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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mi 29. Mär 2017, 15:10

Bummler hat geschrieben:Interessant ist doch nur die Frage, warum denn in den 27 Jahren keine Industrie entstanden ist, obwohl doch die Marktwirtschaft so toll ist. Und am Saarland sehen wir ja auch, das es eben nicht an der DDR gelegen hat, wenn hier im Osten keine Industrie entsteht, sondern an der Wirtschaftspolitik. Genau wie im Ruhrgebiet und in Bremen und und und.


@bummler,
ein wirtschaftssystem, welches auch immer, hat primär ja nicht die aufgabe, unternehmen und arbeitsplätze zu schaffen, sondern die versorgung mit gütern und dienstleistungen sicherzustellen. insofern hat auch in den vergangenen 27 jahren die marktwirtschaft gut funktioniert. und wo ein unternehemn produziert, ist keine frage des systems.
in regionen die von einem strukturwandel betroffen sind kann die wirtschaftspolitik nur versuchen, durch entsprechende maßnahmen auf existenzgründungen und die standortentscheidungen von unternehmen einfluß zu nehmen, bzw. betriebe mit zukunftstechnologien gezielt zu fördern. mit dem ruhrgebiet, der küstenregion und großen teilen in den neuen bundesländern besteht viel bedarf an wünschenswerter entwicklung, aber die kann leider auch aufgrund eines wettbewerbes der standorte nicht überall gleich gut gelingen. auch im osten der republik ist das bild sehr differenziert und einige regionen stehen inzwischen ziemlich gut da, bzw. entwickeln sich kontinuierlich positiv.

http://www.deutschlandinzahlen.de/tab/b ... -industrie

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Do 30. Mär 2017, 01:33

@ Bummler
Hör doch auf Eule. Zu dem Thema DDR werden wir nie einig werden, aber aus ideologischen Gründen.
Bummler, ich gehe da völlig ideologiefrei ran.
Außerdem interessiert es doch jetzt, 27 Jahre nach dem Untergang, keinen mehr warum und was da mal untergegangen ist.
Doch, ich muss wissen, warum ein Wirtschaftssystem geschbeitert ist, um diese Fehler nicht zu wiederholen.
Und am Saarland sehen wir ja auch, das es eben nicht an der DDR gelegen hat, wenn hier im Osten keine Industrie entsteht, sondern an der Wirtschaftspolitik.
Das Saarland entlässt nicht das politische System der DDR von seiner Schuld, wider besseren Wissens die eigene Wirtschaft ruiniert zu haben. Das Saarland hat, wie das Ruhrgebiet, erhebliche Probleme damit, dass wegen der zu erwartenden Bergschäden die Kohleindustrie die erforderlichen Flächen nicht frei gegeben hat. Die Stadt Hückelhoven hat nach der Schließung der Zeche, dem großen und dominierenden Arbeitgeber der Stadt, durch eine sehr kluge Politik nicht nur einen Abschwung erleiden müssen, sondern steht jetzt noch besser da, als zu den Zeiten der Zeche. Es liegt also, wie du es schon richtig gesehen hast, auch sehr wesentlich daran, ob die örtlich zuständigen Politiker eine entsprechende gute Wirtschaftspolitik betreiben oder nicht.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 30. Mär 2017, 09:16

Eule hat geschrieben:... ich gehe da völlig ideologiefrei ran.
Wenn das überhaupt jemand kann, dann DU!
Glückwunsch!
Eule hat geschrieben:Doch, ich muss wissen, warum ein Wirtschaftssystem geschbeitert ist, um diese Fehler nicht zu wiederholen.
"Ge..."

WAS?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 30. Mär 2017, 10:25

Aria hat geschrieben:Abgesehen von Menschen, die schon reich geboren werden, kann man auch heute reich werden.


Ja, z.B. mit Lotto. Im Jackpot sind 60 Millionen. Man muss nur die richtigen Zahlen tippen.

