von Mecki » Di 9. Okt 2018, 00:24
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nicht 50 Jahre zurückblickend...10 Jahre, manchmal nur 5 Jahre reichen aus, die riesigen Fortschritte
zu erkennen. Immuntherapien, Hormontherapien, Humangenetik, individuelles "Zuschneiden" von Chemotherapien mit anderen Komponenten von med. Möglichkeiten, bessere OP-Techniken, minimal-
invasive Eingriffe, "und/oder"-Wahl an Therapien, "und/und"-Entscheidung für Therapien ....adjuvante
Therapien, Komplementär-medizinische Begleitung....und, und, und.
...doch es hilft nichts, dass zu wissen, dass es so ist. Selbst betroffen zu sein - glaube mir...das ist der
Horror. Mit jetzt 6 Krebsdiagnosen umzugehen...was soll ich zu den med. Fortschritten sagen? Krebs
ist und bleibt eine heimtückische Erkrankung....hinterlistig, weil keine, bis nur sehr geringe Anzeichen
zu spüren sind.
Es gibt keine Gießkannen-Therapien mehr...nicht mehr "eine für alle"! Die Tumor-Diagnostik ist eine
andere geworden...sehr viel spezifischer. So wird individueller diagnostiziert und später therapiert. Wenn
Tumoren genbedingt sind, wenn sie vererbt wurden...meist vollkommen andere Vorgehensweisen.
"Forschung" birgt auch Gefahren - Beispiel aus der Realität: eine Mutter hat Brustkrebs. 4 Töchter!!! bekommen auch die Brustkrebs-Diagnose...Gen-bedingter Tumor, gesondertes Diagnostik-Konzept, besonderes Therapie-Konzept, besonderes BehandlungsProgramm.
Die Töchter haben Nachwuchs.... auch Mädchen! Sollen diese Mädchen/Jugendlichen/junge Frauen
getestet werden, ob sie auch einen krebs entwickeln KÖNNTEN? Med. kein Problem, das in Erfahrung zu bringen, ob sie eine Disposition haben. Was passiert, wenn sie untersucht werden, tatsächlich eine Disposition vorliegt? Wird das Leben der Kindeskinder beeinflusst, wenn sie von der Disposition erfahren?
Wer soll entscheiden, ob die Kindeskinder untersucht werden? Wer übernimmt die Verantwortung für die
Entscheidung, zu untersuchen, bzw. nicht zu untersuchen? Mit dem Wissen, eine Disposition zu haben - oder besser nicht zu wissen, dass eine Disposition vorhanden sein könnte? Die Disposition zu haben, besagt ja nicht, dass es zu einer Krebserkrankung kommt.
Ist DAS Gesundheitswahnsinn, damit umzugehen? Splittet sich der der Gesundheitswahn?
Humangenetik - was dort auf inzwischen stattfindet.... das ist bahnbrechend. Es bleibt bei den Ergebnissen aber NICHT auf die Suche nach Krebs beschränkt. Es kommt noch viel mehr zum "Vorschein", was den Medizinern bekannt wird - aber... wie geht der Mediziner damit um, MEHR zu wissen, weil die Genetik sehr viel mehr Daten liefert, als gewollt sind? Dem Patient ALLES zu sagen? Dem Patient alles sagen MÜSSEN,
was sich sonst noch in seinen Genen nachweisen lässt...oder wird nur das mitgeteilt, wonach "gesucht" wurde?
Da sind alle involvierten Fachleute seit Jahren in der Diskussion...und es ist ein Wagnis, eine allgemeingültige Entscheidung zu treffen - ALLES zu sagen, bzw. nur das zu sagen, wonach "gesucht" wurde... mit dem Wissen verbunden, dass da noch mehr "schlummert" und auch zum Ausbruch kommen könnte. Und ja ... Veranlagung für Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, Alzheimer, MS, Diabetes, und, und, und.... sagt das der Arzt, dass dafür ...und andere Dinge auch.... auch eine Disposition vorliegt? Schweigt er? Wird der Arzt zum Geheimnisträger, weil da ggf. etwas schlummert, was noch heftiger sein wird, als das, nach dem "gesucht" wurde?
Gesundheitswahn? Zweischneidig? Medizinische Forschung - zweischneidig?