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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Mi 22. Nov 2017, 23:57

Hans.H hat geschrieben:Was noch nicht so war ist nur, dass es keine Smartphones gab. Aber ich habe bereits 1963 bei Grömitz in ca. 100 m Entfernung vom damals noch mit bis ins Wasser ragenden Zäunen abgegrenzten FKK-Strand nicht gerade wenige Leute mit Fotoapparaten und über einen Meter langen Teleobjektiven gesehen, die ihre Linsen durch die Maschen dieses Zaunes auf den FKK-Strand gerichtet hatten. Es gab zwar kein Internet, aber einen Schwarzmarkt für diese Bilder gab es auch damals.


Es kann durchaus sein, daß an manchen Plätzen das gemacht wurde. Dafür gab es ja auch Aufpasser, die das verhindern sollten, aber die solche Zaungucker nicht immer erwischt haben. Aber jedenfalls war das wohl relativ selten der Fall, so daß eben noch nicht auffallend viele Eltern Sorge zu haben brauchten, daß man unfreiwillig fotografiert wurde, und vor allem tauchten solche Bilder noch nicht so offensichtlich wie heute im Internet auf, weil es noch keins gab.
Es gab jedenfalls auf jedem FKK-Platz bis Anfang der 90er Jahre genügend Familien mit Jugendlichen und Kindern, so daß man sich keine Gedanken machen mußte, daß da irgendeine Gefahr bestünde, daß diese so massenweise von den FKK-Plätzen fernblieben wie das heute ist.
Und dieses Veränderung nur allein auf einen veränderten Zeitgeist zu schieben, ist ja wohl mehr als oberflächlich gesehen. Das verkennt völlig die Tatsachen der Folgen der Sexualisierung. Die Jugendlichen der 90er Jahre hatten sicher viel konkretere Gründe als nur einen neuen Zeitgeist in die Wege zu leiten. Das kann man nämlich nicht bewußt planen. Mittlerweile ist vielleicht ein neuer Zeitgeist daraus geworden, weil der Sog der Sexualisierung nicht nachgelassen hat, sondern immer stärker wird und die FKK immer mehr in die falsche Richtung lenkt.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Do 23. Nov 2017, 02:08

Es gab keine Aufpasser außerhalb des Geländes und das war schließlich der Bereich außerhalb, wo die standen. Diese Leute standen jeden Tag da, solange wir dort waren (das waren fast die ganzen Sommerferien). Die meisten Erwachsenen haben sich erst am Strand in einer Nische ausgezogen, die nicht im Blick der Kameras war. Nur kurz auf dem Weg zum Wasser waren sie vielleicht im Blickfeld. Wir, damals Jugendlichen und Kinder (die jüngeren Geschwister), sind auch über den Deich textilfrei zum Strand gegangen und waren auf dem Überweg bestens im Bild. Da haben wir uns regelmäßig gebückt und denen so das Hinterteil gezeigt, in der Hoffnung, die so zu ärgern (was nach meiner heutigen Sicht wohl nicht funktioniert hat).

Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich das Internet. Damals hat niemand irgend etwas befürchtet, was mit diesen Bildern angestellt werden könnte, also hat man sich nicht besonders darum gekümmert.

Es gab auch bis Mitte der 90ger Jahre an jedem Wochenende textilfreie Familien mit Kindern auf dem damals recht weitläufigen Sandgelände auf der Nordwest-Seite des Raunheimer Sees, also gegenüber der sehr kleinen offiziellen FKK-Liegewiese im Strandbad (Die Fläche ist heute ausgebaggert und daher nicht mehr so weitläufig vorhanden). Die Liegewiese im Strandbad mit Hecken-Sichtschutz zum anderen Ufer hin gibt es heute noch, aber Nacktbader an der Nordwest-Seite gar nicht mehr.

