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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Do 27. Aug 2020, 11:43

riedfritz hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:WEnn das so wäre, hätte es keine so große Lücke von mittlerweile ca 40 Jahre in der FKK-Geschichte gegeben.
In der Geschichte gibt es keine Lücke! Es geht mal auf und mal ab.

Viele Grüße,

Fritz


Bei der FKK ging eben nichts auf und mal ab, bis vor 30 Jahren jedenfalls nicht. Da waren die einzigen Lücken die Kriegszeiten.

Aber die FKKler wurden davor und danach langsam mehr. Und nach dem 2. WEltkrieg stieg das Interesse sprunghaft an, bis Ende der 80er. Während der 90er begannen sich aber die Jugendlichen langsam zurückzuziehen, bis sie fast ganz fehlten. Und ihr Nachwuchs dann sowieso. Deshalb ist es auffällig, daß die Zahl der unter 40jährigen sehr gering ist im Vergleich zu den Älteren. Überall überwiegen die Älteren weitgehend. Und sowas gab es noch nie. Es war früher immer die Jugend und junge Leute, die die FKK voranbrachten.

Wenn Du das nicht siehst, dann weiß ich nicht, wo du FKK machst. In den Vereinen gibt es fast nur noch die Älteren ca ab 45 - 50, auch an vielen Urlaubscampingplätzen ist die Zahl der Älteren deutlich höher. Nur in der Hauptferienzeit sieht man etwas mehr jüngere. Aber noch längst nicht so viele wie früher.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 27. Aug 2020, 13:12

HTJ hat geschrieben:Und warum hat sich die Toleranz der Mehrheitsgesellschaft geändert?
Lies dir bitte den Artikel Zeitgeist in Wikipedia durch, aus dem ich hier nur ein Zitat bringe.

Die in verschiedenen Gesellschaftssystemen und Kulturen vorherrschenden „Weltanschauungen“ und die mit ihnen verbundenen kulturellen Leitideen ändern sich fortwährend und bilden in ihrer regionalen und zeitlichen Ausprägung den „Zeitgeist“ einer Kultur. Dieser wird in der Regel durch die überlieferten religiösen Ideen und sozialen Strukturen mitbestimmt und findet eine verbindliche Ausformung insbesondere in den Gerechtigkeitsvorstellungen der jeweiligen Rechtsordnung.

Dieses Zitat zeigt sehr gut, was in Deutschland auf der rechtlichen Seite nach der „68-Revolution“ und dann wieder nach den 1980er Jahren geschah: Zuerst wurden die im weitesten Sinn Sexualität betreffenden Gesetze liberalisiert, danach wieder verschärft. Diese Verschärfungen finden in unregelmäßigen Abständen bis heute statt, weil jede Verschärfung neue Straftatbestände nennt, die dann die Zahl der strafbaren Taten vergrößert, was in der Öffentlichkeit das Gefühl entstehen lässt, man müsse noch mehr dagegen tun.

Das geht so weiter, bis man vor lauter Beschränkungen auf allen Gebieten des Lebens nicht mehr atmen kann. Dann kommt es zu so etwas wie Revolution, die diese Dinge wieder auf erträgliches Maß reduziert. Als Beispiel dafür nenne die Jahre 1848, 1919 und 1968, wobei 1968 natürlich keine wirkliche Revolution wie die anderen beiden war.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mo 19. Okt 2020, 12:49

Vielleicht kündigt sich aber schon ein neuer Wandel an.
Immerhin hat sich die finnische Ministerpräsidentin für ein Modemagazin ablichten lassen,
allerdings ohne BH.

https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-d ... 01792.html

Kritik an dem Foto hat umgehend eine Unterstützungswelle gebracht.
Aber was dabei untergeht, Finnland wird praktisch von Frauen regiert, Quote über 60 %.
https://www.sueddeutsche.de/leben/finnl ... duced=true

Und glücklich sind die Finnen auch noch!
Klar, wer nackt sein kann IST auch glücklich!

