Aktuelle Zeit: Mo 29. Apr 2024, 01:24

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Gesundheitswahn

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 8. Jul 2016, 12:55

BOeinNackter hat geschrieben:In ihrer KITA darf kein selbstgebackener Kuchen mitgebracht werden, wenn er nicht aus einer bestimmten Backmischung hergestellt wurde.
Das ist wahrscheinlich in irgendeinem Internet-Forum geboren, von denen es unzählige gibt: Sie picken sich irgendein Detail heraus und stellen es als verantwortlich für alles Mögliche hin.


BOeinNackter hat geschrieben:Schon lange zeigt sich, daß sich diese früher heftig geführte Diskussion auflöst in die Erfahrung, daß Psyche und Körper sich gegenseitig so sehr wechselseitig beeinflussen, daß eine genaue Trennung von Ursachen und Wirkungen schwer wird.
So sehe ich das auch. Aber das Problem ist, dass wir Menschen eindeutige Aussagen bevorzugen. Statt sich damit zufrieden zu geben, dass wir Dieses und Jenes nicht wissen (können), favorisieren wir die Entweder-Oder-Aussagen. Weil sie uns Gewissheit vorgaukeln. Unser Motto scheint zu sein: Alles ist besser als Ungewissheit.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 869
Registriert: 23.07.2014
Wohnort: Gelsenkirchen
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von BOeinNackter » Fr 8. Jul 2016, 15:49

Es gibt tatsächlich eine EU-Regel zur Deklaration von Inhaltsstoffen von nicht verpackten Lebensmitteln. Daß sie für gelegentliche Back- oder Kochaktionen oder Verkauf bei Vereinen, Kirchengemeinden; Straßenfesten und dergleichen nicht gilt, wurde mehrfach von der EU und anderen Stellen betont. Offenbar gab es dazu Fragen. Auch die Stadt Bochum hat dazu Stellung genommen und keinen Anlass gefunden, etwas zu regeln. Sie hat es den Einrichtungen freigestellt, nach eigenen Maßgaben zu handeln. In der Diskusson ging es wohl auch um Sorgen wegen der bekannten Unverträglichkeiten und vegetarischer, veganer oder religiös begründeter Wünsche von Eltern. Trotz der komplexen Gemengelage wird die Verantwortung für diese Regel der EU in die Schuhe geschoben, was ja immer gut kommt.
Ich habe die schreckliche Vorstellung, daß dieser Aktionismus der Einrichtungen auch noch Anerkennung findet. Auch, daß Eltern so gern ihre knappe Zeit mit ihren Kindern in Wartezimmern verbringen, kann ich nur als den Versuch sehen, nichts zu versäumen, keine Fehler zu mache, nicht untätig zu wirken.
Eine Diagnose für das Kind , wie ADHS, entlastet sogar Eltern vom Verdacht und ihrer Befürchtung, der Fehler liege bei ihnen. Die Profis in Kindergarten und Schule haben ihre Verantwortung oft schon vorher an die Eltern durchgereicht, mit dem Hinweis auf eine Verdachtsdiagnose. Die Kinder werden Symptomträger, dann Diagnoseträger.

Dabei könnte man doch Verantwortung übernehmen ohne Schuldgefühle zu entwickeln. Aber es fehlt allen die Zeit, mal ordentlich miteinander zu reden und was anderes zu versuchen. Medizin hilft scheinbar schneller.
Außerdem zahlt es die Krankenkasse. Beratung, Gespräche kosten oft was.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 8. Jul 2016, 16:30

BOeinNackter hat geschrieben:Es gibt tatsächlich eine EU-Regel zur Deklaration von Inhaltsstoffen von nicht verpackten Lebensmitteln. Daß sie für gelegentliche Back- oder Kochaktionen oder Verkauf bei Vereinen, Kirchengemeinden; Straßenfesten und dergleichen nicht gilt, wurde mehrfach von der EU und anderen Stellen betont.
Verantwortung auf die EU zu schieben, ist eben für alle bequem und praktisch, denn man braucht dadurch nicht selbst nachzudenken bzw. zu entscheiden.

Das ist ein allgemeiner Trend in der heutigen Gesellschaft: Die Verantwortung für eigenes Handeln anderen zu übertragen, sich hinter Paragraphen und/oder öffentlichen Meinung zu verstecken.


