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Gesundheitswahn

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Bummler » Fr 20. Jan 2017, 15:44

Hans H. hat geschrieben:Ich weiß von manchen Menschen, die es erst dann geschafft haben, wenn sie zwei oder drei Mal pro Woche einen Kurs im Fitnesscenter gebucht hatten. Für den Kurs hatten sie schließlich extra bezahlt, also lag der in der Priorität vor allen anderen Terminen, ...


Das habe ich auch durch. Vor allem meine Yogakurse waren da tatsächlich sehr effektiv, aber auch stressig. Deshalb mache ich im Moment diese Kurse nicht mehr mit.
Aber ich habe mir fest vorgenommen, wenn ich Rentner bin ....

Vielen Dank für die Ernährungstipps. Steter Tropfen höhlt den Stein, solche Tipps kann man gar nicht genug bekommen.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von hajo » Fr 20. Jan 2017, 16:47

Steter Tropfen höhlt den Stein

Den STEIN... ;)
Zudem: Kommt auf den Tropfen an...
Er füllt den Bauch, rsp. dessen Umhüllung.

Ich halte es mit früheren Zeiten:
William Shakespeare hat geschrieben:Cäsar:
Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein,
Mit glatten Köpfen, und die nachts gut schlafen.
Das ist sogar beim glatten Kopf bei mir ziemlich weit fortgeschritten...

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 20. Jan 2017, 17:02

Bummler hat geschrieben:Nicht das ich es nicht versucht hätte, die beiden Komponenten Ernährung und Bewegung auf ein vernünftiges Maß abzustimmen. Aber ich bin fortlaufend gescheitert. Bei der Analyse warum ich denn gescheitert bin, habe ich einige Faktoren selektieren können, die ich tatsächlich nicht beeinflussen kann. So blöd wie das jetzt klingt, aber z.B. kann ich nicht beeinflussen was ich esse.
Das ist wahr: Wer im Arbeitsleben steht, kann nicht immer beeinflussen, was er isst. Auch ich esse Fastfood, wenn es schnell gehen muss, aber dann esse ich abends vielleicht weniger. Ich weiß halt: Ein Big-Mäc hat 500 Kalorien, Cola und Pommes auch jeweils 500, dann hat man schon ca. ¾ des (normalen) Tagesbedarfs intus. Daher gibt es bei mir Wasser statt Cola und nur eine kleine Portion Pommes dazu. Das ist ca. 1/3 des Tagesbedarfs, also kann ich abends trotz Fastfood ganz normal essen.

Wichtig ist allein die Energiebilanz pro Tag: Nehme ich durch essen und trinken mehr Energie zu mir als ich verbrauche, nehme ich zu, bei weniger Energiezufuhr nehme ich ab, weil der Körper dann ersatzweise Fett verbrennt. Dieses Verbrennen ist normalerweise kaum zu bemerken, es sei denn man hungert regelrecht. Und hungern ist falsch, denn sobald wieder genügend bzw. mehr Futter da ist, als verbracht wird, wird die Energie/Zucker wieder in Fett umgewandelt und (für schlechte, sprich Hungerzeiten) gespeichert. Mehr noch: Der Körper merkt sich, dass es auch Hungerzeiten gibt, also versucht er umso mehr Reserven aufzubauen. Deswegen scheitern alle Diäten, d.h. am Ende ist man noch fetter als vor der Diät.

Nein, man muss normal alles essen wie immer, aber halt etwas weniger. Etwas weniger ist nicht FdH-Methode, denn damit hat man Hunger mit dem oben geschilderten Effekt, sondern vielleicht 10% weniger. Das Abnehmen dauert dann zwar Monate, aber das ist dann von Dauer. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich daran meistens hält und bei Anzeichen der Gewichtzunahme (das Kleid oder der Gürtel wird enger) dagegen steuert. Ich habe das nach den Feiertagen machen müssen – es dauert noch eine bis zwei Wochen, dann bin ich wieder auf meinem Normalgewicht.

Wichtig bei der Ernährung ist lediglich zu wissen, wie viele Kalorien die Lebensmittel haben, dann kann man sich ausrechnen, was man zu sich nimmt. Wie viel Kalorien man normalerweise verbraucht, kriegt man mit der Zeit ohne Waage heraus – siehe Kleid/Gürtel Messung, die völlig ausreichend ist.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Sa 21. Jan 2017, 07:57

Hans H. hat geschrieben:@Bummler: du beschreibst genau, wie es sehr vielen Menschen geht. Dennoch gebe ich Aria Recht, dass es sehr am mangelnden Willen liegt.
Bummler beschreibt etwas, was ungesund ist und trotzdem zwanghaft gemacht wird. Er beschreibt also eine Sucht. Sucht hat mit Willen nichts zu tun. Gerade Menschen, die einen starken Willen haben, sind besonders anfällig für Süchte. Und gerade Menschen, die nach außen sich mit ihrem starken Willen hervortun müssen, brechen an anderen Stellen gerade durch diesen zusätzlich sich selbst auferlegten Druck ein und konsumieren zwanghaft Ungesundes, versuchen dies aber so lange wie möglich zu verheimlichen bzw. durch Rechtfertigungen ("Sich etwas gönnen") zu relativieren.

