1922 stiftete er die jüdisch-orthodoxe Ez-Chaim-Synagoge (Otto-Schill-Straße 6–8 / Apels Garten 4). Sie war Leipzigs zweitgrößtes jüdisches Gotteshaus und bot 1300 Gläubigen Platz. Über seinen Sohn Max war er auch Mäzen der psychoanalytischen Bewegung: ein verbürgtes Bonmot Freuds lautet: „Die besten Fälle der Analyse sind die Felle des alten Eitingon.“ Die Ez-Chaim-Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört, die Beseitigung der Trümmer wurde der Israelitischen Gemeinde in Rechnung gestellt.[3]
Zusammen mit seinem Neffen Matwei Issakowitsch begründete Eitingon die Israelitische Krankenhaus-Eitingon-Stiftung, die ab 1928 das Eitingonkrankenhaus im Waldstraßenviertel betrieb. Die Ausstattung entsprach den modernsten medizinischen Erkenntnissen seiner Zeit. Dieses erste jüdische Krankenhaus stand bis 1938 mit 79 Betten allen Konfessionen offen. 1928 wurde eine Anliegerstraße zu diesem Krankenhaus dem Stifter zu Ehren in Eitingonstraße umbenannt.[5] Auf Befehl des Gauleiters von Sachsen, Martin Mutschmann, wurde am 14. Dezember 1939 das Krankenhaus mit allem Inventar enteignet und binnen vier Stunden zwangsevakuiert. Patienten und das medizinische Personal mussten in ein einziges Haus im Krankenhauskomplex Dösen umziehen und dort ohne Diagnose- oder Therapiemittel auskommen.[6]
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Im Alter von 75 Jahren starb Chaim Eitingon am 24. Dezember 1932.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chaim_Eitingon
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