Ich habe mir diesen Thread mal vom 1. bis zum letzten Beitrag durchgelesen. Der geht ja auch schon über mehrere Jahre.
Aus den einzelnen Berichten entnehme ich, daß es wohl immer schwierig ist, bei Kindern und Jugendlichen irgendwann "plötzlich" mit der FKK anfangen zu wollen. Da kommt es wohl sehr auf die einzelne Situation an, ob das klappt oder nicht.
Außerdem kommt natürlich erschwerend dazu, daß man dann oft die einzige Familie ist oder es nur sehr wenige vor Ort gibt, sodaß die Kinder auch wenig Vorbilder haben. Ritter_ Rost sagte ja auch, daß man wenig Austausch mit anderen Eltern hat.
Auch FKKpaar-BaWü sagte, daß Kinder sich an ihrem Umfeld und an gleichaltrigen orientieren, sofern welche da sind. Das ist auch meine Beobachtung.
Der Beitrag von Friedjof
viewtopic.php?f=2&t=4275&start=10#p27082beschreibt die Situation im Verein genauso, wie es bei uns auch war.
Wir verbrachten als Familie fast jedes schöne Wochenende auf dem Freizeitgelände des Vereins. Wohnwagen-Stellplätze, Schwimmbad, Sauna, schönes Vereinshaus, Spielplatz, Volleyballfelder… Kurzum, alles war bestens und unsere Mädels fühlten sich dort gemeinsam mit mehreren anderen Kindern stets pudelwohl.
Der Unterschied ist, daß meine Eltern ab MItte der 50er Jahre bis zum Tod meines Vaters 2003 im Verein waren, meine Brüder und ich eben bis jeweils 18. Danach lag es nicht an der FKK, sondern am Partner, Berufswahl und Wohnungswechsel, daß wir nicht mehr dabei sein konnten. So lernten unsere KInder dieses leider nicht mehr kennen. Meine Kinder kannten das nur noch von ein paar Urlaubsreisen. Nur meine jüngere Tochter ging sogar noch bis 13 mit meinen Eltern in den Verein, aber dann wurde es ihr zu langweilig, weil einfach Gleichaltrige fehlten.
Was wir Eltern schon die Jahre zuvor bei anderen Familien im Verein beobachteten war die Tatsache, dass die meisten Kinder mit Eintritt in die Pubertät immer seltener ihre Eltern auf das Freizeitgelände begleiteten und irgendwann ganz wegblieben. Bei einigen Kindern machte sich trotz der bis dahin so zwanglos gezeigten Nacktheit plötzlich ein Schamgefühl bemerkbar, welches sich in der Form zeigte, dass einige Mädchen und Jungen plötzlich mit Slip oder Bikini/Badehose über das Gelände liefen.....................usw.
Demnach schätze ich, daß das in den 90ern wohl so war.
Zuvor gab es das zumindest in unserem Verein nie! Ich hörte erst in den 90ern von dieser neuen Entwicklung.
Auch auf unseren Urlaubsplätzen bis in die 80er Jahre gab es niemals irgendwelche Jugendliche, die sich plötzlich was anziehen wollten oder nicht mehr mitkommen wollten.
Zweitens macht die nächste Generation schon lange nicht mehr unbedingt dass, was ihnen ihre Eltern vorlebten. Das war einmal. Unsere Jugend ist heute viel selbstbewusster als in früheren Zeiten. Kinder erlernen heute nicht mehr unbedingt den Beruf ihrer Eltern und gehen deren vorgelebten Hobbys nach. Stattdessen zieht es sie früher als ehemals aus dem Elternhaus, studieren irgendwo auf der Welt und machen ihr Ding. Familienzusammenhalt, Normen und Werte, Traditionen u.a. sind alles Dinge, die zwar noch bei unseren Kindern vorhanden sind, aber nicht mehr den Stellenwert haben wie einst einmal.
