@ Bummler
Eule hat geschrieben:
Ob das relativ hohe Alter dann noch erreicht werden wird, ist für mich fraglich. Denn diese geburtenstarke Jahrgänge sind gleichzeitig die Jahrgänge mit der Zunahme der Allergien, was eine Einschränkung der Widerstandskraft nach sich ziehen wird.
Zumal ja möglicherweise das Gesundheitssystem zusammenbrechen wird.
Die Schädigung des Menschen durch nahrungsfremde Zusatzstoffe, die zumal oft als Auslöer von Allergien erkannt worden sind, hat mit dem "Zusammenbruch" unseres Gesundheitssystems nichts zu tun. Hier verbindest du zwei unterschiedliche Sachverhalte.
Das Bevölkerungswachstum schädlich ist, steht wohl außer Frage.
Eine etwas eigenartige Feststellung!
Wir haben genau den richtigen Weg eingeschlagen, nämlich die Reduzierung der Bevölkerung.
Bei der Industriealisierung einer Gesellschaft geht die Geburtenrate etwas zeitversetzt zurück. Diese Beobachtung kannst du in allen Industriegesellschaften machen.
Warum z.B. in der 2000-er Grafik bei den 30-jährigen Frauen ca. 350000 angegeben sind
und dann in der 2050-er Grafik bei den 80-jährigen Frauen auch ca. 350000 erschließt sich mir nicht.
Die allgemeine Lebenserwartung aller 30-jährigen Frauen aus dem Jahre 2000 liegt über 80 Jahre. Darum verringert sich die Anzahl dieser Frauen bis zum Jahre 2050 nicht.
Ich halte diese Grafik für falsch und politisch manipuliert.
Nein, dieses ist die wissenschaftlich errechnete Prognose der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahre 2050. Diese Prognose der Bevölkerungsentwicklung wird benötigt für die Berechnung der zu erwartenden Rentenlasten, Lebensversicherungsbeiträge und Abschätzungen der Aufwendungen für den Gesundheitsbedarf. Wer sollte hier ein Interesse daran haben, hier etwas zu manipulieren?
Wenn wir also unsere Wirtschaftskraft im augenblicklichen Umfange beibehalten wollen, brauchen wir eine entsprechende Einwanderung, um diesen Bevölkerungsverlust ausgleichen zu können.
Das sehe ich auch nicht so. Was Du mit "Wirtschaftskraft" bezeichnest, sind vor allem die zur zeit günstigen Lohnstückkosten in Deutschland durch die Hartz4-Reformen einschl. Leiharbeitsregelungen, die Rente mit 67 und den weggefallenen Vorruhestandsregelungen.
Hier wirfst du zwei wirtschaftspolitische Fragen durcheinander. Die "Wirtschaftskraft" einer Volkswirtschaft, also as BSP (Bruto-Sozial-Produkt) hat mit den Hartz4-Reformen nichts zu tun. Das BSP ist die Addition aller wirtschaftlich erfassbaren Leistungen. Die Lohnstückkosten sind nur die Kosten, die für die Produktion dieses Stückes aufgebracht werden müssen. Ich habe den Begriff "Wirtschaftskraft" sogar noch weiter gefasst, als der Begriff des BSP dieses macht. Ich habe dieses genutzt als die quantitative Fähigkeit, wirtschaftliche Leistungen zu erbrinen. Bei einer Verringerung der arbeitsleistenden Bevölkerung geht zwangsläufig die quantitative Wirtschaftsleistung zuerück. Man wird nicht den Verlust der Arbeitsleistung, die durch Reduzierung der arbeitsleistenden Bevökerung entsteht, durch eine Automatisierung ausgleichen oder abfangen können.
Also Leute die zu Löhnen arbeiten, die eigentlich nicht ausreichend zum Leben sind.
Die Höhe der Löhne hat auf die quantitative Wirtschaftsleistung keinen Einfluss. Ob nun die Herstellung eines Autos 6.000,-- oder 8.000,-- € kostet, ist nicht relevant. Ein Auto bleibt ein Auto.
Der "Arbeitsmarkt" muss auf dem gegenwärtigen Niveau mit etwa 5 bis 6 % Arbeitslosigkeit gehalten werden um nicht ein Ansteigen der Löhne zu provozieren.
