@ hajo
Eule hat geschrieben:
Kunst als optische Vorlage für eine Masturbation? Ist die Sexualität wirklich so dominant, dass sich alles ihr unterzuordnen hat? Wird aus dem Genuss eines schönen Essens jetzt eine orale Befriedigung?
Warum soll ein Genuss nicht zur Befriedigung führen?
Ein jeder Genuss führt zu einer Befriedigung. Hier war jedoch der sexuelle Genuss angesprochen und gemeint.
@ Campingliesel
Sicher begrüßen manche Leute diese Sexualisierung, aber bei den meisten bewirkt das genau das Gegenteil, daß sie nämlich die FKK mehr und mehr ablehnen.
Dir ist von verschiedenen Usern, so auch von mir, schon gesagt worden, dass es für diesen deinen Zusammenhang zwischen der Möglichkeit des Konsums von Pornographie und der Ablehnung der FKK keinen Beweis gibt. Wenn du schon der Meinung bist, dass FKK und Sexualität zwei verschiedene Sachen sind, dann kann die Pornographie, die eine Sonderform der Sexualität darstellt, keinen Bezug zum FKK herstellen. Hier argumentierst du unreflektiert und widersprüchlich.
Mein Vergleich mit der Pornografie bedeutet sicher nicht die extreme körperliche Darstellungsform in diesen Filmen, aber die ständige Präsenz von sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit hätte dann die gleiche Wirkung.
Auch diese deine Meinung ist irrig. Pornographie und der sexuelle Vollzug in der Öffentlichkeit sind zwei verschiedene Sachen und haben miteinander nichts zu tun. Ebenso mögen nur simpel denkende Menschen hier einen Bezug zum FKK herstellen.
Aber es ist eben bekannt, daß es solche Plätze gibt. Und da muß man noch nicht dort gewesen sein, aber allein das Wissen darüber genügt schon.
So entstehen Gerüchte. Keiner weiß was, aber alle reden darüber.
@ Aira
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
FKK war nur ein Ersatz für Pornografie. Wenn man Pornografie wieder verbiete, würde FKK wieder zunehmen.
Dieser Schluss mag für dich offensichtlich so sein. Ich denke jedoch, dass Bummler es so nicht gesehen hat.
Natürlich hat Bummler das nicht so gesehen, aber folgt man seinen Worten, muss man zu dieser Konklusion kommen.
Ja, man könnte dieses Schluss ziehen. Hierzu muss man aber einen direkten Bezug der Pornographie zur FKK herstellen und dieser Bezug ist irrig. Damit bleibt der von dir gezogene Schluss irrig, weil die Voraussetzungen für diesen Schluss irrig sind.
Bezüglich der Prüderie in der Gesellschaft entgegnest du mir folgendes:
Wenn dem so wäre, dann müsste auch die FKK-Bewegung nur eine Modewelle (gewesen) sein.
Für eine Modewelle ist mir die Nachhaltigkeit dieser Bewegung zu lang. Ob es eine Episode war und wird, bleibt abzuwarten. Die FKK war innerhalb der der Reformbewegung eine ihrer Ausprägungen und kann und muss, so sehe ich es, immer nur im Verbund mit ihr gesehen werden. Es trifft durchaus zu, und dieses kannst du aus der Definition der organisierten FKK-Bewegung sehen, dass diese sich nach dem II. Weltkrieg nur noch als Naturisten verstehen und sehen und als Sportverein darstellen, um an öffentliche Mittel zu kommen. Die organisierte FKK-Bewegung hat es nicht verstanden, rechtzeitig den Weg in die Öffentlichkeit zu gehen (siehe hierzu den Konflikt von Adolf Koch mit dem DFK) und sich weiter als ein Wegbereiter des natürlichen Lebens zu profilieren. Aufgrund dieser Abkapselung der DFK-Vereine aus dem öffentlichen Leben sehe ich jetzt die Probleme dieser Vereine. Sie sind jetzt nur noch Campingvereine, die sich dort unbekleidet bewegen, und haben sonst nichts mehr anzubieten.
Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Kunst und Nacktheit/Sexualität schließen sich nicht aus. [/qute]Kunst als optische Vorlage für eine Masturbation? Ist die Sexualität wirklich so dominant, dass sich alles ihr unterzuordnen hat?
Kannst du wirklich nicht eine neutrale Aussage als das betrachten, was sie ist?
Für mich war deine Aussage eine wertende Aussage, um einen Bezug herzustellen, dem ich in keiner Weise zustimmen kann und will.
Eule hat geschrieben:
Wird aus dem Genuss eines schönen Essens jetzt eine orale Befriedigung?
Gutes Essen und guter Sex sind Genüsse – daran kann es keinen Zweifel geben.
Zweifelsohne, aber zwei verschiedene.
Zum Problem der Nacktfotos von Kindern hältst du mir vor:
Wir müssen das nicht erst zur Norm erklären: Das ist bereits die Norm – im Strafgesetzbuch festgeschrieben.
Dieser irrige Rückschluss wird leider von vielen Menschen gezogen und darum die hysterische Reaktion. Im StGB ist lediglich der öffentliche Verkauf, somit auch das öffentliche Angebot, dieser Bilder unter Strafe gesetzt. Wenn du diese Bilder im privaten Raum und Rahmen machst, hat dieses strafrechtlich keine Konsequenzen. Bevor du mir jetzt entgegen hältst, dass der öffentliche Tausch, also die Weitergabe ohne Entgelt, auch verboten sei, sage ich dir, dass dieser Tausch wie ein Verkauf gewertet wird.
Die Grenzen zwischen erotischen und pornografischen Literatur sind fließend und ändern sich ständig: Sie wandeln sich mit dem Wandel der Gesellschaft.