Diese Welt ist seit ein paar tausend Jahren so eingerichtet, darüber zu jammern, bringt nichts.


Aber Leute, die das so sagen werden gescholten, wie einst Mandeville mit seiner Bienenfabel.
http://www.zeit.de/2014/25/bernard-mand ... sliteratur

Das wäre doch nun einfach auch an der Zeit ehrlich zu sagen:
"Leute wir brauchen den Niedriglohnsektor und die Armut, sonst ist unser Wohlstand nicht zu gewährleisten. Ohne die Armut der einen gibt es nun mal keinen Reichtum der anderen. Es geht nicht anders...."
Das wäre wenigstens ehrlich.

guenni hat geschrieben:ein wirtschaftssystem, ..., ... die versorgung mit gütern und dienstleistungen sicherzustellen....und wo ein unternehemn produziert, ist keine frage des systems.


Ja dann ist ja alles in Ordnung. Theoretisch könnten ja dann alle Güter in Bayern hergestellt werden und bräuchten dann nur noch verteilt werden. Z.B. in den Osten und nach Afrika. Und die Dienstleistungen auch.

auch im osten der republik ist das bild sehr differenziert und einige regionen stehen inzwischen ziemlich gut da, bzw. entwickeln sich kontinuierlich positiv.


Ja, die blühenden Landschaften sind nicht zu übersehen.
Dein Link ist übrigens sehr interessant.
Bremen hat mehr Industriearbeitsplätze als Mecklenburg Vorpommern und Hamburg genauso viele wie Brandenburg.

Eule hat geschrieben:Das Saarland entlässt nicht das politische System der DDR von seiner Schuld, wider besseren Wissens die eigene Wirtschaft ruiniert zu haben.


Und wer hat jetzt Schuld, also das keine neue Industrie entsteht?
Ach ja, hier steht es ja:

Es liegt also, wie du es schon richtig gesehen hast, auch sehr wesentlich daran, ob die örtlich zuständigen Politiker eine entsprechende gute Wirtschaftspolitik betreiben oder nicht.


Die örtlich zuständigen Politiker sind also die Schuldigen, wenn keine Industrie im Osten entsteht.
Dabei hatten wir doch so fähige Entwicklungshelfer. Ha, ha, ha....

Leute ich geb's auf.
Ihr habt mich überzeugt, wir leben in der besten aller möglichen Welten.
Und wenn es ein Übel gibt, dann ist man selbst schuld oder die Kommunisten.
Egal...

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 30. Mär 2017, 12:33

Bummler hat geschrieben:Das wäre doch nun einfach auch an der Zeit ehrlich zu sagen:
"Leute wir brauchen den Niedriglohnsektor und die Armut, sonst ist unser Wohlstand nicht zu gewährleisten. Ohne die Armut der einen gibt es nun mal keinen Reichtum der anderen. Es geht nicht anders...."
Das wäre wenigstens ehrlich.
Nein, das wäre nicht ehrlich, sondern schlicht falsch. Denn wer sollte all die Produkte kaufen, die die bösen Kapitalisten von den Arbeitern produzieren lassen, wenn deren Lohn nur zum Leben in Armut reichte?


Bummler hat geschrieben:Und wer hat jetzt Schuld, also das keine neue Industrie entsteht?
Es ist ein Fehler, in der Industrie das Alleinseligmachende zu sehen – es gibt auch Anderes: Für Öko-Landwirtschaft und Tourismus ist ein Land wie Brandenburg wie geschaffen: Es hat Wälder und Land im Überfluss, allerdings noch zu viele landwirtschaftlichen Großbetriebe – wohl eine Hinterlassenschaft der ehemaligen LPGs –, die mit Monokulturen an ihren oft über 1000 ha großen Feldern keinen schönen Anblick bieten und damit den Ausbau des Tourismus bremsen.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Sünden der Vergangenheit getilgt sind.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 30. Mär 2017, 13:40

Aria hat geschrieben:
... allerdings noch zu viele landwirtschaftlichen Großbetriebe – wohl eine Hinterlassenschaft der ehemaligen LPGs –, die mit Monokulturen an ihren oft über 1000 ha großen Feldern keinen schönen Anblick bieten ...


