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In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

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In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Vorhand » Mi 31. Mai 2017, 09:26

Hi alle,
ich habe gerade gelesen, dass am Baggersee in Kirchentellinsfurt ab jetzt die Security kontrolliert und FKK und Baden verboten sind.
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Am-K ... 33491.html
Habt Ihr da auch Erfahrungen gemacht? Gibt es in der Region Stuttgart Alternativen? Ich suche was entsprechendes....auch gerne in Begleitung :-)

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Calcit » Mi 31. Mai 2017, 13:22

In der nach 20 Jahren abgelaufenen Polizeiverordnung von 1991 war zu Nacktheit nichts erwähnt, nur KFZ, Hunde, Feuermachen, Schutzgebietbereich, Zelten und nächtliche Ausgangssperre waren die Themen:
http://www.kirchentellinsfurt.de/de/Rat ... -Ortsrecht (unter"B": "Baggersee Polizeiverordnung Benutzung Seeufer")

Schwäbisches Tagblatt, 20170531, hat geschrieben: ... Die Polizeiverordnung löst zwei 1991 beschlossene Verordnungen ähnlichen Inhalts ab. ... Auch Martin Zerrinius, Leiter des Polizeireviers Tübingen, war zur Ratssitzung angerückt. ... Aus seiner Sicht sei der Baggersee ein „krimineller Ort“. Er wolle Kirchentellinsfurt dabei unterstützen, den „Ruf zu verändern“. ... Es soll versucht werden, eine Nacktbadezone am Nordufer über das Bebauungsplanverfahren einzurichten, versprach [Bürgermeister] Haug. ...
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Am-K ... 33491.html (Link des Theadstarters)

Das ist kein ähnlicher Inhalt von neuer und alter Polizeiverordnung. Nacktbader werden durch dieses neu eingeführte Verbot als Kriminelle hingestellt, deren Vertreibung zur Verbesserung des Rufes nötig sei. Eine offizielle Nacktbadezone einzurichten schon vor dieser verschärften Polizeiverordnung hätte den Vorwurf der Sippenhaft vermieden und so bleibt der Eindruck, daß die große Koalition von Behörden und Ferkelfraktion mal wieder auch die Einfach-Nackten bekämpft.

Dann kann man nur noch abwarten ob der Versuch mit dem Bebauungsplanverfahren etwas Positives bringt, und das in absehbarer Zeit. Besonders tröstlich ist diese Aussage nicht gerade, Versuche beinhalten Scheitern in sich, vielleicht scheitert der gute Wille an fehlender Bauerlaubnis für Umkleidekabinen für Nackte.

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » Mi 31. Mai 2017, 13:57

Vorhand hat geschrieben:ich habe gerade gelesen, dass am Baggersee in Kirchentellinsfurt ab jetzt die Security kontrolliert und FKK und Baden verboten sind.
Da am Ende des Artikels steht, dass eine Nackbadezone am Nordufer ausgewiesen werden soll, könnte man das einfach antizipieren und dort auch jetzt schon nackt baden, vermutlich ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Von anderer Seite her habe ich gehört, dass der See leicht umkippt und dass Einschränkungen des Badebetriebs notwendig sind um die Wasserqualität zu erhalten. Hier scheinen sich die Gedanken von Naturschützern und die von Moralaposteln etwas zu verheddern - das sollte man alles nicht ganz so ernst nehmen.
LG Ingo

 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Calcit » Mi 31. Mai 2017, 15:25

Das Zeitfenster zum Noch-Nacktbaden am Nordufer des Kirchentellinsfurter Baggersees ist sehr eng, morgen, 20170601, ist der letzte Tag, an dem es noch nicht verboten ist:
Reutlinger Generalanzeiger, 20170531, hat geschrieben: ... Und am Freitag, 2. Juni, tritt eine neue Polizeiverordnung in Kraft. Dann drohen Bußgelder bis zu 1 000 Euro. ...
http://www.gea.de/region+reutlingen/tue ... 358623.htm ("Sex und Wildgrillen am Baggersee wird teuer")

Das ist ja mal was Erfreuliches, wenn Einfach-Nackte, bekanntlich Freiwild, nicht gegrillt werden dürfen.

