@ Aria
Wer redet hier von pornographischen Mitteln? Ich sagte: Wenn die Sexszenen in Filmen genauso dargestellt würden wie alle anderen menschlichen Handlungen, bräuchte man keine oder weit weniger Pornografie.
Ich habe schon einen Film gesehen, da haben die beiden Darsteller den sexuellen Akt vollzogen. Das war aber als solches nicht zu erkennen. Nur bei einer Besprechung des Filmes später im Fernsehn wurde dieses erwähnt. Jedoch nicht, weil dieser Sexualakt als solcher vollzogen wurde, sondern weil der Regisseur daneben saß und seine Post erledigte. Einen regulärer Sexualakt kannst du filmisch aufnehmen, dieser ersetzt in keinem Fall die Pornographie. Die Zielrichtung und daher auch die Darstellung und die Kameraführung ist bei einer Pornographie völlig anders, als in einem "normalen" Film. Ich halte deine Meinung daher für irrig.
Eule hat geschrieben:
Die Darstellung der Erzählung in einem Buch und in einem Film unterscheiden sich wesentlich.
Für den Gesetzgeber ist das einerlei: § 184 StGB behandelt das Problem „Verbreitung pornographischer Schriften“. Dazu zählen alle Medien, also auch Texte.
Hier vergleichst du Äpfel mit Birnen. Deine Bemerkung geht an meiner Aussage sehr weit vorbei.
Je mehr die Sexualität des Menschen durch Gesetze und öffentliche Meinung unterdrückt wird, desto mehr suchen Menschen nach Ventilen für ihre Triebe, die zu beherrschen nicht einmal diejenigen in der Lage sind, die sich verpflichtet haben, keusch zu leben.
Ok, für dich ist dieses ein schlüssiger Schluss. Für mich nicht.
Eule hat geschrieben:
Wir laufen in einen Überwachungsstaat hinein, der einerseits gefordert und anderseits abgelehnt wird. Ja, was wollen wir denn wirklich?
Es ist erfreulich, dass auch du das, nach anfänglichen Leugnen in diesem Thread, als Problem erkannt hast. Und die Antwort darauf ist schon alt und dürfte auch dir bekannt sein: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Gestatte mir auch zu, klüger zu werden. Es haben sich die Verhältnisse geändert und wir kommen jetzt in die Situation, dass des Guten zu viel getan wird. Wir Deutsche kennen scheinbar nur ein entweder oder und tun uns schwer, das Richtige in einem angemessenem Umfang und Zeit zu tun. Es ist leider bei vielen Menschen und Medien so, dass sie einerseits Handlungen einfordern und wenn diese umgesetzt werden, dieses wieder zu kritisieren. Was kann, was soll man gegen eine solch konzentrierte Dummheit tun?
Diese „Optimierung“ ist aufgrund der Jugendschutzgesetze bei uns unabdingbar, denn wenn ein Film von der FSK („freiwillige“ Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) als ab 18 eingestuft wird, sehen es in der Regel zu wenig Menschen, um die Produktionskosten reinzufahren, geschweige denn Gewinn abzuwerfen.
Diese deine Meinung kann ich hier so nicht teilen. Ob ein Film seine Kosten einspielt und Gewinn abwirft oder nicht, hat mit seiner Einstufung und Freigabe für bestimmte Altersgruppen nichts zu tun.
Nein, das tue ich nicht. Pornografie zeigt nicht nur das, was in normalen Filmen nicht gezeigt wird, sondern sie tut das in einer übersteigerten Weise – dort ist praktisch nur noch Geschlechtsverkehr zu sehen. Das ist aber eine Folge der Tabuisierung, nicht die Ursache.
Die Pornographie ist kein Resultat oder notwendiges Ergebnis einer Tabuisierung. Die Aufgabe der Pornographie definiert sich völlig unabhängig von der Tabuisierung der Sexualität. Diese deine Meinung kann ich wirklich nicht teilen und bestätigen.
Abgelehnt? Die Internetzugriffszahlen sagen etwas anderes.
Die Anzahl der Internetzugriffe sagt nichts darüber aus, ob die Pornographie in einer Gesellschaft abgelehnt wird oder nicht. Dass die Pornographie keine reale Sexualität wiedergibt, dürfte dir nicht unbekannt sein. Diese falsche Vermittlung von einer Sexualrealität ist der Grund, warum die Pornographie für junge Menschen schädlich und gefährlich ist. Ich kann Bummler verstehen, wenn er die Pornographie verbieten lassen will. Ich teile diese seine Meinung jedoch nicht.
Natürlich gibt es diesen Bedarf: Man nennt es Sexualtrieb.
Der Bedarf nach Pornograhie begründet sich nicht nur aus dem Sexualtrieb heraus. Da müssen noch weitere Faktoren hinzu kommen.
Die Grenze zwischen Erotik und Pornografie ist fließend ...
Nein, hier kannst und musst du eine sehr scharfe Grenze ziehen. Die Aufgabe der Erotik ist nicht, den
Betrachter sexuell zu erregen.
Ja ich weiß, in den Lexika und Wörterbüchern wird Erotik und Sexus gleich gesetzt. Das ist aber falsch.
Wie ich oben zu zeigen versuchte, gehört zur Reglementierung des Sexuallebens auch die Pornografie: Dass sie ein Teil des Sexuallebens ist, lässt sich nicht leugnen.
Diese deine Feststellung ist so, wie du sie hier vorbringst, falsch. Pornographie gehört weder zur Reglementierung der Sexualität noch ist sie Teil des Sexuallebens. Pornographie ist eine Abartigkeit und grobe Vereinfachung der Sexualität.
Das Wesen aller Mächtigen in totalitären Institutionen wie Staaten oder Kirchen ist überall das gleiche: Gebote und Verbote gelten nur für das gemeine Volk, nicht für sie selbst.
Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Nur ist die Realität eine andere!
Bummler hat geschrieben:
Die alltäglichen Gesetzesüberschreitungen haben ein Maß angenommen, das ich nicht mehr bereit bin zu akzeptieren.
Dieser Aussage von Bummler kann man zustimmen, wenn sie etwas genauer gefasst würde. So allgemein ausgedrückt läuft sie in der Tat in die Irre.