Die Ursache war aber eine ganz andere, als in vorhergehenden Beiträgen diskutiert: Die wurden vertrieben von den ab Mitte der 90ger Jahre zunehmend dort auftretenden "Multi-Kulti"- Gruppen in Altersgruppen von geschätzt zwischen 20 und 40. Die sind in Gruppen von 5 bis 15 Personen auf Nacktbader losgegangen, haben sie in oft unverständlicher Sprache angeschrien, haben Drohungen ausgesprochen wie: "wenn dich meine Schwester so sieht, dann bringe ich dich um" und sie sind auch mehrfach handgreiflich geworden. Familien sind daraufhin so schnell sie konnten geflüchtet und nie mehr wieder dorthin gekommen. Einzelne Nacktschwimmer wie ich haben es noch ein paar mal versucht, wenn die gerade nicht in Sicht waren, aber als die mir dann mal faustgroße Steine hinterher geworfen haben, nachdem ich ins Wasser gesprungen war, um denen auszuweichen, habe ich es dort auch aufgegeben.

Das immer verbreiterte und immer häufigere Auftreten dieser Leute aus der Nah-Ost- oder Nordafrikanischen Kultur ist jedenfalls der Grund für das Verschwinden der FKK an zahlreichen hessischen Baggerseen, an denen es früher üblich war. Das ist auch der Grund für die Jugendlichen einheimischer Abstammung, die ja hier, wenn sie in Gruppen unterwegs sind, immer auch Klassenkameraden aus diesen Zuwanderungs-Regionen dabei haben. Bei den hier im Stadtbereich und auch einigen der Vororte weit mehr als 50% von Schülern aus diesen Ländern hat die deutsche Minderheit in einer Klasse keine Chance mehr, in Gruppen unter sich zu sein, wenn sie etwas unternehmen. So haben sie, wenn sie im Sommer an die Seen gehen überhaupt keine Möglichkeit mehr über FKK nachzudenken. Das ginge in diesen Gruppen ohnehin nicht. Das ist für mich ein klarer gesellschaftlicher Wandel!

Einen "Sog der Sexualisierung" kann ich dagegen nicht im Geringsten erkennen. Was soll das sein? Wodurch macht der sich bemerkbar? Wo und wie lenkt der die FKK in eine falsche Richtung? Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar und entspricht weder meinen Beobachtungen und Erfahrungen noch dem, was die nächste jüngere Generation in unserer Verwandtschaft zu diesem Thema sagt.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Do 23. Nov 2017, 10:44

Anscheinend war das in Hessen anders als in Bayern. Auif FKK-Geländen, also Vereinen gab es sehr Aufpasser, die nicht nur beobachteten, was innerhalb des Vereins abläuft, sondern auch einen Blick nach draußen warfen, wer sich da evtl mit Kameras herumtrieb. Außerdem lag unser Verein direkt am Fluß Rednitz, der aber schon außerhalb des Vereinsgeländes vorbeifloß. Wir durften da trotzdem drin baden, auch wenn das nicht so besonders toll war, denn der Fluß war 1. eiskalt und 2. zu flach, um richtig zu schwimmen. Es waren nur ein paar Stellen, die etwas tiefer waren. Und am anderen Ufer tummelten sich schon öfter mal Leute, die die Nackten beobachten wollten.

Wenn du den Sog der Sexualisierung nicht erkennen kannst, dann ist dir wohl entgangen, daß es in den 90ern viele Videotheken gab, die auch SexFilme im Angebot hatten und die jeder 18jährige zu Hause auch jüngeren Geschwistern oder Freunden anschauen lassen konnte. Konnten ja nur Erwachsene höchstens in Sex-Kinos solche Filme schauen oder auch mal in normalen Kinos, aber das war wohl mehr in größeren Städten der Fall und das waren auch noch relativ wenig Leute, die sich das anschauten und überzeugte FKKler wohl am wenigsten.
Jedenfalls habe ich damals schon darüber gelesen, daß durch diese Videos Jugendliche verunsichert wurden, die eigentlich dachten, daß FKK nichts mit Sex zu tun hat, aber anhand der Szenen, die z.b. an einem Strand oder in der Natur draußen gedreht wurden, hatten sie wohl den Eindruck, daß das auch ein FKK-Platz sein könnte. Außerdem stellte sich ja heraus, daß Swinger-Clubs häufig als FKK-Club getarnt wurden oder auch immer noch werden, und deshalb wissen viele nicht mehr, was sie glauben sollen. Und dann gab es ja auch noch eine sog. "FKK-Zeitung für jedermann", ind er ganz klar und deutlich erzählt wird, daß Sex am FKK-Platz gang und gäbe sei.