Dies finde ich zu optimistisch:
Shiva205 hat geschrieben: Da am Ende des Artikels steht, dass eine Nacktbadezone am Nordufer ausgewiesen werden soll, könnte man das einfach antizipieren und dort auch jetzt schon nackt baden, vermutlich ohne dass jemand Anstoß daran nimmt.
siehe vorstehender Beitrag

Wer wird auf Einnahme von Bußgeldern verzichten wenn ein privater Sicherheitsdienst bezahlt werden muß? Das ist ähnlich wie bei privatisierten amerikanischen Gefängnissen, bei denen durch maximale Belegung die Rendite von Investoren stimmen muß, notfalls fängt man sich ein paar Lückenstopfer auf der Straße.

Um beim schnöden Mammon zu bleiben: Interessant ist, daß der See von einem Investor aufgemotzt werden soll mit Wakeboard- und Wasserskianlage, einschließlich Imbiß, Duschen, Toiletten:
Schwäbisches Tagblatt, 20160416 hat geschrieben: Kirchentellinsfurter Baggersee: Gemeinde will Schwule und Nacktbader vertreiben
Ein Urwald am Südufer, eine Wakeboardanlage am Nordufer: damit will Bürgermeister Bernd Haug die Nacktbade- und Schwulenszene vom Baggersee vertreiben. ... In seinem Konzept plant der 34-jährige Investor Christoph Jeggle aus Stuttgart eine „konsequente Sperrung“ des Südufers – mit einem „Bruchwald“. Der macht es unattraktiv für (nackte) Badegäste. ... Am Nordufer will der studierte Betriebswirtschaftler eine Wakeboardanlage bauen. ... Wakeboarder schnallen sich ein Brett unter die Füße und lassen sich am Seil von der Anlage übers Wasser ziehen. Solch eine Anlage funktioniere ähnlich wie ein Skilift. ... Anbieten will er auch Wasserski. ... Zur Wakeboardanlage am Nordufer will Jeggle zunächst Container mit Wakeboard- und Wasserskiverleih, Imbiss mit Sitzgelegenheiten, Shop, Duschen und Toiletten hinstellen, dazu einen kostenlosen Grillplatz anbieten. ... Um den nötigen Strom für die Wakeboardanlage zu bekommen, soll ein Kabel vom Süd- zum Nordufer unter den See durchgezogen werden. ... Wegen der Finanzierung des Projekts habe er bereits mit Banken gesprochen. Auch die IHK habe es geprüft. „Durchweg“, so Jeggle, gab es „ein positives Feedback“. ...
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Kirc ... 84797.html ("Kirchentellinsfurter Baggersee: Gemeinde will Schwule und Nacktbader vertreiben")

Jetzt ist die alles entscheidende Frage, ob die Banken der Meinung sind, daß Nacktbader am Nordufer die Sicherheit für ihre Kredite steigern.

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » So 11. Jun 2017, 15:09


 
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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von NackeDuDaDei » Mo 12. Jun 2017, 00:37

Als mit einem Investor Millionengewinne, ach was, Milliarden, winkten, hatten sämtliche Politiker und Behörden nur noch Dollarzeichen in den Augen und hätten auf jedweden Naturschutz verzichtet. Zur Not hätten sie den See mit Altöl statt Wasser gefüllt, wenn das schönere Wellen macht für die Wasserskianlage. Dazu eine achtspurige Zufahrt ins fünfstöckige Parkhaus mit dem betonierten Golfplatz auf dem Dach.

Seit sich das leider (und zum Glück für Mensch und Natur) zerschlagen hat, kommen dieselben Leute plötzlich auf die Idee, daß man doch "die Natur schützen" könnte, wenn man eigentlich meint, dieses perverse und von Gott verfluchte nackte und schwule Gesocks aus dem Unterholz prügeln zu wollen. (Das war ja auch der eigentliche Grund für die fast vollständige Zerstörung der Natur am Hirschauer See. Schwule und Nackte weg, aber Kuckuck und Teichrohrsänger auch weg.)

Die letzten 30 Jahre hat sich die Natur dort trotz intensiven Verkehrs jedweder (außer motorisierter) Art bestens entwickelt, verglichen mit der Industriewüste des Kieswerks.

