@ Campingliesel
Die Erklärung von tommy08 war auch nicht ganz stimmig. Oswalt Kolle hat von sich aus immer behauptet, für die Aufklärung zu sein. In Wirklichkeit warb er immer für die sog. freie Liebe. Wenn du Oswalt Kolle als Beispiel für die 1970-ger Jahre nehmen würdest, dann würde ich diesem widersprechen. Oswalt Kolle sprach zwar von einer sehr sexualisierten Lebensweise, aber ich würde diese nicht als übersexualisiert bezeichnen.
Der Film von Oswalt Kolle mit seiner Familie auf dem FKK-Stand in Sylt empfand ich nicht als sehr gut. Die Grundzüge der FKK wurden dort nur als ein Nacktbaden erläutert. Seine pädagogischen Aussagen waren einmal fachlich falsch und zum anderen Mal entsprachen sie seiner eigenen ungezügelten sexuellen Neigung. Die Sexualität wird so nur noch zu einer Funktion, die der spontanen Lust dient. Gut, Oswalt Kolle wird nicht übergriffig und er befürwortet auch keine Übergriffigkeit. Aber Oswalt Kolle nimmt keine Rücksicht auf die Partner. „Ich will und wenn du Lust hast, dann lass uns es machen.“ Verantwortung, was ist das? Das Lustprinzip kennt keine Verantwortung.
In der Schule wirst du sicherlich keinen Aufklärungsfilm von Oswalt Kolle gesehen haben. Dafür entsprach seine Botschaft weder dem damaligen Zeitgeist noch würde er heute in der sehr viel liberaleren Gesellschaft volle Zustimmung erhalten. Ich kann mir vorstellen, dass du in der Schule den Aufklärungsfilm „Helga“ gesehen hattest, der vom Bundesfamilienministerium finanziert wurde. Dieses war ein sehr guter, sachlicher und tendenzfreier Aufklärungsfilm.
Campingliesel, auf den Hinweis von Hans H. kann ich nur sagen, es ist wirklich sehr problematisch, sich ungeprüft auf die Aussage anderer User zu verlassen. So entstehen Fehlmeinungen. Die Aussage von tommy08 war für sich gesehen nicht falsch, aber eben nicht richtig. Den Tommy08 hat nicht die Botschaft von Oswalt Kolle berücksichtigt, er hat nur eine plumpe Filmszene dargestellt.
Aria läuft Gefahr, die kirchliche Moral als zu mächtig einzuschätzen, bei dir sind es die Medien, die du überschätzt. Die jungen Leute sehen unter der FKK nur die Nacktheit, was ihnen oft auch nur so vermittelt wird. Sie sind gegen die Nacktheit außerhalb ihres familiären Kreises. Du musst einfach sehen, die Nacktheit als solches ist einfach nicht mehr „in“. Da spielen weitere Faktoren einfach keine Rolle. Ob Intimrasur oder ob Piercing, oder ob Dick oder Dünn, alles unwichtig. Es geht nur um die Nacktheit als solches.
Die sog. Neue Prüderie kam nicht von den Medien. Diese Schuldzuweisung von dir ist sachlich unzutreffend. Es gab und gibt eine Angst vor den Fotohandys und heimlich aufgenommenen Bilder, die dann auch noch unerlaubt ins Netz gestellt werden. Weiter kann ich nur zum x-ten Male sagen, deine Darstellung über die Probleme der Jugend entbehren jeglicher Grundlage. Du siehst nur einen Ausschnitt, der dann noch nicht einmal repräsentativ ist.
@ Trixi
Aria hat bewertet den Umschwung einer Modewelle nicht als solches. Aber es stimmt, die Freiheit zur Nacktheit war in der DDR weit breiter ausgeprägt, als dieses im Westen war.