Ich sehe, dir sind die Messzahlen des Arbeitsmarktes nicht bekannt. Bei einer Arbeitslosenrate von 4-5% wird von einer Vollbeshäftigung gesprochen. Ich gehe jetzt sogar davon aus, dass diese Messzahl angehoben werden muss, weil wir in unserer hochtechnisierten Gesellschaft einen größer werdenden Anteil von arbeitsfähigen Menschen haben werden, die in diese hochtechnisierten Arbeitsabläufe aus vielerlei Gründen nicht eingebunden werden können. Die Fragen der Tarifpolitik spiedlen hierbei keine Rolle.
Insofern ist Einwanderung keine Lösung, sondern ein Problem, was man wahrnehmen sollte.
Die Einwanderung stellt insofern kein Problem dar, weil durch die Einwanderung der Bevölkerungsrückgang kompensiert werden kann und teilweise auch wird. Wir transportieren nicht die Arbeitsstätte zu den Menschen, wir bringen die Menschen zu den frei werdenden Arbeitsstellen!
Dieses ist aber nicht nur ein deutsches Problem, es ist ein gesamteuropäisches Problem.
Auch falsch. Bei der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist Einwanderung ein Brandbeschleuniger.
Jetzt hast du aber genau meine Aussage bestätigt. Die Einwanderung von Arbeitskräften nach Deutschland erfolgt ja nicht nur aus dem Raum außerhalb der EU, sondern auch aus der EU! Ich wäre für eine Europäisierung der Wirtschafts-, Finanz- und Arbeirtsmarktpolitik. Auf diesem Wege könnten also junge Menschen aus Spanien und Griechenland hier in Deutschland ohne größere Probleme eine qualifizierte Ausbildung durchlaufen und entsprechende Arbeitsplätze besetzen.
Dir scheinen die Aussagen der Klimaforschung nicht bekannt zu sein. Spanien, genauer Zentralspanien, wird innerhalb der nächsten 50 bis 100 Jahren zur Wüste werden. Die spanische Bevölkerung wird dann nur noch an den spanischen Küstenstreifen siedeln und arbeiten können. Diese Fläche ist aber zu klein für die Bevölkerung von Zentralspanien. Also wird diese zum größen Teil ihren neuen Lebensraum außerhalb Spaniens finden müssen, im Klartext, auch bei uns in der Bundesrepublik. Das ist keine Folge der Globalisierung, dieses ist eine Folge des Klimawandels. Die europäische Wirtschaft wird in den nächsten 50 bis 100 Jahren von einer weltweit bedeutenden Wirtschaft zu einer unbedeutenden Wirtschaft der Randzone sich entwickeln. China und Indien werden die neuen Wirtschaftszentren sein. Ob Brasilen es schaffen wird, sich in den Reigen der wirtschaftlich bedeutenden Volkswirtschaften eingruppieren zu können, wage ich jetzt noch nicht zu prognostizieren. Japan und die USA werden sich ebenfalls so wie Europa entwickeln.
Wir müssen uns nur gegen die Politik wehren, die uns die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland als Gott-gegeben darstellt um uns dann allerlei unsinnige Forderungen aufzuschwatzen.
Die Bevölkerungsentwicklung ist in der Tat nicht so von Gott gegeben. Mir ist es auch nicht bekannt, dass diese Meinung vertreten wird. Du musst nur die kleinen Meldungen aus der Weltwirtschaft lesen und einordnen. Dann wirst du ein recht deutliches Bild von der voraussichtlichen Entwicklung der Weltwirtschaft innerhalb der nächsten 50 - 100 Jahre erhalten.
An deren Situation mitunter auch wir einen Anteil haben, nämlich dann, wenn Globalisierung eine Einbahnstraße ist, wenn leistungsfähige (oftmals geförderte) überregionale Marktteilnehmer auf nicht wettbewerbsfähige regionale Strukturen treffen. Dann haben die keine Chance.
Diese deine Aussage ist wirtschaftspolitisch ohne Sinn. Wenn ein Markt keine wettbewerbsfähige Strukturen hat, dann kann dort grundsätzlich kein Marktteilnehmer überleben. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um einen kleinen oder überregionalen Marktteilnehmer handelt. Ich weiß also nicht, was du hier mit diesem deinem Satz ausdrücken wolltest.