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Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

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Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Hans H. » So 25. Mär 2018, 22:44

Warum ich dieses Thema hier beginne: Zumindest teilweise war die Diskussion über die Temperaturen in der Sonne und im Schatten gar nicht so uninteressant und ist in manchen Fällen zum Verständnis nicht unbedeutend, warum nackte Bewegung im Freien manchmal bei recht niedrigen Luft-Temperaturen im einstelligen Bereich möglich ist, und manchmal bei knapp zweistelligen Temperaturen eher nicht.

Im Thread "Fkk ... ... wann geht es wieder los?" war diese Diskussion nun mal fehl platziert und ist deshalb jetzt gesperrt. Aber ich meine, hier unter einem eigens dafür formulierten Titel kann dazu durchaus noch Manches eingebracht werden.

@Horst: meinetwegen könnte auch der im anderen Thread unpassende Verlauf ab Seite 7 hierher verschoben werden, falls Du diese Beiträge dort entfernen, aber nicht löschen willst.

Zur gefühlten Temperatur:
In diesem Thread: viewtopic.php?f=2&t=9462 hatte ich schon mal erwähnt, dass ich bei einer Schitour mal bis zu Lufttemperatur im Schatten von -8 Grad aber bei Windstille und kräftiger Sonneneinstrahlung aufgestiegen war. Unten hatte ich bei knapp über Null Grad begonnen und in der Sonne fühlte es sich schwülwarm an. Oben bei fast 2300 m war die Sonneneinstrahlung durch die Reflexion auf dem Schnee sehr intensiv und kräftige Wärmestrahlung hatte ich von allen Seiten abbekommen, dass ich mich nicht kalt fühlte. Es war zwar dort nicht mehr zum Schwitzen warm, sondern inzwischen die Haut trocken, aber eben nicht kalt. Wie ich in dem verlinkten Thread geschrieben hatte, kam plötzlich Wind auf und eine dicke Wolke über den Berg. Noch bevor alle Sachen angezogen waren, hatte ich beißende Eisfinger und fühlte mich extrem der Kälte ausgesetzt. Dass es dort zu dieser Zeit im Schatten -8 Grad waren, hatte ich im Nachhinein noch erfahren können. Die damals gefühlte Temperatur in der Sonnenstrahlung bei Windstille würde ich auf etwa 14 Grad schätzen, also eine Temperatur, bei der man bei einem anstrengenden Aufstieg nicht friert, aber auch nicht schwitzt.

Ein anderes Mal, bei einem meiner Versuche des nächtlichen Aufstiegs auf den Teide (Ziel: Sonnenaufgang auf dem Gipfel) war oben Sturm. Im Nachhinein erfuhr ich, dass oben an der Seilbahnstation Windgeschwindigkeiten von 150 Km/h gemessen wurden und Spitzenböen durchaus noch um 30 Km/h höher. Ein weiterer Aufstieg war wegen des Windes ohnehin unmöglich, da man an ausgesetzten Stellen unkontrolliert über die Lavafelsen geblasen worden wäre, aber ich hatte dick eingepackt und mit Schihandschuhen etc. das Gefühl, es wären -20 Grad. Nun, wie ich dann auch erfuhr, waren es aber nur -4 Grad!

Es kommt also sehr wenig auf die "richtige" Temperatur an, also die Temperatur, die die Luft im Schatten hat, ob ich mich nackt draußen bewegen oder hinsetzen kann, sondern darauf, ob mir viel Wärme über die Sonne zugeführt oder viel Wärme über den Wind und die Feuchtigkeit entzogen wird. Hinzu kommt, dass zu berücksichtigen ist, wie viel Wärme der Mensch bei seiner aktuellen Aktivität produziert. Ich denke, wenn man das berücksichtigt, versteht man auch, warum manche Dinge hier als möglich beschrieben werden, bei denen ein Leser vielleicht bereits beim Lesen friert.

Bei starker Wärmestrahlung durch die Sonne und insbesondere, wenn Schnee rundherum ist, der die Wärme reflektiert, fühlt es sich nicht nur wärmer an, als die Luft eigentlich ist, sondern dann hat die Haut durch die Wärmestrahlung tatsächlich eine höhere Temperatur, als die umgebende Luft. Deshalb erwärmt sich ja auch das im anderen Thread erwähnte dunkle Thermometer-Gehäuse auf eine höhere Temperatur als die der umgebenden Luft. Aber alle drei Temperaturen sind "richtig", die kältere der Luft, die wärmere der Haut und die noch wärmere eines dunklen von der Sonne bestrahlten Gehäuses mit einem Thermometer, denn alle drei Temperaturen existieren ganz real jeweils an ihrer Stelle.

