Erfahrungen mit Prerow/Darß?

[Naturpaar6568]

Ich frage mich ob wir Deutschen so "speziell" sind
Grüße
Kartunger

Wir sind es!
Unsere Familie ist international, und wir bekommen das immer wieder bestätigt. Dennoch glaube ich nicht, dass wir über unseren Schatten springen können oder wollen.

Wolfgang von Naturpaar6568

[HTJ]

In den von Kartunger verlinkten Video zeigt sich wieder: Nacktheit scheint heutzutage nur zu funktionieren, wenn es als Event organisiert wird.

[HaJo]

Anbei ein Film, nicht von vor 20 Jahren sondern aktuell aus diesem Jahr, jedoch nicht in Deutschland sondern in England:
Freude pur, jung und alt, dick und dünn, nackt und textil und zur Krönung nicht nur Smartphone (jede Menge Fotos im Web) sondern Filmaufnahmen bei YouTube.

Naja.
Da gebe ich HTJ Recht:

Mit Naturismus oder Freikörperkultur hat das nichts zu tun.

Beleg?
1. Beschreibung. Es geht um was. Man will Geld für geistig Behinderte sammeln.
Da bietet sich ja ein Ereignis (deutsch: "event") an, dass dem Thema angemessen erscheint.

2. Das Video geht 23 min. Dann beginnen sich die Leute auszuziehen und rennen - primär auf Rücken guckend - schnell ins Wasser.
Das ja auch nichts verbirgt...
Mutig, mutig.
Erinnert an Naked Bike Ride.

Aber an keine Lebenseinstellung.

Da war ich mit 16 weiter...

[Hans H.]

Dann beginnen sich die Leute auszuziehen und rennen - primär auf Rücken guckend - schnell ins Wasser.
Das ja auch nichts verbirgt...

Man findet nach kurzer Suche viele weitere Videos und es ist nicht immer so, dass nur auf den Rücken geschaut würde, und bei einigen ist es auch keine groß organisierte Veranstaltung (ab dem vierten Link).

https://www.youtube.com/watch?v=L47HZTfAoak

https://www.youtube.com/watch?v=k_yfgYBLbx0

https://www.youtube.com/watch?v=vUx9xzKoPJw

https://www.youtube.com/watch?v=MQ7ub1Xdyrc

https://www.youtube.com/watch?v=dTu3b7skqJM

https://www.youtube.com/watch?v=IRW9LloUlM0

[Kartunger]

2. Das Video geht 23 min. Dann beginnen sich die Leute auszuziehen und rennen - primär auf Rücken guckend - schnell ins Wasser.
Das ja auch nichts verbirgt...
Mutig, mutig.
Erinnert an Naked Bike Ride.

Aber an keine Lebenseinstellung.

Da war ich mit 16 weiter...

Bitte das Video zu ende schauen - dann sieht man nicht nur Rückenansichten.

Es ging mir auch nicht darum das dies FKK oder eine Lebenseinstellung sein soll. Hier trauen sich Junge und Alte öffentlich nackt zu sein (oft keine FKKler wie man an den weißen Streifen sieht), die Fotos werden ins Netz gestellt etc. Bei "uns" in Deutschland trauen sich FKKler nicht, sich auszuziehen wenn ein Textiler nebenan liegt und die Angst vor einem Handy ist fast schon pathologisch. (siehe vorangegangene Erklärungen). Selbst einen Naked Bike Ride bekommen wir hier in Deutschland nicht zustande.

Was mag der Grund sein - zu großer gesellschaftlicher Druck, fühlen "wir" uns nur in Massen wohl und wenn die kritische Masse an nackten unterschritten ist dann lieber Textil, sind die meisten doch einfach Feiglinge weil man sich der breiten Masse anpasst und unterordnet?

Meiner Meinung nach ist nicht das Handy, die Scham oder gar die Sexualität der Grund für weniger FKKler sondern die Angst vor dem gesellschaftlichen Nachteil:
- man möchte nicht von Textilen umlagert sein - es könnte ja jemand dabei sein der einen kennt, ein Arbeitskollege etc.
- Angst vor dem nackten Foto - dann muss ich mich zu meiner Nacktheit bekennen und kann es vor den Freunden und der Verwandtschaft nicht mehr verheimlichen
- Angst vor der Diffamierung wenn man nicht dem heutigen Schönheitsideal entspricht, insbesondere bei (jungen) Frauen ist der Druck enorm.

Grüße
Kartunger

[efkaka]

Sehr guter Beitrag, HTJ.

