:42

Eule hat geschrieben:Unserem Nahrungsmitteln wurden die Balststoffe weitgehendst entfernt.

Und genau das fehlen dieser Ballaststoffe führt bei vielen Menschen zur Darmträgheit. Daher werden diese Ballaststoffe der Pharmaindustrie wieder zugeführt, um daraus Pillen herzustellen damit wir wieder schei... können. Bild

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von nettermann-hsk » Sa 15. Apr 2017, 16:03

Ich gebe Hans H. vollumfänglich RECHT, weil die Menschen, die im Mittelmeer Raum leben, sehr oft erst Abends nach 20:00 Uhr ihr Essen zu sich nehmen, gibt es dort auch die meisten dicken und übergewichtigen Menschen auf der Welt... Würden die Menschen sich, Ausnahme natürlich Erkrankungen, an das Gebot von H. H. halten, gäbe es auf der Welt gar kein Übergewicht...

Das jedenfalls kann man(n) in jeder Münchhausen Syndrom Statistik ganz einfach nachlesen...

In diesem Sinne... By by netter Grillabend, by by gemütliche Geburtstagsfeier mit Abendessen... alles gestrichen, macht nur dick und fett...

Ich bin froh, dass es noch Menschen gibt, die sich von der H. H. Weisheit nicht irritieren lassen... Komisch, gerade im Mittelmeer Raum leben doch tatsächlich (und ich kenne diese Menschen persönlich) noch schlanke Menschen, obwohl die sehr selten ihre Hauptmahlzeit vor 21:00 Uhr einnehmen...

Ägypten... ach so, soll ich ja nicht mehr sagen, sorry...

In jedem Ernährungsratgeber ist nachzulesen, dass Wissenschaftler die Kalorien im Zeitraum von 24 Stunden zählen... dies ganz unabhängig davon, wie viele der Tagesration an Kalorien dann maximal zwischen 8:00 - 20:00 lt. einem gewissen H. H. zu sich genommen werden darf...

Selten so einen Schwachsinn gelesen...

Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind; die Dummheit der Menschen und das Universum... Wobei beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher... Danke, lieber Albert...

Nettes Osterwochenende aus HSK...

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mo 17. Apr 2017, 15:20

Fast food ist nicht per se ungesund, sondern nur dann, wenn man zu viel davon isst. Beispielsweise enthält bei McDonalds ein Big Mäc 503, Pommes mittel 330 und Coca-Cola mittel 170 kcal, was zusammen 1003 Kilokalorien ausmacht, d.h. die Hälfte einer Tagesration für einen arbeitenden Erwachsenen.

Wenn man nicht frühstückt und das o.g. zu Mittag ist, kann man ja abends noch einmal mit 1000 oder weniger Kalorien zuschlagen. Aber wenn man frühstückt und zu Mittag bei McDonalds isst, dann wird’s abends eng, zumal da später beim Fernsehen oft noch Knabberzeug lockt.

Was ist zu tun? Darauf achten, was man im Laufe des Tages isst, in Kalorien gemessen, natürlich. Das herauszufinden ist bei McDonalds leicht, aber in anderen, sog. gutbürgerlichen Restaurants oder in Kantinen mit Selbstbedienung ist das schon schwieriger, um vom selbstzubereiteten Essen zu Hause ganz zu schweigen.

Mir hilft dabei die Kleidung: Wird sie enger, habe ich in vergangenen Tagen zu viel gegessen, was ich als Alarmzeichen wahrnehme mit der Konsequenz, dass ich in den folgenden Tagen weniger bzw. weniger Kalorienreiches esse. Das funktioniert.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Mo 17. Apr 2017, 17:21

Aria hat geschrieben:Mir hilft dabei die Kleidung: Wird sie enger, habe ich in vergangenen Tagen zu viel gegessen...

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