BOeinNackter hat geschrieben:Dabei könnte man doch Verantwortung übernehmen ohne Schuldgefühle zu entwickeln. Aber es fehlt allen die Zeit, mal ordentlich miteinander zu reden und was anderes zu versuchen.
Es ist weniger die fehlende Zeit denn die Angst, bei der Erziehung bzw. beim Heranwachsen der Kinder etwas falsch zu machen. Deswegen wird nach Begründungen für das eigene Verhalten gefahndet bzw. das eigene Verhalten wird dem angepasst, was gerade in ist.

Dabei weiß wohl jeder, dass sich die Erkenntnisse der Wissenschaft, was nun gut für die Kinder sei, alle paar Jahre oder Jahrzehnte ändern, so dass plötzlich das, was gestern noch als gut galt, heute als großer Fehler gewertet wird. Denn auch die Wissenschaft existiert nicht im luftleeren Raum, sondern ist eingebettet in eine Gesellschaft, die großen Veränderungen unterworfen ist. Geht es in einer Gesellschaft in Richtung zu mehr Kontrolle, wird auch die Wissenschaft genauso entsprechende Argumente liefern, wie sie sie vorher einer permissiven Gesellschaft geliefert hat.

 
Beiträge: 5424
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Sa 9. Jul 2016, 17:46

@ Aria
Dabei weiß wohl jeder, dass sich die Erkenntnisse der Wissenschaft, was nun gut für die Kinder sei, alle paar Jahre oder Jahrzehnte ändern, so dass plötzlich das, was gestern noch als gut galt, heute als großer Fehler gewertet wird.
Ich denke, dass die Grundlinie stabil bleibt. Es ist jedoch schwierig, die Frage schlüssig zu beantworten, was dem Wohl des Kindes förderlich oder hinderlich ist.
Denn auch die Wissenschaft existiert nicht im luftleeren Raum, sondern ist eingebettet in eine Gesellschaft, die großen Veränderungen unterworfen ist.
Diese Auffassung teile ich mit dir vollumfänglich.
Geht es in einer Gesellschaft in Richtung zu mehr Kontrolle, wird auch die Wissenschaft genauso entsprechende Argumente liefern, wie sie sie vorher einer permissiven Gesellschaft geliefert hat.
Nein, diese Aussage von dir kann und will ich so nicht akzeptieren. Die Wissenschaft läuft nicht unbedingt dem gesellschaftlichem Trend nach.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mo 11. Jul 2016, 12:12

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Denn auch die Wissenschaft existiert nicht im luftleeren Raum, sondern ist eingebettet in eine Gesellschaft, die großen Veränderungen unterworfen ist.
[…]
Geht es in einer Gesellschaft in Richtung zu mehr Kontrolle, wird auch die Wissenschaft genauso entsprechende Argumente liefern, wie sie sie vorher einer permissiven Gesellschaft geliefert hat.
Nein, diese Aussage von dir kann und will ich so nicht akzeptieren.
Nein? Dann bringe ich dir ein Beispiel: Noch in den konservativen 50er und 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts war es Konsens in der Wissenschaft wie in der Gesellschaft, dass man Babys nachts ruhig schreien lassen sollte, sonst gewöhnten sie sich daran, dass sie mit dem Schreien jederzeit ihre Eltern herbeirufen können: Eltern würden dann zur Sklaven ihrer Kinder werden. In den liberalen 70er Jahren fand dann ein Umdenken statt, was bis in die 90er und 00er Jahre andauerte.

Jetzt, in der sich wieder dem Konservatismus neigenden Gesellschaft, werden Stimmen* laut, die wir als überwunden glaubten: Alles hat zu funktionieren – auch das Kind. Funktioniert es nicht, muss es dazu mit Disziplinierungsmaßnahmen gebracht werden. Und das von klein auf.

Das setzt sich später in der Schule fort – die Privatschulen, in denen meist strengere Regimes herrschen als in den staatlichen, haben Hochkonjunktur. Aber das ist es nicht allein: Schon die Tatsache, dass Eltern das meist hohe Schulgeld aufbringen, dient der Disziplinierung des Kindes. Durch Schuldgefühle, die entstehen würden, wenn das Kind die gesteckten Ziele nicht schaffen sollte.

