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Das langsame Ende der Freiheit

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Liberté 53 » Di 26. Jul 2016, 21:49

Puistola hat geschrieben:
Liberté 53 hat geschrieben:Die einzige handgreifliche Attacke auf Nacktwanderer, die ich bisher mitbekommen habe, stammte - von wem wohl?
Er sprach, einen Steinbrocken werfend und Kinder, die nicht anwesend waren, schützend, mit südosteuropäischem Akzent.


Ich wurde zweimal in nunmehr vierzig Jahren des nackten Wanderns mit Steinen
angegriffen oder bedroht:

Beides mal von eingeborenen Europäern in katholischen Gebieten:

- Valle Gran Rei, La Gomera E
- Seealp, Appenzell Innerrhoden CH

Von Ausländern aller Hautfarben wurde ich bisher nur mit grossen, verständnislosen Augen angeglotzt
oder beschimpft. Letzteres regelmässig von Deutschen, die meinen "Hiä is abba niich Äffkackah",
womit die auch recht haben: ich mach nicht "FKK" sondern bin nackt. Sonst nichts,
und das geht eben in manchen vorurteilsbeladenen tumben Schädel nicht rein.

Tja, die Freiheit ist manchmal anstrengend!
Puistola


Bei dem geschilderten Beispiel war ich zugegen. Aber Puistola hat Recht: Man hat mir auch von einem Vorfall nicht weit von seinem Wohnort erzählt, wo ein Einheimischer Schweizer einen von zwei Nacktwandernden den Abhang habe hinunter stoßen wollen.

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Bummler » Mi 27. Jul 2016, 09:11

Liberté 53 hat geschrieben:Ich habe mir dieses sehr lange Thema nochmals zu Gemüte geführt, kann aber nicht erkennen, dass Frauen hier gegen die voraussehbare Einschränkung ihrer Rechte das Wort ergriffen hätten.


Stimmt, eigentlich war es immer nur eine Frau, die vor den Gefahren von Moslems gewarnt hat und sie hat recht behalten.
Ohne jetzt den Thread raussuchen zu können, wurde hier schon über sexuelle Belästigungen berichtet.

Was mich ärgert ist das genau dieses Thema von Populisten besetzt wird. Es ärgert mich deswegen, weil sie m.M. nach recht haben.

Z.B. der Satz:

Und dann ist da noch die nackte Haut junger Frauen und Mädchen, die man einerseits begehren, andererseits verdammen kann. Ein beinahe bigotte Schizophrenie, die ihre Ursache in einer spezifischen religiös-kulturellen Sexualmoral hat.


Ich kann da jetzt nicht wirklich erkennen, was an dem Satz falsch ist.

Oder hier:

Nun dürften nicht mehr viele der betroffenen Badegäste, aber erst recht kaum einer der zu uns gekommenen „Neubürger“, wissen, daß FKK ein bedeutendes deutsches Kulturgut darstellt, das im Laufe der Lebensreform-Bewegung um 1900 entstand.


Ja, das sag ich hier doch pausenlos.

Auch bei der Freikörperkultur könnte die Faktizität der gesellschaftlichen Verhältnisse zu deren langsamen Ende führen. Das müßte, ..., gar nicht in der unbeliebten Vorgehensweise mittels Verboten geschehen, die das Außenbild der liberalen Gesellschaft beschädigen würden. Wenn es wiederholt zu Beschimpfungen und Bedrohungen von Badegästen kommt, werden diese womöglich schon aus der veränderten Sicherheitslage heraus in Zukunft eher darauf verzichten, einen FKK-Strand aufzusuchen.

Den Bade-Betreibern wäre es dann ein leichtes, zu argumentieren, daß das Angebot gar nicht mehr ausreichend wahrgenommen werde, so daß aus Rentabilitätsgründen der FKK-Bereich geschlossen werden müßte.


Klingt logisch, ist logisch. Es passiert nicht gleich, aber es passiert schleichend.

War es bisher das Desinteresse am nackten Leben, das den Rückgang der Freikörperkultur verursachte,
ist jetzt wohl eine ernst zu nehmende Bedrohung Wirklichkeit.

 
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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Fuzzy » Mi 27. Jul 2016, 10:07

Ich kann nicht erkennen, dass die Migranten eine Ende des Nacktseins fordern.

Es sind wohl eher die Einheimischen, die sonst immer die Kinder vorgeschoben haben. Jetzt haben diese Leute eben eine andere Gruppe, die sie vorschieben können.

