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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Fr 17. Jul 2020, 22:09

Campingliesel hat geschrieben:
guenni hat geschrieben:was meine frage nach der pädagogik immer noch nicht beantwortet.
i.ü. sind auch heute studieninhalte und -dauer von der gewählten schulform abhängig.


Natürlich, denn Realschullehrer und vor allem Gymnasiallehrer waren eben ganz anders geschult als Volksschulehrer. Deswege glaubten wohl auch so manche, daß sie was Besseres seien.

realsschul- und gymnasiallehrer wurden, wie schon andere schrieben, fachlich intensiver ausgebildet. das ist bis heute so. aber das heisst doch nicht, dass volksschullehrer in bezug auf pädagogik weniger geschult waren/sind.
ist das so schwer zu kapieren?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Fr 17. Jul 2020, 22:27

guenni hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:
guenni hat geschrieben:was meine frage nach der pädagogik immer noch nicht beantwortet.
i.ü. sind auch heute studieninhalte und -dauer von der gewählten schulform abhängig.


Natürlich, denn Realschullehrer und vor allem Gymnasiallehrer waren eben ganz anders geschult als Volksschulehrer. Deswege glaubten wohl auch so manche, daß sie was Besseres seien.

realsschul- und gymnasiallehrer wurden, wie schon andere schrieben, fachlich intensiver ausgebildet. das ist bis heute so. aber das heisst doch nicht, dass volksschullehrer in bezug auf pädagogik weniger geschult waren/sind.
ist das so schwer zu kapieren?


Ist das denn so schwer zu kapieren, daß sie eben gerade auf Pädagogik weniger oder gar nicht geschult wurden? DAs geht doch aus den Auszügen aus Wikipedia ganz klar hervor. Habe ich extra noch deutlich hervorgehoben.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!!
Du solltest eben mal genau lesen:

Im Juni 1958 erließ der Bayerische Landtag nach zum Teil heftigen schulpolitischen Kämpfen das „Gesetz über die Ausbildung für das Lehramt an Volksschulen“. Dieses Gesetz sah vor, dass die bestehenden Institute in selbständige Einrichtungen der Landesuniversitäten (hier LMU München) umgewandelt und fortan als „Pädagogische Hochschulen“ (PH) bezeichnet werden sollten.[3] 1972 wurde die Pädagogische Hochschule München-Pasing vollends in die Ludwig-Maximilians-Universität München eingegliedert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lehrerbil ... alt_Pasing

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Fr 17. Jul 2020, 22:36

dass an pädagogischen hochschulen pädagogik weniger oder nicht geschult worden sein soll, kann ich aus deinen beiträgen nicht nachvollziehen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Fr 17. Jul 2020, 22:41

guenni hat geschrieben:dass an pädagogischen hochschulen pädagogik weniger oder nicht geschult worden sein soll, kann ich aus deinen beiträgen nicht nachvollziehen.


Dann mußt eben mal genauer lesen. Noch deutlicher kann ich es Dir nicht erklären.

Diese Lehrerausbildungsanstalten wie in Pasing und anderen Städten waren eben noch keine pädagogischen Hochschulen, bis sie 1958 dazu gemacht wurden.

Steht doch ganz deutlich drin!

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Fr 17. Jul 2020, 22:45

und da fand, weil es im namen fehlte, keine pädagogische ausbildung statt?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Fr 17. Jul 2020, 22:55

guenni hat geschrieben:und da fand, weil es im namen fehlte, keine pädagogische ausbildung statt?


Anscheinend nicht.

Der von 1920 bis 1926 amtierende Kultusminister Franz Matt (BVP) vertrat die Ansicht, dass ein Volksschullehrer an einer Hochschule nur Dinge lernen würde, „die der Lehrer nicht braucht und nicht brauchen kann.“

Hier wurde es doch deutlich gesagt. Oder verstehst Du das nicht? Die Pädagogik gehörte nun mal zu den Hochschulfächern. Warum hätte das denn sonst erst 1958 geändert werden müssen, daß diese Lehrerausbildungsanstalten fortan in Pädagogische Hochschulen umbenannt wurden, wenn das vorher schon mit dabei gewesen wäre? Weil es eben vorher noch nicht dabei war!

Ist doch wohl logisch.

Aber wenn man sich nicht mal die Mühe macht, den Artikel genau durchzulesen, dann kann man das auch nicht verstehen.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Fr 17. Jul 2020, 23:01

logisch ist das nicht, da du es nur unterstellst. mal wieder nur blabla.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Fr 17. Jul 2020, 23:24

guenni hat geschrieben:logisch ist das nicht, da du es nur unterstellst. mal wieder nur blabla.


