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In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Calcit » Di 13. Jun 2017, 10:52

Eigenartiges gibt es in der neuen ab 02.06.2017 gültigen Polizeiverordnung vom 29.05.2017 zu lesen, Fettschrift von mir:
Polizeiverordnung, 20170529, hat geschrieben: Polizeiverordnung über die Benutzung des Baggersees (Epple-See)
... § 3 (2) Der Aufenthalt von Personen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr ohne ordnungsgemäße Bekleidung, insbesondere ohne ordnungsgemäße Badebekleidung, außerhalb der besonders gekennzeichneten FKK-Bereiche ist verboten.
...§ 11 (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 18 Abs. 1 Polizeigesetz handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
... 11. entgegen § 3 Abs. 3 sich nicht ordnungsgemäß bekleidet in nicht als FKK-Bereich gekennzeichneten Bereichen aufhält.
http://www.kirchentellinsfurt.de/de/Rat ... -Ortsrecht (unter "B": "Polizeiverordnung über die Benutzung des Baggersees")

Ist das nur Schlamperei, daß Bezugnahme auf den nicht existenten Absatz 3 in § 3 als Grundlage für Bußgelder dienen soll? Oder ist § 3 Absatz 2 nur als Einschüchterung beabsichtigt? Oder ist das die "goldene Brücke" für Einfachnackte, daß diese sich nicht ordnungswidrig verhalten, da sie ja nicht gegen den die Ferkelfraktion betreffenden § 4 Abs. 1 verstoßen und wenn sie sich außerdem nicht im naturgeschützten Gebüsch, sondern nur am der Sichtkontrolle zugänglichen offenen Nordufer aufhalten?

Das wäre doch die Lösung für alle, Nackte sichtbar ohne Kollision mit § 4 Abs. 1 am Nordufer, die Ferkel können ihre Viren austauschen in den Wäldern außerhalb des auf der Karte rot umrandeten Gültigkeitsbereichs der Polizeiverordnung, und der Naturschutz am Südufer ist auch erreicht.

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von NackeDuDaDei » Mi 14. Jun 2017, 02:25

Das liest sich wie 1933.

Auch nett: §5: "Natürliche Inseln dürfen nicht betreten werden."
Da der ganze See künstlich angelegt ist, entfällt der Punkt also...
Und bei "nicht ordnungsgemäßer Bekleidung" denke ich immer an Jugendliche mit schlampig raushängendem Hemd oder unter dem Arsch hängender Hose, die nun also ordnungswidrig handeln.

Ich hatte mittlerweile Gelegenheit, mir den Saustall mal anzuschauen.

Die Schweine haben erstmal 500 m Hecken gerodet und Dutzende große Bäume gefällt, vor allem entlang der B27 und des kleinen Flüßchens. Auf dem Parkplatz sowieso alles hüfthoch runtergemetzelt, damit die Autos für 6 Euro in der Sonne glühen und mit Steinmehl vollstauben. Sicher alles für den Naturschutz und damit der See mehr Lärm und Abgase von der B27 abbekommt. Dann haben diese $%&! auf Seeseite vom Fußgängertunnel Richtung Tübingen einen neuen 2m breiten Fahrradweg mitten über die Wiese asphaltiert, wahrscheinlich bis zur Brücke der B27-Ausfahrt. D.h. man kann dort nicht mehr in Ruhe liegen und auch nicht mehr Fußball etc. spielen, weil der hintere Bereich der Wiese zur Fahrradautobahn gemacht wurde. Die Tore im Zaun entlang des bisherigen Radwegs/Flüßchens haben sie abgeschlossen.

Und jetzt kommts: Das Betretungsverbot gilt nicht etwa ab dem Naturschutzgebiet, wie ja immer in der Presse gefaselt wurde. Sondern ab dem Fußweg links der Liegewiese, also sogar noch vor dem Schilfbereich, wo auch schon gelegentlich Nacktbader lagen, und ab dem ja bis zum Seeauslauf und dem "Naturschutztor" ein halber Kilometer Uferbereich für "normale" Nacktbader zur Verfügung stand und erst ein ganzes Stück danach die "Schweinebucht" und der "Ho(mo)-Chi-Minh-Pfad" kamen.