* Es gibt nun wieder Wissenschaftler, die sagen, man könne Babys ruhig länger schreien lassen, bevor man sie beruhigt, denn das schadet ihnen angeblich nicht.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3195
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Bummler » Mo 11. Jul 2016, 14:03

Aria hat geschrieben:Jetzt, in der sich wieder dem Konservatismus neigenden Gesellschaft, werden Stimmen* laut, die wir als überwunden glaubten: Alles hat zu funktionieren – auch das Kind. Funktioniert es nicht, muss es dazu mit Disziplinierungsmaßnahmen gebracht werden.


Naja, die Witze über antiautoritär erzogene Kinder kennst Du aber?
Genau, der Versuch Kinder selbst über die Entwicklung ihrer Anlagen entscheiden zu lassen ist offensichtlich gescheitert.
Kinder, die nicht diszipliniert wurden, haben später schlechtere Chancen in unserer Gesellschaft.

Verantwortung auf die EU zu schieben, ist eben für alle bequem und praktisch, denn man braucht dadurch nicht selbst nachzudenken bzw. zu entscheiden.


Da kriege ich ja Schluckauf! Das ist der Verdreher des Tages. Einen Orden für Aria ... tätähh
Diese Kommission, die nur aufgrund einer Legitimation von Typen die längst nichts mehr zu sagen haben (weil abgewählt) existiert, bombardiert uns pausenlos mit Vorschriften, ohne auch nur ansatzweise eine gegenteilige Meinung zu akzeptieren, und Du sagst hier ernsthaft da wäre irgendwas praktisch daran?

ICH kenne keine einzige Vorschrift der Kommission, die praktisch ist. Nur bekloppte. Da kriege ich ja einen dicken Hals.
Ich habe Kollegen, die jetzt im Ruhestand sind, die sind ihr ganzes Leben mit einem Tabellenbuch ausgekommen. Und ich habe in den letzten zehn Jahren schon sieben Stück kaufen MÜSSEN, weil sich immer wieder eine technische Norm geändert hat und diese immer wieder zwangsweise bauaufsichtlich eingeführt wurde. Nicht alternativ, DAS wäre intelligent.
Mehrere tausend Euro MUSSTE ich aufwenden, weil Statikprogramme zu aktualisieren waren. Nicht etwa weil sich technisch etwas geändert hätte. Die Schwerkraft ist immer noch dieselbe wie vor der EU, aber die Verfahren und die Bezeichnungen und der ganze Schrumms, die Äußerlichkeiten, damit doch die Ergebnisse europaweit austauschbar wären, die haben sich geändert. Dabei reicht mir doch mein Markt um Lübben rum. Ich muss keine Statik für Griechenland rechnen. Aber ich darf das nicht tun, also nach alten Vorschriften rechnen.

ICH würde sofort aus der EU austreten wie die Engländer. Schon die ersten Anzeichen zeigen, wie gut das denen tut. Die Exporte verbilligen sich durch den Wechselkurs vom Pfund. Denen wird es noch mal richtig gut gehen. Das ist auch so ein Wahn, dass es uns wegen der Union gut geht. Alles Quatsch.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mo 11. Jul 2016, 16:49

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Jetzt, in der sich wieder dem Konservatismus neigenden Gesellschaft, werden Stimmen* laut, die wir als überwunden glaubten: Alles hat zu funktionieren – auch das Kind. Funktioniert es nicht, muss es dazu mit Disziplinierungsmaßnahmen gebracht werden.
Naja, die Witze über antiautoritär erzogene Kinder kennst Du aber?
Ja, kenne ich. Aber kennst du den Begriff „Schwarze Pädagogik“? Müsstest du eigentlich kennen, denn die gab es reichlich auch in der DDR. :D

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von guenni » Mo 11. Jul 2016, 19:14

Bummler hat geschrieben:ICH würde sofort aus der EU austreten wie die Engländer. Schon die ersten Anzeichen zeigen, wie gut das denen tut. Die Exporte verbilligen sich durch den Wechselkurs vom Pfund. Denen wird es noch mal richtig gut gehen.


eine sehr gewagte these, die wirtschaftsexperten so nicht unbedingt teilen.
dumm, dass die briten kaum etwas industrielles zu exportieren haben. dominierend ist der finanzsektor, der bei dem brexit schrumpfen wird. die importe überstiegen die exporte 2015 um rd. 150 milliarden euro und nun werden die importe auch noch massiv teurer.
und komisch, dass nach wunsch der briten der freihandel mit der eu möglichst unverändert bleiben soll.

aber zurück zum thema.

