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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Trixi » Mi 4. Aug 2021, 18:24

Campingliesel hat geschrieben:sorry, kleine Korrektur: Es war im Sommer 1990.


Ich muss Dich korrigieren. Die Demos begannen 1989 im Herbst.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mi 4. Aug 2021, 18:44

Bummler hat geschrieben:Also erstmal war es nicht das ganze Volk der DDR, die seinerzeit die Wende eingeleitet haben, sondern tatsächlich nur ein paar, ich nennen sie jetzt mal "Idealisten". Und die wollten auch nicht den Staat stürzen, sondern reformieren ...


Na ja.

Ich halte ja auch nichts davon, sich als Besser-Wessi despektierlich über die DDR-Bevölkerung zu äußern. Das ist grob ungehörig und falsch. Über die Ideologie soll man sich aber ehrlich äußern dürfen. Und die ist nicht ohne Grund im gesamten Ostblock abgestraft worden.

Es mag sein, dass es zunächst nur wenige Personen, übrigens auch aus dem kirchlichen Umfeld, waren, die eine Veränderung wollten. Unvergessen aber auch die Menschenmassen, die gegen das Regime demonstrierten. Der 9. November 1989 lieferte Bilder, die den Widerwillen gegen eine Wiedervereinigung, nun ja, nicht unbedingt belegen. Entsprechendes gilt für die Wahlen, die nur vier Monate später stattfanden und an denen 93,4 % der Wahlberechtigten teilnahmen:

CDU 40,82 %
SPD 21,88 %
PDS 16,40 %
DSU 6,30 %

Es ist immer so, auch bei anderen Revolutionen, dass es nur Wenige sind, die zunächst aktiv werden, vielleicht auch mit einer anderen Zielsetzung. Die sich explosionsartig entwickelnde Protestbewegung zeigt mir jedoch, dass die Wende letztlich von den meisten gewollt war.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mi 4. Aug 2021, 19:59

Trixi hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:sorry, kleine Korrektur: Es war im Sommer 1990.


Ich muss Dich korrigieren. Die Demos begannen 1989 im Herbst.


Stimmt, da habe ich wohl was durcheinander gebracht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Montagsde ... in_der_DDR

HIer kann man es nochmal genau nachlesen.
WAs Bummler meinte, war wohl das:

In Leipzig folgten schon 1988 vereinzelt Demonstrationen auf die Friedensgebete gegen das Wettrüsten in Ost und West[

[i]Die erste als solche bezeichnete Montagsdemonstration fand am 4. September 1989 statt.
Initiiert wurde sie von den Bürgerrechtlerinnen Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns, die nach dem Friedensgebet fünf Transparente an Demonstrationswillige verteilten und selbst dasjenige mit der Aufschrift „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ entrollten. Die Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof forderte „Freiheit!“ und unter dem Eindruck der Massenflucht vieler DDR-Bürger vor allem Reisefreiheit und weitere grundlegende Menschenrechte ein. Ausreisewillige machten auf ihr Begehren, die DDR verlassen zu können, aufmerksam: „Wir wollen raus!“


Aber das war nur der Anfang. Mit 1200 Teilnehmern. Am Ende waren es teilweise sogar 500.000!

Am Ende stand dann das:

Das grundlegende Ziel der Demonstrationen war die Einsetzung demokratischer Grundrechte und deren friedliche Durchsetzung. „Keine Gewalt“ war die übergreifende Parole. Bei den späteren Kundgebungen wurden auch Forderungen für eine Wiedervereinigung Deutschlands und mehr Wohlstand laut.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 5. Aug 2021, 09:24

Aria hat geschrieben:...
Die sog. Querdenker haben keinen Plan, also werden sie nichts erreichen.
...


Da bin ich aber gespannt:
„Querdenker“ erfolgreich – Volksbegehren zur Landtags-Abberufung kommt


In Bayern!

https://www.welt.de/politik/deutschland ... utocurated

Antragsteller ist das „Bündnis – Landtag – Abberufen“, das unter anderem aus mehreren „Querdenker-Bürgerbewegungen“ besteht. Ihrem Antrag auf ein Volksbegehren stimmte das Innenministerium am 27. Juli zu, nachdem klar war, dass die Voraussetzung von mindestens 25 000 Unterschriften erfüllt war.
...
Auf der Internetseite der Antragsteller heißt es, in Deutschland werde über Ermächtigungen und Verordnungen durchregiert. Der Landtag sei aktuell überflüssig, habe momentan keine Gesetzgebungskompetenz mehr. Auch die Staatsregierung brauche aktuell niemand.


