Bummler hat geschrieben:Also das ist ganz unterschiedlich. Während mein Hautarzt mich auffordert mich auch im Netz zu informieren, lässt mein Hausarzt mir gar keine andere Wahl, weil seine "Aufklärung" so reduziert ist, das ich ohne zusätzliche Informationen praktisch nicht weiß was ich eigentlich habe und wie ich damit umgehen muss.
Symptomatisch seine Bemerkung, das mein Harnsäurespiegel zu hoch wäre und ich deshalb kein Fleisch mehr essen und keinen Alkohol mehr trinken soll. Fertig war er. "Der nächste bitte."
Da gehst du aus der Sprechstunde als wenn dir jemand mitten auf die Eins gedroschen hätte. Taumelnd nur habe ich mein Haus und meinen PC erreicht und dann erstmal gegoogelt, was das denn überhaupt ist. Ich lese dann meist in der Apothekenumschau, die ist zwar auch nicht unabhängig, aber die Abhängigkeit kann ich wenigstens abschätzen.
Jedenfalls komme ich ohne die Infos aus dem Netz gar nicht mehr aus. Ich habe zwar auch noch ein Gesundheitsbuch von 1962, aber da lese ich nur noch selten nach. Da muss man ja schon wissen was man hat.
Übrigens, meine "funktionellen" Herzbeschwerden habe ich auch erst mittels Internet diagnostizieren können. Der Hausarzt und die Spezialisten waren dazu nicht in der Lage. Die haben nur nichts gefunden. Aber statt mich darüber aufzuklären, das man solche Herzbeschwerden haben kann, haben sie nur die Schultern gezuckt. Mittels Psychotherapie und Yoga ist das Problem weg.
Aber die Überweisung zur Psychiatrie hat mir mein Arzt erst nach meiner Recherche ausgestellt.
@ Bummler
von einem Haus- oder Facharzt ans Internet verwiesen zu werden - ist eine berufliche Bankrotterklärung.
Allerdings - mehrfach habe ich erfahren müssen, dass Ärzte/Therapeuten sofort abwinken, wenn ein Patient angibt, schon im Internet nachgesehen zu haben...das mögen Ärzte/Therapeuten ganz und gar nicht. Viele
Jahre war ich in entsprechenden Kreisen von Patienten ehrenamtlich unterwegs, weil ein eigenes Interesse bestand.
Und weil ich wusste, dass "Internet" eher beunruhigt, als dass es zur Klärung beiträgt - die Internet
kann nun mal keine belastbaren Diagnosen stellen - habe ich selbst Abstand davon genommen, einem Arzt/Therapeut zu sagen, dass ich das Internet als Quelle genutzt habe. KEIN Arzt mag es, wenn
"DR. Internet" konsultiert wurde. Wie nahe liegt da der Satz: "Schauen sie im Internet!"
Ich nutze es auch... erwähne es mit keiner Silbe. Und mit dem "Angelesenen" lassen sich wunderbar
Fragen formulieren. Ein bisschen kann man dann taktieren, schließlich hat jeder das Recht, ein gut
informierter Patient zu sein, was inoffiziell gewünscht ist, um Behandlungszeit/Gesprächszeit zu sparen.
Offiziell will das kein Arzt wissen, weil informierte Patienten die schwierigsten überhaupt sind - die
stellen spezifischere Fragen, als "Unwissende"....nur die Quellen sollten besser nicht genannt werden.
Was dir letztlich geholfen hat, ist dem Arzt egal. Bestenfalls nimmt er "Notiz"...