 
Beiträge: 5424
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Di 12. Jul 2016, 00:12

@ Aria
Noch in den konservativen 50er und 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts war es Konsens in der Wissenschaft wie in der Gesellschaft, dass man Babys nachts ruhig schreien lassen sollte, sonst gewöhnten sie sich daran, dass sie mit dem Schreien jederzeit ihre Eltern herbeirufen können: Eltern würden dann zur Sklaven ihrer Kinder werden. In den liberalen 70er Jahren fand dann ein Umdenken statt, was bis in die 90er und 00er Jahre andauerte.
Ich hatte in den "liberalen 70er Jahre" mal eine Psychologin und die Familie ihrer Schwester in meiner Familie zu Gast. Da hörte ich die gleiche Botschaft, die du hier vortrugst. Aber wenn meine Tochter als Baby sich bemerkbar machte, war sie die erste, die am Babybettchen stand. In meiner Ausbildung wurde zwar auch über das Problem der sog. Schreikinder gesprochen. Wir wurden aber daraufhin geschult, aus dem Schrei des Babys herauszuhören, was jetzt anliegt. Und ich kann nur sagen, dass ich in vielen Gesprächen mit meiner Mutter, die nach ihrer juristischen Ausbildung eine Ausbildung in der Wohlfahrtspflege (so hies des damals) durchlief, kann ich diese deine Aussage von den 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht bestätigt sehen. Ich weiß nicht, aus welchem Lehrbuch du diese deine Erkenntnis gezogen hast, mir ist ein derartiges Buch noch nicht unter die Augen gekommen. Auch von älteren Kolleginnen wurde mir vor 50 Jahren derartiges nicht berichtet.

Jetzt, in der sich wieder dem Konservatismus neigenden Gesellschaft, werden Stimmen* laut, die wir als überwunden glaubten: Alles hat zu funktionieren – auch das Kind. Funktioniert es nicht, muss es dazu mit Disziplinierungsmaßnahmen gebracht werden. Und das von klein auf.
Das ist eine Haltung, die nur von den Menschen vertreten wird, die keine kleinen Kinder haben oder nicht mehr haben. Diese Stimmen hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben.

Das setzt sich später in der Schule fort – die Privatschulen, in denen meist strengere Regimes herrschen als in den staatlichen, haben Hochkonjunktur.
Oh, :o da scheinst du aber etwas ganz grundsätzlich falsch verstanden zu haben oder aus einer gewissen politischen Sicht so zu sehen.
Schon die Tatsache, dass Eltern das meist hohe Schulgeld aufbringen, dient der Disziplinierung des Kindes.
Diese deine Aussage ist, gelinde gesagt, gehobener Blödsinn. An der Höhe des Schulgeldes kannst du den Grad der "Disziplinierung" des Kindes nicht messen. Ja, ich weiß, jetzt wirst du mir mit Argumenten kommen, dass dieses in den britischen Internaten so sei. Hast du da Erfahrung? Woher beziehst du diese Gewissheit?
Durch Schuldgefühle, die entstehen würden, wenn das Kind die gesteckten Ziele nicht schaffen sollte.
Da laufen wirklich verschiedene Vorurteile in deinem Kopf herum. Ich denke, dass du politisch sehr links stehst und aus dieser Richtung deine Aussagen gespeist wurden.

@ Bummler
Diese Kommission, die nur aufgrund einer Legitimation von Typen die längst nichts mehr zu sagen haben (weil abgewählt) existiert, bombardiert uns pausenlos mit Vorschriften, ohne auch nur ansatzweise eine gegenteilige Meinung zu akzeptieren, und Du sagst hier ernsthaft da wäre irgendwas praktisch daran?
Du musst über ein sehr gestörtes Verhältnis zur EK-Kommission verfügen. :( Brüssel ist längst nicht so schlecht und dumm, wie du es hier darstellst.