Es gab in der Vergangenheit noch andere Berichte von meinen Aktivitäten, bei denen die gefühlte Temperatur eine große Rolle gespielt hatte. Einen weiteren Fall eines Temperatursturzes hatte ich ja auch in dem oben verlinkten Thread im zweiten Eintrag noch erwähnt. Vielleicht finden sich hier noch andere Beiträge zu Erlebnissen, bei denen die gefühlte Temperatur sehr stark von der tatsächlichen Temperatur abwich.

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Bummler » Mo 26. Mär 2018, 08:16

Der Wind und die Luftfeuchte spielen da eine ganz wesentliche Rolle. Übrigens nicht nur bei niedrigen Temperaturen, sondern auch bei hohen.
Gestern in der Sauna waren ja nur knapp 75°C, also ganz passabel und gut verträglich. Allerdings änderte sich die Situation beim Aufguss (Exotic Orange) schlagartig.

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Hans H. » Mo 26. Mär 2018, 11:52

Genau, die Luftfeuchte hatte ich dabei ganz vergessen. Die muss wohl bei meiner erwähnten Schitour sehr niedrig gewesen sein, bevor es den sehr plötzlichen Wetterumschwung gab.

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Puistola » Mo 26. Mär 2018, 18:55

Im 'alten Forum' hatte ich mal vier Wetterelememte erwähnt:

• Temperatur
• Sonnenstrahlung
• Luftfeuchtigkeit
• Wind

Passen drei davon, kann ein schlechter vierter Wert weggesteckt werden.
Passen nur zwei Werte, macht Nacktsein schnell mal keine Freude mehr,
und die Elemente müssen durch Kleidung ausgeglichen werden.
Bei drei schlechten Werten ist das Höschen voll OK, und bei vier
unpassenden Elementen bleibe man besser zuhause.

Beispiel 1: Schneeschuhwanderung unter strahlend blauem Himmel, also
kalte aber trockene Luft, Sonnenschein. Das geht bestens im windgeschützten
Aufstieg. Kommt man dann auf den Gipfelgrad, wird man vom Wind getroffen.
Kälte und Wind zusammen geht nicht.

Beispiel 2: Strandwanderung, blauer Himmel, 25°C, kräftiger Wind.
Nun bilden sich Schleierwolken und reduzieren die Sonnenstrahlung.
Wind ohne Sonne zehrt auch bei warmen Temperaturen an den Reserven.
Eine leichte Jacke hilft sofort.

Beispiel 3: Voralpen- oder Mittelgebirgswanderung an einem wunderbaren Maitag,
aber eben waldschattig. Kein Problem, bis man an einen sprudelnden Bach kommt.
Der befeuchtet die Luft, man fröstelt und schaut sich gleich nach einer sonigen Stelle
um für's Picknacknick, um die Luftfeuchtigkeit zu kompensieren.

Bild

Es ist nicht sinnvoll, fixe Grenzwerte für die vier Elemente anzugeben, denn deren
Zusammenspiel ist sehr individuell. Aber funktionieren tut es bei Jedem.

Puistola

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Zett » Mo 26. Mär 2018, 23:11

Puistola hat geschrieben:Im 'alten Forum' hatte ich mal vier Wetterelememte erwähnt:

• Temperatur
• Sonnenstrahlung
• Luftfeuchtigkeit
• Wind


Darf ich mal ergänzen, was einen Einfluss auf die gefühlte Temperatur bzw. auf die Menge der Körperwärmeabgabe hat:
• Temperatur
• Sonnenstrahlung
• Luftfeuchtigkeit/Niederschlagsmenge und -art
• Windstärke und Windrichtung
• Beschaffenheit des Bodens (Nässe, Temperatur, Untergrundart), vor allem beim Barfuß-Gehen oder -Laufen
• Intensität der eigenen Bewegung/ Menge der beanspruchten Muskelmasse
• Körperfett und Körperbehaarung
• Bekleidung, auch Schuhwerk, vor allem das Kriterium des Nässeschutzes

 
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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von nacktlauf823 » Di 27. Mär 2018, 01:26

Zett hat geschrieben:
Puistola hat geschrieben:Im 'alten Forum' hatte ich mal vier Wetterelememte erwähnt:

