Ja, aber nicht um jeden Preis: Wenn keine Kohle mehr gebraucht wird, wäre es blödsinnig, nach ihr weiter in der Erde zu buddeln. Der Fehler der DDR und auch mancher Regionen in Westdeutschland war, zu lange an Dingen festzuhalten, die zwar lange erfolgreich waren, aber für die frühzeitig absehbar war, dass sie keine Zukunft mehr haben werden.Bummler hat geschrieben:Die Neuansiedlung von Industrie ist also generell schwierig, deshalb wäre es wichtig Industrie so weit wie möglich zu erhalten.
In diesem Zusammenhang ist der Braunkohleabbau in Ost und West, und der Steinkohleabbau in Westdeutschland zu nennen. Sie wurden sowohl in der DDR als auch in Westdeutschland mit enormen Geldern subventioniert – allein die Steinkohle subventionierte die Bundesregierung zwischen 1975 und 2002 mit insgesamt etwa 80 bis 100 Mrd. Euro (Quelle: Wikipedia). Diese Subventionen werden bis 2018 weiterfließen und so das Entstehen neuer Wirtschaftszweige an diesen Orten hemmen, was sie in größerem Umfang schon bisher getan haben. Die (kurzsichtige) Rechnung ist einfach: Wenn ich als Unternehmen oder als Arbeitnehmer genug verdiene, sehe ich mich nicht nach einer anderen Beschäftigung um.
Du unterschätzt das Problem, denn statt in die neuen Technologien zu investieren, musste im OstenBummler hat geschrieben:Komisch das die Plattenbauten immer noch stehen und die Trabis immer noch fahren.Aria hat geschrieben:...aber für die Ex-DDR gilt ganz sicher: Nach 40 Jahren der SED-Diktatur, äh, der Diktatur des Proletariats, waren die Städte, die Infrastruktur und die Industrieanlagen größtenteils verrottet...
1. alte Bausubstanz, die sich wegen der nicht kostendeckenden Mieten in einem bedauernswerten Zustand befand, mit enormen Aufwand gesichert und modernisiert werden
2. das gleiche galt auch für die gesamte Infrastruktur (z.B. Straßen- und andere Kommunikationswege), in die zu Zeiten der DDR ebenso wenig investiert wurde.
So floss das Geld lange Zeit in die Erde, statt in die Zukunftstechnologien, die ja bekanntlich nicht nur neue Industrieanlagen umfasst, sondern auch entsprechend ausgebildete Menschen.
Ja, Eisenhüttenkombinat Ost, früher auch unter dem Namen „J. W. Stalin“ bekannt.Bummler hat geschrieben:Deshalb gab es zu DDR-Zeiten einen Plan! Und es wurden solche Werke wie das Eisenhüttenkombinat Ost in den märkischen Sand gestampft.Aria hat geschrieben:Zudem darf man nicht vergessen, dass in der gesamten Geschichte die ostdeutschen Länder nie besonders prosperierten – z.B. waren Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg immer arm, weil ländlich geprägt...
Im Ernst: Aus dem Nichts eine Stadt zu stampfen, das vollbringen wohl nur Diktaturen – weil Kosten da keine Rolle spielen: siehe Wolfsburg, siehe Stalinstadt, seit 1961 Eisenhüttenstadt genannt – oder neue Siedler wie z.B. im 19. Jhdt. im sog. Wilden Westen, wenn sich in der Nähe eine Quelle zum Geldverdienen bot.