Campingliesel hat geschrieben:Aber deine letzten 3 Sätze sind ja ganz neue Töne hier!
HIER schon.
Vor MIR nicht.
Campingliesel hat geschrieben:Aber deine letzten 3 Sätze sind ja ganz neue Töne hier!
Es ist nur eine Vermutung von mir (deshalb das Wort "offenbar") anhand dieser Angabe: Textgrundlage – Zitat:hajo hat geschrieben:Wo nachweisbar?Aria hat geschrieben:Offenbar wurde der Zusatz „Wisst ihr nicht, …“ gestrichen, weil in den Originalschriften nicht vorhanden.
Die Zielvorgabe des Zweiten Vatikanums, eine „brauchbare und genaue“ Übersetzung zu erstellen, beinhaltete eine Erarbeitung „mit Vorrang aus dem Urtext der Heiligen Bücher“ (Dei Verbum Nr. 22). Die bis dahin gültige Vorrangstellung der lateinischen Vulgata in der römisch-katholischen Kirche wurde damit aufgegeben. Das stellte die katholischen Theologen vor die Herausforderung, entgegen der bisher üblichen Praxis nicht mehr die lateinische Bibel ins Deutsche zu übertragen, sondern aus dem Hebräischen, Aramäischen und Griechischen ins Deutsche zu übersetzen. Die römisch-katholische Kirche verwirklichte damit eine Forderung der Reformation, die eine Rückkehr von der Vulgata zu den Quellen gefordert hatte.
Aria hat geschrieben:Es ist nur eine Vermutung von mir (deshalb das Wort "offenbar")hajo hat geschrieben:Wo nachweisbar?Aria hat geschrieben:Offenbar wurde der Zusatz „Wisst ihr nicht, …“ gestrichen, weil in den Originalschriften nicht vorhanden.
DUDEN - Herkunftswörterbuch hat geschrieben:offenbar = "deutlich, klar, ersichtlich, eindeutig."
(mhd. offenbar -baere, ahd. offanbar) dazu o f f e n b a r e n "offen zeigen, enthüllen, kundtun" (mhd. offenbaeren)
http://www.bibelcenter.de/bibel/geschichte/urtext_original.php hat geschrieben:Da keine originalen Schriften des Bibeltextes mehr existieren, die man heranziehen könnte, um so wieder zu der ursprünglichen Aussage des Wortes Gottes zu kommen, ist klar, daß man jetzt die unterschiedlichen vorhandenen Texte und alten Handschriften miteinander vergleichen und sie auch gegeneinander abwägen muß, um dann die Aussage des ursprünglich offenbarten Wortes Gottes zu rekonstruieren.
...
Der entscheidende Faktor bei allen Bemühungen, wiederum zur Aussage des originalen Textes zu gelangen, ist und bleibt aber die Erkenntnis, daß es aufgrund der göttlichen Eingebung der Schrift ein in sich vollkommenes und fehlerfreies Original gab. Daraus ergibt sich der große Schlüssel zur Rekonstruktion des originalen Wortes Gottes: Wortlaut und Sinn einer Stelle müssen immer mit dem Wort Gottes in seiner Gesamtheit in Einklang stehen und können nicht einer anderen Stelle widersprechen. Dieses „innere Kriterium“ hat sicherlich immer Vorrang vor allen „äußeren Kriterien“ eines Textes...
Das Wort „offenbar“ hat 2 Bedeutungen: Einmal als Adjektiv, wie du es aus dem Duden zitiert hast, und einmal als Adverb, wie ich es verwendet habe. Duden sagt dazu: offenbar = „dem Anschein nach, wie es scheint“.hajo hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Offenbar wurde der Zusatz „Wisst ihr nicht, …“ gestrichen, weil in den Originalschriften nicht vorhanden.
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Es ist nur eine Vermutung von mir (deshalb das Wort "offenbar")DUDEN - Herkunftswörterbuch hat geschrieben:offenbar = "deutlich, klar, ersichtlich, eindeutig."
(mhd. offenbar -baere, ahd. offanbar) dazu o f f e n b a r e n "offen zeigen, enthüllen, kundtun" (mhd. offenbaeren)
Wie schon gesagt, findet sich dieser Zusatz nur Bibelübersetzungen, die auf Vulgata beruhen. In den ursprünglichen Bibelschriften, die in aramäischen, hebräischen und griechischen Sprachen geschrieben sind, findet sich dieser Zusatz nicht, deshalb war es wohl richtig, ihn in neueren Übersetzungen wegzulassen. Dieser Rückbesinnung auf die Ursprünglichkeit folgen sowohl die katholische wie auch die protestantische Bibelübersetzung.Campingliesel hat geschrieben:deutsch: " Du bist dir nicht bewusst, welcher Geist dich belebt"
Aria hat geschrieben:In den ursprünglichen Bibelschriften, die in aramäischen, hebräischen und griechischen Sprachen geschrieben sind, findet sich dieser Zusatz nicht
Das ergibt sich aus der Geschichte der Bibelübersetzungen – Zitat aus Wikipedia:Campingliesel hat geschrieben:Woher weißt du das? Wer sagt das? Kannst du etwa diese alten Sprachen und kennst du diese ursprünglichen Schriften?Aria hat geschrieben:In den ursprünglichen Bibelschriften, die in aramäischen, hebräischen und griechischen Sprachen geschrieben sind, findet sich dieser Zusatz nicht
Mit anderen Worten: Obwohl Luther den NT vornehmlich aus den griechischen Quellen übersetzte, standen ihm eine Vielzahl der Dokumente nicht zur Verfügung. Folglich musste er die fehlenden Teile aus der Vulgata übernehmen, d.h. aus einer lateinischen Version der Bibel, die aber, wie man heute weiß, zahlreiche Fehler und Zusätze enthielt, die man nun eliminieren konnte.Gegenwärtig sind etwa 5000 Handschriften bekannt, die das ganze griechische Neue Testament oder einen Teil davon enthalten. Der größte Teil davon wurde in den letzten zwei Jahrhunderten gefunden. Zur Zeit der Reformation war, abgesehen vom Codex Bezae, keine vor dem 11. Jahrhundert entstandene Handschrift bekannt.
Eule hat geschrieben:@ Aria
Bezüglich der Frage der Bibelübersetzungen hast du tolle Beiträge geschrieben. Ich bin beeindruckt.
Was du Campingliesel sicherlich nicht beibringen kannst, mann muss neben dem reinen Text noch die Wortbedeutung in seiner Urfassung mitberücksichtigen. Dieses wird jetzt deutlich an der 7. Bitte im Vater unser. Ich habe Verständnis für die Haltung der deutschen Bischöfe, die sich einer Textänderung widersetzen, weil sie so dichter am Urtext bleiben. Die Frage ist nur, ob sie es auch dem Sinn nach sind! Dem Sinn nach ist Papst Franziskus mit seinem Änderungsvorschlag näher am Ursinn dieser Bitte. Und nun stellt sich die Frage, bleibe ich näher am Urtext oder an dem, was ursprünglich damit ausgesagt wurde?
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