Na das wäre doch kein Problem, die auch noch kaputt zu machen. Einfach die Subventionen streichen, fertig.

...und damit den Ausbau des Tourismus bremsen.


Die fehlen gerade noch, also die Touristen. Bald geht es ja wieder los. Dann verstopfen die mit ihren Kackedampfern wieder die Straßen von Lübben und man kriegt nirgends mehr einen Platz, wenn man mal abends schön essen gehen will.
Ich hoffe immer noch, das wir nicht vom Tourismus leben müssen. Das wäre dann wirklich die letzte, nein allerletzte Hoffnung.
Letzten Winter haben wieder zwei Kneipen nicht überlebt. Klar im Sommer kommen bei schönem Wetter die Berliner angejuchtelt, da reichen die Plätze vorne und hinten nicht und im Winter reichen die Einnahmen nicht mal für die Beleuchtung der Gasträume.
Nö, also nicht das. Wohnen tue ich ja gerne hier, aber der Massentourismus ist eine Plage, schlimmer als die Mücken.

Was ich mir wünschen würde, wäre ein schöner Rüstungsbetrieb. Den hatten wir ja seit Adolfs Zeiten und es konnten viele Lübbener davon prima leben. Jetzt entsorgen die Amis da alte Munition. Das Gelände wieder ein wenig hergerichtet und dann Drohnen oder Marschflugkörper produzieren, da hätte Lübben eine wirtschaftliche Zukunft. Hochqualifizierte, gut bezahlte und gewerkschaftssichere Jobs. Aber nein. Das alte Werk steht unter Naturschutz, weil es im Biosphärenreservat liegt, also keine Chancen für einen Industriebetrieb.

http://www.spiegel.de/video/gefaehrlich ... 08991.html

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Beitrag von holgi-w » Do 30. Mär 2017, 14:47

Bummler hat geschrieben:(...) Die fehlen gerade noch, also die Touristen. Bald geht es ja wieder los. Dann verstopfen die mit ihren Kackedampfern wieder die Straßen von Lübben und man kriegt nirgends mehr einen Platz, wenn man mal abends schön essen gehen will. (...)


Hmm, sollten meine Frau und ich unseren diesjährigen Urlaub vielleicht nochmal überdenken? :evil:
Na, zu Glück denken nicht alle so wie Du.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 30. Mär 2017, 15:44

Bummler hat geschrieben:Theoretisch könnten ja dann alle Güter in Bayern hergestellt werden und bräuchten dann nur noch verteilt werden. Z.B. in den Osten ...
Und die Dienstleistungen auch.
Aber bloß nicht durch UNS.

TOURISTEN!!

IIIIIIIIIIHHHHHHHHHHHHHH!

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 30. Mär 2017, 16:04

Bummler hat geschrieben:Ja, die blühenden Landschaften sind nicht zu übersehen.



eben, die blühenden landschaften, aber auch die schönen orte und städte zwischen ostseeküste und erzgebirge sind wirklich nicht zu übersehen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 30. Mär 2017, 16:11

guenni hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Ja, die blühenden Landschaften sind nicht zu übersehen.



eben, die blühenden landschaften, aber auch die schönen orte und städte zwischen ostseeküste und erzgebirge sind wirklich nicht zu übersehen.
Du fährst da HIN???

Du Terrortourist!

Pass auf, dass dich der Bummler nicht erwischt.

Wer weiß, was da alles noch erdacht wird, um uns davon abzuhalten, zu sehen, was auch unsere Gelder im Osten erhalten haben...

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