Ich finde es mutig von Bummler, dass er sein Problem anspricht. Gerade, weil damit zu rechnen ist, dass hier im Forum viel Unverständnis zu erwarten ist.

Wir machen uns nur etwas vor, wenn wir nicht begreifen, dass jeder von uns massiv der Gefahr von Süchten ausgesetzt ist. Wir leben in einer Zeit, in der massiv auf die Psyche Einfluss genommen wird und wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft.

Es wird heutzutage keinen Menschen geben, der nicht zumindest kleine Süchte hat. Allerdings verdrängen wir dies gern und sehen nur Sucht, wenn es bei anderen ist oder wenn sie Ausmaße angenommen hat, dass sie uns sehr schwerwiegend im Leben beeinträchtigt.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » So 12. Feb 2017, 16:00

Ein Buch von Carl Cederström, André Spicer: Das Wellness-Syndrom. Die Glücks-Doktrin und der perfekte Mensch.

Ein Kommentar auf deutschlandradiokultur.de sagt u.a. dazu: „Fitness und Gesundheit sind nicht länger Privatsache. Immer mehr Unternehmen wollen ihren Angestellten vorschreiben, was gut für sie ist. Aus Sicht von Carl Cederström und André Spicer geht es dabei vor allem um die Steigerung des persönlichen Marktwertes.“

Was mir auch in meinem Umfeld auffällt: Manche betreiben Sport in diesem Sinn und merken nicht, dass sie manipuliert werden. Sie sind ganz stolz, wenn sie von ihren Biodaten berichten, z.B. wie viele Schritte sie wieder gelaufen sind oder wie sie ihren Blutdruck allein mit dem täglichen Jogging „in den Griff“ bekommen haben.

Dabei sagte Karl Lagerfeld schon vor ein paar Jahren: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Tim007 » So 12. Feb 2017, 20:04

Lagerfelds Spruch ist witzig, keine Frage, hat jedoch nichts damit zu tun, dass manche Leute Sport treiben und stolz auf ihre Fitness sind.
Jogginghosen werden vor allem von Couchpotatoes gerne getragen.

Und die Steigerung des persönlichen Marktwertes ist eine Verdrehung, wie sie oft anzutreffen ist, wenn eine gute Sache niedergemacht werden soll. Natürlich haben auch Unternehmen gemerkt, dass Leute, die Sport treiben, seltener krank sind. Das kommt aber vor allem auch dem Mitarbeiter zugute. Überkandidelt kann man von einer "win-win-Situation" sprechen.

Erstaunlich, was sich einige einfallen lassen, um Käufer für ihre fragwürdigen Machwerke zu finden.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » So 12. Feb 2017, 20:28

Aria hat geschrieben:Dabei sagte Karl Lagerfeld schon vor ein paar Jahren: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
Karl Lagerfeld ist wohl Dein Gesundheits-Apostel?
Da steckt wohl auch kein bißchen Profitinteresse hinter der Aussage?! Ich vermute mal, der verkauft eher weniger Jogginghosen als vielmehr teurere Klamotten.
Wie naiv bist Du eigentlich?

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » So 12. Feb 2017, 22:51

Jetzt streitet euch mal nicht über die Geschäftsinteressen von Karl Lagerfeld. Der ist zweifellos ein Genie, macht aber oft auch recht schräge Bemerkungen. Das ist schließlich in der Gesellschaft so eine Art Vorrecht der Genialen, dass auch deren schräge Bemerkungen von den Gesprächs- oder Interview-Partnern ziemlich widerspruchslos akzeptiert werden.

Für alle diejenigen, die sich hier mit Gewichtsproblemen ge-outet haben bzw. wenn der Bauchumfang deutlich 100 cm übersteigt, möchte ich diese Sendung des NDR aus der Reihe "Gesundheits-DOCs" empfehlen:
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/m ... age-1.html

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » So 12. Feb 2017, 23:03

Da hat mich heute einer gefragt, wie alt ich bin. Und dann hat er gemeint: Na, da wirst Du aber hundert Jahre, Du hast kein Gramm Fett zu viel! Nimmst Du Dich da auch mit dem Essen sehr zurück?
Da konnte antworten, dass ich alles reichlich esse wie z.B. auch Torte. Heute hatte ich übrigens ein Stück Sahnetorte und zwei Stück Pflaumenkuchen zum Kaffeetrinken - lecker! Ich verbrenne halt täglich massig Kalorien beim Rennen (und die Muskeln auch noch danach), bringe damit meinen Blutdruck ins Lot, also Metabolisches Syndrom mit einen Aufwasch besiegt.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von guenni » So 12. Feb 2017, 23:33

Hans H. hat geschrieben:Jetzt streitet euch mal nicht über die Geschäftsinteressen von Karl Lagerfeld. Der ist zweifellos ein Genie, macht aber oft auch recht schräge Bemerkungen. Das ist schließlich in der Gesellschaft so eine Art Vorrecht der Genialen, dass auch deren schräge Bemerkungen von den Gesprächs- oder Interview-Partnern ziemlich widerspruchslos akzeptiert werden.


sehe ich auch so und seine aussage zu jogginghosen ist ganz berechtigt als stilfrage gemeint.

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