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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Mi 29. Jul 2015, 12:58

Aria wäre vielleicht versöhnlicher gestimmt, wenn die gängigen Bibelübersetzungen auf den Index kämen und stattdessen diese frei interpretierte "Femenbibel" als "wahre Bibelübersetzung" zur Grundlage für jeden Gottesdienst in allen christlichen Kirchen zur Pflicht gemacht wird.

http://www.amazon.de/Bibel-gerechter-Sp ... cr_pr_pb_t

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 29. Jul 2015, 13:11

guenni hat geschrieben:
... und nun genug!


Dem schließe ich mich an.
Irgendwann wird es lächerlich. Oder gar peinlich.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 29. Jul 2015, 13:37

guenni hat geschrieben:das im originaltext verwendete wort bezeichnet sowohl "brüder" als auch "schwestern" in der gemeinde, also die geschwister.
Nein. Der Leiter der Arbeitsgruppe, die diese "Durchsicht" der Luther-Bibel durchführt, sagt laut Deutscher Welle dazu – Zitat:

Konkrete Veränderungen wird es geben bei den neutestamentlichen Briefen des Apostels Paulus. Der redete seine Adressaten, die Gemeindemitglieder im Mittelmeerraum ausschließlich mit "Brüder" an, meinte damit zugleich aber auch die Glaubens-Schwestern. Da das heute kaum mehr jemand wisse, "werden wir 'Brüder und Schwestern' setzen, obwohl es philologisch nicht exakt ist", schildert Christoph Kähler.

guenni hat geschrieben:aber du hast natürlich recht, der (von dir) erklärte frauenhasser soll in zukunft frauenfreundlicher erscheinen.
Nicht nur ich erklärte Paulus als Frauenfeind, sondern auch bedeutende Theologen und Theologinnen. Ich habe Uta Ranke-Heinemann gelesen – Du nicht?


Tim007 hat geschrieben:Irgendwann wird es lächerlich. Oder gar peinlich.
Ja, es fragt sich nur für wen. :mrgreen:

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mi 29. Jul 2015, 14:40

Brüder und Geschwister?
Eine Dr. Ulrike Popp behauptet:

Eine der Herausgeberinnen, Claudia Janssen, be­hauptet in einem Interview: "Der Apostel be­nutzt die Wendung 'adelphoi', und diese muss laut Wörterbuch mit 'Geschwister' über­setzt wer­den, wenn davon auszugehen ist, dass eine Gruppe von Männern und Frau­en an­gespro­chen wird."

Das ist sprachwissenschaftlich so nicht zu hal­ten. *-oi* bezeichnet einen Plural Mas­ku­li­num. Paulus hat selbstverständlich die Schwes­tern in der Gemeinde mit ansprechen wol­len. Daraus folgt aber nicht, dass er 'Ge­schwister' sagen wollte, wofür das Grie­chi­sche so wenig wie das Englische ein Wort oder Konzept hat. Wie im Englischen in ei­nem solchen Fall die Schwes­tern aus­drück­lich benannt werden müssen, falls der Spre­cher dies wünscht ('Do you have any bro­th­ers or sisters?') hieße es dann auf Griechisch 'adelphoi kai adelphai'. Paulus muss die 'Brü­der' stellvertretend für beide Geschlechter an­gesprochen haben, eine Möglich­keit, die von den Herausgebern willkürlich aus­ge­schlos­sen wurde.

Es handelte sich bei Paulus um die Stilfi­gur *pars pro toto*, wie man sie ebenfalls ge­braucht, wenn man zB von "Dächern" spricht und "Häuser" meint. Diese Stilfigur geht bei dies­er modischen Übersetzung un­nö­tigerweise über Bord, obwohl sie auch auf Deutsch hätte wie­dergegeben werden kön­nen. Schon darin liegt eine Verfälschung von Pau­lus' Intenti­on.--Als Grundsatz ver­laut­bart Frau Janssen: "Wir schreiben nur an den Stellen die maskuli­ne Form, an denen de­finitiv beweisbar ist, dass Frauen nicht an­wesend waren."

Dies seltsame "Übersetzungs"-Prinzip hat mit zünftiger Übersetzung nichts zu tun: Wenn in der Quellsprache Frauen nicht aus­drück­lich genannt werden, dann dürfen sie auch in der Zielsprache im übersetzten Text nicht ausdrücklich genannt werden. Weiter­füh­rende Erwä­gun­gen und Spekulationen ge­hö­ren in Anmerkungen und Kommentare: Sie gehören nicht zum Text.