Also das die keinen Plan hätten kann man nun nicht sagen. Nun warten wir erst mal ob sie die eine Million Unterschriften zusammen bekommen und dann sehen wir weiter.
:mrgreen:

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Fr 6. Aug 2021, 00:32

Bummler hat geschrieben:Also das die keinen Plan hätten kann man nun nicht sagen.
Na ja, dieser Plan heißt: Lediglich den aktuellen Landtag abzuberufen – Zitat aus der Webseite der Antragsteller:

Der Landtag in München ist aktuell überflüssig, er hat momentan keine Gesetzgebungskompetenz mehr. Auch die Staatsregierung braucht aktuell niemand! Dem Ministerpräsidenten und seiner Elite bleibt in der jetzigen Situation nur eines übrig um den Schein zu wahren: die Maßnahmen, die in Berlin beschlossen werden, noch schärfer auszugestalten, um wenigstens so zu tun, als ob irgendeine politische Kompetenz in München ist.

Das zielt auf Corona-Management der letzten Monate, zuvor hatte ja jedes Bundesland eigene Corona-Politik gemacht, was von den gleichen Leuten! auch kritisiert wurde.

Nun haben sie die 29.000 Unterschriften zusammengebracht, um das Ganze starten zu können. So viel Rebellion kann man sich leicht leisten, aber 1 Million werden sie nie zusammenbringen, schließlich weiß man, dass das Leben trotz Corona weiter geht, und der Landtag deswegen auch anderes zu tun hat, als nur beschlossene Corona-Maßnahmen abzusegnen.

Und selbst wenn sie wider Erwarten damit durchkommen, was soll das bringen? Der Landtag wird aufgelöst und neu gewählt – dann werden wir wieder dort sein, wo wir heute sind.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » Di 10. Aug 2021, 19:28

Es ist kein Dokument eines Wandels, aber die größte Lachnummer der Bundesrepublik. Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Dank Schröder und Fischer, also SPD und Grüne . Und auch die Übernahme der CDU mit ihren Kumpels, sag ich mal so, haben nichts geändert. Rückzug ist so Feige und ungerecht , aber wir können alle Menschen bei uns integrieren .
Diese Politik kann ich nicht gutheißen und die Blödleute die sich zu solchen Aufträgen, wegen Geld dazu verlocken ließen und mit dem Leben bezahlten, sind keine Tränen wert.
Ich musste Armeedienst leisten und meine Großväter mussten das auch und niemand hat gefragt ob sie das wollten. Die Großväter sind Tod, aber Helden .
Warum muss sich Deutschland immer und überall einmischen?

Da erinnere ich an das Lied von Hannes Wader von dem Soldat. Link kommt.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » Di 10. Aug 2021, 19:59

Eine Weiterleitung geht nicht oder ich bekomme das nicht hin. Das Lied heißt "Es ist an der Zeit" . Es sagt sehr viel aus.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Di 10. Aug 2021, 20:03

efkaka hat geschrieben:Es ist kein Dokument eines Wandels, aber die größte Lachnummer der Bundesrepublik. Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Dank Schröder und Fischer, also SPD und Grüne . Und auch die Übernahme der CDU mit ihren Kumpels, sag ich mal so, haben nichts geändert. Rückzug ist so Feige und ungerecht , aber wir können alle Menschen bei uns integrieren .
Diese Politik kann ich nicht gutheißen und die Blödleute die sich zu solchen Aufträgen, wegen Geld dazu verlocken ließen und mit dem Leben bezahlten, sind keine Tränen wert.
Ich musste Armeedienst leisten und meine Großväter mussten das auch und niemand hat gefragt ob sie das wollten. Die Großväter sind Tod, aber Helden .
Warum muss sich Deutschland immer und überall einmischen?

Da erinnere ich an das Lied von Hannes Wader von dem Soldat. Link kommt.


Ich finde es eher erstaunlich, daß nach 20 Jahren, wo ja eine völlig neue Generation von Leuten nachgewachsen sind, die nicht unter den TAliban zu leiden hatten und die eigentlich gelernt haben sollten, was diese bezwecken, sich nicht viel geändert zu haben scheint Aber wahrscheinlich ist man gegen diese Horden einfach so machtlos, daß es für die Bundeswehr eben keinen Sinn mehr machte, da noch was ausrichten zu wollen. Was sollten sie denn tun? Die Taliban haben anscheinend völlig unbemerkt auch eine neue Generation von ihren Leuten herangezüchtet. Was erwartest du denn? MIt Einmischung hat das nichts zu tun. Und dieser Einsatz ist auch nicht mit dem vergleichbar, was dein Vater und deine Großväter tun mußten. Und was du in deiner Armee tun mußtest, war bestimmt auch nicht viel sinnvoller.
Helden waren die Soldaten im 1. und 2. WEltkrieg bestimmt nicht. Sie waren höchstens froh, wenn sie lebendig und unverletzt davongekommen sind. Und die Verantwortlichen wurden hinterher vor Gericht gestellt. Also was haben die Soldaten heldenhaftes geleistet? Sie haben nur Befehle ausgeführt, die absolut unsinnig waren. Und dann ums Überleben gekämpft. Oder sie gerieten in Gefangenschaft. Sicher, einige waren Helden, die es geschafft haben, sich auf- und davon zu machen, ohne erwischt zu werden oder die Juden und andere Leute gerettet haben. Und dabei noch ihr eigenes Leben riskiert haben.

