@ Aria
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Wer redet hier von pornographischen Mitteln? Ich sagte: Wenn die Sexszenen in Filmen genauso dargestellt würden wie alle anderen menschlichen Handlungen, bräuchte man keine oder weit weniger Pornografie.
Ich habe schon einen Film gesehen, da haben die beiden Darsteller den sexuellen Akt vollzogen. Das war aber als solches nicht zu erkennen.
Das ist ja das Problem: Alle sonstigen Handlungen des Menschen werden gezeigt, mitunter in Großaufnahme, aber der sexuelle Akt wird nur angedeutet. In diese Lücke springt die Pornografie und zeigt es – leider meistens unter Verzicht auf alles andere. Oder anders gesagt: Gäbe es diese Lücke nicht, Pornografie wäre überflüssig oder zumindest weit weniger gefragt.
Die Pornographie zeigt nicht den "normalen" Sexualakt. Sie zeigt einen größtenteils auf den Genitalien begrenzten sexuellen Vollzug. Dieses ohne jeglichen persönlichen Bezug zum Sexualpartner. Es geht hierbei nur um das Aufzeigen eines triebhaften egozentrischen Sexuallebens.
Die Darstellung der Erzählung in einem Buch und in einem Film unterscheiden sich wesentlich.
Diese meine Aussage steht nicht im Widerspruch zu deiner Aussage
Nein, Buch ist auch ein Medium, ...
Jedes Medium hat seine eigene Bildsprache und Dramaturgie. Und dadurch unterscheiden sich diese Medien meistens. Zum Anderen möchte ich auch feststellen, dass die Pornographie keine Kunst darstellt. Das will die Pornographie jedoch auch nicht, denn sie hat eine anderen Schwerpunkt.
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Je mehr die Sexualität des Menschen durch Gesetze und öffentliche Meinung unterdrückt wird, desto mehr suchen Menschen nach Ventilen für ihre Triebe, die zu beherrschen nicht einmal diejenigen in der Lage sind, die sich verpflichtet haben, keusch zu leben.
Ok, für dich ist dieses ein schlüssiger Schluss. Für mich nicht.
Und warum nicht?
Die Pornographie war auch in den Gesellschaften vorhanden, bei denen die Sexualität nicht tabuisiert wurde. Dieser dein Ansatz trifft nicht zu.
Du bist nicht informiert. Die FSK sagt, diese und jene Szene muss raus, dann kriegt ihr die Freigabe ab 16. Und die Macher tun das, weil bei Filmen jugendliches Publikum die Haupteinnahmequelle ist.
Es gibt viele Filme, die erst ab 18 freigegeben wurden und trotzdem Gewinne einspielten. Dein Ansatz trifft nicht zu.
Und wie definiert sich die Pornografie, deiner Meinung nach?
Pornographie ist die Art der Darstellung der Sexualität, die nur den, wie die Juristen sagen, niederen Sexualtrieb anregen wollen. Da wird die Sexualität aus ihrem persönlichen Bezug heraus gelöst und es geht um die reine und ausschließliche Triebabfuhr. Sexualität ist mehr, als nur das ewige "rein und raus", wie es der Sohn eines Sexshopsbetreibers mal sagte.
Eule hat geschrieben:
Die Anzahl der Internetzugriffe sagt nichts darüber aus, ob die Pornographie in einer Gesellschaft abgelehnt wird oder nicht. Dass die Pornographie keine reale Sexualität wiedergibt, dürfte dir nicht unbekannt sein. Diese falsche Vermittlung von einer Sexualrealität ist der Grund, warum die Pornographie für junge Menschen schädlich und gefährlich ist.
Das ist eine Annahme der konservativen – darunter auch vieler kirchlichen – Kreise. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die deine Meinung belegen würden, außer natürlich solche von den Konservativen finanzierten.
