Eule hat geschrieben:Die Frage, ob in Deutschland zu viel operiert wird oder nicht, halte ich nicht für eine Frage, die zum Themenkreis des Gesundheitswahns gehört.
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im weitesten Sinn gehört das zum Gesundheitswahn, weil viele Aspekte zum Wahn des Operierens dazu
gehören... Angst der Patienten schüren, "unbedingt" operiert werden zu müssen, ohne über Alternativen informiert worden zu sein. Orthopädische Bereiche seien genannt.
Wirtschaftliche Auslastung der OP-Säle. Operationen bringen mehr Geld, als konventionelle Verfahren (ggf. Physio-Therapien, die vllt. im gleichen Haus möglich sind).
Es gibt Regionen in D-Land, wo z. B. übermäßig viele orthopädische Operationen (Rücken, Hüften, Knie) gemacht werden. Das ist bekannt....und ein sehr heikles Thema.
Es gibt Bereiche in D-land, in denen exorbitant höhere Kaiserschnitte vorkommen. Begründung - Auslastung der Kreißsäle zu hoch, Mangel an Hebammen, Mangel an Betreuung für "normale Geburten". Nicht mal 10 % der Kaiserschnitte sind aus gesundheitlichen Gründen für Kind und/oder Mutter erforderlich.
Wer ist dafür zuständig? Klinik-Verwaltungsleitungen? Ärzteschaft? "Beide"? Das Gesundheitssystem an sich? Die "Politik"?
Eines der besten Gesundheitssysteme in D-land zu haben, bedeutet NICHT, dass die deutsche Bevölkerung
gesunder ist, als die Bevölkerung anderer Nationen.
In der Schweiz gibt es eine Medikamenten-Ausstattung von ca. 7.000 bis 8.500 Medikamenten.
In D-land gibt es zwischen 35.000 und 40.000 verschiedene Medikamente! Tendenz steigend.
Gesundheitswahn? Mehr Operationen, mehr Medikamente, zu viele Kliniken, zu viele Betten, zu lange Liegezeiten? Das Gesundheitswesen ist ein Moloch, der viel bietet - an Nutzen, aber auch an Ausnutzen.
Der Moloch, bestehend aus Unternehmen, Institutionen.... und vielen gegenseitigen Erfüllungsgehilfen
und Lobbyisten.... Gesundheitswahn?
Sind "wir" in Deutschland gesunder? Ganz sicher nicht.....