Aktuelle Zeit: Fr 19. Apr 2024, 00:02

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Online
 
Beiträge: 5391
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mo 8. Mai 2017, 19:07

@ Mecki
Es ist schön, wie du die Problembeschreibung bezüglich Sarrazin vornimmst. Es geht dir, und das ist aus deinen weiteren Äußerungen zu entnehmen, nicht um das, was ich mit dem Problem Sarrazin ausgedrückt habe. Du willst lediglich mir etwas "ans Zeug flicken". Mehr nicht. Wenn du meinst, dass dieses dir so wichtig ist, dann mach es. Es bringt uns nur in der Sache nicht weiter.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Mecki » Mo 8. Mai 2017, 23:37

Siehst du....Eule...

indem ich wieder auf den Sachverhalt Bezug nahm - Sarrazin vs muslimische Zuwanderer - meinst du,
ich würde dir etwas "ans Zeug flicken" wollen. Das war in 2 oder 3 vorherigen Beiträgen von mir der
Fall, dass ich "geflickt" habe. Und wenn DU stets hinweist, dass Andere deiner Meinung nach etwas
nicht "genau genug" geschrieben/gelesen hätten...dann gehst du "fehl", dass du stets alles "richtig"
liest, verstehst und machst. Du bist auch nur ein Mensch...

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3196
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 9. Mai 2017, 09:53

Aria hat geschrieben:Auch ist es Bummlers Sache, sich auf jemand wie Sarrazin zu beziehen, aber auch er sollte besser nachlesen, was von Sarrazins einstigen rassistischen Theorien noch übrig geblieben ist, schließlich hat Sarrazin es selbst zugegeben, ....


Also bei Sarrazin nachlesen werde ich garantiert nicht. Das ist mir zu blöd. Nur an der Datenbasis, den Fakten die er benutzt, kommt man eben nicht so einfach vorbei. Dem müsste man sich stellen und das nicht einfach mit "das wird sich finden" abtun. Mal so pauschal gesagt.
Das ist doch scharze Rhetorik, wenn man Leute die Fakten bringen einfach dadurch denunziert, indem man sie mit Rechtsradikalen, Rassisten und sonstigen Fanatikern in Verbindung bringt. Das ändert an den Fakten überhaupt nichts. Das Problem bleibt, nur der Kritiker wird ausgeschaltet. Genau genommen ist das auch eine Form von Populismus und Manipulation.

Die Frage warum Populismus zunimmt ist ja immer noch nicht geklärt.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Mecki » Di 9. Mai 2017, 11:25

...weil Populismus ein Spektrum abdeckt, was andere Parteien nicht besetzen (wollen),
bzw. keine besseren Ideen haben, als die, die sie momentan anbieten.

Populismus hat seine Basis auf einer emotionalen Ebene, mit der Populismus Wählerstimmen
zu generieren versucht. Populismus kann aber keine "Politik" gestalten, weil Populisten erst
ideologische Veränderungen brauchen, um Politik zu machen.

Eine österreichscher Wahlkampfmanager hat kürzlich darüber gesprochen, wie er mit seiner
Methodik den inzwischen verstorbenen Rechts-Populisten Jörg Haider so erfolgversprechend
gepusht hat....mit entsprechender Rhetorik, die emotional "krachend" einschlagen hatte und
Wahlerfolg über Wahlerfolg brachte, ehe es darum ging, "wirklich" Politik zu machen....und
daran ist dann Haiders Populismus gescheitert.

AfD - der Gauland bekannte sich am vergangenen Sonntag in einer PK dazu, "stolz" zu sein,
als Populist bezeichnet zu werden....egal von "rechts oder links". Gerade war die AfD in den
Schleswig-holsteinischen Landtag gewählt worden. Mit SEINER Rhetorik fängt er auf der
emotionalen Ebene Wähler....und die gesamte Führungsriege macht das im gleichen Stil.
Rhetorisch bestens geschult, bringen diese populistischen Parteien Dinge auf den Punkt,
die den "Nerv" der Wähler treffen...die emotionale Ebene ist "erreicht", indem Wähler genau
DAS hören, was sie hören wollen.
Dass ALLE Populisten keine probaten Mittel anbieten (können), wird spätestens dann klar,
wenn sie in der Verantwortung stehen....weil sie niemals die Ideologie der Menschen
verändern werden - nicht in einer gestandenen Demokratie.
Keine bisher bekannte populistische Partei hat das bewegen können, wofür sie in die Parlamente
gewählt wurden... Republikaner, NPD, usw...!
Ob es populistische Parteien braucht? Unangenehme Themen anzusprechen, ist etablierten
Parteien abhanden gegangen - keine Partei nehme ich davon aus. (Die "Linke" hat da einen
anderen Status!). Wären die etablierten Parteien bereit, die unangenehmen Themen anzugehen,
diese den Wählern zu vermitteln, zu erklären, die WAHRHEIT sagen...