Frage doch mal Soldaten, was die BW tatsächlich dort gemacht haben und was sie denken, erreicht zu haben.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Mi 11. Aug 2021, 07:14

efkaka hat geschrieben:Und auch die Übernahme der CDU mit ihren Kumpels, sag ich mal so, haben nichts geändert.
Kannst du mal vorher nachdenken und ordentliche Sätze schreiben?
Hätten die Bundeswehrsoldaten bleiben sollen, obwohl sich die Amerikaner zurückziehen?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mi 11. Aug 2021, 10:29

Campingliesel hat geschrieben:Ich finde es eher erstaunlich, daß nach 20 Jahren, wo ja eine völlig neue Generation von Leuten nachgewachsen sind, die nicht unter den TAliban zu leiden hatten und die eigentlich gelernt haben sollten, was diese bezwecken, sich nicht viel geändert zu haben scheint


Ja das ist nun mal die Eigenschaft (nicht nur die unserer eigenen Politik), das wir es als unverständlich ansehen, wenn jemand nicht unsere Werte übernimmt. Wir staunen, das ein Volk nicht erkennt, das unsere Lebensweise die bessere ist.

Dabei hat es ja genug Informationen und Warnungen gegeben:

"Der Krieg ist für sie ein erregendes Erlebnis und eine Abwechslung von der monotonen Erwerbsarbeit", schrieb Friedrich Engels 1857 über die kampfbereiten Afghanen.


Der Satz ist zwar schon 164 Jahre alt, aber wenn jemand über die Deutschen das schreibt:
„Das Heiligste, das der Deutsche hat, ist die Arbeit“, das wusste schon Kurt Tucholsky.

dann nicken auch alle eifrig. Es hat sich also in dieser Hinsicht der Deutsche nicht geändert.

Nur gilt dieser Satz eben nicht in Afghanistan. Das haben die Engländer schon im 19.Jahrhundert erlebt, die Russen dann im 20. und die Amerikaner und ihre Verbündeten eben jetzt.

"Mudschahidin tauschen die Kalaschnikow nicht gegen eine Schaufel ein",
...
"Man kann in Afghanistan nicht siegen", sagte der russische Veteran Tukalkin, "das werden auch die Amerikaner und die Deutschen einsehen müssen.

https://www.spiegel.de/geschichte/sowje ... 01765.html

Ja, nun haben sie es eingesehen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sie, also die Politik, auch einsieht warum man in Afghanistan nicht siegen kann.
Das ist nämlich derselbe Grund warum die Integration in vielen westeuropäischen Ländern nicht gelingt, also nicht gelingen kann.

Muss man freilich Sarrazin und Co glauben. Der Herr Sarrazin hat ja in seinem neuen Büchlein "Wir schaffen dass" einige Sachen analysiert und den politischen Betrieb charakterisiert:

"Wenn jemand überlegt, Politikwissenschaft zu studieren, aber nicht die Zeit hat, empfehle ich ihm dieses Buch", sagt er,
...
Deutschlands wesentliche Fehler, auf die beide immer wieder zurückkommen, sind folgende: Atomausstieg, EU-Finanzen, Einwanderung - sowie und vor allem die Medien. Die Medien deswegen, weil sie die nüchterne Analyse und demokratische Korrektur solcher politischer Fehlentscheidungen durch moralistische Meinungsmache erschweren, vielleicht sogar verunmöglichen.


https://www.sueddeutsche.de/kultur/sarr ... -1.5366435

Nun ja, das muss man nicht glauben, aber mithin ermöglichen genau diese Medien eben solche verwunderten Ausrufe, wie die von Campingliesel.
Ich finde es eher erstaunlich, daß nach 20 Jahren, wo ja eine völlig neue Generation von Leuten nachgewachsen sind, ... sich nicht viel geändert zu haben scheint.


Ja es IST erstaunlich.

Aber Realität.

Nur bleiben die Konsequenzen aus.

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