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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Fr 24. Mär 2017, 14:16

Eule hat geschrieben:Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, nehme das Alter zur Grundlage des Entlohnungsvergleiches.

Die Spekulation zu meinen ersten Gedanken will ich nicht fortführen. Kann sein, dass du mit deiner Antwort dazu Recht hast, vielleicht auch nicht. Aber das führt uns zu weit weg vom Thema.
Hier zum eingefügten Zitat: Das Alter spielt für die Entlohnung in vielen großen Firmen nur noch eine untergeordnete Rolle. In der zweiten Hälfte der 1990ger Jahre sind die Berater durch die Lande gegangen und haben den Firmen Modelle der Arbeitsplatzbewertung vorgelegt, die diese schnell angenommen haben. Die Arbeitsplatzbewertung legt nach einem zunächst ziemlich komplizierten Verfahren über Tabellen von mehreren Seiten eine Einstufung mit unter und Obergrenzen fest, die nicht altersabhängig sind.

Diese Bewertungen beziehen sich grundsätzlich nicht auf eine Person, sondern auf einen Arbeitsplatz. Kommt nun ein jüngerer Mitarbeiter in so einen Arbeitsplatz mit einer deutlich höheren Bewertung, als er zuvor hatte, dann wird er in einer Übergangsfrist von zumeist drei Jahren mit überdurchschnittlichen Steigerungen an die Untergrenze der Arbeitsplatzbewertung herangeführt.

Kommt ein anderer, der vielleicht vorher Bereichsleiter war, und dessen Bereich geschlossen wurde, auf denselben Arbeitsplatz, dann hat er nicht selten ein Gehalt oberhalb der Obergrenze für diese Arbeitsplatzbewertung. Die Firmen gehen dann unterschiedlich vor. Ich hatte Fälle kennengelernt, bei denen auch mit einer Übergangsfrist von drei Jahren das Gehalt schrittweise nach unten angepasst wurde, oder andere, die dann über 15 Jahre keine Gehaltssteigerungen mehr bekommen haben, weil sie über der Obergrenze lagen.

Da spielt also das Alter fast keine Rolle mehr für das Gehalt, das einer erreicht, sondern nur die Bewertung des Arbeitsplatzes, den er einzunehmen geschafft hat.
Eule hat geschrieben:Wie entsteht die Lohn- und Einkommensschere? Diese Schere öffnet sich ja bei jeder prozentualen Erhöhung immer weiter.

Die großen Firmen im Bereich der IG-BCE haben das seit Mitte der 1990ger Jahre schon berücksichtigt und immer die Prozentwerte der Steigerungen im unteren Bereich höher gehalten, als im oberen Bereich. Zum Beispiel wurden auch die o.g. Spannen für die Arbeitsplatzbewertungen in den Bereichen der mittleren und oberen Führungskräfte nur mit sehr viel kleineren Prozentwerten angehoben, als die Steigerungen im Bereich der tariflichen Angestellten. Das bedeutet, dass in diesen Unternehmen tatsächlich die Schere zwischen den unteren Gehaltsstufen bis hin zu den Bereichsleitern ab spätestens der Jahrtausendwende Jahr für Jahr kleiner geworden ist. Nur für Geschäftsführer und Vorstände sieht das anders aus. Die haben sich mehr gegönnt, wenn sie konnten. (Geschäftsführer können das nur dann nicht, wenn sie unter harter Kontrolle der Kommanditisten stehen).

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Hans H. » Fr 24. Mär 2017, 14:26

@Bummler: kurz noch zu deinen Antworten. Es wäre mir zu viel, auf die Details zu antworten. Zu Vielem von dem, was du schreibst, würde ich durchaus mein OK geben, nur es insgesamt nicht so pessimistisch bewerten. Natürlich kommt deine Erfahrung aus einer Branche, in der die Situation viel schlechter aussieht, als das was ich aus meinen Erfahrungen berichtet habe. Ich kenne die Baubranche sehr wenig, habe aber zumindest mehrfach erfahren, dass die Situation da schwerer ist, als da wo ich tätig war. Ich wehre mich allerdings dagegen, wenn du von meinem gut gelaufenen Einzelfall sprichst. Ich beziehe mich auf Erfahrungen von nicht wenigen Fällen.

