@ guenni
Ja, auch ich habe den Eindruck, dass Zett die Bedeutung und Wirkung der Pornos völlig überschätzt. Dieses kann durchaus damit zusammen hängen, dass er in der DDR sozialisiert wurde und Pornographie dort streng verboten war. Ich weiß jetzt nicht, ob er in der DDR im sog. Tal der Ahnungslosen wohnten, einem Gebiet, in der das Westfernsehen nicht empfangen werden konnte und er erst nach der Wende mit den Produkten der Pornographie konfrontiert wurde. Es ist jedoch auch möglich, dass er einer puritanischen oder evangelikalen Gemeinde angehört und er daher diese Positionen vertritt. Also, ich weiß es nicht. Es ist jedoch auffällig, wie häufig er sexuelle Fragestellungen mit der Pornographie verbindet, wenn er dieser sexuellen Fragestellung ablehnend gegenüber steht. Wie gesagt, ich muss dieses nicht deuten und bewerten. Aber sehen tue ich dieses schon.
@ Campingliesel
Allerdings soll Eule jetzt aber nicht auf die Idee gekommen, daß ich deswegen "antisexuell" eingestellt bin.
Mir ist es nicht bekannt, dass ich derartiges gesagt oder unterstellt hätte. Da der Mensch ein sexuelles Wesen ist, kann er nicht antisexuell eingestellt sein. Solch eine fachliche Blöße hätte ich mir nicht gegeben. Aber ich denke, ich muss ein Irrtum bei dir aufklären. Eine konservative Meinung und Lebenshaltung hat keinen negativen Einfluss auf das Sexualempfinden dieser konservativen Person.
Ich habe immer noch ein völlig normales Sexualempfinden, bin aber nur der Meinung, daß das nichts mit der FKK zu tun hat und dabei auch nichts zu suchen hat, sondern eine reine Privatsache ist.
Ich kann über dein Sexualempfinden keine Aussage treffen, weil ich dieses nicht kenne. Im Folgenden deiner Aussage gehe ich mit dir völlig einig. Konservatismus, engstirniger Konservatismus und dergleichen hat nichts mit einem falschen Verhalten oder falschen Meinung zu tun. Es beschreibt lediglich, wie die entsprechende Denkstruktur und das jeweilige Wertemuster ausgerichtet ist. Deine Meinung, das Konservatismus = falsch oder, wie man in Bayern sagt, deppert sei, trifft nicht zu und ist auch nicht meine Meinung, Haltung oder Einstellung. Dass der Konservatismus sich an rückwärtige Werte, also Wertebestimmungen aus vergangenen Zeiten, ausrichtet, liegt in der Definition des Begriffes Konservativ.
Ich kann Dir sagen, daß ich auch welche gesehen habe, weil ich nicht über Dinge rede, die ich nicht kenne. Aber nach einigen habe ich beschlossen, mir keine mehr anzuschauen, weil ich gemerkt habe, daß sie einiges bewirken können, was die Hemmschwelle angeht.
Eine ehrliche und offene Aussage, die ich so von einer erwachsenen Person noch nicht gehört habe. Ich war bislang immer davon ausgegangen, dass Pornofilme diese negativen Auswirkungen nur auf Jugendliche ausüben würden, weil diese noch keinen gesunden Zugang zur Sexualität gefunden haben und diese Scheinwelt der Pornographie für die sexuelle Realität halten.
Wer glaubt, damit sein Sexualleben aufpeppen oder interessanter machen zu können, irrt sich gewaltig.
Hier gehe ich mit dir völlig einig.
Ich weiß, ich begebe mich jetzt in den Widerspruch zu Zett, wenn ich folgendes ausführe:
Der Konsum von Pornographie, unabhängig davon, in welcher Form (Text, Bild, Film) muss kein Anzeichen er Erkrankung oder Sucht sein. Er kann es, muss es aber nicht zwingend. Es gibt durchaus Personen, für die der Konsum von Artikeln aus der Pornoindustrie wichtig und richtig ist und der Pornokonsum dieser Personengruppe ist moralisch nicht verwerflich.
Und jetzt begebe ich mich in einen Widerspruch zu dir:
Der Konsum von Artikeln aus der Pornoindustrie hatte zu keiner Zeit Einfluss auf das Leben innerhalb und außerhalb der DFK-Vereine.
Die Personen, die Artikel aus der Pornoindustrie konsumieren wirst du in der Regel nicht auf FKK-Plätzen finden bzw. diese werden sich dort nicht lange aufhalten können. Personen, denen Zett ein krankhaftes Sexualverhalten vorhält, wirst du nicht auf den FKK-Flächen finden, sondern ggf. nur an deren Rand. Den deren gestörtes Verhältnis zur Nacktheit und zu Sexualität erlaubt es ihnen nicht, sich unter unbekleideten Menschen bewegen zu können.
Wer glaubt, dass der freizügige Umgang mit der Sexualität einen negativen Einfluss auf die Mitgliederentwicklung der DFK-Vereine hat, der unterliegt einem Irrtum. Diese Aussage kann ich so fest abgeben, weil ich die Entwicklung der Verbreitung der pornographischen Artikel in der Bundesrepublik von seinem Anfang an mitbekommen habe, auch wenn ich nicht zu den Konsumenten dieser Produkte gehörte und gehöre. Weiter habe ich die Mitgliederdiskussion im DFK als Mitglied des DFK mitbekommen und ich kann keine zeitliche Übereinstimmung dieser beiden Problemkreise feststellen. Sie liefern ohne jeglichen Bezug zueinander nebeneinander her und ihre Spitzen stehen zeitlich deutlich voneinander getrennt da. Die Gründe für den Mitgliederschwung der DFK-Vereine und der Besucherzahlen der freien FKK-Plätze sind woanders zu suchen und zu finden.