Aria hat geschrieben:Die Einschläge werden immer dichter, und wer jetzt immer noch nicht sieht, dass ein gesellschaftlicher Wandel Richtung Prüderie stattfindet, will es nicht sehen.
Das sehe ich ganz genauso, allerdings unterscheiden wir uns bezüglich der Ursachen für diesen gesellschaftlichen Wandel.
Deshalb noch zwei Lesetipps von mir:
- Wendy Brown, Die schleichende Revolution, Wie der Neoliberalismus die Demokratie zerstört;
- Patrick Schreiner, Warum Menschen sowas mitmachen: Achtzehn Sichtweisen auf das Leben im Neoliberalismus.
Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Wendy Brown zeigt in ihrem scharfsinnigen Buch, dass Neoliberalismus mehr ist als eine Wirtschaftspolitik, eine Ideologie oder eine Neuordnung des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft. Vielmehr handelt es sich um eine Neuordnung des gesamten Denkens, die alle Bereiche des Lebens sowie den Menschen selbst einem ökonomischen Bild entsprechend verändert – mit fatalen Folgen für die Demokratie.
Der Neoliberalismus beeinflusst unser Leben stärker, als es auf den ersten Blick scheint: Marktgläubigkeit, Konkurrenzdenken und Selbst-Bezogenheit prägen längst auch so Alltägliches wie Fernsehen und Sport, Konsum und Lifestyle, Beziehungen und Soziale Netzwerke, Coachings und Bildung. Patrick Schreiner nimmt diesen Zeitgeist kritisch unter die Lupe.
Fettschrift durch mich, um meine Argumentation auf den Punkt zu bringen.
Wird nichts nützen, weiß ich.