Das kann ich auch nicht so generell sagen. Auch wenn wir nicht die Berufe unserer Eltern ergriffen und auch nicht ihre Hobbys, aber an unserer Einstellung zur FKK änderte das nichts. Vor allem nicht bei mir. Ich hatte zwar auch mal eine FKK-Pause, aber nicht wegen der Pubertät, sondern einfach wegen Mangel an Gelegenheiten für FKK-Urlaub. Ab 2002 fing ich damit aber wieder an.
Bei meinen Brüdern lag es beim einen an der Partnerin, die FKK ablehnte, beim anderen wollte er sich nicht nur auf FKK-Urlaube versteifen, sondern richtete seine Urlaubsaktivitäten nach anderen Interessen. Aber FKK konnte da durchaus auch dabei sein. Seine KInder hat er aber dann leider nicht daran gewöhnt.
Dennoch dürfen wir aber darauf hoffen, dass eines Tages FKK wieder seinen Stellenwert in der Gesellschafft erhält, den es mal hatte (nach Möglichkeit einen größeren).
Darauf hoffe ich auch sehr. Und vielleicht erleben wir das ja doch noch. MIr scheint, daß die jetzige Jugend schon etwas anders denkt.
In diesem Beitrag von Eisbär
viewtopic.php?f=2&t=4275&start=10#p27181kann ich einiges nicht nachvollziehen:
Heute sind sie älter, haben andere Bedürfnisse und FKK wie sie sich in Deutschland präsentiert ist nicht in der Lage diese Bedürfnisse zu befriedigen.
bis hierher stimmt das noch. Nur wie stellt sich denn die FKK in DEutschland für sie dar?
FKK im herkömlichen Sinne hat für 25jährige mehr Einschränkungen als Bereicherungen zu bieten. 25 sein heißt, mit Freunden per Handy beiläufig zu kommunizieren. Es heißt mal spontan laut und selbstverliebt zu sein, sich zu feiern und in den Mittelpunkt zu stellen.
Es heißt, seine Musik zu hören und es zu genießen, sich auch mal "daneben" zu benehmen.
Dieses kann ich nicht nachvollziehen. Wieso sollte die herkömmliche FKK für 25jährige Einschränkungen bieten. Wieso sollte das bei der FKK ausgeschlossen sein, was sie möchten?
Das, was hier beschrieben wurde, geht auf Textilplätzen auch nicht. DA muß man genauso Rücksicht auf andere nehmen.
Ich würde mir wünschen, dass eine Generation junger FKKler eine neue Form von FKK hervorbringt, wo der Spaß und das Leben im Vordergrund stehen.
DA frage ich mich schon, wie eine neue Form der FKK aussehen soll. Mehr als nackt kann man doch nicht sein. Wir hatten als Jugendliche auch eine Menge Spaß und Leben, ohne irgendwie durch Mittagsruhe, Satzungen und Tradition eingeengt gewesen zu sein. Und auf den FKK-Campingplätzen schon gar nicht.
Unsere Eltern haben genau das getan: "Sie müssen nur zulassen, dass die jungen das selber tun und sich selber mal zurücknehmen" Wir haben uns von uns aus so benommen, daß niemand einen Grund hatte, sich zu beschweren. Laut waren auf den Campingplätzen nicht die Jugendlichen, sondern häufig z..b. die Italiener, die sich bis spät in die Nacht in ihren großen Familien laut unterhielten und von Nachtruhe keine Ahnung hatten.
Eine FKK in der man die Nacktheit als Selbstzweck in den Mittelpunkt stellt und alle anderen Themen als "Off Topic" oder konfliktverdächtig ausklammert, wird sich irgendwann selbst erledigen.
Das sehe ich auch so. Ich muß deswegen auch nicht ständig und überall und ausschließlich nackt sein, wo immer es möglich ist. Ich kann auch mal irgendwo hinfahren, wo es keinen FKK-Platz gibt und wo ich mir nur eine Gegend oder eine Stadt anschauen will.
