Leider ist der größte Teil des Artikel online kostenlos nicht zu sehen, aber das Wesentliche steht bereits im Zitat.Nur 12 Prozent der Menschen gelingt es, ihre Vorsätze für das neue Jahr oder für die Fastenzeit einzuhalten, 88 Prozent scheitern also.
Warum ist das so? Und, wenn das so ist, warum versuchen wir es trotzdem immer wieder? Warum fassen Menschen Vorsätze in der Silvesternacht, nehmen sich Entbehrungen vor zum Beginn der Fastenzeit, hoch und heilig. Und wissen eigentlich schon vorher, dass es nachher wieder nicht gelingt? Wie wird man Weltmeister in der Toleranz des eigenen Scheiterns?
Es ist einerseits angeboren, eine Anpassungsstörung gewissermaßen. Das menschliche Gehirn will seine Ressourcen schonen, es vermeidet Aktivierungsenergie, es ist also grundsätzlich faul und läuft gerne auf Autopilot. Weiter machen wie bisher scheint für das Gehirn immer die ökonomischere Option zu sein. Experiment-Reihen haben gezeigt: Es dauert deswegen im Durchschnitt 66 Tage, bis der Mensch sich eine gute Angewohnheit wirklich neu angeeignet oder eine schlechte abtrainiert hat. Das heißt: Wer es 66 Tage lang schafft, hat es geschafft.
Ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen: Wer abnehmen will, muss nur 2 bis 3 Monate weniger Kalorienreiches essen, dann ist alles weitere Kinderspiel. Was nicht heißt, dass das Gewicht auch mal wieder moderat hoch geht – der Mensch ist ja keine Maschine! –, doch genauso leicht geht es auch wieder herunter. Damit verhält es sich wie mit allem: Gelernt ist gelernt.