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Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

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Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Reisepartner » So 5. Nov 2023, 20:45

In der arte-Mediathek findet sich derzeit eine tolle Dokumentation zur Geschichte der FKK-Bewegung in Deutschland und Frankreich (erster Teil). Es geht auch um Nacktheit in politischen Bewegungen und bei besonderen Events (zweiter Teil).

Hier der Link:
https://www.arte.tv/de/videos/110939-00 ... theit-1-2/
Zuletzt geändert von Horst am So 5. Nov 2023, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel des Themas geändert von "Arte Reportage" in "Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)". In der Mediathek findet sich auch Teil 2/2

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Tim007 » So 5. Nov 2023, 22:20

Vielen Dank

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von ludo » Do 9. Nov 2023, 14:02

Ich finde gut, dass man die Doku unterteilt hat in die freiheitliche FKK und die politische Nacktheit. Denn der zweite Teil ist auch interessant, hat aus meiner Sicht aber wenig mit FKK zu tun.

Der erste Teil ist hingegen sehr schön, zeigt einerseits die unterschiedliche Geschichte in Deutschland und Frankreich, aber macht auch Hoffnung auf die Zukunft, da auch viele junge Menschen/Familien zu sehen sind. Schade, ist es nur, dass selbst in so einer Doku zensiert werden muss. Wenn es jedoch so ein Gesamtwerk erst ermöglicht, ist das auch zu verkraften. Dafür zahle ich gerne Rundfunkgebühren :)

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Zett » Do 9. Nov 2023, 17:02

1. Teil gut, 2. Teil kann man weglassen.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Lewi58 » Fr 10. Nov 2023, 10:34

Der 1. Teil ist wirklich sehr gut, der 2. Teil ist ebenfalls gut, aber ein wenig spezieller. Insgesamt eine gelungene und sehenswerte Doku.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Campingliesel » Mo 13. Nov 2023, 11:36

Ich habe mir die beiden Teile der Sendung nun angeschaut, und mußte wieder mal feststellen, daß die BRD wieder kaum erwähnt wird, als hätte es da nie FKK gegeben. Immer nur DDR oder Frankreich. Nicht mal Kroatien oder Österreich wurde erwähnt.
Nur mal ein Satz, daß die WEstdeutschen sich irgendwann aus ihren Vereinen befreit haben. Das ist aber wirklich sehr einseitig betrachtet.
Im 2. Teil geht es ja eigentlich gar nicht mehr so um die FKK selbst., sondern nur noch um Kunst in Verbindung damit.

Und was ich nicht verstehe ist die Aussage, daß gerade z.B. auf Prerow nach der Wende bei den jungen Leuten nur noch zum Schwimmen Nacktheit angesagt ist, ansonsten sind sie meistens angezogen. Warum denn wohl? Wo sie doch keinerlei "Altlasten" aus den angeblichen altmodischen Vereinen hatten? Wo doch FKK in der DDR ein sehr fester Bestandteil der DDR-Kultur war?
Im Westen entstanden nach der Wende sogar viele neue FKK-Strände an Seen und Flüssen, die es vorher noch nicht gab. Aber davon wird nichts erwähnt.
Also insgesamt eine sehr einseitge Darstellung.

 

Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Hannes » Mo 13. Nov 2023, 22:15

Campingliesel hat geschrieben:...Und was ich nicht verstehe ist die Aussage, daß gerade z.B. auf Prerow nach der Wende bei den jungen Leuten nur noch zum Schwimmen Nacktheit angesagt ist, ansonsten sind sie meistens angezogen. Warum denn wohl?...


Die Zurückhaltung der jungen Menschen in Sachen Nacktheit ist meiner Meinung nach dem Internet geschuldet.
Wir alle haben davon gehört, oder kennen die Beispiele, wo junge Frauen auf der Damentoilette heimlich gefilmt, fotografiert
und später ins öffentliche Netz gestellt wurden...
Sogar ein Gynäkologe hat seine Patientinnen heimlich fotografiert...soetwas bleibt im kollektiven Gedächtnis der Damen
und führt dann sicher dazu, dass sie sich nicht mehr gerne und lange nackt an einem öffentlichen Strand zeigen wollen.
Wie schnell ist quasi im Vorbeigehen ein Foto mit dem Handy gemacht...
Und wenn die Frau das nicht mehr möchte, wird ihr Partner das auch nicht unbedingt machen wollen...macht ja auch mehr Spaß,
wenn beide es machen, nacktinderSonneliegen, meine ich.
Dann zieht man sich eben nur noch zum Baden aus.

