@Bummler: Kannst du mal näher erläutern, wie du den Satz "Dann ist Armut also zwangsläufig (gottgegeben), da es Menschen gibt, die weder zur Selbstinitiative neigen noch zur Bildung fähig sind. " aus dem davor eingefügten Zitat von Aria ableitest? Den Zusammenhang für diese Schlussfolgerung erkenne ich nicht.
Der Satz: "Freilich erkennt man an der Tagespolitik nicht, dass daran gearbeitet wird. Auch in den politischen Programmen findet man nichts." ist leider in der ersten Hälfte wahr. Man erkennt nicht, dass daran gearbeitet wird. Aber in den Programmen gab es durchaus immer wieder mal Forderungen in die richtige Richtung. Eigentlich ist es ja so sogar schlimmer, wenn es schon Programme gab, aber man dennoch nichts erkennt, wo wirksam daran gearbeitet wird.
Zu der Aussage: "Ja und bis heute gibt es keinen Ausgleich für die Leute, die durch den technologischen Fortschritt benachteiligt werden. Das ist nicht nur ein Skandal, ..." möchte ich darauf hinweisen, dass seit über 150 Jahren in jedem Jahrzehnt entscheidende Fortschritte aufgekommen sind, durch die jeweils auch bestimmte menschliche Tätigkeiten durch die Technik verdrängt wurden. Wenn jedes Mal immer nur Menschen benachteiligt wurden und niemand dadurch neue Chancen gehabt hätte, dann wären doch inzwischen alle Menschen zu 100% durch die Technik benachteiligt.
Bei diesen Aussagen wird immer übersehen, dass jeder Forschritt einen Wandel mitbringt, durch den manche Arbeitsplätze überflüssig werden, aber schnell wieder in anderen Bereichen neue entstehen. Was ist zum Beispiel mit den zig-tausenden Programmierern, die heute dafür sorgen, dass die ganze Automatisierung funktioniert? Wenn ich mir überlege, dass eine mir bekannte Firma (dieses Beispiel, weil ich gerade die Übersicht der Personalstruktur vorliegen hatte) mit etwas über 2000 Mitarbeitern fast 100 Mitarbeiter in der IT-Abteilung beschäftigt, die es in den 1970ger Jahren noch gar nicht gab, dann erkenne ich doch klar, dass es Verschiebungen gibt, bei denen die Menschen eben mitgehen müssen. Auch wenn das mit neuem Lernen für eine neue Tätigkeit verbunden ist. Was ich heute noch nebenberuflich im Rentenalter mache, habe ich auch erst mit deutlich über 50 Jahren gelernt, weil ich wegen Firmen-Umstrukturierungen umdenken musste. Das hat sich sehr erfolgreich entwickelt, so dass ich noch ein paar Jahre weitermache.
Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen, die durch den technologischen Fortschritt benachteiligt werden, eine neue Chance haben, wenn sie Bereit sind, dafür auch einen entsprechenden Einsatz zu bringen. Klar, neues Lernen für eine neue Qualifikation ist anstrengend, wenn man nicht mehr jung ist. Aber deshalb wende ich mich gegen die Aussage: "... gibt es keinen Ausgleich für die Leute, ...", denn wenn man da jedes Mal ausgleichen würde, würde sich niemand mehr bemühen und der Fortschritt, der nur mit ständigem Umdenken in den Köpfen gut funktioniert, würde stagnieren.
Deshalb ist der Satz von Aria: "Die Computerisierung der Arbeitswelt sollten wir als etwas begreifen, das der Menschheit nutzt." vollkommen richtig. Die so zu deuten: "Insofern ist von uns eine Anpassung gefordert. Dies als Chance zu sehen ist mal wieder eine positive Verdrehung eines negativen Sachverhaltes." empfinde ich als äußerst pessimistisch. Das ist in meinen Augen keine Verdrehung, sondern es ist ein positiver Sachverhalt, denn bei jedem Schritt des technischen Fortschrittes warn nachher die Vorteile insgesamt größer, als die Nachteile, auch wenn immer einige eben das Pech hatten, auf der Seite der Nachteile zu liegen. Auf der Seite der Vorteile lagen immer mehr, sonst wäre unsere Wirtschaftsleitung nicht deutlich höher, als z.B. vor 50 Jahren.
Zu deinem Abschluss, Bummler: "... sollte man ja auch nicht unter den Tisch kehren. Da sind wir Deutschen schon nicht schlecht, also in der Anwendung von Spitzentechnologie." eine Ergänzung: In den Nachrichten der IHK wurde vor einiger Zeit berichtet, dass zum Thema des autonomen Fahrens im Jahr 2016 die meisten Patente aus Deutschland angemeldet wurden, mehr als aus Silicon Valley und mehr als aus den USA insgesamt. Die Presse tut nur immer so, als seien wir da abgehängt, aber Tatsache ist, dass da vieles in den Labors der Forscher und Entwickler läuft, von dem wir noch wenig erfahren.