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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 16. Mär 2015, 18:35

Um zu verdeutlichen, was sich geändert hat, hier ein Titelbild des offiziellen Organs der Deutschen Freikörperkultur:

>> Link zum Bild entfernt <<

FKK - Organ der Deutschen Freikörperkultur, Februar 1982, Quelle: FKK-Museum

Obwohl das Bild keine sexuell aufreizende Wiedergabe der unbekleideten Genitalien eines Kindes darstellt, kann man ein Heft mit einem solchem Titelbild heute aufgrund des inzwischen eingetretenen gesellschaftlichen Wandels bzw. der veränderten Gesetzeslage nicht mehr herausbringen. Auch der DFK wird sich hüten, ein ähnliches aktuelles Bild auf seiner Internet-Seite zu bringen.

Das Bild kann man heute nur aus historischen bzw. journalistischen Gründen bringen, d.h. um den Lesern des Forums zu zeigen, was vor 23 Jahren möglich war.
Zuletzt geändert von Horst am So 22. Mär 2015, 19:27, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link zum Bild auf Wunsch des Autors des Beitrages entfernt.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 16. Mär 2015, 19:03

Aus dem Artikel "Versteckspiel" von Mareen Linnartz in der Süddeutschen vom Wochenende (leider online nicht verfügbar) – Zitat:

Darf ich als Vater mit meiner dreijährigen Tochter in die Badewanne gehen? Wäre es nicht besser, wenn sich die Kindergartenkinder vor dem Sport getrennt umziehen? Kann man mit dem Partner Sex haben, wenn das Kind mit im Zimmer schläft?
Wenn Sebastian Kempf, Sexualpädagoge bei Pro Familia in München, zu Infoabenden in Kindergärten geht, um mit Eltern über Aufklärung für Kinder zu sprechen, tauchen Fragen auf, die noch vor wenigen Jahren so nicht gestellt wurden. Sie zeigen von einer neuen Unsicherheit in Bezug auf Nacktheit und Sexualität, einem schwer zu greifenden Unbehagen.
(…)
Vor vier Jahrzehnten erschien ein Aufklärungsbuch, es zeigt nackte Kinder und Erwachsene, es geht um Liebe und Sex. Es sind Bilder des Fotografen Will McBride, vielleicht schonungslos und nicht mehr vorurteilsfrei anzusehen, aber ehrlicher als alle „Mama bekommt ein Baby“-Bücher, die im Umlauf sind. „Zeig mal!“ hat sich millionenfach verkauft, gedruckt wird es nicht mehr: Es wurde nach lauter werdenden Kritik und mehreren Verbotsanträgen aus dem Handel genommen.

Mir ist klar, dass trotz solcher Dokumente – wie dieses und das vom 17:35 – manche Forumsmitglieder nach wie vor behaupten werden, ein gesellschaftlicher Wandel zu mehr Prüderie findet nicht statt.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 17. Mär 2015, 17:24

Schlechte Nachrichten für FKK-Freunde. Facebook veröffentlichte neue Richtlinien, u.a. auch auf Bezug zur Nacktheit – Zitat:
Wir entfernen Fotos von Personen, auf denen Genitalien oder vollständig entblößte Pobacken zu sehen sind. Außerdem beschränken wir Bilder mit weiblichen Brüsten, wenn darauf Brustwarzen zu sehen sind.

Und warum das? – Zitat:
Wir schränken die Darstellung von Nacktheit ein, da einige Zielgruppen innerhalb unserer globalen Gemeinschaft auf diese Arten von Inhalten unter Umständen sensibel reagieren können, insbesondere aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds oder Alters.
Unnötig zu fragen, auf welche Zielgruppen mit welchem kulturellen Hintergrund da Rücksicht genommen wird.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mi 18. Mär 2015, 04:06

@ Aria
Darf ich als Vater mit meiner dreijährigen Tochter in die Badewanne gehen?
Ach ja, diese Frage ist wirklich alt. Sehr alt. Sie kommt in verschiebenen Publikationen immer wieder vor. Es ist wirklich ein altes Thema, welches mal von der einen Seite, wie hier, und ein anderes mal von der anderen Seite, wo dieses als fortschriftlich bezeichnet wird, dargestellt wird. Als Beleg für einen gesellschaftlichen Wandel würde ich dieses in der Tat nicht sehen.

Vor vier Jahrzehnten erschien ein Aufklärungsbuch, es zeigt nackte Kinder und Erwachsene, es geht um Liebe und Sex. Es sind Bilder des Fotografen Will McBride, vielleicht schonungslos und nicht mehr vorurteilsfrei anzusehen, aber ehrlicher als alle „Mama bekommt ein Baby“-Bücher, die im Umlauf sind. „Zeig mal!“ hat sich millionenfach verkauft, gedruckt wird es nicht mehr: Es wurde nach lauter werdenden Kritik und mehreren Verbotsanträgen aus dem Handel genommen.
Auch Bücher unterliegen einer Mode. Das von dir jetzt genanntge Buch kenne ich leider nicht. Ich habe viele sehr gute und schöne Bücher gesehen, die es heute nicht mehr käuflich zu erwerben gibt. Das liegt einfach daran, dass man mal die eine Form der bildlichen Darstellung bevorzugt und ein anderes Mal eine andere.

