von matthias.clever » Mi 12. Jul 2017, 21:18
Ich hatte das Glück und auch das Vergnügen, an der Samstagswanderung teilnehmen zu können.
In den vergangenen Jahren bin ich schon öfter alleine in Wippra und in der Lüneburger Heide bei Undeloh nackt gewandert, in der Gruppe jedoch noch nie.
Wir trafen uns zu genau der richtigen Zeit an dem unglaublich heißen Sommerabend auf einem gut erreichbaren Parkplatz. Die Begrüßung der 9 Teilnehmer untereinander verlief sehr freundlich und ich fühlte mich in der Gesellschaft gleich richtig wohl. John trug mit seiner lockeren Art dazu bei, dass sich schnell ein Gespräch entwicklete.
Pünktlich zum geplanten Starttermin waren alle Teilnehmer da und es konnte losgehen. Schon kurz nach dem Startpunkt und nur wenige Meter abseits des Hauptweges zogen wir uns alle aus, verstauten die Kleider in den Rucksäcken und weiter ging es quer durch die Weinberge nach oben Richtung Steinbruch. John verfügt über sehr gute Ortskenntnisse, deshalb nahmen wir kleine Wege und auch Trampelpfade, die ein anderer Wanderer wahrscheinlich garnicht kennt.
Genau richtig zum Sonnenuntergang erreichen wir eine günstige Stelle mit einer langen Bank für eine kleine Verschnaufpause nach dem Anstieg.
Als nächstes Etappenziel erreichten wir durch ein Schlupfloch den Steinbruch. Direkt davor kam es zu der ersten Begegnung mit ein paar bekleideten Jugendlichen, die jedoch wie auch alle weiteren problemlos verlief. Das ist auf jeden Fall der Vorteil, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Alleine wäre ich da bestimmt nicht so mutig gewesen.
Den Steinbruch aus nächster Nähe zu sehen und nackt darin herumzuwandern war toll. Man konnte sehr gut die unterschiedlichen Temperaturen spüren, die die Steine noch abgaben.
Bei zunehmender Dämmerung wanderten wir weiter. Mal war der Weg so breit, dass man gut zu zweit nebeneinander her laufen konnte und interessante Gespräche führen konnte, manchmal ging es im Gänsemarsch schmale Wege entlang. Diese Abwechslung sorgte dafür, dass nie langweilig oder eintönig wurde.
Nach einem weiteren Anstieg erreichen wir den hoch gelegenen Startpunkt der Gleitschirmflieger mit einem tollen Ausblick über das inzwischen deutlich in der Dämmerung liegende Rheintal. Dort wehte dann auch ein angemehm kühles, aber nicht zu kaltes Lüftchen. Auch dort legten wir eine Pause ein und genossen den Anblick. Irgendwann hatten dann alle Mücken und Krabbeltierchen mitbekommen, dass es dort oben leckere und leicht zugängliche Beute gibt. So wurde es Zeit zum Aufbruch.
Da sich der Mond noch zwischen Wolken versteckte wurde es dann gelegentlich notwendig, die mitgebrachten Taschenlampen zur Beleuchtung des Weges vor den Füßen zu benutzen, um nicht über Steine und Wurzeln zu stolpern. Es gefiel mir in der Gruppe sehr gut, dass jeder den Nachfolgenden auf Gefahren und Stolperstellen hinwies.
Als weiteres Highlight der Wanderung war ein Besuch einer Burg geplant. Dort fand an diesem Abend jedoch eine Veranstaltung einer geschlossene Gesellschaft statt. Deshalb konnten wir sie leider nicht besichtigen. Als wir den beleuchteten Parkplatz nackt überquerten, schlug mein Herz deutliche schneller.
Es ging aber alles gut, kurz vor dem Eingang bogen wir links in einen dunklen Weg ab. Wenige Meter weiter hatten es sich in der Dunkelheit ein paar Jugendliche gemütlich gemacht. Deren Anwesenheit und die laute Musik aus der Burg passten nicht so zu meiner Vorstellung von Nacktwandern und ich konnte die Beleuchtung der Burg nicht richtig genießen. Ich war froh, als wir den Ort verließen und unser Weg wieder in die Weinberge führte.
Als letzten Etappenziel erreichten wir eine weitere Burgruine. Von dort konnten wir bei herrlichem Vollmond die warmen Burgmauern und den Blick über den darunter liegenden Ort und das Rheintal in Ruhe genießen. Ich empfand es als sehr schön und entspannend an diesem Ort zu der späten Stunde nackt zu sein, die laue Sommernachtsluft spüren und die Ruhe der Umgebung auf mich wirken zu lassen.
Auch das musste dann mal ein Ende haben, da einige der Teilnehmer eine lange Rückfahrt nach Hause vor sich hatten.
Der Rückweg zum Parkplatz verlief gemütlich und unspektakulär.
Für mich persönlich gab es dann noch zwei kleine Highlights:
Zum einen liefen wir alle die kurze Strecke vom Rand des Industriegebiets bis zu den Autos nackt, zum anderen fuhr ich mit dem Fahrrad ebenfalls nackt den kurzen Weg durch die Felder bis nahe an den Ortsrand meines Startpunktes zurück.
Danke an John für die tolle Tour und das unvergessliche Erlebnis, danke an alle Teilnehmer für die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen bei meiner ersten Nacktwanderung mit einer Gruppe. Schade, dass es so selten eine Gelegenheit dazu gibt.
Ich wünsche allen eine Gute Zeit und würde mich freuen, Euch mal wieder bei einer Nacktwanderung zu treffen.
Viele Grüße
Matthias