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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mi 20. Mär 2019, 10:02

HTJ hat geschrieben:Nein, Ursache ist ein sozialer Wandel.


Denke bitte nicht so eindimensional. Jeder soziale Wandel hatte bisher ökonomische Ursachen, natürlich neben kulturellen, gesellschaftlichen oder anderen auch.
Aber wenn man sich den sozialen Wandel in der Geschichte ansieht, dann wir der wesentlich von ökonomischen Verhältnissen indiziert oder zumindest begleitet.

Medien bringen das, was die Leute sehen und hören wollen um ihr Produkt gut zu verkaufen.


Und etwas "verkaufen" hat nichts mit Ökonomie zu tun? Hier widersprichst du dir selber.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 20. Mär 2019, 14:23

Bummler hat geschrieben:Aber wenn man sich den sozialen Wandel in der Geschichte ansieht, dann wir der wesentlich von ökonomischen Verhältnissen indiziert oder zumindest begleitet.
Gegen Begleitung habe ich nichts, denn natürlich hat ein gesellschaftlicher Wandel auch Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Konkretes Beispiel: Eine Abkehr von der FKK hat zur Folge, dass mehr Badesachen gekauft werden. Aber daraus abzuleiten, dass dies durch die Industrie bzw. Werbung zustande kam, ist nicht statthaft: Die Industrie folgt immer den Bedürfnissen der Bevölkerung, wäre es umgekehrt, gingen viel mehr Betriebe pleite als jetzt. In solchen Fällen heißt es fast immer: Ihre Produkte fanden keine oder zu wenig Käufer, was deutlich auf falsche, d.h. den Wünschen der potentiellen Käufer nicht angepasste Produkte hinweist.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Ralf-abc » Mi 20. Mär 2019, 18:38

Aria hat geschrieben:Die Industrie folgt immer den Bedürfnissen der Bevölkerung, wäre es umgekehrt, gingen viel mehr Betriebe pleite als jetzt. In solchen Fällen heißt es fast immer: Ihre Produkte fanden keine oder zu wenig Käufer, was deutlich auf falsche, d.h. den Wünschen der potentiellen Käufer nicht angepasste Produkte hinweist.

Nein Aria, das ist so nicht richtig.
Die Industrie erzeugt erst durch ensprechende Werbung die Kundenwünsche, denen Sie dann folgt.
Nimm als Beispiel doch nur mal die PKW-Gattung SUV:
Vor 10 Jahren hätte kein Mensch gedacht, dass das heute die meist verkaufte PKW-Art ist. Weil (abgesehen von Handwerkern etc. die so etwas wirklich als Lastenfahrzeug haben wollten, oder Förster, die wirklich ins Gelände müssen) kein Mensch vor 10 Jahren der Meinung war, dass man so ein völlig überdimensioniertes Auto braucht. Erst durch entsprechende Werbung wurden diese Teile in den Markt gedrückt.
Oder ständig neue Handymodelle. Es ist doch nicht so, dass die Leute denken, ihr jetziges Handy kann viel zu wenig - da muss dringend mal was neues erfunden werden. Nein, die Teile werden entwickelt und beworben ud dann werden noch ein paar neue Spiele dazu entwickelt, die nur auf diesen Geräten funktionieren. Und dann will das auf einmal jeder haben.
Oder dass bei PKW die Motorleistung immer weiter ansteigt. Jetzt mal ehrlich - bis auf ein paar Vollgasidioten gibt es doch keine Autofahrer, die sich bei der Autoindustrie beschweren, weil die heitigen Autos alle viel zu schwach motorisiert sind und die daher unbedingt PKW mit mehr PS brauchen. Nein - die Industrie stellt irgend etwas her, womit die sich gegenüber dem Wettbewerb unterscheidet und das wird dann beworben.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mi 20. Mär 2019, 19:19

Ralf-abc hat geschrieben:Nein Aria, das ist so nicht richtig.
Die Industrie erzeugt erst durch ensprechende Werbung die Kundenwünsche, denen Sie dann folgt.


Wahrscheinlich ist es eine "Wechselwirkung".

Dass SUVs nur gekauft werden, weil die Industrie dafür wirbt, ist schon allein deshalb nicht richtig, weil alle Autounternehmen werben

Es gibt auch genug Produkte, die ganz schnell wieder vom Markt verschwunden sind, obwohl sie beworben worden sind. Grüner Ketchup, aufgepuffter Kaffee (dadurch vergrößerte sich das Volumen) oder Tücher, die in der Waschmaschine mitgewaschen werden, damit alles luftiger wird ...