Ich wurde auch von einem jungen männlichen „Bio-Deutschen“ angezeigt, als ich nackt mit den Inline Skates unterwegs war.

Nackige Grüße
Fuzzy

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Aria » Mi 27. Jul 2016, 13:49

Junge Freiheit ist eine konservative bis rechtsextreme Wochenzeitung für Intellektuelle. Sie argumentieren daher nicht so plump wie Pegida-Protagonisten, sonder arbeiten mehr unterschwellig: Sie geben sich besorgt und nennen Dinge, die wahr sind, zusammen mit anderen, die nicht oder nur halb wahr sind. Und die Gegenposition wird entweder verschwiegen oder verdreht widergegeben.

Beispielsweise wird so getan, als ob die sexuellen Übergriffe in den Badeanstalten zunähmen, obwohl die Sicherheitsbehörden betonen: Es gebe keine Zunahme. München beherbergt beispielsweise 15.000 Flüchtlinge und bisher ist durch sie nur zu einem Fall der sexuellen Belästigung in einem Schwimmbad gekommen: Durch halbwüchsige Flüchtlinge (16, 17 und 19 Jahre alt) wurden 2 Schülerinnen belästigt. Dass passiert auch durch deutsche Halbwüchsige schon mal, aber weil diesmal Ausländer die Täter waren, wurde überall darüber berichtet. welt.de sagt dazu Folgendes - Zitat:

Jährlich gebe es in München etwa 25 sexuelle Übergriffe in Bädern, sagt Kugler. Was sich stark verändert habe, sei die Berichterstattung der Presse. 2012 druckten gerade mal drei Zeitungen jeweils einen drei Zentimeter hohen Einspalter über ein Mädchen, das von zwei Irakern begrapscht worden war. 2016 brachte es ein ähnlicher Vorfall in fast allen regionalen Blättern auf halbseitige bebilderte Berichte mit teilweise reißerischen Überschriften.

Und aus dem gleich Welt-Artikel – Zitat:

Auch Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäder Betriebe, klagt weniger über Flüchtlinge als über Journalisten. "Im vergangenen Jahr hatten wir exakt eine Anzeige wegen sexueller Belästigung", sagt Oloew: "Bei sechs Millionen Gästen in unseren Schwimmbädern ist das natürlich trotzdem ein Fall zu viel. Aber statistisch kaum messbar."

Dem ehemaligen "Tagesspiegel"-Redakteur sträuben sich die Haare, wenn ihn MDR-Journalisten anrufen und nach Vergewaltigungen in den Berliner Bädern fragen. "Ich habe dem Kollegen gesagt: So etwas haben wir nicht. Wissen Sie, was er geantwortet hat? ‚Das glaube ich Ihnen nicht. Sie haben doch so viele Flüchtlinge.'"


Typisch auch das von Bummler gebrachte Zitat aus der Jungen Welt:

Wenn es wiederholt zu Beschimpfungen und Bedrohungen von Badegästen kommt, werden diese womöglich schon aus der veränderten Sicherheitslage heraus in Zukunft eher darauf verzichten, einen FKK-Strand aufzusuchen.

Den Bade-Betreibern wäre es dann ein leichtes, zu argumentieren, daß das Angebot gar nicht mehr ausreichend wahrgenommen werde, so daß aus Rentabilitätsgründen der FKK-Bereich geschlossen werden müßte.


Es wird hier verschwiegen, dass das Argument, das FKK-Angebot werde nicht mehr ausreichend wahrgenommen, seit Jahren – also ohne den Einfluss von Flüchtlingen – dazu dient, FKK-Bereiche zu schließen. Vielmehr wird ein Zusammenhang konstruiert zwischen Beschimpfungen und Bedrohungen von Badegästen und der Schließung der FKK-Bereiche.

Ganz verschwiegen wird, dass wir – sowohl aus ethischen Gründen als auch durch internationale Verträge – verpflichtet sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Dazu ein Zitat aus der Süddeutschen von heute:

Es war und bleibt richtig, den Menschen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan Zuflucht zu bieten. Es ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit, der Nächstenliebe, dass freiwillige Helfer, Organisationen und der Staat ihnen das Gefühl vermittelten, in Deutschland willkommen zu sein. Helfer deswegen als naiv zu verspotten oder die "Willkommenskultur" zu geißeln, ist billige Stimmungsmache.

