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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Shiva205 » Fr 20. Jan 2017, 11:43

Eule hat geschrieben:Meinst du wirklich, dort vor einem Gericht landen zu können?
Was meinst du mit "landen"? Der Ausgang des Verfahrens wäre zweitrangig, wenn es in erster Linie um die Öffentlichkeit geht. Im schlimmsten Fall würde das Verfahren eingestellt, aber auch dann könnte man diese Einstellung des Verfahrens irgendwie öffentlich "feiern".

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » So 22. Jan 2017, 04:43

@ Shiva205
Hajo hat geschrieben:
Aber wenn wir beide, Shiva, nackt durch Hoyerswerda laufen...
dann können wir uns immerhin vor Gericht darauf berufen, dass wir etwas Harmloseres gemacht haben als die NPD.
Bevor dieses vor Gericht landet, wird evtl. ein Bußgeld verhängt werden. Und da die Gebiete der ehemaligen DDR in Bezug auf Nacktheit toleranter sind, dürfte es zweifelhaft sein, überhaupt ein Bußgeldbescheid zu erhalten.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » So 22. Jan 2017, 11:26

Eule hat geschrieben:@ Hajo
Bei einer rationalen Diskussion konzentriere ich mich auf den Kern der Aussage. Nur dieser muss sauber erkennbar dargestellt werden. Wenn in der Ausführungen meines Gegenübers, die seine Ansicht unterstreichen sollen, ein signifikanter Denkfehler enthalten ist, dann weise ich auf diesen hin.
Ist es DAS, was du meinst:
Eule hat geschrieben:@ Hajo, Hans H. + Zett
Wenn ihr meint, mir einen Fehler nachweisen zu müssen, dann lest bitte meinen Text genau.
Ich schrieb:
Für eine Straftat ist es nicht wichtig, damit ein öffentliches Ärgernis hervorgerufen zu haben. Der Straftatbestandteil als solcher muss erfüllt sein, mehr nicht. Bei einer Ordnungswidrigkeit kann dieses anders sein.
Wie schon andernorts geschrieben:
Der KERN der Aussage war der Straftatbestand, nicht die von dir ins Spiel gebrachte Ordnungswidrigkeit!

Aber ich verstehe:

Du bist unfehlbar!

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » So 22. Jan 2017, 13:17

Dieses Land gerät immer weiter nach rechts: Die konservative Zeitung „Die Welt“ knickte nach einem Shitstorm von rechts um und änderte einen Kommentar ihres Chefredakteurs Ulf Poschardt.

Trotz der Lehren aus der Weimarer Republik ist es anscheinend jetzt schon wieder so weit, dass die rechten Krachmacher bestimmen, was in diesem Land gesagt bzw. geschrieben werden darf.

Quelle: queer.de

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mo 23. Jan 2017, 04:17

@ Hajo
Ich sehe jetzt keinen Grund, meine Aussage aus einem anderen Thread hier zu wiederholen, nur weil du ein für diesen Thread unzutreffenden Zitat hier einbringt. Von mir aus kannst du also hier weiter teufeln.

@ Aria
Deine Sorge kann ich verstehen. Aber wir sind noch lange nicht soweit, auch wenn wir in der Tat eine weltweite Bewegung nach rechts beobachten müssen. Wir können, wir sollen und wir müssen diese rechtslastigen Menschen politisch argumentativ entgegen treten und ihnen nicht das Feld resignierend überlassen. Diese rechtslastigen Menschen erkennen und begtreifen nicht, dass sie selbst den Ast absägen, auf den sie sitzen, sie mit ihrem gestrigen Denken nicht zukunftsorientiert sind und somit auf längere Sicht chancenlos.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Shiva205 » Mo 23. Jan 2017, 09:50

Eule hat geschrieben:Diese rechtslastigen Menschen erkennen und begtreifen nicht, dass sie selbst den Ast absägen, auf den sie sitzen, sie mit ihrem gestrigen Denken nicht zukunftsorientiert sind und somit auf längere Sicht chancenlos
.Ja, ich glaube, das ist ein wichtiger Aspekt. Ich finde es grundsätzlich nicht falsch, wenn man international darauf achtet, dass nationale Interessen und Errungenschaften gewahrt werden (z.B. Sicherheit, Schutz vor Fremdherrschaft, Erhalt der deutschen Sprache (zumindest im Moment noch) , Schutz des Grundeigentums (zumindest bis hin zum Familieneigenheim), soziale Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit ...).

