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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » So 14. Jun 2020, 10:19

abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, warum du den ballermann hier erwähnst (ähnliches gibt es auch auf textil-campingplätzen nicht), halte ich es für ziemlich zynisch, einer krise mit zigtausenden toten etwas gutes abgewinnen zu wollen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » So 14. Jun 2020, 10:27

Campingliesel hat geschrieben:Wenn die Jugendlichen nichts anderes im Kopf haben als was sich z.B. am Ballermann auf Mallorca abspielt, dann haben sie auf FKK-Campingplätzen eher Pech - außer natürlich auf Cap'd'Agde.

Der Vergleich von Cap d'Agde mit dem Ballermann hinkt auch gewaltig. Warum musst du dich immer über Sachen auslassen, die du nicht kennst?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » So 14. Jun 2020, 10:56

guenni hat geschrieben:abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, warum du den ballermann hier erwähnst (ähnliches gibt es auch auf textil-campingplätzen nicht), halte ich es für ziemlich zynisch, einer krise mit zigtausenden toten etwas gutes abgewinnen zu wollen.


Warum ich den Ballermann hier erwähne? Weil der ja für junge Leute so attraktiv und das Nonplusultra von Urlaub zu sein scheint. Auf Textil-Campingplätzen gibt es das zwar nicht in dem Maße, aber Jugendliche erwarten da auch, daß "ordentlich was los" ist. Und ebenso auch auf FKK-Campingplätzen.

Ich meine das nicht zynisch, sondern genauso wie die Feststellungen, daß sich durch die menschenleeren Touristenhochburgen die Natur erholen konnte, das Wasser in Venedig plötzlich sauber und klar war und Fische zu sehen waren, daß in China die Leute in großen Städten zum ersten Mal einen blauen Himmel sehen konnten und keine Dunstglocke. Daß eine gewisse Ruhe und Entschleunigung festgestellt wurde, auch in Großstädten die Luft spürbar sauberer war oder ist und endlich mal wirklich Nachtruhe herrschte.

Ich habe auch schon Dinge gelesen wie daß Gott oder das Schicksal oder wer auch immer der Welt diesen Virus geschickt hat, damit wir sehen, daß auch unsere scheinbar perfekte Welt sehr leicht zu erschüttern ist und wie abhängig wir von vielen Dingen sind, die bisher einfach selbstverständlich waren. Es war ja Gott sei Dank noch möglich, Lebensmittel einkaufen zu können, aber wenn das auch noch weggefallen wäre - was dann?

Jede Medaille hat seine 2 Seiten, und natürlich ist es schlimm, daß es soviele Tote gab. Und daß viele Geschäfte und Firmen pleite gegangen sind oder beinahe. Jetzt im Nachhinein werden ja auch wieder Stimmen laut, daß vieles vermeidbar gewesen wäre, - wenn - ja wenn man das alles vorher gewußt hätte - daß z.b. der Mundschutz von Anfang an viel Ausbreitung verhindert hätte usw. (stand zumindest diese Woche in der Zeitung).

Was ich persönlich nicht verstehe, daß trotz aller noch bestehenden Einschränkungen und Regeln Massendemonstrationen erlaubt sind. Nur weil die Ordnungshüter dagegen sowieso machtlos sind?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » So 14. Jun 2020, 11:21

Blood Moors hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Es ist ein Irrtum zu glauben, auf einem FKK-Platz komme es nicht auf die Ästhetik an. Vor allem für Frauen gilt das, sonst würden nicht so viele mit der Begründung wegbleiben, sie hätten nicht die Figur dafür.
Das sind dann aber keine echten FKKler, sondern eher die sog. Gelegenheitsnacktbader.
Ich bezog mich hier hauptsächlich auf die Aussagen hier im Forum von Männern, deren Frauen es mit dieser Begründung ablehnen, mit auf den FKK-Strand zu gehen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » So 14. Jun 2020, 11:38

Aria hat geschrieben:Ich bezog mich hier hauptsächlich auf die Aussagen hier im Forum von Männern, deren Frauen es mit dieser Begründung ablehnen, mit auf den FKK-Strand zu gehen.

