riedfritz hat geschrieben:Es gibt aber auch viele, die die religiöse Prägung nicht sehen wollen und den Zusammenhang zwischen stockkonservativ, radikal religiös und undemokratisch geflissentlich übersehen und die Hinweise hierauf jedesmal als unanständig ansehen.
Ja, das ist leider auch in diesem Forum der Fall: Tim007, guenni und in letzter Zeit auch Nudi melden sich gewöhnlich jedes Mal verteidigend zu Wort, wenn sie meinen, ihre Religion würde angegriffen. Das tun sie selbst dann, wenn es erkennbar ist, dass sie, wie in diesem Fall, davon gar nicht betroffen sind.
Sie sehen wohl, dass das, was Evangelikale auf der ganzen Welt treiben, mitunter nicht gut ist, aber sie erkennen sie immer noch als Christen an, und ein vermeintlicher Angriff auf sie führt bei ihnen automatisch zu einer Abwehrreaktion, die da heißt: Wenn man schon nicht verhindern kann, dass solche Nachrichten Eingang in dieses Forum finden, sollte man zumindest der Überbringerin der Nachricht unlautere Motive unterstellen, damit die Nachricht selbst, nun mit ein wenig Makel behaftet, weniger stark erscheine.
Deswegen antworte ich gewöhnlich nicht mehr selbst auf solche Täuschungsversuche. Vielmehr hoffe ich, dass sich hier welche finden, die das ebenfalls erkennen und in geeigneter Weise reagieren. Deshalb vielen Dank an hajo und riedfritz, die selbst bei Unterstellungen kühl bleiben.
Und nun, was anderes: Wer erinnert sich noch an die Reform der Flensburger Verkehrssünderregister? Da 2014 war viel Getöse im Blätterwald und Fernsehen um diese Reform, aber was hat sie gebracht?
Unter anderem einen zahlenmäßigen Anstieg der in der Datei verzeichneten Verkehrssünder – Zitat aus der heutigen
Süddeutschen:
Standen zum Reformstart 2014 noch 8,85 Millionen Autofahrer mit Delikten in der Flensburger Kartei, wurden es 2017 schon erheblich mehr, nämlich 10,1 Millionen.Das ist mit veränderten Kriterien zu erklären: Je schärfer die Kriterien oder die Gesetze werden, desto größer die Zahl derer, die sie verletzen können. Auch das ist ein Indiz für zunehmende Kontrolle des Staates, der natürlich mit solchen Verschärfungen nur auf den veränderten Zeitgeist reagiert. Das hat er auch nach 1968 bis Mitte der 1980er Jahre getan, da allerdings mit Entschärfungen und Milde, die mitunter bis zur Streichung ganzer Strafparagrafen reichte. Seit geraumer Zeit geht es wieder in die Umgekehrte Richtung. Leider.