Dann stelle dieser meiner Meinung doch bitte mal deine Meinung entgegen. Nur die Aussage, diese meine Meinung sei konservativ und kirchlich geprägt, reicht hier nicht aus. Willst du mir wirklich sagen, dass die Pornographie für dich ein Synonym für Sexualität darstellt? Oder gibt es für dich einen Unterschied zwischen der Pornographie und der Sexualität?
Eule hat geschrieben:
Der Bedarf nach Pornograhie begründet sich nicht nur aus dem Sexualtrieb heraus. Da müssen noch weitere Faktoren hinzu kommen.
Natürlich – z.B. Einsamkeit.
Ja, hier stimme ich dir zu. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die wir hier nicht unbedingt aufzählen müssen.
Aria, du musst bitte mal sehen, wie in der Philosophie der Begriff der Erotik gefasst ist. Es ist für viele Begriffe besser, man würde diese in ihrer Ursprungsbedeutung belassen und nicht nur sehen, wie diese falsch angewendet werden und dann so in den Lexika übernehmen.
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Wie ich oben zu zeigen versuchte, gehört zur Reglementierung des Sexuallebens auch die Pornografie: Dass sie ein Teil des Sexuallebens ist, lässt sich nicht leugnen.
Diese deine Feststellung ist so, wie du sie hier vorbringst, falsch. Pornographie gehört weder zur Reglementierung der Sexualität noch ist sie Teil des Sexuallebens. Pornographie ist eine Abartigkeit und grobe Vereinfachung der Sexualität.
Das mag sein, aber sie ist ein Teil des Sexuallebens des Menschen, denn sie beschäftigt sich fast ausschließlich nur damit.
Es gibt noch mehr sexuelle Abartigkeiten, die von Menschen praktiziert werden. Deswegen gehören diese jedoch nicht zum Sexualleben der Menschen. Das Sexualleben der Menschen beschreibt nur einen Teil der Handlungen, die innerhalb der Sexualität praktiziert werden und werden können. Ich würde auch die Vergewaltigung nicht als einen Teil des Sexuallebens der Menschen bezeichnen.
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Das Wesen aller Mächtigen in totalitären Institutionen wie Staaten oder Kirchen ist überall das gleiche: Gebote und Verbote gelten nur für das gemeine Volk, nicht für sie selbst.
Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Nur ist die Realität eine andere!
Ah? Dann klare mich bitte auf über diese deine „Realität“. Aber vergiss bitte dabei nicht, die Pornosammlung Honeckers in einem Staat zu erklären, in dem es laut Bummler keine Pornos gab, weil vom Staat verboten.
In der DDR gab es auch keine Prostitution. Diese war streng verboten. Und trotzdem gab es diese, teilweise sogar mit Duldung durch die Stasi. Wir leben hier in der Bundesrepublik Deutschland nicht in einem totalitären Staat. Und trotzdem verhalten sich die Mächtigen, gleich ob Politik, Wirtschaft oder sonst wo, viele Akademiker so, wie du dieses für totalitäre Institutionen beschreibst. Und Bummler hat vollkommen recht, in der DDR gab es keine Pornos, auch nicht unter der Ladentheke. In welchem Umfange es gelang, diese einzuschmuggeln, ist mir nicht bekannt. Es dürfte jedoch nur in einem geringen Umfange gelungen sein.
Und natürlich auch über die vielen Zugriffe auf die Pornoseiten aus dem Vatikan wäre nett, mehr zu erfahren.
Ja, das wäre interessant. Aber da viele Bedienstete außerhalb des Vatikans wohnen, wird der Internetzugriff aus dem Vatikan heraus, wenn überhaupt, nur sehr, sehr gering sein.
Zum Thema der Verführung habe ich meinen Kindern gesagt: "Jeder darf euch verführen. Ihr dürft euch aber nicht verführen lassen!" Dieses nennt man Erziehung zur Verantwortung.
@ alle
In eure Diskussion über die Demokratie oder Diktatur will ich nicht eintreten. Ich denke, ihr solltet mal besser auf das Argument des Anderen eingehen und nicht nur Phrasen kloppen.