...aber - der "Sumpf des Schweigens" wird politisch in Kauf genommen, um wiedergewählt
zu werden, was gleichzeitige Politikverdrossenheit hervorgerufen hat....

...ein Nährboden für Populisten....

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 9. Mai 2017, 16:05

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Auch ist es Bummlers Sache, sich auf jemand wie Sarrazin zu beziehen, aber auch er sollte besser nachlesen, was von Sarrazins einstigen rassistischen Theorien noch übrig geblieben ist, schließlich hat Sarrazin es selbst zugegeben, ....
Also bei Sarrazin nachlesen werde ich garantiert nicht. Das ist mir zu blöd. Nur an der Datenbasis, den Fakten die er benutzt, kommt man eben nicht so einfach vorbei.
Ich weise dich darauf, dass die Datenbasis nicht stimmte, und du redest hier weiter davon, dass man an jener Datenbasis nicht vorbeikomme.

Das zeigt mir, dass du an Fakten gar nicht interessiert bist, sondern einfach weiterträgst, was jemand mal in die Welt hinausposaunt hat, vermutlich weil das Hinausposaunte in dein Weltbild passt.

Hier ein Zitat aus Wikipedia:

Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité in Berlin, warf Sarrazin im August 2012 vor, dass er die „Erblichkeit der Intelligenz“ nach Fehlinterpretation der Quellen mit 80 Prozent deutlich zu hoch angesetzt habe und zudem für Türkeistämmige spezifische soziale Faktoren wie Armut oder Benachteiligung für die Erklärung von IQ-Werten unberücksichtigt ließ. Später führte Heinz aus, Sarrazin habe bei der Auswertung einer Tabelle Rosts eine Fußnote desselben übersehen oder unterschlagen und so fälschlicherweise gefolgert, dass die Erblichkeit 82 Prozent betragen würde. Rost selbst komme korrekterweise auf 52 Prozent Erblichkeit der IQ-Testleistung. Es sei erstaunlich, einen so kapitalen Fehler in der Mitte einer insgesamt kontroversen Diskussion zu finden.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Mecki » Di 9. Mai 2017, 16:14

Ob Sarrazin ein "Dokument des gesellschaftlichen Wandels" darstellt?

Können derartig kritische Menschen wirklich einen gesellschaftlichen Wandel herbeiführen?

Dass "aufgepasst" werden muss...ja! Aber damit sollte man es wirklich bewendet sein lassen,
weil es weitaus wichtigere Dinge gibt, die weitaus mehr Beachtung verdienen. Es gibt weltweit
genug politische Despoten, gegen die Saarazin ein klitzekeines Licht ist und bleiben wird.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3196
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mi 10. Mai 2017, 09:26

Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Auch ist es Bummlers Sache, sich auf jemand wie Sarrazin zu beziehen, aber auch er sollte besser nachlesen, was von Sarrazins einstigen rassistischen Theorien noch übrig geblieben ist, schließlich hat Sarrazin es selbst zugegeben, ....
Also bei Sarrazin nachlesen werde ich garantiert nicht. Das ist mir zu blöd. Nur an der Datenbasis, den Fakten die er benutzt, kommt man eben nicht so einfach vorbei.
Ich weise dich darauf, dass die Datenbasis nicht stimmte, und du redest hier weiter davon, dass man an jener Datenbasis nicht vorbeikomme.

Das zeigt mir, dass du an Fakten gar nicht interessiert bist, sondern einfach weiterträgst, was jemand mal in die Welt hinausposaunt hat, vermutlich weil das Hinausposaunte in dein Weltbild passt.