Es ist Specht wie Zaunkönig auch vollkommen egal, ob die Leute dort nackig oder angezogen sind, dem Aronstab erst recht. Vermutlich stört sie nichtmal die vielleicht 4-5monatige Anwesenheit von Leuten im Jahr überhaupt. Denn Angler, die riesige Zelte aufbauen, Tiere aus dem Wasser zerren und erschlagen, stören die Natur ja bekanntlich nicht: Sobald die Gebühren für ihren Angelschein in der Gemeindekasse geklingelt haben. Man hätte also einfach den ganzen Nacktbadern Angelkarten aushändigen können (jetzt bitte keine blöden Bemerkungen, daß der Wurm ja ohnehin schon raushängt), und schon hätten sich die Tiere und Pflanzen über ihre Anwesenheit gefreut (ich bin echt mal schier vom Stuhl gefallen, als ich da friedlich rumschwamm und ein Mann, der dort gewerbsmäßig Tiere fing und tötete, mich anpampte, das sei ein Naturschutzgebiet.)

Letztes Jahr wurde, ich weiß nicht mehr ob nur in den Gerüchten oder auch in den Zeitungen, davon gesprochen, daß ein offizieller Nacktbadebereich eingerichtet werden soll. Dieses Jahr ist schon nichts mehr davon zu hören. Kostet ja nur Geld und lockt wieder die Perversen an, die man ja erst mühsam wegeprügelt hat. Stattdessen ist jetzt das Nacktbaden und nackt Rumliegen ausdrücklich verboten, auch in den weiterhin zugänglichen Bereichen, in denen es früher üblich war.

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » Mo 12. Jun 2017, 08:01

Da bleibt doch eigentlich nichts anderes mehr übrig als ziviler Ungehorsam. Die Kontrolleure sind auf Dauer eh zu teuer - man kann sie mit Bußgeldern vermutlich nicht amortisieren.

In Hirschau hat sich alles wieder etwas beruhigt - dort ist Nacktbaden mit Ausnahme eines kleinen Naturschutz-Bereichs problemlos rund um den See möglich. Ich frag mich, warum das in K'furt nicht funktioniert. Da müssen irgendwelche ideologisch-prüden Leute am Werk sein und auch noch die Anglerlobby für sich instrumentalisieren.

 

Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von hajo » Mo 12. Jun 2017, 11:54

NackeDuDaDei hat geschrieben:Als mit einem Investor Millionengewinne, ach was, Milliarden, winkten, hatten sämtliche Politiker und Behörden nur noch Dollarzeichen in den Augen und hätten auf jedweden Naturschutz verzichtet. ...

Kostet ja nur Geld und lockt wieder die Perversen an, die man ja erst mühsam wegeprügelt hat. Stattdessen ist jetzt das Nacktbaden und nackt Rumliegen ausdrücklich verboten, auch in den weiterhin zugänglichen Bereichen, in denen es früher üblich war.

Ich vermute - weiß es jedoch nicht - dass du da einiges ziemlich richtig, wenn auch pointiert dargestellt hast.

Geld und Macht.

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von fkk-boy » Di 13. Jun 2017, 08:00

Wie wäre es mit einem nackten Flashmob - dann wäre der gemeindliche Sheriff und die Security überfordert?

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Re: In Kirchentellinsfurt kein FKK mehr?

Beitrag von Shiva205 » Di 13. Jun 2017, 08:29

fkk-boy hat geschrieben:Wie wäre es mit einem nackten Flashmob - dann wäre der gemeindliche Sheriff und die Security überfordert?
Gute Idee - auch wenn das vielleicht nicht ganz der Natur der klassischen FKKler entspricht. Auf jeden Fall müsste man irgendwie abchecken, dass die Presse das Ganze positiv aufnimmt, und man bräuchte auch genügend Leute, die gegebenenfalls pfiffige Leserbriefe schreiben können. Die Beteiligten sollten sich von vornherein darauf einigen kein Bußgeld zu zahlen, damit es im Zweifelsfall einen richtigen Prozess gibt, in dem man dann die Möglichkeit hat den Kleingeist der Verwaltungsleute zu thematisieren, die den Naturschutz für ihre persönliche Prüderie instrumentalisieren.

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