Hier kann ich dir voll und ganz zustimmen. Aber es gibt eben diese Grenze.
Ich war der Meinung, dass ich die Aussage von Hans H. nach einem emanzipierten Sex nicht wiederholen muss. Unter einem gesunden natürlichen Sex verstehe ich, wenn beide Sexualpartner in absoluter Freiwilligkeit und Partnerschaft Sex miteinander haben. Krank wird dieser, wenn hier krankhafte Elemente hineinspielen, also Perversionen. Ich weiß, die Grenzen zwischen Perversionen und Abnormitäten sind ebenfalls fließend. Aber diese Grenzen gibt es.
Der Begriff der guten bürgerlichen Moral kommt in der Tat nicht aus der kath. Kirche. Ich habe diesen immer von Menschen gehört, die sich als gut bürgerlich bezeichneten. Ob und wieweit sie einer Religionsgemeinschaft angehören und an deren Leben teilnehmen, habe ich nicht überprüft, war auch nicht mein Anliegen und ebenso wenig meine Aufgabe. Dass manch einer und nicht wenige dieser gut bürgerlichen Menschen sich auf die Religion beziehen, mach diesen Bezug nicht richtig so dass dieses Argument dummes Geschwätz ist und bleibt.
Das war nicht nur der eine User, es waren viele, die dich und andere angriffen, weil sie es wagten, frontale Bilder von nackten Personen zu posten, statt, wie in der FKK-Gemeinde seit den 1990er Jahre üblich, von hinten, damit die Geschlechtsteile nicht zu sehen sind.
Das war eine hysterische Reaktion auf eine rhetorisch sehr gut gemachte Polemik.
Die Angst vor solchen Bildern dokumentiert die Angst der FKK-ler, irgendwie mit Sexuellem in Verbindung gebracht zu werden; diese Angst ist auch auf FKK-Geländen permanent vorhanden, so dass die Mehrheitsgesellschaft FKK-ler zurecht als im Grunde prüde bezeichnet.
Ja, diesen Schluss kann man ziehen, muss man aber nicht. Ich habe in einem anderen Beitrag schon gesagt, dass viele Besucher eines FKK-Geländes, gleich ob organisiert oder nicht, kein gefestigtes Körperbewusstsein haben und sie sich mit ihrer Nacktheit und der Auseinandersetzung bürgerlichen Moral überfordert fühlen. Ich habe beim FKK-Schwimmen eine Frau erlebt, bei der dieser Konflikt und diese Unsicherheit massiv ausgeprägt war. Andersherum habe ich innerhalb des FKK-Bereiches, gleich ob organisiert oder nicht, viele Menschen gesehen und angetroffen, die hier eine sehr stabiles Körperbild und eine sichere moralische Haltung hatten. Darum halte ich hier eine Verallgemeinerung in die eine oder andre Richtung für falsch und unzulässig.
Eule hat geschrieben:
Aria, lass uns doch nicht über das Offensichtliche diskutieren, sondern über die Gründe, warum dieses so ist und wie wir dieses nachhaltig verändern wollen und können.
Wir diskutieren über nichts anderes.
Worüber? Über das Offensichtliche oder über die Gründe?
Aria, ich sehe es so, das Tim hier Ursache und Wirkung nicht verwechselt. Du hast den Menschen, die nicht offensichtlich offensiv vorgehen, schon mal Feigheit vorgeworfen. Wenn man politisch etwas erreichen will, und hier geht es um nichts geringeres als ein Umwandlung des Bewusstseins, muss man vorsichtig, beharrlich und nachhaltig vorgehen. Für Personen, die gerne provokant vorgehen, mag dieses wie ein feiges Verhalten aussehen. Es ist immer eine schwierige Abwägung, wann und in welchem Umfange eine Provokation hilfreich ist und wann man langsam und langwierig eine Überzeugungsarbeit leisten muss.
@ udoline
Auch wenn dieses Forum kein Diskussionsforum für die Sexualität ist, wir uns hier mit den Fragen der FreiKörperKultur beschäftigen, so muss ich doch auf einen Irrtum in deiner Aussage hinweisen. Die Aussage:
..., Entspannung macht Porno unnötig.
ist so einfach nicht zu halten und so verkürzt irrig. Dem Konsum von pornographischen Produkten geht immer ein Bedarf voraus. Dieser Bedarf begründet und ergibt sich aus sehr unterschiedlichen Gründen. Diesen Gründen kannst du mit einer Entspannung alleine nicht begegnen. Du musst also schon an die individuellen Gründen heran, um den Bedarf des Konsums von pornographischen Produkten einstellen zu können. Lass uns dieses Thema jetzt nicht vertiefen, denn es gehört in der Tat nicht in dieses Forum hinein.
@ Tim
Über den Fall Edathy ist auch hier viel geschrieben worden. Im Gegensatz zu Dir habe ich die runtergeladenen Bilder nicht gesehen, kann dazu also nichts sagen. Sein Name, und das ist tatsächlich tragisch, steht jedoch als Synonym für Kunden, die sich gegen Geld unschöne Bilder von nackten Kindern in sexueller Pose runterladen.
Der Hinweis von udoline war korrekt. Im Fall Edathy ging es in der Tat nur um die Frage des Besitzes von Kinderpornographischen Bildern. Sein Argument, dass er diese für seine parlamentarische Arbeit benötige, wurde als unzutreffend abgelehnt. Wenn jetzt stupid denkende Menschen meinen, damit seien alle Bilder von unbekleideten Kindern gemeint, ist dieses falsch und unzutreffend. In diesem Punkt bist du ja mit uodolin in Übereinstimmung.