Nein du hast nicht von Daten sondern von Theorien geschrieben.
Das mit der Erblichkeit der Intelligenz, egal ob 82 oder 52 Prozent, ist mir völlig neu. Davon habe ich noch nie gehört.
Meine "Daten" beziehen sich auf die Geburtenrate. Und die ist ja wohl wasserdicht statistisch gesichert.

Ansonsten passt Sarrazin sicher nicht in mein Weltbild. Auch nicht die AfD oder Pegida. Aber deren Popularität gründet sich eben m.E. nicht nur auf schnöden Dummenfang, sondern auf Fakten, dem Körnchen Wahrheit, das andere nicht wahr haben wollen, weil es ihr Weltbild stört.

Übrigens noch mal zum gesellschaftlichen Wandel. Es gibt da so ein Buch, das in mein Weltbild passt und zu dem die Süddeutsche einen passenden Kommentar gebracht hat:

Am Anfang steht das typisierte Bild der alten Bundesrepublik: stabil, sozial abgesichert, demokratisch auf der Basis wirtschaftlichen Wohlstands. Diese Epoche nennt Nachtwey "soziale Moderne", sie befand sich seit 1973 in der Krise und endete in etwa mit der Agenda 2010.

Der Fels, auf dem sich die im Rückblick immer rosiger erscheinenden Verhältnisse der "sozialen Moderne" entwickelten, war das Normalarbeitsverhältnis: "die unbefristete, dem Kündigungsschutz unterliegende und sozialversicherungspflichtige Vollzeiterwerbstätigkeit als Voraussetzung einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung".


Das kann man hier nachlesen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/sozio ... -1.3055230

Und jetzt der Wandel !

Auch heute gibt es noch eine große Zahl an Normalarbeitsverhältnissen, aber die Lage hat sich grundsätzlich verändert. Zur Veranschaulichung führt Nachtwey den Leser in die Fabrik eines deutschen Automobilherstellers, eine arg moderne, eine "atmende Fabrik". Die Stammbelegschaft erfreut sich guter Bedingungen; die Leiharbeiter haben - dank Gewerkschaft und Betriebsrat - formal gleiche Bedingungen erkämpft. In der Werkshalle markiert eine blaue Linie die Grenze zwischen den Beschäftigten des Herstellers und den Werkverträglern. Ein Logistikunternehmen liefert als Werkvertragsdienstleister Materialien. Sein Personal ist schlechtergestellt. Um den Verdacht, es handele sich um einen Scheinwerksvertrag, gar nicht erst aufkommen zu lassen, darf die blaue Linie nicht überschritten werden. Ein paar Hundert Meter entfernt steht die Fabrikhalle eines Zulieferers, der Leiharbeiter aus sieben Verleihunternehmen beschäftigt, und zwar unter - verglichen mit den Stammarbeitern des Hauptunternehmens - miserablen Bedingungen. Ähnliche Hierarchien lassen sich vielfach finden. Das hat Folgen für alle. Auch wer ein Normalarbeitsverhältnis ergattert hat, erlebt jeden Tag, wie die Faust des Marktes gut hörbar an die Tür klopft. Abstieg ist eine stete Möglichkeit, Aufstieg oft eine Illusion.


Besser kann man nicht darstellen was mein Weltbild ausmacht.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 10. Mai 2017, 17:44

Bummler hat geschrieben:Meine "Daten" beziehen sich auf die Geburtenrate. Und die ist ja wohl wasserdicht statistisch gesichert.
Die Zahlen stimmen für die erste Generation der muslemischen Eingewanderten, für die zweite schon weniger, und die dritte Generation hat so viele oder so wenige Kinder wie eine autochthone deutsche Familie.

Bummler hat geschrieben:Ansonsten passt Sarrazin sicher nicht in mein Weltbild. Auch nicht die AfD oder Pegida. Aber deren Popularität gründet sich eben m.E. nicht nur auf schnöden Dummenfang, sondern auf Fakten, dem Körnchen Wahrheit, das andere nicht wahr haben wollen, weil es ihr Weltbild stört.
Das ist ja das Muster der Populisten: Ein Körnchen Wahrheit anbieten – siehe die Geburtenrate der ersten türkischen Gastarbeiter – und das andere wird dann erdichtet und erlogen. Nur einfache Gemüter fallen darauf ein. Oder eben Menschen, die sich was davon versprechen, bei einer neuen Partei von Anfang an dabei zu sein, wenn es bei der alten nicht mehr weiter geht - siehe dazu als Beispiel: Gauland.

