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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Fr 16. Feb 2018, 14:40

Bummler hat geschrieben:... es kann natürlich gute Gründe geben, überholte Technologien zu erhalten, wie etwa die Eisenbahn
Totgesagte leben länger – Zitat aus der Süddeutschen vom 9. Januar 2018:
Trotz massiver Probleme zum Start der Schnelltrasse Berlin - München verbucht die Bahn schon im ersten Monat einen Passagierrekord zwischen beiden Städten. "In den ersten vier Wochen waren mehr als doppelt so viele Fahrgäste zwischen Berlin und München in unseren Zügen wie im Vorjahreszeitraum", sagt der zuständige Personenverkehrsvorstand der Deutschen Bahn, Bertold Huber, der Süddeutschen Zeitung. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Zahl der Passagiere von 1,8 Millionen im Jahr 2017 auf 3,6 Millionen im Jahr 2018 verdoppelt.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Cronewcleus » Sa 17. Feb 2018, 14:18

Ich weiss gar nicht was diese Diskussion über Technologien und dem technischen Fortschritt irgendwas mit diesem Thema zu tun hat.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 20. Feb 2018, 10:09

Aria hat geschrieben:Totgesagte leben länger – Zitat aus der Süddeutschen vom 9. Januar 2018:


Na dann werden die 10 Milliarden ja ruckzuck wieder drin sein.
Wobei ich an den ICE-Trassen natürlich eines ganz toll finde, nämlich das die Kreuzungsfrei sind.

Cronewcleus hat geschrieben:Ich weiss gar nicht was diese Diskussion über Technologien und dem technischen Fortschritt irgendwas mit diesem Thema zu tun hat.


Der gesellschaftliche Wandel hat sehr viel mit der Technologie zu tun. Wie überhaupt die wirtschaftliche Entwicklung einen großen Einfluss auf den Wandel hat. Für die einen ist der technische Fortschritt eine Beglückung für den anderen eine Bedrohung. Daraus ergeben sich natürlich nicht nur Spannungen, sondern auch Änderungen bei den Werten.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 22. Feb 2018, 09:20

Das der gesellschaftliche Wandel statt findet, daran haben wir uns gewöhnt.
Ungewöhnlich ist es mitunter, in welcher Richtung sich dieser Wandel vollzieht.
Man kann darüber erschrocken sein oder verwundert. Aber man kann natürlich auch an dem einen oder anderen Wandel etwas Gutes erkennen.

So wie hier: Ahmad aus Pinneberg

https://www.welt.de/vermischtes/article ... rauen.html

Zuerst war ich nach dem Lesen etwas verwrrt, aber dann habe ich das eigentlich Fortschrittliche an dieser Lebensphilosophie erkannt und muss anerkennen, dass die ganze Sache doch gar nicht so schlimm ist, wie es in manchen Leserkommentaren dargestellt wird.

Zum Beispiel die Vielehe. Jetzt nachdem wir die Ehe für alle haben, warum sollten wir dann nicht auch die Ehe mit allen haben?
Es gibt doch keine rationalen Gründe, warum eine Ehe mit mehreren Partnern oder Partnerinnen schelcht sein sollte.
Und damit meine ich ja wirklich nicht nur, das ein Mann mehrere Frauen heiraten darf, sondern natürlich sollte auch eine Frau mehrere Männer heiraten dürfen. In der frivolen Scene gibt es ja schon Cuckold-Paare oder Gangbangs, wo sowas praktiziert wird. Nun könnte man das aus der Nische des Unanständigen herausholen, legalisieren und als Vielfalt anerkennen.

Mit eine wenig Schwung wird es vielleicht ja auch noch zur Abschaffung des öffentlichen Ärgernisses reichen, was ja hier auch schon diskutiert wurde und rational ebenfalls nicht begründbar ist.

Auch die andere Geschichte, also das Heiratsalter, da muss ich auch sagen, das die willkürliche Festlegung (18 Jahre) doch überhaupt nicht den unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten der jungen Menschen entspricht. Wenn welche schon mit 13 reif sind, warum sollen die dann von dem Glück einer Ehe ausgeschlossen werden? Im Volksmund heisst es doch: Jung gefreit hat nie gereut!
Also erst war ich natürlich ein wenig erschrocken, aber nach genauem Überlegen habe ich festgestellt, das ich da in meinem Denken in einem alten Schema festgefahren bin und ich mich von überholten Konventionen lösen muss.