Auch ich versuche schon seit Jahren, den Älteren verständlicher zu machen, dass die Jüngeren EBEN NICHT so denken und empfinden, wie es die Älteren aus langjähriger Gewohnheit und gewachsenem Selbstbewusstsein tun. Und dann fragt man sich, warum die Jüngeren ausbleiben.

Mit dem Alter scheint wohl auch die Fähigheit, über den eigenen Tellerrand hinaus zu fühlen, kleiner zu werden.

Genauso sehe ich das auch . Danke Lucilla .
Ich finde kw01 reagiert genau wie einer in seinem Alter , 20 eben. Als ich jung war wollten wir auch nur nackt unter uns Gleichaltrigen sein , also am Strand und meistens Nachts , ist halt so , weil auch immer Erotik dabei ist . Außerhalb des Strandes kam man immer mit älteren Leuten zusammen , also die Zeit des Urlaubes eigentlich und vielleicht am Tage auch nackt am Strand . Das muß man probieren wie das untereinander geht , also mit den Alten .
Meistens geht das immer gut , denn viele nackte Alte sind nicht wie diese verbohrten FKK-Fanatiker , die hier im Forum schreiben .
Es sind eigentlich die Leute , die da ganz unbeschwert ihren Urlaub machen und dieses Forum gar nicht kennen und um FKK eine Wissenschaft machen .
@ kw01
Es gibt leider Menschen die nur ihre Sichtweise sehen , genau diesen Stempel verteilen wollen und sich über den "Tellerrand" nicht wagen , weil nicht kennen oder nicht wollen ?
Und ganz ehrlich ! Ich fühle mich unter diesen alten Männern die hier im Forum agieren auch nicht so wohl, obwohl ich vom Alter dazu gehöre , aber es gibt Ausnahmen .

Habe ich ein Komma vergessen ?

[HTJ]

Meiner Meinung nach ist nicht das Handy, die Scham oder gar die Sexualität der Grund für weniger FKKler sondern die Angst vor dem gesellschaftlichen Nachteil:
- man möchte nicht von Textilen umlagert sein - es könnte ja jemand dabei sein der einen kennt, ein Arbeitskollege etc.
- Angst vor dem nackten Foto - dann muss ich mich zu meiner Nacktheit bekennen und kann es vor den Freunden und der Verwandtschaft nicht mehr verheimlichen


Grüße
Kartunger

Ich sehe mich als betroffener Hund und belle jetzt mal. Ich habe z.B. keine Probleme mit Nacktheit am FKK-Strand. Nacktbilder von mir im Internet wären aber für mich ein NO-GO. Es ist aber kein irgendwie nicht erklärbares Schamgefühl, sondern konkrete Befürchtungen. Mein gesamter Verwanden- und Bekanntenkreis sind alle Nicht-FKKler. Wenn diese mich da erblicken würden sich einige bestimmt ihr Maul zerreißen. Die Angst, verspottet zu werden, ist ja auch so ein gesellschaftlicher Nachteil.

[kw01]

@ kw01
Ich will mir kein Urteil erlauben über die Dinge, die du beobachtet hast. Ich war ja nicht dabei. Aber: Beim FKK liegt es nun mal im Wesen der Sache daß man nackt gesehen wird. Ich habe mal vor ca. einem Jahr ein Video vom Anfang der 2000er verlinkt, in dem zwei junge Frauen am FKK gefilmt wurden. In diesen Beitrag sagen diese Frauen, daß sie auch gern mal nach anderen nackten Menschen schauen. Das Schauen ist also kein Privileg der Alten oder der Männer. Nun ist es ja ein Unterschied ob man mal schaut oder jemand ständig anstarrt. Wo aber da die Grenze ist ist eben rein subjektiv.

Also in den Fällen die ich mitbekommen habe lässt sich nicht darüber diskutieren, ob dies als glotzen oder nicht bezeichnet werden kann. Wenn der Blick locker 20-30 Sekunden und länger eindeutig im eigenen Intimbereich hängt, dann ist das starren. Da lässt sich auch nichts schön reden, auch wenn manch Nacktheitsfanatiker hier es dennoch probiert.
Gegen kurz mal anschauen habe ich nie etwas gesagt. Das macht so ziemlich jeder und das ist auch vollkommen natürlich. Es fällt aber auf, wenn jemand es übertreibt und wirklich starrt. Und gerade damit kommt man meiner Erfahrung nach viel öfters in Kontakt in einem überalterten FKK, wenn man eine(r) der wenigen ist, die einen "jungen und knackigen" Körper haben. Ich gehe an sich gerne in die Sauna. Meine Erfahrung war aber, das passiert da bei etwa jedem zweiten bis dritten Saunabesuch, bei jungen Frauen noch öfters.