Bla bla redest nur Du dauernd.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von HaJo » Sa 18. Jul 2020, 00:39

:lol:

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 18. Jul 2020, 11:34

Wie Campingliesel richtig sagte, hielten und halten sich Lehrer, die aufs Abitur führenden Schulen unterrichteten, für was Besseres. Sie sind auch heute noch diejenigen, die Reformen verhindern und am 3-gliedrigen Schulsystem (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) beharren, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und heute als überholt gilt.

Die Pädagogik wurde für Gymnasiallehrer lange eher kleingeschrieben, erst im 21. Jahrhundert hat man begonnen dem Rechnung zu tragen, um dem sog. „Praxisschock“ bei Beginn des Referendariates zu begegnen.

Zitat aus Wikipedia:

Die Ausbildung der Volksschullehrer fand im 19. Jahrhundert in Lehrerseminaren statt. Eine Ausbildung auf der Universität kam aus Kostengründen lange nicht in Frage, auch mussten die Seminaristen kein Abitur haben.
(…)
[Weimarer republik]
In Preußen entstanden nach dem von Kultusminister Carl Heinrich Becker erwirkten Beschluss vom 30. Juni 1925 insgesamt 15 Pädagogische Akademien, für die ein Abitur Zugangsvoraussetzung war. Sie sollten in zwei Jahren zur Berufstätigkeit führen.
(…)
Andere Länder behielten ihre traditionelle seminaristische Lehrerausbildung bei (Württemberg, Bayern).
(…)
Nach dem Ende der geistlichen Schulaufsicht im bayerischen Königreich sah bereits die Verfassung des Deutschen Reichs von 1919 für die Volksschullehrer einen höheren Ausbildungsgang vor.
[Bayern]
Dennoch wurden die bayerischen Lehrer in der Zeit der Weimarer Republik, ebenso wie die in Baden und Württemberg, weiterhin an konfessionell ausgerichteten Lehrerbildungsanstalten ausgebildet. Pläne zur Einrichtungen von „Pädagogischen Akademien“ oder Reformbestrebungen, die eine universitäre Ausbildung forderten, wurden nicht umgesetzt.
(…)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen die Lehrerbildungsanstalten mit den Lehrplänen von 1931 wieder ihren Dienst auf. Die bildungspolitischen Pläne der amerikanischen Militärregierung sahen jedoch vor, die Ausbildung der Volksschullehrer an Hochschulen zu verlagern.
(…)
Die konkrete Umsetzung dieser Anordnung ließ auf sich warten, unter anderem wegen der strittigen Fragen um die konfessionelle Ausrichtung der Einrichtungen.
(…)
[Erst] Im Juni 1958 erließ der [bayerische] Landtag nach zum Teil heftigen schulpolitischen Kämpfen das „Gesetz über die Ausbildung für das Lehramt an Volksschulen“. Dieses Gesetz sah vor, dass die bestehenden Institute in selbständige Einrichtungen der Landesuniversitäten umgewandelt und fortan als „Pädagogische Hochschulen“ (PH) bezeichnet wurden.


Doch hier geht es nicht um weiterführende Schulen, sondern um die Prügelstrafe an den Grundschulen in Bayern in den 1950er Jahren – Zitat aus Wikipedia:

Dennoch war die körperliche Züchtigung von Kindern und Heranwachsenden in Westdeutschland in (insbesondere handwerklichen) Ausbildungsverhältnissen bis etwa 1960 und an Grundschulen bis etwa 1970 weit verbreitet. Auch die Übertragung des Züchtigungsrechts an Dritte (etwa an Nachhilfelehrer) war bis etwa 1970 sozial akzeptiert und nicht unüblich.

Weit verbreitet deute ich als: Nicht an allen Grundschulen wurden Körperstrafen bis 1970 angewandt, aber an vielen. Deswegen glaube ich, dass das, was meine Mutter in den 1950er Jahre erlebte, kein Einzelfall war, sondern eher die Regel, besonders in der Provinz, auf den Dörfern.

Den Grund für solches Verhalten mancher Lehrer sehe ich in der Verquickung von Religion und Lehrerausbildung. Dies war in Bayern bis 1958 ganz offiziell die Regel, denn bis dahin gab es fast nur konfessionsgebundene Lehrerbildungsanstalten, in denen die Religion die erste Geige spielte. Und sie spielte natürlich nach Noten, die in der Bibel stehen. Und diese Noten stehen in manchen fundamentalistischen Kreisen noch heute über dem, was der Staat mittlerweile in seinen Gesetzen festgeschrieben hat, weil dem Wort Gottes eine höhere Autorität zuzusprechen sei als dem Gesetz. Sehr lange sah das die Mehrheit in diesem Land genauso.

Und jetzt wird wieder Eule kommen und was von bürgerlicher Moral reden, die dafür verantwortlich zeichnete, weil die sich angeblich seit dem Mittelalter ganz unabhängig von der in der Bibel geschriebenen Vorschriften entwickelt hätte.

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