Kannst du hier nachlesen: http://www.fkk-freun.de/viewtopic.php?t=27065

Außerdem gibt es im alten Forum dazu noch genug Hnweise zu diesem Thema unter FKK in den Medien.

Und heutzutage im Internet ist das ja an der Tagesordnung, daß jeder Sex suchen und finden kann, wenn er will. Und daß viele das für völlig normal halten, daß am FKK-Platz Sex gemacht wird, liest man ja hier ständig. Und das schon seit ich dabei bin und wohl auch schon vorher.

Schon allein die Motivation, deshalb zu einem FKK-Platz zu gehen, um sich zu zeigen, und wenn es gerade mal so ist, auch gerne "seinen Steifen", und um Nackte endlich mal sehen zu können, zeigt das ja deutlich, daß das eine eher sexuelle Motivation ist als das, was FKK eigentlich sein soll. Ist ja auch kein Wunder bei all diesen "Vorbildern".

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 23. Nov 2017, 11:38

Ralf-abc hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:Zum Anderen:
Wer sich zur Wahl stellt, um auf keinen Fall in Verantwortung genommen zu werden, der sollte über sein Verständnis von einem demokratischen System dringend noch mal nachdenken.

Nichts liegt mir ferner, als die FDP zu verteidigen.
Die FDP war nicht der Hintergrund meiner Anmerkung.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 23. Nov 2017, 11:45

Ralf-abc hat geschrieben:Die FDP hat mit dem Versuch die CSU teilweise rechts zu überholen ja alles unternommen, um die Grünen zu dem Abbruch der Verhandlungen zu treiben, aber die Grünen wollten nicht das Risiko eingehen, von der Presse nachher zum Sündenbock abgestempelt zu werden. Daher sind die bei den Verhandlungen geblieben, auch wenn die ganzen Kompromisse höchstwahrscheinlich nicht von der erf. Mitgliederabstimmung abgesegnet worden wären. So blieb der FDP nachher nichts anderes übrig, als selber die Verhandlungen abzubrechen.
Du verfügst offenbar über Insiderwissen, das mir fehlt und ich bisher auch keinen seriösen Quellen entnehmen konnte.
Besteht die Möglichkeit, dies näher auszuführen?

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Do 23. Nov 2017, 12:24

sorry, in dem Satz: "Auif FKK-Geländen, also Vereinen gab es sehr Aufpasser," hatte ich das Wort "wohl" vergessen, sollte also "Auf FKK-Geländen, also Vereinen gab es sehr wohl Aufpasser" heißen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Ralf-abc » Do 23. Nov 2017, 13:09

hajo hat geschrieben:Du verfügst offenbar über Insiderwissen, das mir fehlt und ich bisher auch keinen seriösen Quellen entnehmen konnte

Ist die Frage, was Du so unter seriösen Quellen verstehst.
Es war bereits am Sa. vor dem Abbruch z.B. in der Süddeutschen und auf NTV zu lesen, dass die FDP sich abzeichnende Annäherungen zw. CSU und den Grünen teilweise torpediert und somit verhindert hat.
Wirklich gewollt war Jamaika von der FDP von Anfang an nicht und die hätten somit die Verhandlungen auch schon früher beenden können. Wirklich neue Entwicklungen, die dann dazu führten, gab nach Aussagen aller am Sonntag nicht (davon war selbst bei der FDP keine Rede).
Dazu kommt, dass die FDP bereits wenige Sekunden nach der Erklärung Lindners ihre Homepage und auch die Facebook-Seite entsprechend angepasst hat. Das geht Sonntags spät nachts nicht mal gerade eben so, sondern das war lange vorbereitet.
Obwohl der Abbruch der Verhandlungen also schon beschlossen war, quält die FDP dann sich selbst und alle anderen noch bis Sonntag Nacht mit weiteren Verhandlungen und wirft dazu immer neue Steine zw. CSU und den Grünen. Mir fällt dazu nur ein Erklärung ein. Wenn Du eine andere parat hast...