Ich finde kw01 reagiert genau wie einer in seinem Alter , 20 eben. Als ich jung war wollten wir auch nur nackt unter uns Gleichaltrigen sein , also am Strand und meistens Nachts , ist halt so , weil auch immer Erotik dabei ist .

Erotik würde ich nicht sagen. Aber Intimität ist definitiv für die meisten dabei. Oft eben Intimität, die sie mit Fremden nie teilen würden.

@ kw01
Es gibt leider Menschen die nur ihre Sichtweise sehen , genau diesen Stempel verteilen wollen und sich über den "Tellerrand" nicht wagen , weil nicht kennen oder nicht wollen ?
Und ganz ehrlich ! Ich fühle mich unter diesen alten Männern die hier im Forum agieren auch nicht so wohl, obwohl ich vom Alter dazu gehöre , aber es gibt Ausnahmen .

Das ist mir natürlich aufgefallen. Ich habe hier bereits zu Beginn den Stempel "naiv, dumm, weiß nicht wovon er spricht" bekommen. Es gibt halt immer gewisse Menschen, die aus gewissen Dingen eine Religion machen und dann resistent gegen jegliche Fakten (z.B. regelmäßige sexuelle Belästigung) oder andere Ansichten werden. Solche Leute kann man natürlich ignorieren. Und selbstredend ist nicht jeder beim FKK oder jeder ältere Mensch so, dessen bin ich mir bewusst

Bei "uns" in Deutschland trauen sich FKKler nicht, sich auszuziehen wenn ein Textiler nebenan liegt und die Angst vor einem Handy ist fast schon pathologisch.

Also ganz ehrlich... Jeder Mensch darf doch für sich entscheiden, ob er auf Bildern nackt sein möchte oder nicht. Wer bist du das als krankhaft verurteilen zu dürfen? Die meisten möchten halt nicht, dass die ganze Welt ihre Sexualorgane bzw ihre intimsten Körperteile sieht. Und das ist deren Recht und ganz allein deren Entscheidung. Nicht die Entscheidung von irgendwelchen FKK-Fanatikern.
Und nicht umsonst ist das unerlaubte Teilen von intimen Bildern juristisch gesehen ein ganz besonders starker Eingriff in die Privatsphäre. Aber bei solchen "Meinungen" wie deiner kann ich verstehen, dass Leute abgeschreckt sind und Nacktheit als potentielle Gefahr sehen. Schließlich muss nur eine Person meinen, dass die Nacktheit eine Erlaubnis fürs Bilder schießen mit sich bringt und man kriegt das Bild nie wieder aus dem Netz...

Meiner Meinung nach ist nicht das Handy, die Scham oder gar die Sexualität der Grund für weniger FKKler sondern die Angst vor dem gesellschaftlichen Nachteil:
- man möchte nicht von Textilen umlagert sein - es könnte ja jemand dabei sein der einen kennt, ein Arbeitskollege etc.

Es geht da nicht nur um das Treffen von bekannten Leuten. Sondern auch darum, dass man entblößt vor angezogenen Menschen ist, während man sich auf Augenhöhe begegnen möchte. Kleider haben auch immer einen Status- und Schutzeffekt. Deshalb ist nackt vor Angezogenen sein vielen einfach unangenehm.

- Angst vor dem nackten Foto - dann muss ich mich zu meiner Nacktheit bekennen und kann es vor den Freunden und der Verwandtschaft nicht mehr verheimlichen

Es geht nicht darum sich "bekennen" zu müssen. Es geht viel mehr darum, dass solche Bilder auch aus dem Grund geschossen werden können aus dem man auch angestarrt wird - aus sexuellem Motiv. Gerade das unerlaubte Teilen im Internet sorgt schnell mal dafür, dass man als Wi***vorlage sonstwo landet. Das möchte man einfach nicht. Und sowas lässt sich auch nicht rückgängig machen. Was einmal im Internet ist, kriegt man da auch nicht wieder raus...

- Angst vor der Diffamierung wenn man nicht dem heutigen Schönheitsideal entspricht, insbesondere bei (jungen) Frauen ist der Druck enorm.

Das hingegen stimmt absolut.

[Kartunger]

Also ganz ehrlich... Jeder Mensch darf doch für sich entscheiden, ob er auf Bildern nackt sein möchte oder nicht.

