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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 25. Apr 2017, 13:28

Aria hat geschrieben:
Aber Fakten interessieren heute nicht: In den USA nicht, wo der Präsident die Klimaerwärmung für chinesische Propaganda hält und deswegen den Klimaforschern, die das anders sehen, die Mittel kürzt bzw. deren Institute einfach schließt.

Und in Deutschland auch nicht, wo beispielsweise laut des gerade beschlossenen AfD-Programm die Atomkraftwerke länger laufen sollen, .... Warum? Weil es angeblich keinen menschengemachten Klimawandel gibt, ....Das ist eine Logik, die nur AfD-Wähler verstehen.


Ja, diese Logik verstehe ich auch nicht. Aber so steht das auch nicht im Wahlprogramm der AfD.
Nur mal so, wegen den Fakten...

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 25. Apr 2017, 13:29

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Aber Fakten interessieren heute nicht: ....

Und in Deutschland auch nicht, wo beispielsweise laut des gerade beschlossenen AfD-Programm ...die Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre gesenkt werden soll. Warum? Weil ... Kinder heutzutage schon mit 12 Jahren nach ihrer sittlichen und geistigen Entwicklung angeblich reif genug sind.

Das steht im Wahlprogramm dann etwas anders drin:

Wir fordern daher eine entsprechende Änderung der einschlägigen
Gesetze, insbesondere des Haftrechts. Wegen der
immer früher einsetzenden kriminellen Entwicklung muss
das Strafmündigkeitsalter auf 12 Jahre abgesenkt und mit
dem Erreichen der Volljährigkeit auch das Erwachsenenstrafrecht
Anwendung finden.
Das ist das gleiche in braun, denn die Strafmündigkeit wird wie folgt definiert - Zitat aus Wikipedia:

Jugendliche (also Personen von 14 bis 17 Jahren, § 1 Abs. 2 Jugendgerichtsgesetz - JGG) sind gem. § 3 JGG individuell strafrechtlich verantwortlich, wenn sie zur Zeit der Tat nach ihrer sittlichen und geistigen Entwicklung reif genug sind, das Unrecht der Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln.

Wenn das verwirklicht werden sollte, müsste das Alter, ab dem ein Kind juristisch kein Kind mehr, sondern ein Jugendlicher ist, von 14 auf 12 Jahre gesenkt werden – mit allen Konsequenzen, die das mit sich brächte.

Man könnte natürlich darauf auch verzichten und Kinder einfach ab 12 Jahren als strafmündig erklären, aber das würde wohl nur in einer Diktatur gehen – jedenfalls haben bei uns zuletzt die Nazis so ein Gesetz verabschiedet und angewandt.

Bei solchen Gesetzesvorschlägen sieht man deutlich, wes Geisteskind die AfD ist.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Blood Moors » Di 25. Apr 2017, 14:32

Aria hat geschrieben:Bei solchen Gesetzesvorschlägen sieht man deutlich, wes Geisteskind die AfD ist.

Steht ja in deinem Post eine Zeile drüber. :cry:

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 25. Apr 2017, 21:51

@ Bummler
Ich kann dir nur raten, der sehr geschickten und sehr logisch scheinenden Argumentation der AfD nicht auf den Laim zu gehen. Ja, ich weiß, dass du in einem autoritären Herrschaftssystem groß geworden bist, wo die Unterdrückung (nicht nur der politischen) eine große Rolle spielte. Wir müssen nicht auf abweichendes Verhalten grundsätzlich mit Haft und Wegsperren reagieren. Hier wäre ein pädagogisches Konzept gefordert, zu der die AfD aufgrund ihrer Geisteshaltung aus dem 19. Jahrhundert nicht fähig zu sein scheint. Ja, es gibt auch bei den anderen Parteien solche Dösköppe.

Bedenke: Kinder sollen nicht dressiert, sondern erzogen werden!

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Zett » Mi 26. Apr 2017, 17:55

Bummler hat geschrieben:Und da haben sie recht. Zu DDR-Zeiten gab es ja die heftig kritisierten Jugendwerkhöfe. Die allerdings (aus meiner Erfahrung) dem einen oder anderen Jugendlichen geholfen haben, nicht weiter auf der schiefen Bahn abzurutschen.
Ja, da dürften wohl eine ganze Menge auf der "geraden" Bahn als IM (Inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit) gelandet sein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 27. Apr 2017, 07:50

Eule hat geschrieben:Ich kann dir nur raten, der sehr geschickten und sehr logisch scheinenden Argumentation der AfD nicht auf den Laim zu gehen.


Darum geht es nicht. Es geht darum ob deren Argumente falsch oder richtig sind.
Das in der Alternative für Deutschland eine gehörige Portion rechter Ideologie vorhanden ist, ist ja nun nicht zu übersehen. Darauf lauern die Medien ja nur, um mit dem Argument, das auch Aria hier bringt (Das ist das gleiche in braun,...) die AfD insgesamt in die Tonne treten zu können.