Ich habe Kollegen, die jetzt im Ruhestand sind, die sind ihr ganzes Leben mit einem Tabellenbuch ausgekommen. Und ich habe in den letzten zehn Jahren schon sieben Stück kaufen MÜSSEN, weil sich immer wieder eine technische Norm geändert hat und diese immer wieder zwangsweise bauaufsichtlich eingeführt wurde.
Du vergisst hierbei, dass die technischen Anforderungen und die Materialien sich sehr rasch und stark verändert haben. Mein Vater, ein Bauingenieur, hat noch die größten Berechnungen mit einem Rechenschieber ausgeführt. Er kam sicherlich schneller zum Ergebnis, als du heute mit dem Computer. Dieses soll kein Vorwurf sein. Aber ein Hinweis darauf, dass die Hilfsmittel, die heute benutzt werden, nur dazu führen sollen, mehr Arbeitsvolumen zu bewältigen. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass dieses Ziel wirklich erreicht wurde.

Mehrere tausend Euro MUSSTE ich aufwenden, weil Statikprogramme zu aktualisieren waren.
Das Geld hättest du dir sparen können, wenn du in der Lage wärst, die geforderten Berechnungen selbst zu erstellen oder dir selbst ein entsprechendes Computerprogramm zu schreiben. Und glaube mir, ob du in Griechenland oder um Lübben herum baust, die Statik ist mathematisch die gleiche, aber die entsprechende Gesetzeslage nicht. Darum geht dein diesbezüglicher Vorwurf in Richtung Brüssel fehl.

ICH würde sofort aus der EU austreten wie die Engländer. Schon die ersten Anzeichen zeigen, wie gut das denen tut.
Nach den mir bekannten Wirtschaftsdaten muss ich aber zu einem anderen Ergebnis kommen. Dieses dein Argument könnte von der AfD kommen und der Wahrheitsgehalt der AfD-Informationen ist in der Bundesrepublik die kleinste von allen Parteien.

Das ist auch so ein Wahn, dass es uns wegen der Union gut geht.
Ich erlebe es als ausgesprochen entlastend, dass wir den Euro haben. Statt wie früher mit 7 unterschiedlichen Währungen und Wechselkursen arbeiten zu müssen, muss ich es jetzt nur noch mit zwei. Dieses hat mir schon sehr viel Geld eingespart. Und durch die EU und den Euro wurde die Inflation sehr stark reduziert. Ich weiss wirklich nicht, warum man die EU immer schlecht reden muss. Mir wäre es lieber, wir würden aus dem Staatenbund einen Bundesstaat machen, weil dann viele finanzielle Risiken besser abgefangen werden könnten. Übrigens, Griechenland lässt jetzt ihre Finanzbeamten in Nordrhein-Westfalen in Richtung Betriebsprüfungen ausbilden. Das Steueraufkommen in Griechenland steigt jetzt ganz langsam an.

@Aria
Der Begriff "Schwarze Pädagogik" ist kein pädagogischer Begriff. Es handelt sich hier um einen politischen Kampfbegriff. Bevor du dich jetzt aufregst und mir Unkenntnis vorwirfst, ich habe mich mit dem Begriff auseinander gesetzt und kann diesen trotzdem nur so einordnen.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3195
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Bummler » Di 12. Jul 2016, 09:16

@Eule
Brüssel ist längst nicht so schlecht und dumm, wie du es hier darstellst.


Ich habe nichts gegen Brüssel. Ich habe etwas dagegen das ich das TUN muss was in Brüssel ausgeheckt wurde.
Wobei ja letztendlich für die Einführung von Normen immer noch der deutsche Gesetzgeber verantwortlich ist und ich also eigentlich den Falschen schelte. Freilich sind diese Normen immer auf der Grundlage von vielen Interessen zustande gekommen und damit sehr unhandlich, um das mal freundlich zu umschreiben.

Nach den mir bekannten Wirtschaftsdaten muss ich aber zu einem anderen Ergebnis kommen.


Warten wir ab. Üblicherweise ist es so, dass wenn der Euro schwächer wird, das gut für die Eurozone ist. Warum das jetzt bei England und dem Pfund nicht mehr gelten soll ist zumindest mir nicht klar. Aber ich bin ja kein Experte.

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 71 Gäste