Natürlich darf er das - spreche ich keinem ab

Wer bist du das als krankhaft verurteilen zu dürfen?

Bitte genau lesen - ich habe die Angst vor dem Fotografieren (vor einem Handy) als fast schon pathologisch bezeichnet. Man könnte auch übertrieben oder hysterisch sagen.

Die meisten möchten halt nicht, dass die ganze Welt ihre Sexualorgane bzw ihre intimsten Körperteile sieht. Und das ist deren Recht und ganz allein deren Entscheidung. Nicht die Entscheidung von irgendwelchen FKK-Fanatikern.

Wer spricht dieses Recht ab, welcher "FKKl-Fanatiker". Ich empfinde den Begriff FKKler-Fanatiker durchaus als Bekleidung für diejenigen die ihre Angst vor der Gesellschaft überwunden haben und einfach gerne nackt sind und dieses Angstfrei genießen können.

Und nicht umsonst ist das unerlaubte Teilen von intimen Bildern juristisch gesehen ein ganz besonders starker Eingriff in die Privatsphäre.

Du bestätigst doch hier indirekt meine Aussage - es ist gesetzlich geregelt, das Bilder nicht veröffentlicht werden dürfen ohne Einverständnis der abgebildeten Person, insbesondere wenn diese nackt ist - warum dann diese Angst vor dem Fotografiert werden. Bilder von knackigen Damen und Herren in kappsten Badeklamotten findet man zu Hauff in Instagram. Alle von den Personen selbst gepostet. Als Wichsvorlage weit besser geeignet als ein fades FKK-Foto vom Strand.

[quote="kw01"
Aber bei solchen "Meinungen" wie deiner kann ich verstehen, dass Leute abgeschreckt sind und Nacktheit als potentielle Gefahr sehen. Schließlich muss nur eine Person meinen, dass die Nacktheit eine Erlaubnis fürs Bilder schießen mit sich bringt und man kriegt das Bild nie wieder aus dem Netz...
[/quote]

Vielleicht kannst du mir das genauer erklären - für mich ergibt das Geschriebene keinen Sinn. Wer soll abgeschreckt sein und wer soll Nacktheit als Gefahr sehen - die Textiler oder die, die gerne nackt sein wollen aber noch bedenken haben?

[Aria]

Also in den Fällen die ich mitbekommen habe lässt sich nicht darüber diskutieren, ob dies als glotzen oder nicht bezeichnet werden kann. Wenn der Blick locker 20-30 Sekunden und länger eindeutig im eigenen Intimbereich hängt, dann ist das starren. Da lässt sich auch nichts schön reden, auch wenn manch Nacktheitsfanatiker hier es dennoch probiert.

Eines sollte man hier schon klarstellen dürfen: Es gibt heute nicht mehr Voyeure als vor 100 Jahren – eher weniger, weil damals Nacktheit etwas sehr Außergewöhnliches war. Hierzu ein Dokument – Badekultur im Wandel der Zeiten – Zitat:

Halbnackte Badegäste überall, Frauen, Männer, Kinder - alle gleichzeitig! So selbstverständlich dieses Bild 2018 sein mag, galten um die Jahrhundertwende noch völlig andere Regeln.
(…)
Die Badezeiten für Männer und Frauen waren damals streng getrennt, obwohl das Bad zum Zwecke des sittsamen Schwimmens mit vier geschlossenen Badekabinen versehen wurde.
(…)
Dass die Ebersberger sich auch vor mehr als 110 Jahren nicht an die strikte Trennung hielten, geißelte der damalige Pfarrer Lochner mit den Worten: "Ich muss gegen eine solche Unanständigkeit, um mich gelinde auszudrücken, energisch Einspruch erheben und um Abstellung ersuchen."
(…)
Bereits als das Baden für Damen noch in dem am Langweiher angesiedelten Damenbad "Zur immer blühenden Hoffnung" gestattet war, sollen besonders übermütige Ebersberger mit Kähnen an den Holzwänden des Bades vorübergefahren sein, um durch ein Astloch den ein oder anderen Blick auf einen freigelegten Knöchel zu erhaschen.
(…)
Da die "heutige Jugend" sich bereits 1920 durch ein besonderes Maß an "Lümmelhaftigkeit und Zerstörungssucht" ausgezeichnet haben muss, wurde ebenfalls dazu angehalten, Fälle von Vandalismus direkt zu unterbinden.

Auch damals schon: Vandalismus und Voyeure – aber heute wird so getan, als ob das gänzlich neue Phänomene wären.