Und die Frage, was denn jetzt genau der Fortschritt ist, überlasse ich mal anderen. Da könnte ich mehr dazu schreiben, als meine Zeit jetzt erlaubt, also lasse ich das, jedenfalls heute. Die nächsten Tage werde ich auch hier kaum aktiv sein, da ich zu viel zu tun habe (mehr als ich eigentlich im Rahmen einer "Nebentätigkeit" wollte)

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Fr 24. Mär 2017, 14:47

Hans H. hat geschrieben:
holgi-w hat geschrieben: ... sagen diese Zahlen aber nichts darüber aus WARUM die Gewerbeabmeldungen (in Sachsen) überwiegen.

Tun sie ja nicht, (s. oben, hier am Anfang meines Beitrags), denn man darf niemals ein Jahr allein bewerten, sondern nur längere Zeiträume.


Also ich zumindest erkennen aus der Grafik zu den Gewerbeanmeldungen tatsächlich eine Tendenz.
Eine abnehmende und eine, nach der wirklich die Abmeldungen die Anmeldungen übersteigen.
Insofern ist die Aussage von Zett, das es zumindest im Gewerbebereich der Sachsen abwärts geht, korrekt.
Natürlich kann man jetzt auch optimistisch unterstellen, die haben alle den Sack voll, dann stimmt auch die Aussage, das es Deutschland gut geht. Es kommt also auch immer auf die Interpretation solch einer Statistik an.
Das kennen wir außerdem schon aus dem anderen Thread.
:mrgreen:


guenni hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Ja und? Was hat uns denn die höhere Wirtschaftsleistung gebracht?


dazu nur kurz:
einen allgemein wesentlich höheren lebensstandard, inkl. einem alles in allem sehr guten gesundheitswesen. alles zusammen läst sie durchschnittliche lebenserwartung ständig steigen.
und sorry, ein problem mit massenarbeitslosigkeit und renten haben wir nun wirklich nicht.
ein blick über den tellerrand hinaus zeigt immer wieder, dass wir auf hohem niveau jammern. gejammert wird immer.
bitte nicht falsch verstehen, den idealzustand des vollkommenen irdischen glücks für alle haben wir natürlich noch nicht erreicht.


Ja, ja, im allgemeinen, alles in allem, durchschnittlich ... kein Problem Günni. Alles in Ordnung.
Gejammert wird immer, da sollte man gar nichts drauf geben. UND! Den anderen gehts ja noch viel schlechter.
Guck mal nach Afrika. Die verhungern, da haben wirs doch richtig gut dagegen.
:mrgreen: :mrgreen:

Eule hat geschrieben:
Und genau dieser dein Satz zeigt auf das Problem. Wie entsteht die Lohn- und Einkommensschere? Diese Schere öffnet sich ja bei jeder prozentualen Erhöhung immer weiter. Beispiel. ...
Wenn jetzt statt eines prozentualen Lohnsteigerungssatzes ein Festbetrag angesetzt würde, ..., aber die Lohnschere würde verschwinden.


Beim Streik des Bodenpersonals der Flughäfen hat sich Verdi deinen Vorschlag angenommen und keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern eine absolute (1 Euro pro Stunde) gefordert.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


@Hans H.
Die nächsten Tage werde ich auch hier kaum aktiv sein...

Schade, die Diskussion mit dir ist immer sehr angenehm.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Fr 24. Mär 2017, 15:06

Schon wieder ein Wandel, das geht ja Schlag auf Schlag:

"Entschließungsantrag der Fraktion der FDP, der Fraktion der CDU und der AfD-Fraktion", steht auf der Drucksache. Eine politische Kombination, wie es sie seit Beginn der neuen Wahlperiode im Oktober noch nicht gegeben hat. "Keine Zusammenarbeit mit der AfD", hatte etwa der frühere CDU-Generalsekretär Kai Wegner noch im Wahlkampf gefordert. Die AfD sei weder regierungs- noch oppositionsfähig, ihr ganzes Gebahren beruhe darauf, Menschen von der Demokratie zu entfremden, so der Unionsmann seinerzeit wörtlich in einer Pressemitteilung.

Doch nun also: ein gemeinsamer Antrag.


http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... kampf.html

Ich hatte sowas schon gespürt. Also mehr so im linken Zeh. Aber nun ist es raus.
Muss man das noch kommentieren?
Ganz klar. Die CDU will Rot-Rot-Grün verhindern. Nun ist auch klar mit wem.