Die polarisierende Unterscheidung zwischen "rechts" und "links" finde ich daher nicht mehr sinnvoll. Die Probleme, die die sog. "Rechten" zur Zeit machen, beruhen zum grossen Teil nicht auf echten Interessenkonflikten oder grundlegenden Gesinnungsdifferenzen, sondern auf irrationalen Ängsten. Die Ängstlichen rotten sich zusammen und wollen eine starke Macht, die sie beschützt, aber sie merken oft nicht, dass durch die Kombination von Zusammenrotten und politischer Inkompetenz die Gefahren eher noch zunehmen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Jan 2017, 14:45

Aria hat geschrieben:Trotz der Lehren aus der Weimarer Republik ist es anscheinend jetzt schon wieder so weit, dass die rechten Krachmacher bestimmen, was in diesem Land gesagt bzw. geschrieben werden darf.


Ist das so? Oder kann es nicht auch sein, dass das Wort "schwul" auf Druck konservativer Kreise (und nicht rechter) geändert wurde?
In jedem Fall scheint mir die Nazikeule undifferenziert, da zur Zeit der Weimarer Republik ja durchaus Meinungsfreiheit bestand.
Auch wenn es mit dem Hugenberg-Konzern ein agitatorisches Schwergewicht für die nationalsozialistische Propaganda gegeben hat.

Interessant ist allenthalben höchstens noch die wirtschaftliche Parallele:
Die Zeitungen in der Weimarer Republik hatten bereits 1928/30 mit größeren finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Wirtschaftskrise steigerte die ökonomische und damit auch die politische Abhängigkeit der Verlage, verstärkte den Konzentrationsprozess im Pressewesen und schwächte vor allem die demokratische und liberale Presse – sowohl quantitativ als auch qualitativ.

http://www.jaecker.com/2000/07/journali ... ten-reich/

Insofern haben wir nicht das Problem mit "rechten" Meinungsmachern, sondern mit abhängigen Meinungsmachern.
Diese Abhängigkeit wird wohl ein gut Teil auch für die Eskalation gegenüber der "Lügenpresse" verantwortlich gewesen sein, sowie der neuen Konfrontation von Donald Trump gegenüber den Journalisten.

Eule hat geschrieben:Aber wir sind noch lange nicht soweit, auch wenn wir in der Tat eine weltweite Bewegung nach rechts beobachten müssen. Wir können, wir sollen und wir müssen diese rechtslastigen Menschen politisch argumentativ entgegen treten und ihnen nicht das Feld resignierend überlassen. Diese rechtslastigen Menschen erkennen und begtreifen nicht, dass sie selbst den Ast absägen, auf den sie sitzen,...


Nicht resignieren? Nach dem Urteil des Verfassungsgerichtes zur NPD?
Ich glaube wir sollten langsam mal anfangen zu begreifen, dass nicht die rechtslastigen Menschen das Problem sind, sondern es die realen Probleme sind, die Rechtslastigkeit erzeugen.
Wenn die Justiz als unabhängige Gewalt glaubt, das ihre Unabhängigkeit unabänderbar ist, dann sitzt sie auf einem Thron von dem sie die Erde nicht mehr erkennt.
Wer nicht aus der Geschichte gelernt hat, wie schnell sich die Machtverhältnisse ändern können, der hat es nicht verdient von der Gemeinschaft (von der sie selbst aber Engagement einfordern) durchgefüttert zu werden. Diese Tölpel sägen an dem Ast!

Shiva205 hat geschrieben:Die Probleme, die die sog. "Rechten" zur Zeit machen, beruhen zum grossen Teil nicht auf echten Interessenkonflikten oder grundlegenden Gesinnungsdifferenzen, sondern auf irrationalen Ängsten.


Wieso "irrational"? Es gibt eine ganze Menge Ängste die leider sehr rational sind. Vor allem dann, wenn die Jubelmeldungen in den Medien nicht zu den eigenen Lebensumständen passen. Das Schlagwort "Deutschland geht es gut" wird gekontert mit "aber mir nicht". Schon ist der Konflikt da.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Shiva205 » Mo 23. Jan 2017, 15:22

Das Schlagwort "Deutschland geht es gut" wird gekontert mit "aber mir nicht". Schon ist der Konflikt da.
Es kommt immer darauf an, wie man vergleicht. Natürlich geht es mir beschissen, wenn ich lese, dass es Andere gibt, die locker mehr als 100 mal so viel verdienen wie ich. Andererseits bin ich immer noch reich, wenn in mich mit Leuten vergleiche, die ihr Geld in ärmeren Ländern mit ehrlicher Arbeit verdienen müssen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 23. Jan 2017, 16:57

Shiva205 hat geschrieben:Andererseits bin ich immer noch reich, wenn in mich mit Leuten vergleiche, die ihr Geld in ärmeren Ländern mit ehrlicher Arbeit verdienen müssen.