Ja, das liest man hier sehr oft. Aber es sind nicht immer nur Figurprobleme, die zur Ablehnung führen. Genauso oft werden übertriebenes Schamgefühl, moralische Bedenken und die Angst, von Bekannten gesehen zu werden, genannt. Und das gilt beileibe nicht nur für Frauen sondern auch gelegentlich für Männer.

Wir haben eine Nachbarin, die schon oft erwähnt hat, dass sie sehr gerne mal mit uns in die Sauna gehen würde, aber ihr Mann ist strikt dagegen und verbietet ihr das. Und dass er selber mitkommt: Niemals. Fadenscheinige Begründung: Das ist mir zu heiß. Dabei war er noch nie drin, um das beurteilen zu können. :?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » So 14. Jun 2020, 11:56

Ja, Blood Moors, die Figur wird manchmal als Grund angegeben, um nicht zugeben zu müssen, dass man sich grundsätzlich schämt, nackt vor anderen zu sein. Denn rational ist diese Scham nicht, denn mittlerweile hat sich wohl rumgesprochen, dass wir nackt geboren werden und wir uns dessen nicht zu schämen brauchen. Also muss ein anderer Grund genannt werden.

Frauen achten eher auf „Schönheit“, sonst hätte die Kosmetikindustrie nicht die Milliardenumsätze, die sie hat. Deswegen gilt, was guenni auch schon sagte: FKK-Strand unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht vom Textilstrand. Dass es Ausnahmen davon gibt, ist unbestritten, aber auch diese finden sich hier wie dort.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Hans H. » So 14. Jun 2020, 15:48

Campingliesel hat geschrieben:Jetzt im Nachhinein werden ja auch wieder Stimmen laut, daß vieles vermeidbar gewesen wäre, - wenn - ja wenn man das alles vorher gewußt hätte - daß z.b. der Mundschutz von Anfang an viel Ausbreitung verhindert hätte usw. (stand zumindest diese Woche in der Zeitung).
Das wusste man auch vorher, mindestens seit März aufgrund der Erfolge in Südkorea. Die haben es geschafft von der exponentiellen Steigerungsrate innerhalb von 3 Wochen (14.02.2020 - 07.03.2020) auf eine so geringe Zunahme herunterzukommen, wie bei uns erst nach 7 Wochen (24.02.2020 - 14.04.2020). Das war jeweils der Punkt an dem die Berechnung der Verdoppelungsrate keinen Sinn mehr machte, da > 1/2 Jahr (auch weil der Anteil der nicht mehr Kranken dann so hoch war, dass die vorherige Verdoppelungsrate keinen Sinn mehr ergab). Nur zwei Unterschiede gab es zu Südkorea: Das konsequente Tragen des Mund-Nasenschutzes und die größere Zahl an Tests. Die damaligen Tests (bis etwa April) waren allerdings noch recht ungenau, wie man heute weiß. Das Problem damals: Es gab keine Schutzmasken und die Idee, diese aus dreilagigem Baumwolltuch zu nähen, war noch nicht bekannt geworden. Weil es die Masken nicht gab, wurde von so manchen selbst ernannten Experten in der Presse viel Unsinn zu dem Thema verbreitet, insbesondere weil die Teilchengröße der trockenen Viren um ein Fünftel kleiner ist, als die Durchlassgrenze (Porengröße) der FFP-2 und FFP-3 Masken. Die Aussage ist physikalisch richtig, aber die Schlussfolgerung falsch (auch das war schon nach internationalen Veröffentlichungen im März bekannt).
Blood Moors hat geschrieben:Wir haben eine Nachbarin, die schon oft erwähnt hat, dass sie sehr gerne mal mit uns in die Sauna gehen würde, aber ihr Mann ist strikt dagegen und verbietet ihr das.
In welcher Zeit leben wir? Gibt es das wirklich in unserem Land, dass ein Mann einer Frau etwas verbietet, was weder kriminell ist noch als Fremdgehen interpretiert werden könnte? Nur letztere zwei Gründe finde ich akzeptabel, aber sonst dachte ich, dass unsere Gesellschaft einen Stand erreicht hat, in dem es in der Partnerschaft keine Verbote gibt.
Aria hat geschrieben:Frauen achten eher auf „Schönheit“, ... Deswegen gilt, was guenni auch schon sagte: FKK-Strand unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht vom Textilstrand. Dass es Ausnahmen davon gibt, ist unbestritten, aber auch diese finden sich hier wie dort.
Da sehe ich schon noch einen Unterschied: Damals in den 1980er Jahren, als man noch viel offener über FKK gesprochen hat, hatte ich von zwei Frauen ganz unabhängig voneinander das Argument gehört, sie wollten nicht an den FKK-Strand, weil man da nicht die schicke und moderne Badekleidung zeigen könne. In einem Fall wurde hinzugefügt, im knappen Badeanzug oder Bikini sei eine Frau schließlich viel mehr sexy, als nackt und sie könne sich am textilen Strand auch deutlich von ihrer sexy Seite zeigen, was auch am FKK-Strand nicht geht. In diesem letztern Fall war der Partner dabei, der FKK durchaus aus eigener Erfahrung kannte (das bezieht sich auf beide), und hat dieser Argumentation voll zugestimmt.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Free2015 » So 14. Jun 2020, 16:05