Bummler hat geschrieben: Es gibt da so ein Buch, das in mein Weltbild passt und zu dem die Süddeutsche einen passenden Kommentar gebracht hat:
Am Anfang steht das typisierte Bild der alten Bundesrepublik: stabil, sozial abgesichert, demokratisch auf der Basis wirtschaftlichen Wohlstands. Diese Epoche nennt Nachtwey "soziale Moderne", sie befand sich seit 1973 in der Krise und endete in etwa mit der Agenda 2010.

Der Fels, auf dem sich die im Rückblick immer rosiger erscheinenden Verhältnisse der "sozialen Moderne" entwickelten, war das Normalarbeitsverhältnis: "die unbefristete, dem Kündigungsschutz unterliegende und sozialversicherungspflichtige Vollzeiterwerbstätigkeit als Voraussetzung einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung".
Die Zeiten sind vorbei, Bummler, in denen man in einem Unternehmen als Lehrling anfing und dann als Geselle oder Meister bis zur Rente arbeitete. Man kann sich nicht mal mehr auf dem einmal erworbenen Fachwissen ausruhen, sondern muss sich ständig weiter bilden, schon allein um mit den sich ständig weiter entwickelten Werkzeugen umgehen zu können oder mit den frisch von der Uni kommenden Kollegen auf dem gleichen Level kommunizieren zu können.

Es gibt heute kaum noch Jobs, die nur ein wenig Muskelkraft verlangen, wer nicht einmal genug englisch kann, um eingekaufte Fremd-HW oder -SW zu bedienen, der wird schlicht nicht mehr gebraucht. Und weil es solche Nichtqualifizierte mehr gibt als entsprechende Jobs, machen sie sich gegenseitig Konkurrenz, was eben zu Dumpinglöhnen führt. Es ist wie mit allem: Überangebot führt zu fallenden Preisen.

Ich wüssten nicht, wie man dem Problem beikommen könnte – wir sind ja nicht mehr in der DDR, die ja gerade auch wegen der zu hoher Preise für zu wenig Produktivität zugrunde ging.

Online
 
Beiträge: 5391
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Sa 13. Mai 2017, 22:33

Wer erklärt, dass Intelligenz erblich sei, der weiß nicht, was Intelligenz ist. Intelligenz und/oder Minderbegabung unterliegen keiner erblichen Reihenfolge und können über diese weder nachgewiesen noch beeinflusst werden.

Die kulturelle Abstammung/Herkunft eines Menschen ist kein Kriterium für die Beurteilung seiner Intelligenz. Die Probleme der Intelligenzentwicklung werden an völlig anderen Kriterien ausgemacht und beschrieben.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4814
Registriert: 17.06.2006
Wohnort: Hessen
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » So 14. Mai 2017, 01:47

Meinst Du damit die (1) soziale Intelligenz oder die (2) mathematisch kombinatorische Intelligenz?
(1) entwickelt sich während ein Kind aufwächst mit großem Einfluss des Elternhauses. Da halte ich es für möglich, dass die Vererbung keine Rolle spielt. (2) ist auf jeden Fall teilweise erblich.
(1) ist äußerst stark dafür entscheidend, ob jemand in einer Firma Karriere macht, während (2) beim klassischen IQ-Test bestimmt wird. Ein hoher IQ hilft den Betroffenen nur für wenige Dinge, z.B. den Magic Qube (Zauberwürfel) schnell lösen zu können. Im Berufsleben hilft ein hoher IQ nur Mathematikern und Programmierern, aber auch Orchester-Dirigenten.

Ansonsten ist für den Erfolg im Leben (1) viel entscheidender. Deshalb nehme ich eigentlich an, dass es auch diese Art der Intelligenz ist, die Du meinst mit der Aussage: "unterliegen keiner erblichen Reihenfolge".

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste