Eule hat geschrieben:Ich greife dein Bild vom Bogen auf. Die natürliche Rollbewegung läuft so, dass du die Ferse in einem Bogen auf den Boden bringst und direkt den Fuß in eine Rollbewegung setzt. So, als ob dein gesamter Fuß ein Teil eines Rades sei.
Hier ignorierst Du aber völlig den Aufbau des Fußes. Der Fuß ist tatsächlich eine Art Bogen - meist nennt man es Gewölbe - aber nicht wie Du es beschreibst, mit der Öffnung nach oben. Wenn Du das tatsächlich nicht weißt, musst Du Dir mal die Knochen des Fußes anschauen (Google: Fußskelett [Bilder]). Selbst der extreme Plattfuß kann nicht nach oben umgestülpt werden und damit abrollen. Es mag wohl von außen beim Fersenlauf in Schuhen so aussehen. Dieses Bild des abrollenden Schuhs hat aber mit einem abrollenden Fuß nichts zu tun.
Einzig, was man - allerdings sowohl beim Fersenlauf als auch beim »flach aufsetzenden Fußballenlauf« abrollen nennen kann, ist der Vorgang nach dem Fußballenbodenkontakt und dem Zehenbodenkontakt. Dort ist tatsächlich eine Biegung mit Öffnung nach oben.
Eine andere Sache: Nimm mal etwas rundes, radähnliches und simuliere damit das Aufsetzen des Fußes. Da wirst Du sehen, dass selbst ein Rad einen massiven Aufsetz-Stoß aufnimmt und erst danach nach vorn rollen kann. Es sei denn genau mit dem Aufsetzen federn die Knie die Aufprallenergie vollständig weg. So kann man aber nicht rennen, da dies bei jedem Schritt bedeutet, massiv in die Knie zu gehen. Beim Fersenlauf geht kein Weg umhin, als die Hauptaufprall-Energie über die Ferse in das ganze darüberliegende Skelett zu leiten (außer in die Arme). Die Schmerzen für die Fersen lassen sich nur durch hohe Dämpfung in den Schuhen mildern/vermeiden.
Eule hat geschrieben:Die Ferse wird nicht in den Boden gerammt. Denn wenn du dieses so machen würdest, würde die Bewegung des Fußes gestoppt, die Ferse in den Boden gebohrt und dann erst abgerollt.
Genau so ist es aber: Man vergeudet Energie beim Fersenlauf, da die Aufprall-Energie der Vorwärtsbewegung entgegenwirkt. Im Film sieht man dementgegen besonders schön den energietechnischen Vorteil des »flach aufsetzenden Fußballenlaufs«: Der Fuß setzt nicht weit vorm Körper auf - wie beim Fersenlauf - sondern ziemlich genau unterm Körper, und schiebt den Körper nur nach vorn, ohne ihn - wie beim Fersenlauf aufgrund des in den Boden-Rammens - erst wieder anheben zu müssen. Der »flach aufsetzende Fußballenlauf« hat deshalb besonders beim Nacktrennen den großen Vorteil, dass die überhängenden Körperteile nicht so sehr in vertikale Schwingung geraten.
Eule hat geschrieben: Wenn man durch die Videos im Internet schaut, speziell zu »Natural Running«, sieht man überwiegend den »flach aufsetzenden Fußballenlauf«.
Hier habe ich den Eindruck, dass der gesamte Fuß auf den Boden platscht und von der Ferse her vom Boden abgezogen wir. Eine Rollbewegung des Fußes vermochte ich nicht zu erkennen.
Ja eine (Ab-)Rollbewegung braucht man zum Rennen nicht und es gibt sie auch nicht, weder beim Fersenlauf noch beim »flach aufsetzenden Fußballenlauf« (bis auf das Stück zwischen Fußballen und Zehen - wie oben beschrieben). Es ist eine veraltete, falsche Vorstellung vom Bewegungsablauf beim Rennen.