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Bummler » Mi 27. Jul 2016, 14:33

Aria hat geschrieben:
Typisch auch das von Bummler gebrachte Zitat aus der Jungen Welt:



"Junge Freiheit" muss es richtig heißen. In der Jungen Welt stehen solche Sachen nicht drin, da ist FKK kein Thema.
Hier der Link: http://www.jungewelt.de/

Sie geben sich besorgt und nennen Dinge, die wahr sind, zusammen mit anderen, die nicht oder nur halb wahr sind. Und die Gegenposition wird entweder verschwiegen oder verdreht widergegeben.


Mal eine Frage: Welche Presse macht das nicht so?

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Aria » Mi 27. Jul 2016, 15:59

Vielen Dank, Bummler, für die Korrektur – ich habe zwar den Titel der Zeitung falsch geschrieben, aber nicht deren Inhalt. Konnte ich wohl nicht glauben, dass die irgendetwas mit Freiheit zu tun haben, denn überall dort, wo Rechte an die Regierung gelangen (in der EU derzeit in Polen und Ungarn), gibt es anschließend weniger Freiheit als zuvor.

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Sie geben sich besorgt und nennen Dinge, die wahr sind, zusammen mit anderen, die nicht oder nur halb wahr sind. Und die Gegenposition wird entweder verschwiegen oder verdreht widergegeben.
Mal eine Frage: Welche Presse macht das nicht so?
Die seriöse Presse bedient sich dieser Kniffe nicht.

Das sind für mich in Deutschland: Die Süddeutsche, die FAZ, die Zeit und der Spiegel. Auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind seriös, mit Ausnahme des Bayerischen und des Mitteldeutschen Rundfunks. Diese letzten 2 sind, wie übrigens auch die Justiz in diesen Ländern, rechtslastig. Nicht unabhängig berichten auch alle privaten Fernsehsender. Das hängt mit den Zuschauerzahlen und mit den davon abhängigen Werbeeinnahmen zusammen. Das gleiche gilt auch für die meisten Boulevardzeitungen, die größtenteils von Sensationen leben: Sex und Crime ist ihr Geschäft, und je mehr sie davon bringen, desto besser die Verkaufszahlen. Notfalls erfinden sie Geschichten oder bringen auf der Titelseite welche aus Australien, wobei diese Tatsache erst im Innenteil offenbart wird.

PS: Mag sein, dass es noch andere seriöse Medien gibt, aber ich kenne nur diese paar gut genug, um sie beurteilen zu können.

 

Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Mia » Mi 27. Jul 2016, 16:38

In Düsseldorf hingegen haben sich die sexuellen Übergriffe von 2014 auf 2015 mehr als verdoppelt. Komisch, oder ?

http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/an ... -1.2223345

Woran das wohl liegt? Aus meiner Sicht überwiegend an der im vergangenen Jahr stark zugenommenen Zuwanderung ( Stichwort: Flüchtlingsflut) vor allem arabischer/muslimischer Menschen!

 

Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von guenni » Mi 27. Jul 2016, 16:51

@mia
bitte lies den bericht noch mal unvoreingenommen, da steht z.b.:

"Roland Kettler, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, es gebe kein Problem mit Flüchtlingen in den Schwimmbädern – jedenfalls nicht im Hinblick auf sexuelle Übergriffe."

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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Aria » Mi 27. Jul 2016, 16:58

Mia hat geschrieben:In Düsseldorf hingegen haben sich die sexuellen Übergriffe von 2014 auf 2015 mehr als verdoppelt. Komisch, oder ?

http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/an ... -1.2223345

Woran das wohl liegt? Aus meiner Sicht überwiegend an der im vergangenen Jahr stark zugenommenen Zuwanderung ( Stichwort: Flüchtlingsflut) vor allem arabischer/muslimischer Menschen!
In dem Artikel steht, dass dem Verfasser des internen Berichts nicht alle Zahlen vorgelegen hätten. Und was die Schwimmbäder betrifft, darum geht es ja in diesem Thread, schreibt die Zeitung dies – Zitat:

Roland Kettler, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, es gebe kein Problem mit Flüchtlingen in den Schwimmbädern – jedenfalls nicht im Hinblick auf sexuelle Übergriffe.

PS: Ich sehe gerade, guenni hat schon das gleiche geschrieben.

 
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Re: Das langsame Ende der Freiheit

Beitrag von Eule » Mi 27. Jul 2016, 21:22

Das langsame Ende der Freiheit wird bei uns nicht von oben verordnet. Es wird von uns selbst so gelebt, in dem wir nicht mehr bereit sind, klare Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen.

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