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Re:

Beitrag von Zett » Fr 24. Mär 2017, 18:51

holgi-w hat geschrieben:Aber Dein Vergleich hinkt weil Du nicht alle Fakten, die zu den Ergebnissen geführt haben, offenlegst.
Was soll denn nun dieser Stuss? Weil ich "Fakten nicht offenlege"!!! Da habe ich wohl vorsätzlich etwas verheimlicht, oder? Und das es keine Zahlen von ganz Deutschland sind, hab ich wohl auch verheimlicht, oder?
Ist mir noch nicht aufgefallen, dass jeder hier - oder auch nicht Du - eine wissenschaftliche Abhandlung präsentiert, wenn er eine Meinung äußert. Da bin ich ja mit den vorlegen amtlicher Zahlen noch ganz vornedran mit dem Belegen. Aber was so richtige Nörgelköpfe sind, die finden halt immer etwas, das ist nicht schwierig.

Die Tendenz ist trotzdem so, dass es bergab geht. Aber wenn nun die mit der rosa Brille schon die Zahlen von Ab- und Anmeldungen über die Jahre addieren wollen (welch ein Unsinn, wenn man die Tendenz wissen will!), nur um irgendetwas Positives rauszuquetschen - und keiner protestiert - na dann muss man ja die größte Sch.. rosa sehen.

 

Re: Re:

Beitrag von guenni » Fr 24. Mär 2017, 19:09

Zett hat geschrieben:Die Tendenz ist trotzdem so, dass es bergab geht.


was geht denn bergab? du meinst doch wohl nicht die wirtschaftsentwicklung in deutschland oder sachsen. ich schrieb bereits, dass die betrachtung eines datums (sprich: nur einer messgröße) kaum zu einer beurteilung taugt.

hier eine kurze information (statistisches landsamt sachsen):

https://www.statistik.sachsen.de/downlo ... denzen.pdf

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Re: Re:

Beitrag von Zett » Fr 24. Mär 2017, 19:29

guenni hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Die Tendenz ist trotzdem so, dass es bergab geht.


was geht denn bergab? du meinst doch wohl nicht die wirtschaftsentwicklung in deutschland oder sachsen.
Es ist noch nicht bis zu Dir vorgedrungen (Hättest ja mal ein paar Zeilen lesen müssen, die weiter oben stehen): Es ging um die Tendenz zu zunehmend mehr Gewerbeabmeldungen im Verhältnis zu Gewerbeanmeldungen :oops:

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Fr 24. Mär 2017, 19:37

und was besagt diese tendenz? du hast sie mit dem satz ". Nix mit "Deutschland geht es so gut wie noch nie."
gesamtwirtschaftlich überbewertet, bzw. überinterpretiert.

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Beitrag von holgi-w » Fr 24. Mär 2017, 19:41

Zett hat geschrieben:
holgi-w hat geschrieben:Aber Dein Vergleich hinkt weil Du nicht alle Fakten, die zu den Ergebnissen geführt haben, offenlegst.
Was soll denn nun dieser Stuss? Weil ich "Fakten nicht offenlege"!!! Da habe ich wohl vorsätzlich etwas verheimlicht, oder? Und das es keine Zahlen von ganz Deutschland sind, hab ich wohl auch verheimlicht, oder?
(...)


Wieso Stuss?
Du hast hier eine Tabelle mit Gewerbean- und Abmeldungen gepostet und den Überhang der Abmeldungen als ein Indiz für den Niedergang der deutschen Wirtschaft dargestellt. Hättest Du Dir die beiden PDF durchgelesen (die Du hier selbst verlinkt hattest) und z. B. die "unechten" Abmeldungen durch Verlagerung der Betriebsstätte abgezogen wäre plötzlich kein Überhang mehr da.
Fakten, die Du entweder übersehen oder bewusst weggelassen hast.
Empfinde ICH (ohne Dir dabei etwas unterstellen zu wollen) als manipulativ. Nicht mehr, nicht weniger.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Blood Moors » Fr 24. Mär 2017, 19:42

guenni hat geschrieben:und was besagt diese tendenz?

Dass es in absehbarer Zett, ...ääähm ich meinte Zeit, in D keine Gewerbebetriebe mehr geben wird. :lol:

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