Ritter_Rost hat geschrieben: Wer behauptet das ändere sich wenn er älter wird, nun, oftmals sind es die Erwachsenen die den Kindern dann einpflanzen man dürfe sich nicht mehr so ungezwungen bewegen, man sei ja nun älter. Solange dies nicht geschieht, woher soll denn der Einfluss kommen, das er sich dann nackt unwohl fühlt?
Genau das habe ich auch schon öfter geschrieben, daß demnach wohl eher die Eltern die Pubertätsprobleme heraufbeschwören, als daß die Kinder von sich aus so reagieren. Ein KInd, das von kleinauf daran gewöhnt ist, hat normalerweise überhaupt keinen Grund dazu. Es sei denn, daß es durch andere in dieser Richtung beeinflußt wird.
Das war in einer Zeit, wo es weder Farbfernsehen noch Computer und Handy gab und wir Kinder noch Mensch ärgere dich nicht und Mau Mau spielten auch kein Problem. Meine Schwester und ich wuchsen in einer FKK- bzw. Naturistenfamilie auf und hatten zu keinem Zeitpunkt unserer Entwicklung Probleme mit dem Nacktsein, auch unsere Freunde nicht.
So war es eben bei uns auch.
viewtopic.php?f=2&t=4275&start=20#p27299Das würde mich auch interessieren. Und ich habe durchaus den Eindruck, daß das hauptsächlich ein deutsches Problem ist.
Miener Meinung nach liegt das schon am typisch deutschen Schubladendenken, daß so ein großer Unterscheid zwischen der FKK in Vereinen und außerhalb gemacht wird, daß man dem auch noch 2 Bezeichnungen gibt, die eigentlich genau dasselbe bedeuten. Nämlich FKK und Nudismus. Im Ausland gibt es das nicht.
Was machen andere Länder, Frankreich, Belgien, Holland, England, Dänemark, Schweden, Spanien, usw. denn anders, bzw. besser? Ich glaube nicht, daß das an neuen Trends liegt. (Welche Trends sollten das denn sein?)
Sind es die Deutschen an sich, die alles und jedes reglementiert wissen wollen?
Ich glaube, daß es eher das ist. Ich war außer in Frankreich noch nicht in diesen Ländern und kann daher nicht sagen, wie die Leute dort mit den Problemen umgehen, was z.B. die Jugend angeht. Falls es diese Probleme überhaupt gibt. In Frankreich war ich in den 80ern und da gab es diese Probleme genauso wenig wie in Österreich oder in Kroatien.
Friedjof hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass andere Länder "es" besser machen. Ganz im Gegenteil. Was FKK und Nacktsein in der Öffentlichkeit betrifft sind wir Deutschen wahrscheinlich immer noch Weltmeister.
Aber nur die Älteren! Die jungen Leute fehlen ja zu 95 %. Ich glaube, daß der Weltmeistertitel heute nicht mehr berechtigt ist. Das war einmal.
Ich könnte nun noch den ganzen Thread weiter durchmachen. ABer die bisherigen BEispiele zeigen, daß nicht alle Erlebnisse dieselben sind, aber meine auch keine Einzelfälle.
Und daß auch meine Ansichten durchaus nicht so exotisch und alleinig sind wie mich manche hier hinstellen wollen.
Es ist jedenfalls sehr interessant, mal bestimmte Threads von Anfang bis Ende durchzulesen, um zu merken, daß sich sehr vieles hier wiederholt und auch bestätigt, was ich oft schreibe.
Außerdem stellt man dabei fest, wieviele Threads eigentlich schon mal die gleichen Themen und Inhalte hatten und daß so mancher auch nichts Gegenteiliges geschrieben hat als ich.
Was ich damit sagen will, ist, daß diese eingeschworene Gruppe von "Anti-CL"-Scheibern mal öfter zurückblättern sollte und dann dabei feststellen wird, daß sie sich einfach an etwas festgebissen haben, was mich betrifft, und sich damit völlig verrannt haben.