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mo 19. Okt 2020, 13:45

@ Aria: Und was willst Du jetzt mit Epochen von 1848 (!!!) und 1919 (!!!) hier?
Was soll das mit FKK zu tun gehabt haben?

Wann kapierst Du endlich mal, daß die FKK mit Gesetzen, die die Sexualität betreffen, gar nichts zu hat, weil die FKK grundsätzlich keinen Bezug zur Sexualität hatte? Weder 1848, wo es noch gar keine FKK gab, noch 1919 noch 1968 und auch nicht 1980.
Dieser falsche und scheinbare Bezug entstand eben erst in den letzten 30 Jahren.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 2. Nov 2020, 17:26

Bummler hat geschrieben:Vielleicht kündigt sich aber schon ein neuer Wandel an.
Das kann man schon sagen; zumindets wenn man einem Erotikportal namens Joyclub.de glauben will – Zitat aus der Süddeutschen vom 30.10.2020:

73,4 Prozent der Damen zwischen 46 und 55 Jahren lassen, wie Joyclub mitteilt, "kein gutes Haar am Intimbereich, während bei den Jüngeren von 18 bis 25 Jahren nur 57,4 Prozent den Komplett-blank-Look bevorzugen".

Tja, die Jugend von einst, die es blank liebte, ist 20 Jahre älter geworden, und die neue Jugend macht wohl schon aus Prinzip nicht das, was ihre Eltern liebten und taten.

In diesem Zusammenhang eine Frage an die Pornokonsumenten hier: Ist dieser Trend zu mehr Haaren im Intimbereich bei Pornos in den letzten Jahren schon beobachtet worden? Wenn nicht, wird Campingliesel das in Erklärungsnöte bringen, weil ihre These ja lautet: Die Intimrasur käme von den Pornos, weil dort erstmals eingeführt und von der damaligen Jugend nachgeahmt, weil die sich die Porno-Videokassetten trotz Verbote besorgt und angeschaut hatten, d.h. Jugend = Pornokonsum = Intimrasur = null Bock auf FKK. :D

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mo 2. Nov 2020, 18:20

@ Aria:

Tja, die Jugend von einst, die es blank liebte, ist 20 Jahre älter geworden, und die neue Jugend macht wohl schon aus Prinzip nicht das, was ihre Eltern liebten und taten.


Na, hoffentlich kommen sie endlich auf die Idee, daß man bei der FKK nicht rasiert sein muß und daß die natürliche Behaarung viel schöner ist und vor allem nicht so kindlich wirkt, sondern eben erwachsen.
Dann brauch ich das auch niemand mehr zu erklären, daß die Rasur, die ursprünglich mal in diesen Filmen als modern und sexy dargestellt wurde, bei der FKK sowieso keinen Sinn hat, weil die FKK ja gar nichts mit sexuellen Absichten zu tun hat.

Viele junge Leute wissen das eben nur nicht mehr, wo das herkommt und halten das einfach für normal.

Damit ist dann wohl diese Frage und gleich die nächste mit dem Intimpiercing auch wieder geklärt und aus der Welt geschafft.
Dann kann es mit der FKK ja auch wieder normal werden.

Es geht aber nicht darum, nur aus Prinzip das Gegenteil von dem zu machen, was deren Eltern gemacht haben, sondern einfach um die Einsicht, daß diese Dinge bei der FKK unsinnig sind. Es haben sich ja auch nicht alle an diesem Modetrend beteiligt.

Das Prinzip mit Deinem ständig genannten Gegenteil stimmt sowieso nicht generell. Höchstens bei dir persönlich.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Di 3. Nov 2020, 08:26

Aria hat geschrieben:Tja, die Jugend von einst, die es blank liebte, ist 20 Jahre älter geworden, und die neue Jugend macht wohl schon aus Prinzip nicht das, was ihre Eltern liebten und taten.


Das wird wohl generell nicht so stimmen, aber positiv ist immerhin, das der Anpassungszwang entfällt.
Auch der Begriff "Neonature" gefällt mir. Hoffen wir mal, dass er zur Mode wird und der Natürlichkeit des Körpers zu mehr Akzeptanz verhilft.