Ein derart überzogen krasses Nutzungsverbot für praktisch 95% des Seeufers können diese perversen Spießer auf Dauer nicht durchsetzen.

Am Aileswasensee sägen jeden Winter irgendwelche Spinner die FKK-Schilder ab. Wäre also verwunderlich, wenn die Panzersperren am Kfurter See das Neujahrsläuten erleben.

Deutschland bräuchte mal so ne Art Naturnutzungsgesetze, wie sie skandinavische Länder haben (ich weiß keine Details). Die Waldnutzung ist bei uns ja auch ausdrücklich für jedermann erlaubt (wobei es da auch immer mehr mit juristischen Winkelzügen gesperrte Privatwälder gibt).

Es darf nicht sein, daß ein menschenhassendes Provinzdorf einem Ballungsraum mit einer Million Einwohner einen der wenigen Badeseen entziehen darf als ob er ihm gehören würde.

Warum heißen eigentlich alle Baggerseen in Baden-Württemberg Epple? War das nach dem Krieg die erste Familie, die die Landesregierung bestochen hat bei den Kiesabbaurechten und den Großbauvorhaben, wo er gleich verwendet wurde?

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » Mi 14. Jun 2017, 08:26

NackeDuDaDei hat geschrieben:Ein derart überzogen krasses Nutzungsverbot für praktisch 95% des Seeufers können diese perversen Spießer auf Dauer nicht durchsetzen. ... Es darf nicht sein, daß ein menschenhassendes Provinzdorf einem Ballungsraum mit einer Million Einwohner einen der wenigen Badeseen entziehen darf als ob er ihm gehören würde.
In Bayern gibt es z.B. eine allgemeine Richtlinie, dass Seeufer weitgehend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen.

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von fkk-genießer » Mi 14. Jun 2017, 22:31

Ich finde es auch nicht richtig dass wir "braven" FKKler nicht mehr den See benützen dürfen. Ich habe es aber schon länger kommen gesehen und habe sogar ein kleines bischen Verständnis.
Die Schweinchengemeinde ist mit der Zeit zu einer großen Sauerrei ausgeartet. Es wurde immer übler und penetranter Männlein wie Weiblein angemacht - auch Frauen die mit Ihren Kindern angezogen zum Eiswagen gingen.
Außerdem lagen überall gebrauchte Kondome und Spritzen rum die bei der jährlichen Markusreinigung von örtlichen Vereinen weggeräumt wurden - teilw. auch mit Kindern - sehr lecker,vielen Dank.
Wie gesagt ich finde es auch nicht richtig und ich hoffe dass ein FKK-Bereich noch eingerichtet wird. Aber irgendwie verstehen kann ich es auch...
Vielleicht wäre es gut bei der Dorfverwaltung nachzufragen.

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von NackeDuDaDei » Fr 16. Jun 2017, 22:27

fkk-genießer hat geschrieben:Die Schweinchengemeinde ist mit der Zeit zu einer großen Sauerrei ausgeartet. Es wurde immer übler und penetranter Männlein wie Weiblein angemacht - auch Frauen die mit Ihren Kindern angezogen zum Eiswagen gingen.
Außerdem lagen überall gebrauchte Kondome und Spritzen rum die bei der jährlichen Markusreinigung von örtlichen Vereinen weggeräumt wurden - teilw. auch mit Kindern - sehr lecker,vielen Dank.


Wie, auf der Textilwiese haben neben dem Eiswagen Nackte gestanden, die Frauen mit Kindern anmachten?

Das andere ist der Parkplatzteil, der mit dem See nichts zu tun hat, vor allem nicht damit, ob man dort mit oder ohne Klamotten badet und rumliegt. Müll der erwähnten Art liegt auf jedem außerstädtischen Parkplatz und in jedem Stadtpark herum (in Stuttgart haben sie das Problem dadurch gelöst, daß sie den Schloßgarten gerodet und in eine 20-jährige Baugrube verwandelt haben. Auch nicht der Weisheit letzter Schluß.)