Das sieht man ja auch im Straßenbild, wenn sich die jungen Mädchen, wie Heidi Klum, selbstbewusst auf ihrem Smartphone am gesellschaftlichen Leben beteiligen.

Insofern werde ich in mich gehen und einige meiner falschen Positionen korrigieren müssen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 22. Feb 2018, 22:36

Was einige – darunter auch ich – schon lange vermuteten, hat sich nun bewahrheitet – Zitat aus dem Artikel Studie: Minderheit steuert Hass-Kampagnen im Netz der Deutschen Welle:

Für viele Hass-Kommentare im Internet ist Experten zufolge eine verschwindend kleine Minderheit der Nutzer verantwortlich. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von hunderten Diskussionen in sozialen Netzwerken, die dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg vorliegt.
Bei Hass-Kommentaren auf Facebook geht demnach die Hälfte der Likes - also Klicks, die Zustimmung signalisieren - auf nur fünf Prozent der Accounts zurück. In dieser lautstarken Minderheit gebe es außerdem einen extrem aktiven Kern. So lassen sich der Analyse zufolge 25 Prozent der Likes auf nur ein Prozent der Profile zurückführen. Diese sehr aktiven Nutzer gingen oft gemeinsam vor, zumindest bei Diskussionen, in denen Hass-Inhalte eine Rolle spielen.
(…)
Ein Ergebnis der Analyse: Die meisten Nutzer der bei Hass-Inhalten sehr aktiven Accounts lassen sich als Anhänger von AfD und den sogenannten Identitären identifizieren. "Rechte Gruppierungen versuchen, gezielt die Facebook-Algorithmen zu manipulieren. Dazu einigen sie sich auf Uhrzeiten und Hashtags, um diese in die Top-Trends zu katapultieren", sagte Julia Ebner vom Institut für Strategic Dialogue dem NDR.
Diese Kampagnen auf den Medienseiten würden mit zahlreichen gefälschten Accounts von rechtsextremen Kreisen koordiniert durchgeführt. Dadurch könnten sie den Online-Diskurs bestimmen. Nach Philip Kreißels Einschätzung zeigen die Statistiken eine "monumentale Täuschung": Anderen Nutzern und den Administratoren der Medienseiten - und auch dem News-Algorithmus von Facebook - werde suggeriert, dass bestimmte Themen eine große Öffentlichkeit beschäftigten, so der IT-Experte.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 23. Feb 2018, 22:03

@ Aria
Das Untersuchungsergebnis überrascht mich nicht. Selbst in unserem Forum hier kannst du eine derartige Beobachtung machen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 26. Feb 2018, 14:22

Der Facebook-Algorithmus beschere polarisierenden Debatten eine höhere Reichweite als sachlichen Diskussionen.


Nun brauchen wir darüber nicht zu diskutieren wer das Prinzip erfunden hat. Da reichen vier Buchstaben.
Jetzt darüber zu debattieren wie böse das ist, das hat schon was Peinliches.

Überhaupt, die Debatte wie man mittels Internet die öffentliche Meinung oder gar eine Wahl beeinflussen kann.
Genau das haben die Amerikaner seinerzeit, also bei Jelzin gemacht. Allerdings mittels Presse, Internet gab es ja noch nicht.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8947088.html

Ihre Identität und Funktion enttarnte die Washington Post zwei Tage vor der Stichwahl, zu spät für einen Gegenschlag der Kommunisten und Nationalisten Rußlands: Amerikaner hatten Boris Jelzins Wahlfeldzug organisiert.
Erst nach seinem Sieg präsentierte das US-Magazin Time alle Details des fremden Eingriffs in Rußlands innere Angelegenheiten.


