guenni hat geschrieben:was meine frage nach der pädagogik immer noch nicht beantwortet.
i.ü. sind auch heute studieninhalte und -dauer von der gewählten schulform abhängig.
Natürlich, denn Realschullehrer und vor allem Gymnasiallehrer waren eben ganz anders geschult als Volksschulehrer. Deswege glaubten wohl auch so manche, daß sie was Besseres seien.
Heute hatte ich übrigens mal die Gelegenheit, mit einem ehem. Kollegen meines Vaters kurz zu sprechen. Im wesentlichen war es schon genauso wie ich das neulich geschildert habe.
Was die Gesetzgebung anbelangt, dauert es oft sehr lange, bis da ein Gesetz geändert wird, wenn es in der Praxis schon längst überholt ist und nur irgendwie mal wegen einem bestimmten Fall herausgekramt wird und vor dem Gericht landet. Im übrigens steht auch genau so ein Fall bei Wikipedia drin:
"
Jedoch erklärte noch 1979 das Bayerische Oberste Landesgericht, dass im Gebiet des Freistaates Bayern „ein gewohnheitsrechtliches Züchtigungsrecht“ für Lehrer an Volksschulen bestehe.[14] 1980 wurde die Prügelstrafe an Schulen auch in Bayern abgeschafft. "
"[i]In Bayern wurde das Verbot der körperlichen Züchtigung von Schülern durch Lehrkräfte erst am 1. Januar 1983 gesetzlich verankert. Allerdings besaßen bereits vorher vor der gesetzlichen Regelungen einige Schulen Schulordnungen, die die physische Bestrafung untersagten. Dennoch entschied das Bayerische Oberste Landesgericht Anfang der 1980er Jahre[u] in einem Fall zu Gunsten eines Pädagogen mit der Begründung: In Bayern „besteht ein gewohnheitsrechtliches Züchtigungsrecht insoweit, als der Lehrer an Volksschulen die von ihm unterrichteten Knaben körperlich züchtigen darf“[/u]."
Hier gab es also mal so einen Fall, der vor Gericht landete. Aber da hat man dann wohl doch gemerkt, daß es Zeit wurde, dieses Gesetz zu ändern.
Es konnte sicher hie und da mal passieren, daß ein Schüler den Lehrer bis aufs Messer provozierte, daß einem mal die Hand ausrutschte.
Und er erzählte mir auch aus seiner Schulzeit, als er in der 6. Klasse war, was also noch vor dem Krieg gewesen sein muß (er ist jetzt ca 90 Jahre alt.) Da bekam er mal genau 3 "Watschen", eine vom Pfarrer, eine vom Schuldirektor und eine vom KLassenlehrer. Aber da er selbst diese Watschen für angebracht gehalten hatte, sagte er auch zu Hause nichts, denn sonst hätte es sein können, daß sein Vater auch der Ansicht war, daß er die Watschen verdient hatte und ihm gleich nochmal eine gegeben hätte. Was er angestellt hatte, verriet er mir allerdings nicht.
Aber solche Prügel, was da alles bei Wikipedia aufgezählt wurde, gab es auch da schon nicht mehr als ständigen Gebrauch und bei jeder Verfehlung. ES kann sein, daß es einzelne Lehrer gab, die das machten. Aber als gängige Regel stammte das höchstens aus dem 19. Jhdt oder noch früher.