Übrigens praktisch nichts dergleichen Mülliges am Südufer entlang des Ho-Chi-Minh-Pfades. Weil die Stammgäste ihren Müll mitgenommen haben. Krasses Gegenbeispiel der Flaucher entlang der Isar in München, da liegen Tempos dicht an dicht im Gebüsch als wäre Kirschblütenfest. Zuzüglich der anderen weniger augenfälligen Hinterlassenschaften.

fkk-genießer hat geschrieben:Vielleicht wäre es gut bei der Dorfverwaltung nachzufragen.


Wo die Polizei einvernehmlichen Sex unter Schwulen mit der größten Massenvergewaltigung in der Bundesrepublik vergleicht darf man nicht auf eine sachliche oder gar differenzierte Diskussion hoffen, sondern sich eher mit Angehörigen der Herrenrasse konfrontiert fühlen. ("Was in Köln Silvester war, haben Sie hier im Kleinen vor Ort. [Für mich] ist das ein krimineller Ort.")
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Den- ... 35061.html

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Vorhand » So 16. Jul 2017, 17:08

So...ich hatte das Thema ja mal aufgemacht :-)
Frage an Euch ortskundige Experten: Gibt es in der Region Stuttgart Alternativen zum See, da dieser ja nun nicht mehr für FKK genutzt werden kann? Oder kann man nun Region Stuttgart abschreiben....
Vielen Dank für Optionen & Viele Grüße

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » So 16. Jul 2017, 18:30

Vorhand hat geschrieben:Gibt es in der Region Stuttgart Alternativen zum See, da dieser ja nun nicht mehr für FKK genutzt werden kann?
Ganz so schnell würde ich nicht aufgeben. Eigentlich war ja geplant wieder eine FKK-Zone einzurichten - darauf kann sollte man sich im Zweifelsfall berufen. Vielleicht ist es wichtig, dass es dazu mal eine richtige Gerichtsverhandlung gibt - mit entsprechender Würdigung in der Presse und Nennung der Namen derer, die den FKK-Betrieb so hintenrum abschaffen wollen.

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Maleonu » Mo 17. Jul 2017, 09:36

Ein paar Vorschläge für Seen im Umkreis von Stuttgart finden sich u. a. in diesem Thread.

Das mit der geplanten FKK-Zone hatte ich auch gehört oder gelesen. Dieser sollte auf der anderen Uferseite eingerichtet werden, also außerhalb vom Naturschutzbereich.

Ironie an: Nicht vergessen: bei diesem Konflikt hier geht es ja beinahe ausschließlich um Naturschutzbelange!! Ironie aus

Fakt ist aber, dass das Nacktbaden am See von der örtlichen Ordnungsbehörde verfolgt wird (wie intensiv, das weiß ich nicht - war jetzt nicht mehr dort), und dass eine FKK-Zone weder eingerichtet wurde noch irgendwie in Planung zu sein scheint. Oder weiß da jemand mehr?

Das Problem ist, dass sich die Nacktbader größtenteils nicht zu Wort melden, damit ist es sehr einfach, deren Interessen zu ignorieren. Stattdessen überlässt man das Feld dieser neu-viktorianischen Prüderie- und Heuchelei-Bagage. ("Wir räumen diesen Saustall endlich auf und sind moralisch überlegen - man denke nur an die Kinder!")

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Calcit » Mo 11. Sep 2017, 15:55

@Maleonu: Die in diesem Sommer angeheuerten Security-Leute am Kirchentellinsfurter Baggersee, die der Gemeinde bis zu 50000 EUR / Jahr wert sind, sind auch Nichtferkeln schon unangenehm aufgefallen, so daß selbst bei diesen der See weniger beliebt wird. So hätte ein älteres Ehepaar Platzverweis erhalten wegen Mitbringens eines Pizzakartons, weil dieser als Müll dort vielleicht hätte enden können. Dazu eine Anregung von mir zur Füllung der Gemeindekasse: Schieberinnen von Kinderwagen mit selbsterzeugtem Inhalt sollten mit einem heftigen Bußgeld bestraft werden, weil Sohnemännchen in 20 Jahren vielleicht ein Bankräuber sein könnte. Das wäre niveaumäßig vergleichbar mit der derzeitigen Strafandrohung gegen Einfachnackte als Sündenböcken für die Ferkelfraktion, auf die man eigentlich eindreschen will.

