@ efkaka
Dein Beitrag kann ich nicht als eine Antwort auf meinen ansehen. Du stellst dort eine politische Ansicht dar, die zwar eine große Schar von Menschen hinter sich zu versammeln vermag, denen jedoch ein politisch abstraktes Denken nicht zugemutet werden kann und darf.
@ Aria
Das sehe ich nicht, denn dieser Wandel ist genauso normal wie jene, die vorher stattfanden. Alle haben zu einer Fortentwicklung der Industrien und der Gesellschaften geführt und ich sehe nicht, warum die Vernetzung der Computer untereinander nicht das gleiche bewirken könnte.
Der Unterschied besteht darin, dass wir in absehbarer Zeit den aus dem Arbeitsprozess ausscheidenden Menschen, die nicht im Rentenalter sind, keine neuen Arbeitsplätze anbieten können. Der Weg, die Arbeit auf alle arbeitswilligen und arbeitsfähigen Menschen zu verteilen, wird nicht möglich sein, weil dann der Lohnsektor explorieren würde und die Produkte aufgrund der explodierten Lohnkosten so keinen Absatzmarkt mehr finden könnten.
Sicher gibt es Zukunftsängste, aber wann hat es diese nicht gegeben?
Richtig. Deine weitere Argumentation ist geprägt aus der Denkweise der arbeitsorientierten Gesellschaft. Es werden sich die Voraussetzungen ändern, die mit der tradierten Denkweise der arbeitsorientierten Gesellschaft nicht mehr gelöst werden können.
Diese Kirche stützt nicht mehr auf Gläubige in Europa, sondern zunehmend auf die anderer Kontinente, weil sie nur noch dort mit ihrer altertümlichen Moral punkten kann. Und dabei ist sie nicht allein, die Evangelikale machen ihr gerade auf diesem Gebiet mächtig Konkurrenz.
Diese deine Kritik trifft nach meiner Meinung nicht genau. Ja, die kath. Amtskirche verfolgt aus einem Falsch verstandenem Verständnis der Bedeutung der Tradition eine heute nicht mehr zutreffende Philosophie. Viele Werte, an denen sie festhalten will, entsprechen nicht dem Evangelium und sind geprägt von der griechischen Philosophie und der damaligen griechischen Religionstradition. Die sog. Kirchenlehrer haben aus den Erkenntnissen ihrer Zeit argumentiert. Fehler innerhalb ihrer Aussagen beruhen darauf, dass sie damals nicht über das Wissen verfügten, welches uns heute zur Verfügung steht.
Ich habe mit vielen Evangelikalen gesprochen und recht tiefe Diskussionen geführt. Es ist mir dabei sehr deutlich geworden, dass sie am Wortlaut der Texte kleben, weil sie befürchten, mit einer Neuauslegung den Sinn der Botschaft zu verlieren oder gar zu verfälschen. Die Angst vor einer Beliebigkeit, die dort herrscht, halte ich für durchaus berechtigt, teile sie aber nicht. Wenn die Auslegung der Texte nach den Regeln der rationalen Wissenschaften erfolgt, wird eine Beliebigkeit vermieden. Natürlich gibt das Festhalten an alten Bildern und Formen eine Sicherheit. Aber diese Sicherheit trügt, da sie mit dem heutigen Leben nicht vernetzt ist und nicht vernetzt werden kann. Der Zulauf zu den Evangelikalen sehe ich in der großen Verunsicherung des modernen Menschen. Denn dieser wird immer mehr zu einem eigenverantwortlichem Handeln aufgefordert. Hierzu gehört die Bereitschaft Fehler zu machen und daraus zu lernen. Anderseits stehen wir aber unter dem öffentlichen Druck, keine Fehler machen zu dürfen.
Ja, ich sehe, dass Europa hier wieder in die Verantwortung als Vorreiter steht, weil in den anderen Kontinenten die Situation ein völlig andere ist. Wir hier in Europas müssen also diesen Reformprozess beginnen und nicht als die großen Bremser auftreten. Es kann auch durchaus sein, dass wir hier in Deutschland die Vorreiterrolle übernehmen müssen, wie wir diese vor dem II. Vatikan schon hatten. Also bei uns Europäern und ggf. auch bei uns Deutschen liegt eine große Verantwortung und Chance, diesen Reformprozess zu starten. Es sieht so aus, als ob dieses jetzt wirklich möglich wäre.