Trotzdem ist es natürlich richtig, dass Werbung Begehrlichkeiten anwachsen lassen.

NS:
Welchen SUV kannst Du mir empfehlen?

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Ralf-abc » Mi 20. Mär 2019, 20:30

Tim007 hat geschrieben:Wahrscheinlich ist es eine "Wechselwirkung".
Natürlich ist das eine Wechselwirkung. Das sind keine 50% aller "Erfindungen", die neu am Markt plaziert werden, die sich dann tatsächlich durchsetzen.

Dass SUVs nur gekauft werden, weil die Industrie dafür wirbt, ist schon allein deshalb nicht richtig, weil alle Autounternehmen werben
Klar, alle Hersteller werben. Aber mit den SUV hat die Autoindustrie ein Fahrzeug kreiert, dass sich auf eine Art und Weise bewerben lässt, wie kein anderes. Die reine Größe und Motorleistung und die Optik dieser Fahrzeuge verleiht ein Gefühl der Überlegenheit. Das biete einen so gewaltigen Ansatzpunkt für hochemotionale Werbung - da kann ein einfacherer Kombi oder Kompaktvan einfach nicht mithalten, obwohl diese Fahrzeuge (zumindest für mich) eine weitaus größere Alltagstauglichkeit haben. Und spätestens bei der Parkplatzsuche sind die Teile doch nur von Nachteil.


Welchen SUV kannst Du mir empfehlen?
Den hier; alles andere wäre für Dich nicht angemessen
https://www.autobild.de/artikel/rolls-r ... 32035.html

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mi 20. Mär 2019, 20:47

Schon bestellt.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 21. Mär 2019, 11:02

Aria hat geschrieben:
Konkretes Beispiel: Eine Abkehr von der FKK hat zur Folge, dass mehr Badesachen gekauft werden. Aber daraus abzuleiten, dass dies durch die Industrie bzw. Werbung zustande kam, ist nicht statthaft: Die Industrie folgt immer den Bedürfnissen der Bevölkerung, ....


Mein Postbote hat mir am Samstag eine Broschüre mit Klamotten (für meine Frau) in die Hand gedrückt und angemerkt, das er heute nur für Frauen unterwegs ist.
Die Mode, die nun einmal "gemacht" wird, ist mithin das beste Beispiel dafür, dass nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung, sondern die Interessen der Konzerne die Triebfeder für neue Produkte sind. Das bei dem Produktplacement auch viele Leerschüsse bei sind, ist unbestritten. Aber zu behaupten, dass die Industrie nur herstellen würde, was der Kunde will ist ein Beleg für die Funktion der Marketingindustrie. Der Kunde (also jetzt du) ist erfolgreich an das System der Ökonomisierung angepasst worden. Das macht Kunden wie euch so wertvoll, in finanzieller Hinsicht.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Do 21. Mär 2019, 11:24

Die Mode, die nun einmal "gemacht" wird, ist mithin das beste Beispiel dafür, dass nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung, sondern die Interessen der Konzerne die Triebfeder für neue Produkte sind.
Wenn keine Nachfrage nach "Mode" bestünde, könnten "die Konzerne" (übrigens, es gibt viele Anbieter neben den "Konzernen") einpacken. Triebfeder für den Einkauf ist immer noch der (evtl. vermeintliche) Bedarf und der Wunsch wieder mal etwas Neues zu haben, und da Frauen modebewußter sind, gibt es eben für sie mehr Modekataloge. Männer würden mehr auf Heimwerker-, Auto und Werkzeugwerbung ansprechen. So verstehe ich auch die Aussage des Postzustellers.
Die vielen Kataloge aller Art sind eher ein Zeichen für einen harten Verdrängungswettbewerb. Wer nicht wirbt, stirbt.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 21. Mär 2019, 11:29

Übrigens, hat jemand heute mal bei Wikipedia nachgeguckt …?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Do 21. Mär 2019, 11:34

Warum hat die Planwirtschaft nicht funktioniert? Weil die Planer nicht in der Lage waren, den Bedarf rechtzeitig einzuschätzen und die gewünschten Produkte zu liefern.

Viele Grüße,

Fritz

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