Ja, und wenn ich daran denke das es nach dem Krieg nur Kohlrübensuppe gab...dann lebe ich jetzt in Saus und Braus.
Da hast du recht.
Die Menschen können einfach nicht richtig vergleichen. Es lässt sich doch immer jemand finden, dem es noch schlechter geht.
Und wenn man den nicht findet, dann muss man sich eben ein wenig Mühe geben und weiter suchen.
Das ist so eine Mentalität da...immer meckern, nie das Schöne und Gute sehen.
Außerdem!
Man ist ja selbst schuld, wenn es einem nicht gut geht. Da hat man sich nur nicht genug angestrengt, in der Schule und später.
Ja, sich hinsetzen mit der Flasche Bier in der Hand, davon wird nichts. Oder abends spazieren gehen. Da lässt sich gut Sprüche klopfen. Und auf die Regierung schimpfen. Dabei könnte man abends noch die eine oder andere Sache bemeistern, wenns im Portmonaie nach Vakuum aussieht.

Ich verstehe die auch nicht.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 23. Jan 2017, 21:12

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Dieses Land gerät immer weiter nach rechts: Die konservative Zeitung „Die Welt“ knickte nach einem Shitstorm von rechts um und änderte einen Kommentar ihres Chefredakteurs Ulf Poschardt.
Ist das so? Oder kann es nicht auch sein, dass das Wort "schwul" auf Druck konservativer Kreise (und nicht rechter) geändert wurde?
Nein – Zitat aus dem genannten Link (Fettschreibung von mir):

Gegen den Kommentar von Ulf Poschardt, der erst seit September letzten Jahres Chefredakteur der "Welt"-Gruppe ist, wurde vor allem von Rechtsaußen Stimmung gemacht. "Ist der Po..Po…Poschardt von Sinnen?", fragte etwa die ehemalige Pegida-Aktivistin Tatjana Festerling auf ihrer Website und rief zum Boykott der Tageszeitung auf.

Aber es gibt noch einen Hinweis, dass die konservativen Kreise das nicht waren: Nach der Häme der anderen seriösen Medien, zu denen sich "Die Welt" auch zählt, hat die Redaktion reagiert und das ursprüngliche Wort "schwul" wieder eingesetzt, obwohl gerade diese Zeitung gern von Konservativen gelesen wird.


Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Trotz der Lehren aus der Weimarer Republik ist es anscheinend jetzt schon wieder so weit, dass die rechten Krachmacher bestimmen, was in diesem Land gesagt bzw. geschrieben werden darf.

Quelle: queer.de
In jedem Fall scheint mir die Nazikeule undifferenziert, da zur Zeit der Weimarer Republik ja durchaus Meinungsfreiheit bestand.
Auch wenn es mit dem Hugenberg-Konzern ein agitatorisches Schwergewicht für die nationalsozialistische Propaganda gegeben hat.

Interessant ist allenthalben höchstens noch die wirtschaftliche Parallele:
Die Zeitungen in der Weimarer Republik hatten bereits 1928/30 mit größeren finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Wirtschaftskrise steigerte die ökonomische und damit auch die politische Abhängigkeit der Verlage, verstärkte den Konzentrationsprozess im Pressewesen und schwächte vor allem die demokratische und liberale Presse – sowohl quantitativ als auch qualitativ.
http://www.jaecker.com/2000/07/journalismus-im-dritten-reich/
Da ist eine Parallele, denn auch heute hat die seriöse Presse aufgrund der kostenlosen und daher minderwertigen Konkurrenz im Internet Schwierigkeiten. Leser wollen für die journalistische Arbeit nichts mehr bezahlen, obwohl sie wissen müssten, dass Qualität kostet. Und selbst wenn man keinen Wert auf Recherche und seriöser Berichterstattung hat, so kostet schon das Betreiben einer Internetseite mit einigen tausend Zugriffen pro Tag Geld, und das nicht wenig. Woher die sogenannten alternativen Medien Geld dafür haben, entzieht sich meiner Kenntnis, aber weil es dort überhaupt keine Werbung aus der Wirtschaft gibt, muss es Geldgeber geben.

Da kann man nur fragen: cui bono?

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