Wir hatten so eine Situation auch an unserem Badesee, da waren immer wieder Männer, die mit ihrem Smartphone Fotos
gemacht haben, was zur Folge hatte, dass die Frauen sich nicht mehr am Strand umziehen wollten. Ehrlicherweise muss ich sagen,
dass es sich hier ausschließlich um Männer mit Migrationshintergrund gehandelt hat. Die bekamen dann "Hausverbot".
Seitdem ist wieder Ruhe eingekehrt - schade eigentlich, dass es erst so weit kommen musste...

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Campingliesel » Di 14. Nov 2023, 10:35

@ Hannes

Das ist mir auch klar, daß vieles auf das Internet zurückzuführen ist. Jedenfalls in den letzten 20 Jahren. Das ist auch das, was ich schon die ganze Zeit mit der Sexualisierung meine. All die Mißbräuche, Smartphone-Kniupsereien usw.
Aber Anfang der 90er war das kaum so stark verbreitet mit dem Internet, weil es das noch gar nicht so gab, wie wir das heute kennen.
1993 gab es erstmals den grafikfähigen Webbrowser Mosaic, der die Darstellung von Inhalten des WWW ermöglichte. Dann kam AOL, wo es allmählich zu einer wachsenden Zahl von Nutzern und kommerziellen Angeobten im Internet kam.

Die erste Version von Windows war 95.

Nach der Wende mußte es also noch andere Gründe gehabt haben, warum die Jugend damals plötzlich ihr Verhalten in SAchen FKK so änderte, obwohl sie doch gerade in der DDR die FKK als etwas so Selbstverständliches erlebt haben. Und da konnte man das ja wirklich nicht auf irgendwelche altmodischen Vereinsgebahren schieben.

Offenbar gibt es hier im Forum keine der damaligen Jugend, die sich so verhalten haben und die ja später wieder hätten zurückkehren können. Pubertät dauert ja nicht 30 Jahre lang. Außerdem glaube ich, daß das damals eigentlich gar nichts mit der Pubertät zu tun hatte. Die gab es ja schließlich auch schon immer und damit hatte vorher niemand ein Problem, der die FKK schon längst kannte.
Als ich in den 90ern meinem ehem. Verein mehrmals einen Besuch abstattete, wurde mir auch berichtet, daß die Jugend neuerdings mit Big-shirts herumlief und auch sonst "seltsame" Anwandlungen zeigten. Man hielt das aber nur für eine vorübergehende Marotte. Einen PC mit Internet hatten die sicher noch nicht zu Hause. Aber einen Videorekorder gab es schon in vielen Haushalten, wo man eben auch Sexfilme gucken konnte und es war auch für Jugendliche nicht so schwer, die sich von Volljährigen besorgen zu lassen. Das war wohl damals der größere Einfluß. Die Videotheken schossen ja damals wie Pilze aus dem Boden.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Konrad R. » Di 14. Nov 2023, 12:00

Campingliesel hat geschrieben:1993 gab es erstmals den grafikfähigen Webbrowser Mosaic, der die Darstellung von Inhalten des WWW ermöglichte. Dann kam AOL, wo es allmählich zu einer wachsenden Zahl von Nutzern und kommerziellen Angeobten im Internet kam.

Das hast Du aber gut recherchiert und fast wörtlich zitiert. :mrgreen:

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Arno Nühm » Di 14. Nov 2023, 13:30

Campingliesel hat geschrieben:@ Hannes

Das ist mir auch klar, daß vieles auf das Internet zurückzuführen ist. Jedenfalls in den letzten 20 Jahren.

