Nacktwandern ? Darf er das ??

[Hannes]

Ich wandere gerne, und seit letztem Sommer auch gerne mal nackt.
Bis heute aber nur auf dem offiziellen Naturistenweg bei Undeloh.
Der liegt zum Glück ganz in meiner Nähe, so dass ich mit meinem Fahrrad hinfahren kann.
Das Tolle ist, dass ich im Sommer bei gutem Wetter viele Gleichgesinnte treffe,
teilweise aus ganz Europa, die freundlich und aufgeschlossen sind.
So habe ich schon einige interessante Gespräche geführt und besondere Menschen kennen gelernt.
Deshalb mein Fazit: Gemeinsames Nacktsein verbindet!

[CHICO]

Die Konzentration des nackten Wanderns auf einem sogenannten „offiziellen Naturistenweg“ hat für mich immer den unguten Beigeschmack, dass sonstiges Nacktwandern den dortigen Wanderern unzulässig erscheint und sie diese Aufassung vieler verstärken. Ich sehe in der Einrichtung solcher „offiziellen Naturistenwege“ den Versuch, durch eine solche „Ghettobildung“ den freiheitlichen Lebensraum einzuschränken und Minderheiten im Interesse von Mehrheiten (deren Zustimmung ist politisch wichtig) deutlich zu maßregeln.

Ich habe tatsächlich nie einen sogenannten „offiziellen Naturistenweg“ kennengelernt aber ca. einige tausend Nacktwanderungen hinter mir. Ein einziges Mal hat sich jemand über meinen nackten Zustand im Wald erregt. Erstaunlicherweise der Forstinspektor Meier im Weidenbacher Wald. Dass ein Mensch aus der so naturorientierten Berufsgruppe - Förster - dazu fähig war, hat mich schon überrascht.

Bei diesen eigenen Erfahrungen würde ich es sehr begrüßen, außerhalb „offizieller Naturistenwege“ immer wieder einmal auf nackte Wanderer wie imich zu treffen. Traut Euch!

[Ziege254]

Ich kann CHICO seine Aussage nur bestätigen. Seit ca. 3 Jahren wandere ich im Raum Esslingen/ Göppingen und schwäbische Alb fast nur noch nackt. Meine Frau ist immer dabei, ab und zu oben ohne.
Im August 2023 haben wir mit einem Pärchen, Mitte 30 und einem weiteren Mann, 71 eine gemeinsame Nacktwanderung unternommen. Einfach herrlich.
Probleme mit Bekleideten Wanderern gab es noch nie. Also nur Mut.

[Hannes]

@ Chico
So negativ sehe ich diesen offiziellen Nacktwanderweg, und damit die Möglichkeit des nacktes Erlebens
in der abwechlungsreichen Natur nicht.

Ich empfinde diesen offiziellen Nacktwanderweg eher als Chance für sensible Menschen, wie ich es auch bin,
um das nackte Wandern für sich mal auszuprobieren. Wer ganz unsicher ist, kann den Weg auch bekleidet gehen,
was auch immer mal wieder vorkommt; der Mann ist nackt, die Frau hat ein Höschen an...

Die Tatsache, dass hier auch viele Paare unterwegs sind, zeigt mir, das sich hier auch das eher etwas zurückhaltende
starke Geschlecht, also die Frauen trauen, hier nackt unterwegs zu sein. Übrigens auch viele junge Leute!
Und, wer weiß, vielleicht findet der ein oder andere soviel Gefallen daran, dass er oder sie es weiter in ihr
Leben integrieren möchten.

Der Begriff "Ghettobildung" trifft es hier auch nicht, denn der Weg ist öffentlich und wird auch von bekleideten Wander-Fans
genutzt, weil die Wege sich kreuzen, oder zum Teil sogar eine gemeinsame Strecke haben.
Man trifft also auch häufig angezogene Wanderer, oder Waldarbeiter, Fahrradfahrer, den Förster...die alle
sehr entspannt und locker sind, weil sie wissen das dies ein besonderer Wanderweg ist.

[Online Arko]

Undeloh muss ich dieses Jahr unbedingt nochmal erleben, aber diesmal bitte ohne Wasser von allen Seiten...

Ich denke, dann wird das ein wundervoller Tag der angenehmen sportlichen Aktivität und gleichzeitiger zwischenmenschlicher Begegnungen auf und am Wanderweg...

[CHICO]

@ Hannes schreibt:

„die alle sehr entspannt und locker sind, weil sie wissen das dies ein besonderer Wanderweg ist.“

Diesen Zustand sollten wir auf allen Wegen versuchen zu erreichen. Und dass dieses möglich und teilweise längst realisiert ist, zeigen die Erfahrungen derjenigen, die locker außerhalb besonderer Wanderwege nackt wandern.

„Ghettos“ für Nackte mit Zugabe Bekleideter sind dabei nicht hilfreich. Und wer will es ökologisch / naturistisch verantworten, eines nackten Spaziergangs wegen weite Strecken mit dem Auto zu fahren?

[ynda]

„Ghettos“ für Nackte mit Zugabe Bekleideter sind dabei nicht hilfreich.

Aber sie sind für all die hilfreich, die sich noch nicht so recht trauen überall nackt zu wandern !!!
Kann doch nicht schwer sein dass zu verstehen, oder

[CHICO]

@ ynda

Vor dem Schreiben nachdenken, was man gelesen hat. So vermeidet man Fehler in eigenen Kommentaren.

[Hannes]

...Und wer will es ökologisch / naturistisch verantworten, eines nackten Spaziergangs wegen weite Strecken mit dem Auto zu fahren?

Viele Urlauber machen auf ihrem Weg zur Ostee-Küste oder zurück einen Zwischenstopp am Naturistenweg in der Lüneburger Heide.
Eine willkommenen Abwechslung zum langen Sitzen im Auto und kein großer Umweg auf der Nord-Süd-Achse.
Also durchaus ökologisch/naturistisch mit gutem Gewissen vereinbar!

Obwohl "Umwege" ja bekanntlich die schönsten Überraschungen bereithalten - ist auch meine persönliche Erfahrung!

[CHICO]

@ Hannes schreibt:

„Viele Urlauber machen auf ihrem Weg zur Ostee-Küste oder zurück einen Zwischenstopp am Naturistenweg in der Lüneburger Heide.“

Wer zählt denn diese Urlauber täglich? Und diese Urlauber können nicht auf einem „nicht-offiziellen“ Weg in der Lüneburger Heide nackt laufen? Der Untertanengeist lebt gerade wieder auf. Nur was ausdrücklich erlaubt ist, darf getan werden; alles Andere ist solchen Menschen verboten.

Die Folge der Einrichtung solcher „offiziellen“ Nacktwanderwege“ ist eben auch, dass den selbstbewussten Nacktwanderern nahe gelegt wird, sich in die „Ghettos“ doch bitte zurückzuziehen. So wird unlauter Freiheit durch die „Ghetto-Liebhaber“ und „Ghetto-Organisatoren“ eingeschränkt.

Gegenwärtig gibt es glücklicherweise nur zwei dieser „Ghettos“. Jedes weitere wird die Freiheit einschränken! Boykottiert solche „Ghettos“!

Um nackt in der Lüneburger Heide zu wandern, bedarf es ganz sich keiner „Ghettos“. Das ist dort fast überall möglich und wird toleriert! Als ehemaliger Hamburger Jung kenne ich die Verhältnisse dort sehr gut.