• Temperatur
• Sonnenstrahlung
• Luftfeuchtigkeit
• Wind


Darf ich mal ergänzen, was einen Einfluss auf die gefühlte Temperatur bzw. auf die Menge der Körperwärmeabgabe hat:
• Temperatur
• Sonnenstrahlung
• Luftfeuchtigkeit/Niederschlagsmenge und -art
• Windstärke und Windrichtung
• Beschaffenheit des Bodens (Nässe, Temperatur, Untergrundart), vor allem beim Barfuß-Gehen oder -Laufen
• Intensität der eigenen Bewegung/ Menge der beanspruchten Muskelmasse
• Körperfett und Körperbehaarung
• Bekleidung, auch Schuhwerk, vor allem das Kriterium des Nässeschutzes


Es ging zwar darum, ob Nacktheit Freude macht, aber egal...
Körperbehaarung? Beim Menschen? Denkst du wirklich, das macht außerhalb von Kopf und Achseln lokal einen Unterschied, oder wirkt sich stark auf den gesamten Körper aus? Und zumindest für mich gibt es kaum Gefühlsunterschied zwischen moderater und schneller Bewegung, hauptsache, die Füße werden nicht kalt, denn das ist echt unschön.

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Hans H. » Di 27. Mär 2018, 19:33

Da stelle ich mir gerade vor, einer ruft beim Deutschen Wetterdienst an und sagt, "heute habe ich einen Wollpullover und wasserdichten Mantel an und laufe gerade ziemlich schnell, berücksichtigt das bitte bei der nächsten Meldung der gefühlten Temperatur". Die würden wohl ziemlich lachen, denn die Ermittlung der gefühlten Temperatur erfolgt nach einem sehr genau festgelegten Verfahren.

Die gefühlte Temperatur bleibt dieselbe, egal, was ich angezogen habe und wie ich mich bewege, aber wie wohl ich mich dabei fühle, das hängt von den Faktoren ab, die die Menge der Körperwärmeabgabe und die Menge der Körperwärmeproduktion beeinflussen. Oder auch anders gesagt: wenn der Wetterbericht meint, es werden 5°C sein, aber die gefühlte Temperatur wird bei 1°C bis 2°C liegen, dann ziehe ich mich eben entsprechend wärmer an, als an einem trockenen windstillen Tag mit Sonne und ebenfalls 5°C Lufttemperatur.

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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Zett » Di 27. Mär 2018, 21:28

Ei, wie schlau unser Hans wieder ist!
Klar ist "gefühlte Temperatur" ein meteorologischer Begriff. Aber daneben gibt es auch eine tatsächlich gefühlte Temperatur. Und ich hatte - eigentlich um derartigen Besserwisserein vorzubeugen - ergänzt: "bzw. auf die Menge der Körperwärmeabgabe".

Es ist ja schön, wenn man sich so toll theoretisch über die meteorologische »gefühlte Temperatur« (die nichts anderes ist, als die Lufttemperatur mit einem Faktor für den mittleren Wind multipliziert) unterhalten kann.

Real spielen aber halt all die Dinge mit rein, die ich genannt habe. Sie spielen alle eine Rolle, ob ich mich draußen temperaturmäßig wohl fühle oder nicht, ob ich mich der Gefahr der Unterkühlung aussetze oder nicht. Und da ist es alles andere als "egal, was ich angezogen habe und wie ich mich bewege"!

Und ja, auch die Behaarung, vor allem die Kopfbehaarung spielt eine Rolle. Oder kann man sich das nicht vorstellen, dass ein Mensch mit Glatze mehr Wärme abgibt als jemand mit vollem Haar?

 
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Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von norbert » Mi 28. Mär 2018, 05:35

Zett hat geschrieben:Und ja, auch die Behaarung, vor allem die Kopfbehaarung spielt eine Rolle. Oder kann man sich das nicht vorstellen, dass ein Mensch mit Glatze mehr Wärme abgibt als jemand mit vollem Haar?

Wenn es regnet und die Haare sind nass, fühlt es sich auch kalt an.
:idea:

 

Re: Gefühlte Temperatur und nackte Aktivitäten im Freien

Beitrag von Ralf-abc » Mi 28. Mär 2018, 07:14

Zett hat geschrieben:Klar ist "gefühlte Temperatur" ein meteorologischer Begriff. Aber daneben gibt es auch eine tatsächlich gefühlte Temperatur. Und ich hatte - eigentlich um derartigen Besserwisserein vorzubeugen - ergänzt: "bzw. auf die Menge der Körperwärmeabgabe".

Draußen, mit Wind und Regen wird das messen der gefühlten Temperatur schwierig. Aber zumindest für den Innenbereich gibt es dafür spezielle Thermometer
https://www.testo.com/de-DE/globe-thermometer-o-150-mm-te-typ-k-zum-messen-der-strahlu/p/0602-0743

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