Eine Übersetzung muss versuchen, in der Ziel­sprache so genau wie möglich den Ad­res­sa­ten zu beeindrucken wie der Original-Ad­res­sat in der Quellsprache beeindruckt wor­den ist; auch dann ergeben sich noch genug Schwie­rig­keiten, unübersetzbare Stellen, wo man zu Be­helfslösungen greifen muss; auch Feh­ler schlei­chen sich ein. Gibt man aber die­sen An­spruch--wie hier--aus welchen Mo­ti­ven auch im­mer von vornherein auf, dann kann man sich gleich auch selber etwas Schönes dichten; eine Über­setzung ist etwas so Will­kür­li­ches nicht mehr.



Aus dem Link von Friedjof - Kundenrezensionen

Das finde ich aber auch. Wenn jemand gar das kommunistische Manifest (auch schon ein wenig angestaubt) ändern würde?
Na das geht ja gar nicht.
Das wäre ja so, als wenn man an eine Kirche eine Wärmedämmung ranpappt. :mrgreen:

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 29. Jul 2015, 14:58

Ob Marx das kommunistische Manifest nun irgendwelchen Genossen erklärt hat oder auch Genossinnen, ist für den Inhalt irrelevant.

Paulus hatte mit Sicherheit auch die Frauen einbeziehen wollen. Er teilte seine Überlegungen in 14 Briefen (den sog. Episteln) mit, die an die Gemeinden geschickt wurden. Diese wurden nach hergebrachter jüdischer Tradition von Männern geleitet.

Daher auch mein Beispiel von Wilhelm Kaisen. (Heute undenkbar): "Gedenke der Brüder, die das Schicksal unserer Trennung tragen."
Hatte er nur an die Männer gedacht? Wohl kaum.

Die angeblich vorgesehene Ergänzung würde das nur verdeutlichen. Eine inhaltliche Änderung ist damit nicht verbunden.

Wenn Aria schon den Wandel herausstellen will, bieten sich andere Beispiele an. Etwa Frauen am Steuer. :shock:

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 29. Jul 2015, 15:51

Tim007 hat geschrieben:Die angeblich vorgesehene Ergänzung würde das nur verdeutlichen. Eine inhaltliche Änderung ist damit nicht verbunden.
Wenn man Worte hinzufügt, die es im Original nicht gibt, dann ist das eine inhaltliche Veränderung. Das geben die Übersetzer ja selbst zu – und sagen zur Rechtfertigung: Paulus hätte mit dem Wort „Brüder“ auch Frauen gemeint, aber das wissen die meisten heute nicht mehr, deswegen schreiben wir’s hin. :roll:

Ich meine: Wenn Paulus in seinen Briefen tatsächlich auch die Frauen ansprechen wollte, dann hätte er das auch getan. Aber weil Paulus Frauen als minderwertig betrachtete und sie nur als notwendiges Übel akzeptierte – die Zeugnisse davon sind in seinen Schriften zahlreich: 1 Kor 7, 1-2; 1 Kor 7, 9; 1 Kor 7, 29; 1 Kor 11, 7-9; 1 Kor 14, 33-35; 1 Tim 2, 11-13 – schrieb er nur „Brüder“ und nicht „Brüder und Schwestern“.

Fazit aus meiner Sicht: Mag sein, dass die Bibel einst unter dem Einfluss des Heiligen Geistes geschrieben wurde, aber diese Änderungen schreibt heute der Zeitgeist. :D

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 29. Jul 2015, 18:53

Aria hat geschrieben:Ich meine: ...


Dann ist ja gut.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mi 29. Jul 2015, 20:22

ich schrieb ja bereits: sinnlosdiskussion!

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 29. Jul 2015, 20:54

guenni hat geschrieben:ich schrieb ja bereits: sinnlosdiskussion!
Wieso sinnlos? Ich habe Dir nachgewiesen, dass das im Originaltext verwendete Wort nicht Brüder und Schwestern bedeutete, was Du aber behauptet hast. Und ich habe Belege gebracht, dass Paulus Frauen als notwendiges Übel betrachtete, die nicht weiter wichtig seien, denn selbst verheirateten Männern riet er z.B., sie sollen sich weiter benehmen als hätten sie keine Frau.

Dir hat das hoffentlich einen Erkenntnisgewinn gebracht – oder etwa nicht?

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 29. Jul 2015, 21:08

Aria, Aria, Aria.
Gib doch wenigstens einmal zu, dass Du Dich vergaloppiert hast.

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