Erfreulich ist jedoch, daß eine offizielle FKK-Zone am Kirchentellinsfurter Baggersee für Sommer 2018 von Bürgermeister Haug in Aussicht gestellt wurde, siehe Artikel "Stammbesucher beklagen überzogene Kontrollen am Kirchentellinsfurter Baggersee" in "Neckar Chronik", 20170828:
http://www.neckar-chronik.de/Nachrichte ... 44215.html
Ungekappter Link: "http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Stammbesucher-beklagen-ueberzogene-Kontrollen-am-Kirchentellinsfurter-Baggersee-344215.html"

Mal abwarten, was aus dieser Ankündigung wird, falls nötig, sollte der Bürgermeister daran erinnert werden.

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Calcit » Mo 11. Sep 2017, 17:33

Zum Nacktbadetarif am Kirchentellinsfurter Baggersee habe ich inzwischen etwas gefunden:
Stuttgarter Nachrichten, 20170907, hat geschrieben: Schluss mit dem Sex am Baggersee
... Bürgermeister Haug geht an den Verbotsschildern vorbei ... und steuert das Schilf an. Dort hatte der Sicherheitsdienst kurz zuvor Nacktbader verwarnt, ihnen klar gemacht, dass ein Bußgeld über 55 Euro drohe. Die FKKler konnten die Regeln nicht fassen. „Wir stören niemanden, wir baden nur gerne nackt“, schimpfte das Pärchen und zog sich an.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 60b21.html

Auf der nächsten Seite:
Stuttgarter Nachrichten, 20170907, hat geschrieben: Ein überzeugter FKKler ärgert sich darüber, das auch Nacktbaden verboten wurde
... An einer lauschigen Ecke, wo das Baden gerade noch erlaubt ist, hat Dieter Weiß sein Handtuch ausgepackt und das Mountainbike ins Gras gelegt. Er ist überzeugter FKKler, seit 40 Jahren jeden Sommer am See, oft mit seiner Frau. ... Harte Strafen für Exhibitionisten seien nötig, versichert er gegenüber dem Bürgermeister, aber die Art und Weise, wie der Sicherheitsdienst die Leute schikaniere, könne er nicht verstehen. „Hier wird nicht mit Augenmaß kontrolliert“, sagt Weiß, von Beruf Polizist und am See rein privat unterwegs. ... Dass man den Sex verbiete, sei konsequent, aber nach 14 Tagen sei das Südufer entvölkert gewesen. „Da findet nichts mehr statt“, sagt Weiß und plädiert für mehr Fingerspitzengefühl bei den Kontrollen, sonst komme bald kein normaler Badegast mehr. ...
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 60b21.html

Das entwickelt sich zu einem interessanten Experiment zur Klärung der Frage, ob Einfachnacktheit am Badesee im Gegensatz zu sonstiger Rechtsprechung als bestrafenswürdig mittels Bußgeld eingestuft wird, weil sie als Störung der Öffentlichen Sicherheit oder Öffentlichen Ordnung, Voraussetzung für Anwendung des Polizeigesetzes, deklariert wird. Wäre juristisches Denken konsequent, dann könnte eine Gemeinde mit überdurchschnittlich umfangreicher patriotischer Wählerschaft zur Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung / Sicherheit Nichtariern das Sitzen auf Parkbänken in ihrem schönen deutschen Park mit Bußgeldandrohung verbieten weil sonst diese Wähler ungehalten werden. Die mit diesem Beispiel aufgezeigte Unheimlichkeit des rechtlichen Problems könnte im Fall des Baggersees ganz einfach entschärft werden durch Einrichtung eines FKK-Bereiches von angemessener Größe, schließlich ist für die geplante Wakeboard-Anlage auch genügend Platz.

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