Dabei hat ja sogar das Bundesverfassungsgericht mit der Ablehnung des NPD-Verbots klar gestellt, das rechte Ideologie so schlimm nicht ist (ich bin da anderer Meinung, aber wer bin ich schon?). Aber abgesehen davon ist ein Argument nicht deshalb richtig oder falsch, wenn es von jemandem gebracht wird, der mir passt oder nicht passt. Manches ist eben eine einfache Rechenaufgabe. Genau wie der demografische Wandel statistisch, also rechnerisch belegt werden kann, und niemand bestreitet diesen Wandel ernsthaft und die Gesellschaft reformiert bereits jetzt allerlei Gesetze um die Geschichte gesellschaftsverträglich zu bemeistern, genauso ist doch die Zuwanderung aus muslimischen Kreisen rechnerisch problematisch.

Das hat Herr Sarrazin schon vor Jahren publiziert, aber bis auf ein "wir schaffen das" gibt es nur hilflose Aktionen deren mehr als mäßiger Erfolg sich in Einzelfällen dokumentiert. Das ist problematisch.

Oder das Problem des Klimawandels. Auch ein Wandel, also beim Thema. Fakt ist das es den gibt. Fakt ist auch das der Mensch daran beteiligt ist. Aber wie man den Auswirkungen begegnen kann oder ob man das überhaupt kann, weil vielleicht der menschengemachte Anteil nicht relevant ist oder wie man mit den Auswirkungen der Einschränkung des CO2-Ausstoßes (Stichwort Arbeitsplätze) umgeht, das wird doch gar nicht thematisiert. Fakt ist doch auch das dieses Klimaschutzabkommen unseren Lebensstandard verringern wird.

Insofern scheinen Argumente nicht nur logisch, sie sind es auch. Der Verdienst der AfD ist diese unbequemen Argumente zu formulieren und damit die etablierten Parteien zur Stellungnahme zu zwingen. Mehr ist an der Partei m.E. nicht dran. Wer jetzt aber sich an der Partei nur die "Rosinen" raussucht um generell alle Aussagen als falsch abzustempeln, der hat die Demokratie noch nicht begriffen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 27. Apr 2017, 12:23

Bummler hat geschrieben:Das in der Alternative für Deutschland eine gehörige Portion rechter Ideologie vorhanden ist, ist ja nun nicht zu übersehen. Darauf lauern die Medien ja nur, um mit dem Argument, das auch Aria hier bringt (Das ist das gleiche in braun,...) die AfD insgesamt in die Tonne treten zu können.
Die Medien lauern nicht nur bei AfD auf falsche Töne, sondern bei allen Parteien – dafür sind sie ja da.


Bummler hat geschrieben:Dabei hat ja sogar das Bundesverfassungsgericht mit der Ablehnung des NPD-Verbots klar gestellt, das rechte Ideologie so schlimm nicht ist (ich bin da anderer Meinung, aber wer bin ich schon?).
Ich sehe es so wie das Bundesverfassungsgericht: Jeder kann denken, was er will, aber wenn er mit seinem Denken an die Öffentlichkeit tritt, dann muss er mit Kritik rechnen. Mir gefällt einiges nicht an der CSU, der AfD oder der katholischen Kirche, deswegen kritisiere ich bei denen genau die Aussagen, die mir nicht passen. Das gilt natürlich auch für sonstige Dinge, die sich in der Gesellschaft manifestieren und die zunächst keiner Partei zugeordnet werden können.


Bummler hat geschrieben:Aber abgesehen davon ist ein Argument nicht deshalb richtig oder falsch, wenn es von jemandem gebracht wird, der mir passt oder nicht passt.
Ich habe 1 Beispiel für Trumps Politik gebracht und 2 Beispiele, die AfD betreffen. Ich halte sowohl das Vorgehen Trumps als auch die Vorschläge der AfD in Sachen Klima für verfehlt, was ist daran auszusetzen?

Und ich halte den Vorschlag der AfD für falsch, das Strafmündigkeitsalter auf 12 Jahre herabzusenken, was du aber verteidigt hast mit dem Hinweis, AfD hätte das in ihrem Programm nicht so gesagt. Klar hat sie das nicht so gesagt, aber gemeint hat sie es, denn die Konsequenzen der Absenkung des Strafmündigkeitsalters wären genau die, die ich genannt habe. Wer nur die Argumente für etwas nennt und die andere Seite der Medaille verschweigt, der handelt unredlich.