Schon dumm, wie der politische Gegner etwas lernt, was er eigentlich nicht lernen soll.
Das Spiel mit den Multiplikatoren beherrschen die jetzt jedenfalls. Nur erfunden haben sie es nicht.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 26. Feb 2018, 21:43

Bummler hat geschrieben:Schon dumm, wie der politische Gegner etwas lernt, was er eigentlich nicht lernen soll.
Das Spiel mit den Multiplikatoren beherrschen die jetzt jedenfalls. Nur erfunden haben sie es nicht.
Wer es erfunden hat – was spielt das für eine Rolle? Außerdem war das mit Jelzin noch im kalten Krieg, die Sowjetunion bestand noch. Kalter Krieg: Sich bekriegen mit allem, außer mit heißen, d.h. richtigen Waffen.

Aber das Problem ist nicht, dass die Einmischung geschieht, das Problem sind Leute, beinahe alles glauben, was innen serviert wird. Zugriffzahlen zu einem Thema sind hoch? Da muss was dran sein – da mache ich mit. Das sind nützliche Idioten, die aus lauter Begeisterung über das gefundene Fressen, ihr eigenes Land schädigen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 27. Feb 2018, 09:34

Aria hat geschrieben:
Aber das Problem ist nicht, dass die Einmischung geschieht, das Problem sind Leute, beinahe alles glauben, was innen serviert wird.


Ja weil sie nie was anderes gelernt haben.
Aria und das liegt am System.
Wenn die Guten auch tricksen, dann sollen sie sich nicht aufregen, wenn die Bösen das machen, sondern aufhören mit Tricksen. Dann kann man nämlich gut und böse durch die Methode unterscheiden. Wenn aber alle die Methode anwenden, dann ist es doch grotesk, dass den Bösen vorzuwerfen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 27. Feb 2018, 15:58

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Aber das Problem ist nicht, dass die Einmischung geschieht, das Problem sind Leute, beinahe alles glauben, was innen serviert wird.
Ja weil sie nie was anderes gelernt haben.
Aria und das liegt am System.
Das System heißt: Der bessere gewinnt.
Ich wüsste kein besseres.


Bummler hat geschrieben:Wenn die Guten auch tricksen, dann sollen sie sich nicht aufregen, wenn die Bösen das machen, sondern aufhören mit Tricksen.
Und das Feld den Bösen überlassen? Das könnte dir so passen!

Außerdem haben die Guten genug damit zu tun, die Unterstellungen und Unwahrheiten der Bösen richtigzustellen. Ich gebe ja zu, dass für AfD und Konsorten schwierig ist mit positiven Dingen in die Medien zu kommen – weil davon haben sie nicht viel bzw. gar nichts anzubieten –, also versuchen sie es mit gezielten Provokationen, in deren Folge sie, wenn’s hoch kommt, jemanden aus ihren Reihen zurückpfeifen oder sagen, dies oder jenes war nicht so gemeint. Das ist durchsichtig bzw. durchschaubar und hat System.

Gerade heute habe ich wieder etwas in der Süddeutschen gelesen, das mich an Menschen als vernunftbegabten Spezies zweifeln lässt: Verleumndung – Zitat:
Gerade haben sie sich auf den 17-jährigen David Hogg gestürzt, einen Überlebenden des Massakers. Hogg war 2017, lange vor seinen aktuellen Statements in Florida, in einem in Kalifornien aufgenommenen Fernseh-Interview zu sehen, er ist Sohn eines ehemaligen FBI-Angestellten. Dieses 2017er-Video wurde von Alt-Right ausgegraben und auf Youtube mit dem Vermerk gepostet: Komisch, dass er fürs Fernsehen von Küste zu Küste reist. Ein gefundenes Fressen für Verschwörungsliebhaber, die hier eine Story wittern vom FBI-Sohn, der von Kalifornien nach Florida geschickt wird, um dort als fingierter Zeuge Stimmung gegen die lieben Waffen zu machen. Dieses Video schaffte es binnen kürzester Zeit zu einem der meistgesehenen im Netz, ja, es wurde als "Top Spot" zum bedeutendsten "Trendvideo" auf Youtube.

Dieses absurde Ranking rückte einmal mehr die Algorithmen der a-sozialen Medien in den Fokus, die solches Geraune nach oben schießen lassen und so erst dafür sorgen, dass sie zu den Zentren der Aufmerksamkeit werden, die der Trend vorab schon behauptet.
Wer nicht weiß, was oder wer in dem Artikel angesprochene „Alt-Right“ ist, sollte hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Right

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