Hans H. hat geschrieben:Da sehe ich schon noch einen Unterschied: Damals in den 1980er Jahren, als man noch viel offener über FKK gesprochen hat, hatte ich von zwei Frauen ganz unabhängig voneinander das Argument gehört, sie wollten nicht an den FKK-Strand, weil man da nicht die schicke und moderne Badekleidung zeigen könne.

In den 1980er haben (junge) Frauen zumindest am Mittelmeerstrand darüber geredet ob sie beim bei Kauf von Badekleidung das Bikini-Oberteil einfach im Laden liegen lassen, oder es mitnehmen falls sie es doch mal brauchen sollten (etwa im heimschen Freibad), oder ob sie sich beschweren dass sie für so ein unnützes und störendes Teil Geld bezahlen sollen obwohl sie nur einen Tanga suchen. Anprobiert haben das Oberteil wohl die wenigsten.
Anfang der 1990er war es dann schon fast vorbei mit oben ohne, auch am Mittelmeer. Dafür ging es mit Tätowierungen los.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » So 14. Jun 2020, 16:35

Hans H. hat geschrieben:In welcher Zeit leben wir? Gibt es das wirklich in unserem Land, dass ein Mann einer Frau etwas verbietet, was weder kriminell ist noch als Fremdgehen interpretiert werden könnte?

Anscheinend gibt es das tatsächlich noch immer. Und auch die Einstellung: "Der Körper meiner Frau/Freundin gehört nur mir allein, den hat kein anderer Mann anzuschauen" ist anscheinend immer noch weit verbreitet, vor allem auch bei der jüngeren Generation. Ich weiß jetzt nicht, ob es sich bei dem Beispiel unserer Nachbarn um ein direktes Verbot handelt, aber in Gesprächen ließ er zumindest verlauten, dass er es nicht gutheißen würde und es ohnehin abartig findet. Und sie fügt sich dem, getreu dem Epheser 5 Vers 22.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von HaJo » So 14. Jun 2020, 18:24

Free2015 hat geschrieben:In den 1980er haben (junge) Frauen zumindest am Mittelmeerstrand darüber geredet ob sie beim bei Kauf von Badekleidung das Bikini-Oberteil einfach im Laden liegen lassen, oder es mitnehmen falls sie es doch mal brauchen sollten (etwa im heimschen Freibad), oder ob sie sich beschweren dass sie für so ein unnützes und störendes Teil Geld bezahlen sollen obwohl sie nur einen Tanga suchen.
Es war sogar Tatsache, dass in den Katalogen von Neckermann und auch Quelle auf den Badebekleidungsseiten für Frauen auch ausschließlich Höschen angeboten wurden... (irgendwo auf dem Dachboden bei uns liegt sogar noch ein Katalog aus dieser Zeit. Bei Gelegenheit werde ich mal suchen)

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