Das passt dann aber zeitlich nicht mit dem Rückgang der FKK in den östlichen Bundesländern zusammen. Der fand nämlich im wesentlichen in den frühen 90er Jahren statt, während sowohl Verbreitung von "Spannerfotos" im Internet als auch Internetpornographie im klassischen Sinne erst um 2000 herum relevant wurden. Ersteres mit der Verfügbarkeit bezahlbarer Digitalkameras (die ersten brauchbaren digitalen Kompaktkameras kamen 1998/99 auf den Markt - Nikon Coolpix 900 u.ä.), zweiteres mit der Verbreitung von Breitbandanschlüssen (ADSL) in den frühen 2000ern - vorher (zu Modem-Zeiten) war der Download entsprechenden Materials nämlich eher zeitaufwändig.
Was ja alles zu "in den letzten 20 Jahren" passt, aber eben nicht zu den frühen 90ern.

Campingliesel hat geschrieben:Die erste Version von Windows war 95.


Klugscheiß: Streng genommen kam das erste Windows (1.0) 1985 auf den Markt, die erste einigermaßen weit verbreitete Version (Windows 3.0) 1990.

Campingliesel hat geschrieben:Nach der Wende mußte es also noch andere Gründe gehabt haben, warum die Jugend damals plötzlich ihr Verhalten in SAchen FKK so änderte, obwohl sie doch gerade in der DDR die FKK als etwas so Selbstverständliches erlebt haben.

Aus Sicht von jemandem der dabei war (Ossi, Jg. '70) hatte der massive Rückgang der FKK im Osten nach '90 im wesentlichen 3 Ursachen (nicht unbedingt in der Reihenfolge):
(1) Anpassung an die Kultur des "Westens"
(2) Verändertes Urlaubs- und Reiseverhalten
(3) Wegfall von Gelegenheiten

Zu (1): Egal wie man es aus heutiger Sicht beurteilt, in der Realität war es nun mal so dass nach '89 erstmal alles, was aus dem "Westen" kam, von der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung im Osten weitgehend unkritisch übernommen wurde. Und das betraf eben auch die Einstellung zur FKK. Ein Hauptproblem war m.E. damals die Veränderung der gesamtgesellschaftlichen Haltung gegenüber der FKK. Während im Osten (vor '90) die FKK-Anhänger zwar auch eine, wenn auch relativ große, Minderheit (genaue Zahlen weiß ich nicht, würde aber 20-30% vermuten) waren, aber FKK hinreichend "Mainstream" dass man als FKK-Anhänger nicht "schräg angesehen" wurde, war das im Westen damals bereits anders. Und im Zuge der Entwicklungen nach der Wende sank dann auch im Osten die gesellschaftliche Akzeptanz der FKK und ihrer Anhänger.

Zu (2): Nachdem es durch den Wegfall der Grenze möglich war "in den Westen" zu fahren, haben die Ossies das logischerweise auch gemacht und sind nicht mehr an die Ostsee zum FKK gefahren. Warum dann sie nicht wo anders FKK gemacht haben? Weil die Ossis, also zumindest die, die ans Meer und nicht in die Berge wollten, hauptsächlich nach Italien, Griechenland und Nordspanien gefahren sind. Alles nicht wirklich klassische FKK-Ziele. Warum also nicht dahin, wo es mehr FKK -Möglichkeiten gab? Weil in (ex-) Jugoslawien Anfang der 90er Krieg war und Südfrankreich (zumal FKK) für die meisten Ossis damals schlicht zu teuer.

Zu (3): Es sind in den frühen 90ern vor allem an der Ostseeküste massiv FKK-Möglichkeiten abgebaut bzw. verdrängt worden, vor allem an Orten an denen (West-)Investoren versucht haben "gehobenen" Tourismus für überwiegend westliche Kundschaft zu etablieren. 1989 waren ca. 25% der Ostseestrände in der damaligen DDR als FKK ausgewiesen. Heute sind es meines Wissens deutlich weniger als 10%.

Was schwer einzuschätzen ist, ist inwieweit die wendebedingten demographischen Veränderungen einen Einfluss auf die Verbreitung der FKK im Osten hatten. Tatsache ist zumindest, dass der Weggang von ~10% der Bevölkerung damals überwiegend junge, gut ausgebildete Menschen betroffen hat und damit einen (damals) überdurchschnittlich FKK-affinen Teil der (Ost-) Bevölkerung.

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