Bummler hat geschrieben:Oder das Problem des Klimawandels. Auch ein Wandel, also beim Thema. Fakt ist das es den gibt. Fakt ist auch das der Mensch daran beteiligt ist. Aber wie man den Auswirkungen begegnen kann oder ob man das überhaupt kann, weil vielleicht der menschengemachte Anteil nicht relevant ist oder wie man mit den Auswirkungen der Einschränkung des CO2-Ausstoßes (Stichwort Arbeitsplätze) umgeht, das wird doch gar nicht thematisiert.
Mehr als 95% der Klimaforscher sind sich einig, dass derzeitiger Klimawandel menschengemacht ist – durch das massive CO2-Ausstoss seit der industriellen Revolution, die ihren Energiebedarf nicht mehr aus erneuerbaren Energien (Holz), sondern aus fossilen (Kohle, Erdöl, Erdgas) deckte und deckt.


Bummler hat geschrieben:Fakt ist doch auch das dieses Klimaschutzabkommen unseren Lebensstandard verringern wird.
Das stimmt nicht: Durch Umweltauflagen für Autos und Kohlekraftwerke bekommen wir saubere Luft, und durch Elektroautos und die Erzeugung von Strom durch Wind und Sonne wird diese noch sauberer. Klar, die Energiewende erfordert enormen Aufwand, aber dieser Aufwand heißt letztlich: Es werden neue Arbeitskräfte gebraucht. Beispiel: Windkraft erzeugt Strom, der an die Verbraucher übertragen werden muss. Siemens hat hier tausende neue Jobs geschaffen und ist mittlerweile in der Sparte Windkraft Marktführer.

Die Grüne Revolution beseitigt zwar Arbeitsplätze bei der Braunkohleförderung bzw. bei der Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken, aber sie schafft auch neue. Und je früher das geschieht, desto besser, denn noch eine so lange Agonie wie wir sie bei der Steinkohleförderung hatten (Kohlepfennig) sollten wir diesmal besser vermeiden.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 27. Apr 2017, 13:02

Aria hat geschrieben:
... der AfD oder der katholischen Kirche, ....


Und wie gefällt dir der Aufruf der AfD zum Kirchenaustritt und zur Abschaffung der Bezahlung der Bischöfe durch den Staat?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 27. Apr 2017, 13:13

Aria hat geschrieben:Die Grüne Revolution beseitigt zwar Arbeitsplätze bei der Braunkohleförderung bzw. bei der Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken, aber sie schafft auch neue. Und je früher das geschieht, desto besser, denn noch eine so lange Agonie wie wir sie bei der Steinkohleförderung hatten (Kohlepfennig) sollten wir diesmal besser vermeiden.


Das sehe ich völlig anders. Momentan subventionieren wir (alle) die neuen Energien. Die sind nämlich nicht wettbewerbsfähig im marktwirtschaftlichen Sinne. Richtig ist in neue Technologien zu investieren und diese dann auch anzuwenden, wenn sie da sind.
Nur habe ich meine Zweifel ob diese erneuerbaren Energien überhaupt in der Lage sind unseren Energiebedarf zu bezahlbaren Preisen zu decken.
In jedem Fall senken steigende Preise natürlich den Lebensstandard. Das sich das Lebensniveau infolge frischer Luft in den Städten wahrscheinlich verbessern wird, ist doch nur eine Randerscheinung. Wer frische Luft braucht, sollte nicht in die Stadt ziehen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 27. Apr 2017, 16:40

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:... der AfD oder der katholischen Kirche, ....
Und wie gefällt dir der Aufruf der AfD zum Kirchenaustritt und zur Abschaffung der Bezahlung der Bischöfe durch den Staat?
Die Abschaffung der Bezahlung der Bischöfe durch den Staat würde mir gefallen – wenn sie durchführbar wäre. Leider sind diese Zahlungen in verschiedenen Verträgen (Konkordaten) zwischen den beiden Kirchen und den Bundesländern festgeschrieben, die nur im beiderseitigen Einvernehmen gekündigt werden können. Inoffiziell sagten die beiden Kirchen zwar, sie würden einer Kündigung zustimmen, dies aber nur, wenn sie im Gegenzug eine Entschädigung in Milliardenhöhe bekämen – man spricht hier inoffiziell von einer Einmalzahlung in Höhe von 9 bis 18 Milliarden Euro, also das, was sie sonst in 20 bis 40 Jahren mindestens einnehmen würden. Um das zu illustrieren: Baden-Württemberg allein zahlte im Jahr 2010 ca. 102 Millionen an die beiden Kirchen und hätte daher für diese Einmalzahlung mehr als 2 Milliarden berappen müssen.

Die AfD weiß natürlich das, aber sie schweigt dazu. Sie weiß auch, dass das schon Die Linke gefordert und wieder resigniert hatte, weil sich seinerzeit kein Bundesland bereit erklärt hatte, seinen Anteil an einer Einmalzahlung zu leisten.

Was AfD da betreibt ist daher reiner Populismus: Unerfüllbare aber gut klingende Forderungen stellen in der berechtigten Hoffnung, das uninformierte! Wahlvolk würde sie begrüßen – was übrigens bei dir, Bummler, offensichtlich auch geklappt hat. :D

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