von Hannes55 » So 28. Aug 2022, 17:31
Eine schöne Frage, auch wenn sie für mich nicht einfach zu beantworten ist, weil es verschiedene Aspekte gibt.
Im Wasser die Wellen zu spüren, in der Sonne zu liegen oder auch einmal bei Regen und Sturm draussen zu sein ist einfach am Schönsten, wenn man ganz nackt ist, falls das möglich ist.
Unter Gleichgesinnten in einem abgegrenzten FKK Bereich zu baden ist sicher die ursprüngliche Idee des FKK. Aber irgendwie fühle ich mich dabei ausgeschlossen von der übrigen Gesellschaft.
Einerseits ist FKK etwas Natürliches und vermittelt mir ein Gefühl von Ungezwungenheit und Wohlbefinden. Andrerseits stimme ich mit dem Fragesteller überein, dass Nacktheit auch mit Gefühlen wie Scham usw... verbunden ist und gruppendynamische Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Das erste mal FKK war bei mir jedenfalls alles andere als selbstverständlich.
Und es war tatsächlich so, dass dieses erste Erlebnis verbunden war mit positiven Gefühlen, ohne die ich vielleicht nie zum FKK gekommen wäre.
An jenem Ort gab es keine beschilderte Einteilung der Strandbereiche. In Hotelnähe wurde textil gebadet, aber man musste nicht weit gehen, um die ersten Nackten zu sehen.
Mir gefiel das tolerante Neben- und Miteinander und speziell war die Stimmung am Abend, wenn es etwas frischer wurde und viele sich Kleider überzogen.
Als Neuling empfand ich unter solchen Umständen das Nacktsein noch intensiver und es kostete mich schon einiges an Überwindung, mich diesem Wechselbad an Gefühlen aussetzen.
Ein bisschen kam es mir vor wie ein versteckter Wettbewerb, wer den kühlen Wind am längsten aushält. Einen Preis gab es bei diesem Wettbewerb nicht zu gewinnen, aber um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, war es schon ein tolles Gefühl, am Schluss praktisch noch der einzige Nackte zu sein.
Einschränkend muss ich sagen, dass ich das so seither nicht mehr erlebt habe und dass in einer Umgebung, wo Bekleidete und Nackte sich misstrauisch gegenüberstehen, sich dieses tolle Gefühl rasch ins Gegenteil verwandeln kann.