Nun grübele ich natürlich darüber nach, ob ich diese Bewegung sichtbar unterstützen und mir auch wieder einen Bart wachsen lassen sollte. Bei den jungen Männern ist das ja so üblich. Auch wenn sie mitunter so wie ein Taliban aussehen.

:oops:

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Di 3. Nov 2020, 11:10

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Tja, die Jugend von einst, die es blank liebte, ist 20 Jahre älter geworden, und die neue Jugend macht wohl schon aus Prinzip nicht das, was ihre Eltern liebten und taten.


Das wird wohl generell nicht so stimmen, aber positiv ist immerhin, das der Anpassungszwang entfällt.
Auch der Begriff "Neonature" gefällt mir. Hoffen wir mal, dass er zur Mode wird und der Natürlichkeit des Körpers zu mehr Akzeptanz verhilft.

Nun grübele ich natürlich darüber nach, ob ich diese Bewegung sichtbar unterstützen und mir auch wieder einen Bart wachsen lassen sollte. Bei den jungen Männern ist das ja so üblich. Auch wenn sie mitunter so wie ein Taliban aussehen.

:oops:


Naja, nur ein Bart macht noch keinen Taliban. Und ich mag Bärte gerne. Sie haben sowas Markantes an sich.

Und ich hoffe auch, daß die Jugendlichen wieder mehr die Natürlich wählen. Aber nicht nur, weil es eine neue Möde wäre.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Fr 6. Nov 2020, 18:15

Heute Abend um 22 Uhr auf Arte: Der neue Feminismus. Die Sendung (auch in der Mediathek zu sehen) zeichnet eine Entwicklung nach, die sich in den Medien und in den sozialen Netzwerken abspielt und bisher noch nicht in dieser Form dokumentiert wurde.

Allen zu empfehlen, die gern von Gestern schwärmen oder wieder dahin wollen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Hans H. » Sa 7. Nov 2020, 21:38

@Aria: danke noch für den Hinweis. Den Film habe ich gesehen und fand ihn sehr interessant, insbesondere, dass der Begriff Feminismus offensichtlich zurzeit einem sehr starken gesellschaftlichen Wandel unterliegt.

Zu der vorherigen und ständig in verschiedenen Threads wiederholten Diskussion um Intimrasur habe ich immer noch keinen Beleg dafür gefunden, dass diese irgendetwas mit Porno zu tun haben soll und auch nicht mit "mehr sexy sein" oder sich so fühlen. Die Behaarung und besonders die unterschiedliche Form der typischen Schambehaarung hat von Natur aus eine Signalwirkung als Auslöser angeborener Körper-Reaktionen genauso wie gewisse Rundungen. Aus biologischer Sicht lässt die erotische Signalwirkung mit der Rasur nach. Dass man mehr sieht, halte ich auch für Humbug, denn beim Mann verstecken die Haare nichts, im Gegenteil, von etwas Entfernung sieht man behaart eher an der typischen Form, dass einer nackt ist. Bei Frauen sieht man ohnehin nur die äußeren sekundären Geschlechtsmerkmale, also nicht mehr oder weniger mit und ohne Haare.

Als unter den Duschen nach dem Sport in den 1980er Jahren die ersten rasiert erschienen sind, wurde auch darüber diskutiert, warum und ob das noch männlich aussieht. Das einzige Argument, was man immer wieder dafür gehört hat, war das angenehmere Körpergefühl mit ganz glatter Haut und dass man es aus dem Grund jetzt mitmacht, seit die eigene Partnerin damit begonnen hat. Da hat niemals jemand etwas von sexy Aussehen gesprochen. Ich denke, das Argument ist rein in der Phantasie derjenigen entstanden, die hier ständig dagegen argumentieren. Deshalb gehört das Thema auch nicht in die Diskussion um irgendwelche Sexualisierung hinein, weil die Rasur damit überhaupt nichts zu tun hat.

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