Aria hat geschrieben:Trotz der Lehren aus der Weimarer Republik ist es anscheinend jetzt schon wieder so weit, dass die rechten Krachmacher bestimmen, was in diesem Land gesagt bzw. geschrieben werden darf.
Ist das so? Oder kann es nicht auch sein, dass das Wort "schwul" auf Druck konservativer Kreise (und nicht rechter) geändert wurde?
In jedem Fall scheint mir die Nazikeule undifferenziert, da zur Zeit der Weimarer Republik ja durchaus Meinungsfreiheit bestand.
Auch wenn es mit dem Hugenberg-Konzern ein agitatorisches Schwergewicht für die nationalsozialistische Propaganda gegeben hat.
Interessant ist allenthalben höchstens noch die wirtschaftliche Parallele:
Die Zeitungen in der Weimarer Republik hatten bereits 1928/30 mit größeren finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Wirtschaftskrise steigerte die ökonomische und damit auch die politische Abhängigkeit der Verlage, verstärkte den Konzentrationsprozess im Pressewesen und schwächte vor allem die demokratische und liberale Presse – sowohl quantitativ als auch qualitativ.
http://www.jaecker.com/2000/07/journali ... ten-reich/Insofern haben wir nicht das Problem mit "rechten" Meinungsmachern, sondern mit abhängigen Meinungsmachern.
Diese Abhängigkeit wird wohl ein gut Teil auch für die Eskalation gegenüber der "Lügenpresse" verantwortlich gewesen sein, sowie der neuen Konfrontation von Donald Trump gegenüber den Journalisten.
Eule hat geschrieben:Aber wir sind noch lange nicht soweit, auch wenn wir in der Tat eine weltweite Bewegung nach rechts beobachten müssen. Wir können, wir sollen und wir müssen diese rechtslastigen Menschen politisch argumentativ entgegen treten und ihnen nicht das Feld resignierend überlassen. Diese rechtslastigen Menschen erkennen und begtreifen nicht, dass sie selbst den Ast absägen, auf den sie sitzen,...
Nicht resignieren? Nach dem Urteil des Verfassungsgerichtes zur NPD?
Ich glaube wir sollten langsam mal anfangen zu begreifen, dass nicht die rechtslastigen Menschen das Problem sind, sondern es die realen Probleme sind, die Rechtslastigkeit erzeugen.
Wenn die Justiz als unabhängige Gewalt glaubt, das ihre Unabhängigkeit unabänderbar ist, dann sitzt sie auf einem Thron von dem sie die Erde nicht mehr erkennt.
Wer nicht aus der Geschichte gelernt hat, wie schnell sich die Machtverhältnisse ändern können, der hat es nicht verdient von der Gemeinschaft (von der sie selbst aber Engagement einfordern) durchgefüttert zu werden. Diese Tölpel sägen an dem Ast!
Shiva205 hat geschrieben:Die Probleme, die die sog. "Rechten" zur Zeit machen, beruhen zum grossen Teil nicht auf echten Interessenkonflikten oder grundlegenden Gesinnungsdifferenzen, sondern auf irrationalen Ängsten.
Wieso "irrational"? Es gibt eine ganze Menge Ängste die leider sehr rational sind. Vor allem dann, wenn die Jubelmeldungen in den Medien nicht zu den eigenen Lebensumständen passen. Das Schlagwort "Deutschland geht es gut" wird gekontert mit "aber mir nicht". Schon ist der Konflikt da.