Und was die Angst der Grünen angeht, für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich gemacht zu werden: Die Grünen hatten bereits 2013 Sondierungen mit der Union angefangen, die dann aber vom linken Parteiflügel (Trittin) abgebrochen wurden. Das kam damals in den Medien nicht gut an. Daher war davon auszugehen, dass es derjenige Partei, die dieses mal für das Scheitern verantwortlich gemacht wird, genau so ergeht (auch das war letzte Woche schon z.B. in der Süddeutschen zu lesen). Die Medienberichte seit Sonntag abend bestätigen dieses. Mal ganz ehrlich - was diese Oberarschloch von Doofrind während der Verhandlungen so alles in Richtung der Grünen gesagt hat - das hätte schon 10* als Anlass für die Grünen gereicht, die Sondierungen mangels Erfolgsaussichten abzubrechen. Unter diesen Umständen dennoch weiterzuverhandeln...

Und was meine Aussage angeht, dass diese ganzen Kompromisse bei der Mitgliederbefragung nicht durchgekommen wären - das ist nur meine unbedeutende persönliche Einschätzung als aktives grünes Parteimitglied (dem linken Flügel zugeneigt).
Wohlgemerkt: diese Mitgliederbefragung hätte erst am Ende der eigentlichen Koalitionsverhandlungen gestanden. Bis dahin hätten die Grünen noch so viele Kröten und Provokationen durch CSU und FDP schlucken müssen- ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Basis das mitgemacht hätte.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von skyfire » Do 23. Nov 2017, 14:16

Liesel,

es wäre sehr hilfreich wenn du deine ganzen "gab es wohl" o.ä. Floskeln endlich mal durch "Liesel ist der Ansicht, daß" ersetzt...
...sonst könnte ja noch jemand diesen Unsinn glauben.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Do 23. Nov 2017, 14:34

skyfire hat geschrieben:Liesel,

es wäre sehr hilfreich wenn du deine ganzen "gab es wohl" o.ä. Floskeln endlich mal durch "Liesel ist der Ansicht, daß" ersetzt...
...sonst könnte ja noch jemand diesen Unsinn glauben.


Achso, du warst also auch in diesem Verein und weißt das viel besser als ich?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 23. Nov 2017, 14:47

Campingliesel hat geschrieben:Und dann gab es ja auch noch eine sog. "FKK-Zeitung für jedermann", ind er ganz klar und deutlich erzählt wird, daß Sex am FKK-Platz gang und gäbe sei.

Kannst du hier nachlesen: http://www.fkk-freun.de/viewtopic.php?t=27065
Warum erzählst du wieder diese Story, in der du behauptest, diese „Zeitung“ würde – wohl der größeren Glaubwürdigkeit wegen – vom Springer Verlag ausgegeben, obwohl ich dir schon am 14 September 2013 15:01 nachgewiesen habe, dass das nicht stimmte.

Diese "FKK-Zeitung für jedermann" kam aus dem Verlag St. Pauli Nachrichten, der seit 2008 reine Sex- Illustrierten herausgibt und nichts mehr mit dem in den 70er Jahren ziemlich progressiven Hamburger Blatt zu tun hat, für das einst Stefan Aust (später Spiegel Chefredakteur) und Henryk M. Broder (immer noch ein Journalist, der gern aneckt) arbeiteten, und dem NDR zum 40. Jubiläum eine Hommage widmete: https://www.youtube.com/watch?v=l9_lvuv1Si4

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