Ein "Platschen" kann es mit einem direkt unter dem Körper aufsetzenden Fuß nicht geben. Da müsste man sich das Fußgelenk brechen, um beim Laufen so aufsetzen zu können. Dies gänge nur beim Springen auf der Stelle oder mit großen Schritten - weit vorn aufsetzenden Füßen. Wenn Du tatsächlich ein Platschen gesehen hast, musst Du noch mal in Ruhe hinsehen. Es ist nicht ganz einfach, weil der Läufer sehr flache Füße hat. Außerdem läuft er auf Asphalt, muss also mit keinen Unebenheiten rechnen und wird dadurch extrem flach. Auf Naturboden kann man nicht ganz so flach laufen.
Eule hat geschrieben:Die richtige Fußrollbewegung geht so. Stell dir vor, deine Fußsohle wäre die Außenfläche (Lauffläche) eines Rades. Du bringst diese Lauffläche ja nur leicht auf den Boden und lässt das Rad abrollen. So machst du es auch mit dem Fuß. Ich muss ja nicht erst die Ferse (oder eben das Rad) in den Boden bohren, um es dann zum abrollen zu bringen.
So die Philosophie. Aber durch was soll man die Lauffläche des Rades (wenn man mal in der Theorie bleibt, der Fuß können von einem nach unten offenen Gewölbe zu einem nach oben offenen Gewölbe umgestülpt werden) von einer nach vorn unten gerichteten schnellen Bewegung in ein "nur leichtes" auf den Boden bringen umwandeln? Damit müsste die Energie (die durch die langen Schritte stark nach unten gerichtet ist) durch irgendeine Gegenenergie noch vor der Bodenberührung abgebremst werden. Wo soll diese Energie herkommen? Nein, Du kannst es schon als korrekt anerkennen: Die Hauptenergie geht beim Fersenlauf nach vorn unten in den Boden bzw. dem entgegen: in das Skelett.
Eule hat geschrieben:Das Modell läuft mit einem relativ geraden Fuß, was natürlich sofort eine Standsicherheit gibt, und zieht denn den Fuß von hinten vom Boden weg. Also, dieses Video kann mich wirklich nicht überzeugen.
Eine Standsicherheit wird mit dem kurzen nach hinten Abdrücken weder erreicht, noch ist eine Standsicherheit beim Rennen gewünscht.
Du kannst ja mal schauen, ob Du ein anschauliches Video zum Fersenlauf findest. Ein optischer Vergleich wäre interessant.
Eule hat geschrieben: Das besonders kalte, in der Regel winterliche Neigeln bringt meine Blutdruckwerte runter, deshalb hab ich wieder mal gemessen): 143/85 - für mich sehr gut. Nach dem Mittagsschläfchen waren es sogar 123/73.
Der Regelwert beim Blutdruck sind 120/80. Bei 143/85 hat sich dein Wert kaum vom Regelwert entfernt und nach der Ruhepause mit 123/73 bist du auch noch im Normbereich. Wenn dieses deine niedrigen Werte sind, dann müsstest du dringend etwas gegen den Bluthochdruck unternehmen.
Dass ich "dringend" etwas tun muss, meine ich eher nicht. Diese Einheits-Idealwerte (120/80) sind mit Vorsicht zu genießen. Es ist das Bestreben der Medizin, solche Gesetzmäßigkeiten zu finden, nur ist die Natur zu variabel, um sich daran zu halten. Es ist wohl vernünftiger, davon auszugehen, dass jeder »seinen« Normalwert hat und dieser nicht dem Wunsch der Medizin entspricht. Mit dem Festlegen dieses - angeblich für jeden Menschen gleich stimmigen - Einheitswertes kann man allerdings wieder viele Menschen als »krank« abstempeln und gewinnbringend "behandeln".
Aber schön, dass Du Dich um meine Gesundheit sorgst! Danke!