Aria, du musst nach meiner Meinung die Frage des gesellschaftlichen Wandels weiter fassen und stärker hinterfragen. Du regst dich fürchterlich über eine Neufassung eines Gesetzes auf, um Kinder und Jugendliche besser schützen zu können. Scheinbar bist du nicht in der Lage, diesen Gesetzestext richtig zu lesen und zu erfassen. Glaube mir wirklich, du liegst mit deiner Interpretation, so wie du diese hier darstellt, nicht richtig. Du siehst vor lauter Äste den Baum nicht mehr.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 18. Mär 2015, 21:11

Ich rege mich überhaupt nicht auf, Eule, ich stelle nur fest, was sich ändert und warum.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 20. Mär 2015, 01:20

Schön für Dich, Aria. Aber es hat sich seit meiner Kindheit in diesem Punkt tatsächlich nichts geändert. Hier unterliegst du einem Irrtum.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 20. Mär 2015, 01:26

@ Aria
Ich habe mir das Titelbild vom Heft FK 2/1982 angesehen. So ein Bild kann und darf der DFK nach meiner Rechtsauffassung selbst nach der "verschärften" Rechtslage auch heute noch abdrucken. Also, ich sehe da wirklich kein Problem.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Fr 20. Mär 2015, 21:27

Eule hat geschrieben:Ich habe mir das Titelbild vom Heft FK 2/1982 angesehen. So ein Bild kann und darf der DFK nach meiner Rechtsauffassung selbst nach der "verschärften" Rechtslage auch heute noch abdrucken. Also, ich sehe da wirklich kein Problem.
Was Du für rechtens hältst, und was der DFK, sind 2 verschiedene Paar Stiefel. Genau dieses Problem der nackten Kinder haben wir schon im alten Forum diskutiert: Regenmacher hat am 14 Oktober 2014 11:06 das geschrieben:
Unvergessen ist in diesem Zusammenhang der Fernsehmoderator Hans Meiser, der am 20.03.1995 in einer RTL-Talk-Sendung zum Thema gegen Schluss der Sendung einen DFK-Prospekt in die Kamera hielt, auf dessen Titelbild ein kleines Mädchen voller Lebensfreude aus dem Meer stieg. Dann frage er demagogisch, ob solche Bilder nicht fehlgeleitete Menschen den Weg in die FKK-Vereine weisen könnten, wo sie dann genügend Material zur Verfügung hätten. Daraus folgten dann beim DFK einige Diskussionen, mit vielen Beiträgen … in deren Folge von Stund an (wenn ich es auf die Schnelle richtig erinnere) keine Bildnisse nackten Kinder mehr auf den Titelblättern auftauchten.

Ein paar Stunden später habe ich auf der Startseite des DFK tatsächlich ein Familienfoto gesehen und dazu im Thread Folgendes geschrieben:
Das beweist nur eines: Der Deutsche Verband für Freikörperkultur ist der gleichen Meinung wie dieser Hans Meiser. Lauter Schlappschwänze dort. Symptomatisch: Das Familienfoto auf der Startseite des DFK, auf dem sogar die Brustwarzen der Frau verdeckt sind.
Mittlerweile ist dort eine nackte Frau abgebildet, bei der tatsächlich nun eine Brustwarze zu sehen ist. Aber mehr auch nicht.

Also, Eule, träum‘ weiter Deinen Traum, in dem sich "in diesem Punkt tatsächlich nichts geändert" hat. :roll:

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von kristofnrw » Sa 21. Mär 2015, 00:48

Eule hat geschrieben:Die Nacktheit an sich hat seinen besonderen Reiz verloren und stellt kein besonderes Interesse mehr dar.
Diese Aussage räumt also zumindest ein, dass sich etwas verändert hat.
Eule hat geschrieben: Die Marktsättigung des Marktes von einem bestimmten Produkt stellt hierfür keinen Beleg eines gesellschaftlichen Wandels dar.
Richtig. Aber man sollte nicht den Faktor des Überdrusses unterschätzen. Dieser äußert sich zunächst in Ablehnung, dann in Verboten.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 24. Mär 2015, 12:35

Das Verlinken einer Titelseite des offiziellen Organs der Deutschen Freikörperkultur aus den 80-er Jahren aus michis-seiten.de in meinem Beitrag vom Mo 16. Mär 2015, 17:35 hat zu einer Irritation geführt, die mittlerweile ausgeräumt ist. Da ich den Beitrag nicht editieren kann und außerdem ein einziges Foto nur unzureichend eine Entwicklung darstellen kann, die in diesem Thread das Thema ist, lade ich alle an, sich die Titelbilder der DFK-Zeitschrift über die Jahre selbst anzuschauen.

Wenn man sich die einzelnen Jahrzehnte ansieht, wird einem klar, wie sich die Entwicklung in Bezug auf die Nacktheit selbst beim FKK-Verband verändert hat: In den 80er-Jahren waren Menschen aller Altersstufen noch in ihrer ganzen Körperlichkeit vertreten, in den 90er schon weniger, in den 00er gibt es keine von vorn abgebildeten Kinder und Männer mehr, und in den 10-Jahren setzt sich das fort: Man sieht max. noch da und dort eine weibliche Brust.

Zum leichteren Auffinden, hier die einzelnen Links:

http://michis-seiten.de/seite551.html - FKK - 1980er Jahre
http://michis-seiten.de/seite541.html - FKK - 1990er Jahre
http://michis-seiten.de/seite552.html - FKK - 2000er Jahre
http://michis-seiten.de/seite352.html - FKK - 2010er Jahre

Trotz dieser eindrucksvollen Beweise über die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu mehr Prüderie, werden bestimmte Zeitgenossen (ich denke hier z.B. an Eule, Tim und guenni) immer noch leugnen, dass es diese Entwicklung überhaupt gibt.

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