Bummler hat geschrieben:Meine "Daten" beziehen sich auf die Geburtenrate. Und die ist ja wohl wasserdicht statistisch gesichert.
Die Zahlen stimmen für die erste Generation der muslemischen Eingewanderten, für die zweite schon weniger, und die dritte Generation hat so viele oder so wenige Kinder wie eine autochthone deutsche Familie.
Bummler hat geschrieben:Ansonsten passt Sarrazin sicher nicht in mein Weltbild. Auch nicht die AfD oder Pegida. Aber deren Popularität gründet sich eben m.E. nicht nur auf schnöden Dummenfang, sondern auf Fakten, dem Körnchen Wahrheit, das andere nicht wahr haben wollen, weil es ihr Weltbild stört.
Das ist ja das Muster der Populisten: Ein Körnchen Wahrheit anbieten – siehe die Geburtenrate der ersten türkischen Gastarbeiter – und das andere wird dann erdichtet und erlogen. Nur einfache Gemüter fallen darauf ein. Oder eben Menschen, die sich was davon versprechen, bei einer neuen Partei von Anfang an dabei zu sein, wenn es bei der alten nicht mehr weiter geht - siehe dazu als Beispiel:
Gauland.
Bummler hat geschrieben: Es gibt da so ein Buch, das in mein Weltbild passt und zu dem die Süddeutsche einen passenden Kommentar gebracht hat:
Am Anfang steht das typisierte Bild der alten Bundesrepublik: stabil, sozial abgesichert, demokratisch auf der Basis wirtschaftlichen Wohlstands. Diese Epoche nennt Nachtwey "soziale Moderne", sie befand sich seit 1973 in der Krise und endete in etwa mit der Agenda 2010.
Der Fels, auf dem sich die im Rückblick immer rosiger erscheinenden Verhältnisse der "sozialen Moderne" entwickelten, war das Normalarbeitsverhältnis: "die unbefristete, dem Kündigungsschutz unterliegende und sozialversicherungspflichtige Vollzeiterwerbstätigkeit als Voraussetzung einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung".
Die Zeiten sind vorbei, Bummler, in denen man in einem Unternehmen als Lehrling anfing und dann als Geselle oder Meister bis zur Rente arbeitete. Man kann sich nicht mal mehr auf dem einmal erworbenen Fachwissen ausruhen, sondern muss sich ständig weiter bilden, schon allein um mit den sich ständig weiter entwickelten Werkzeugen umgehen zu können oder mit den frisch von der Uni kommenden Kollegen auf dem gleichen Level kommunizieren zu können.
Es gibt heute kaum noch Jobs, die nur ein wenig Muskelkraft verlangen, wer nicht einmal genug englisch kann, um eingekaufte Fremd-HW oder -SW zu bedienen, der wird schlicht nicht mehr gebraucht. Und weil es solche Nichtqualifizierte mehr gibt als entsprechende Jobs, machen sie sich gegenseitig Konkurrenz, was eben zu Dumpinglöhnen führt. Es ist wie mit allem: Überangebot führt zu fallenden Preisen.
Ich wüssten nicht, wie man dem Problem beikommen könnte – wir sind ja nicht mehr in der DDR, die ja gerade auch wegen der zu hoher Preise für zu wenig Produktivität zugrunde ging.