Von Zett erwarte ich weiterhin eine Antwort auf die folgenden Literaturzitate.
@Zett: Du hattest selbst immer wieder nach Beweisen gefragt.
Diese Literaturzitate hatte ich Dir als Antwort geschrieben. Darauf ist Deine Antwort überfällig:
Zur multikausalen Erklärung des Rückgangs der Infektionskrankheiten (da werden auch die anderen Faktoren quantifiziert, die zum Teil vorrangig schon vor den Impfungen gewirkt haben aber zum Teil dann auch weiterhin zusätzlich zur Wirkung der Impfungen) s.: Leven, K., 1997. Die Geschichte der Infektionskrankheiten. Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, Landsberg/Lech: Ecomed. (S. 86)
Auf Seite 90 (in: Leven, K., 1997) wird als Beispiel für Nachweise in lokal begrenztem Raum für die Wirkung einer Impfung der statistische Nachweis angeführt, dass in der Pockenepidemie im Krieg 1870/71 deutsche geimpfte Soldaten von der Epidemie verschont blieben, während sie aber von den französischen Kriegsgefangenen dann auf die Zivilbevölkerung übergegriffen hat. Die Argumente des Infektionsschutzes durch bessere Hygiene treffen hier überhaupt nicht zu.
Darüber ist auch nachzulesen in: Militär-Medizinal-Abtheilung des Königlich Preussischen Kriegsministeriums unter Mitwirkung der Militär-Medizinal-Abtheilung des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums, der Königlich Sächsischen Sanitäts-Direktion und der Militär-Medizinal-Abtheilung des Königlich Württembergischen Kriegsministeriums hrsg., 1886. Sanitäts-Bericht über die deutschen Heere im Kriege gegen Frankreich 1870/71. In Die Seuchen bei den Deutschen Heeren im Kriege gegen Frankreich 1870/71. Berlin: Ernst Siegfried Mittler und Sohn.
Diese nach Deiner Meinung schnell mal "zusammengegoogelten Beweise" kann ich leider nicht im Internet finden. Dafür muss man schon in eine geeignete Bibliothek gehen.
Was aber im Internet über Pocken zu finden ist: https://www.nlga.niedersachsen.de/infek ... 19302.html
Darin ist eine Grafik abgebildet, die zeigt, dass mit Einführung der Polio-Impfung die Erkrankungsfälle von vorher stark schwankend 1000 bis 9500 Fällen pro Jahr auf 296 im ersten Jahr, 61 im 5. Jahr und später dauerhaft weniger als 10 Fälle pro Jahr (bundesweit) zurückgegangen sind.
Zu den ständig wieder diskutierten Masern gibt es einiges im Netz:
Die vom Ärzteblatt und aus der Zeit sind tatsächlich gegoogelt! Die Infos vom rki lese ich ohnehin regelmäßig und die sind aus meinem Speicher:
https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/ ... t-den.html
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -in-Europa
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... cationFile
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ep ... asern.html
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... ung-risiko
http://www.euro.who.int/de/media-centre ... ean-region
Und sogar in Wikipedia.
Da Wikipedia für Dich, Zett, ja die absolute Wahrheit schreibt, wie Du mir erst kürzlich erklärt hast, nimm mal zur Kenntnis, was dort zu Masern steht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Masern
Zu den ständig angesprochenen anderen Effekten, die zur Senkung der Masern beigetragen haben:
Kein Zweifel, dass die Hygiene eine große Wirkung hatte. Deren Auswirkung und der weiteren Wirkungen der besseren Gesundheitsvorsorge waren in ganz Mitteleuropa bereits Anfang der 1970er Jahre voll wirksam.
Die Senkung der Masern-Todesfälle von weit über 100 auf rund 40 p.a. (Deutschland) war eine gewaltige Leistung ohne Impfung. Daran hat niemand gezweifelt. Aber danach gab es zunächst keine weiteren Verbesserungen mehr, und das spätere weitere Absenken auf zeitweise unter 5 p.a bis zu den 1990ger Jahren war ein eindeutiger Erfolg der Impfungen. Ohne diese wäre die Zahl bei 40 geblieben. Der Maßstab der Kurve ist aber in den Abbildungen so stark gestreckt , dass man den Unterschied zwischen 40 und 5 fast nicht erkennen kann und die Impfgegner sagen deshalb, die gesamte Absenkung der Infektionshäufigkeit hätte bereits vorher stattgefunden. Wenn man die Kurve neu aufzeichnet und die Y-Skala von 0 bis 50 setzt statt von 0 bis 500 oder 1000, dann hat man eine völlig neue Sicht auf den weiteren Verlauf und nur diese Kurve ist maßgeblich, denn der Ausgangspunkt vor den Impfungen ist die mittlere Rate von 40/Jahr.
Weitere Literaturzitate, die ich alle nicht im Internet finden kann:
Binkin, N., Salmaso, S., Tozzi, AE., Scuderi, G., Greco, D., 1992. Epidemiology of pertussis in a developed
country with low vaccination coverage: the Italian experience. The Pediatric Infectious Disease
Journal, 11(8), S. 653–661.
McKeown, T., 1982. Die Bedeutung der Medizin. Traum, Trugbild oder Nemesis?, Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Verlag KG.
Van Ramshorst, J. und Ehrengut, W., 1965. Die Diphtherieschutzimpfung. In Herrlich, A., hrsg. Handbuch
der Schutzimpfungen. Berlin: Springer, S. 394–425.
Ehrengut, W., 1964. Impffibel, Stuttgart: Schattauer. (Eine weitere desselben Autors gibt es von 1966)
Heininger, U., 2004. Risiken von Infektionskrankheiten und der Nutzen von Impfungen. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 47(12), S. 1129–1135.